[02.06.06] Vergnügen kommt Nach(t)arbeit

Grinsekind

Antonin Philippe Tesnos
Registriert
22. Juni 2005
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Langsam segelte es seinem Ziel entgegen. Was genau sein Zweck war, wusste es zwar nicht, aber ihm war klar, dass es ein Ziel hatte, und dieses Ziel würde es auch anfliegen. Das wenige Licht spiegelte sich auf der Außenhülle und es glitt sicher durch die Luft. Es hatte nie etwas anderes getan und würde wohl auch nie etwas anderes tun. Doch plötzlich kreuzte ein fast unbemerkt gebliebener Windhauch seinen Weg. Es kämpfte verbissen und hart, wurde hin- und hergeworfen und befand sich dann doch wieder auf seiner Bahn. Zwar auf dem Kopf stehend, doch das machte nichts.
Das Staubkorn landete am Ende seiner Reise angelangt auf dem kleinen Finger. Plötzlich begann dieser zu zittern. Dieses Zittern übertrug sich auf den Rest der Hand, bis diese sich zu einer Faust zusammenkrampfte. Die restlichen Muskeln des Armes begannen ebenfalls ihr Tageswerk -pardon Nachtwerk- zu verrichten. Die Hand lockerte sich und tastete nach der Bettkante, um sich dort abzustützen, was dazu führte, dass sich der ganze tote Körper nach oben hob.

Fabian rieb sich mit der anderen Hand den Kopf und betrachtete dabei das Zimmer. Er sah sich die Einrichtung an und erkannte wo er war. Eigentlich hätte es ihm sofort auffallen müssen, sein Bett war nie auch nur annähernd so weich gewesen. Er hüpfte aus dem Schlaflager und schlich sich, durch das Arbeitszimmer, zur Tür, die in den Gang führte. Leise lauschte er und als er nichts hörte -ob Turael wohl schon wach war- drehte er den Türknauf und trat ins Freie. Seine Schritte führten ihn zu der Dusche, in dem einzigen Bad im Haus.

Nachdem er kurz geduscht hatte, trocknete er sich grob ab und band sich ein Handtuch um. Er rubbelte sich kurz die Haare, machte aber keinen Versuch, die neu entstandene Mähne wieder zu bändigen und glitt, eben so leise, wie er hereingekommen war, auch wieder heraus. Er ging zurück in sein Zimmer und zog sich an. Dann würde er in das Erdgeschoss gehen und einige seiner Sachen auspacken. Aber nur das wichtigste, sprich Laptop, Plattenspieler, genügend Musik für mindestens drei Nächte und ein paar Klamotten. Sollte Turael noch nicht wach sein, würde er sich im Internet nach Clubs in Finstertal umschauen, bzw. ob Events für die heutige Nacht angesetzt sind.

OOC: Fabian wacht ca. eine Stunde nach Sonnenuntergang auf (Menschlichkeit 6). Achja, könnte jemand von der SL mir vielleicht schreiben, was Fabian im Internet finden kann? Dankeschön! :]

Edit:

Nachdem Fabian den Schallplattenspieler und die Boxen verkabbelt hatte, konnte er mit Bob Log III im Hintergrund, endlich ein wenig von seinen persönlichen Sachen aus- und einräumen. Er nickte im Takt zu der schnellen Hi-Hat und musste jedesmal grinsen, wenn Bob sang. Dieser Mann schaffte es einfach Absurdität und Blues unter einen Hut zu bringen. Naja, Helm hätte es wohl eher getroffen. Fabian lachte leise auf. Nachdem auch die Internetverbindung stand, sein Onkel war zwar wunderbar ausgerüstet, aber es ging doch nichts über den eigenen Laptop, mit Wireless Lan, sah sich Fabian ersteinmal ein wenig in der Stadt um.
Hm, wenig los. Aber ein bischen unter Leute wäre nicht schlecht. Ich merke schon, wie sich das große Haus, mit seinen kahlen Räumen, auf meinen Gemütszustand auswirkt.
Fabian klappte den Laptop wieder zu, schnappte sich seinen dunkelgrünen Parka, stopfte den tragbaren PC in eine modische Tragetasche und griff nach den Schlüsseln. Halt, da war doch noch etwas, um das man sich kümmern musste. Fabian kramte in seinen Taschen nach einem Stift und suchte den Raum verzweifelt nach einem Fetzen Papier ab. Als er beides zur Hand hatte, schrieb er eine kurze Notiz:
Bin in der Stadt, mich ein wenig umschauen, ruf mich doch unter der Nummer xxx-ooo-Fabian an, wenn du willst, dann treffen wir uns. Ach und auch wenn ich mich selbst noch nicht dazu in der Lage bin, fühl dich wie zu Hause. Fabian
Das sollte reichen. Er blickte sich nocheinmal in dem Raum um und platzierte die Notiz an einem markanten Ort, um dann sein neues Heim zu verlassen.
Als er zur Tür heraus war, griff er in die Innentasche und zog die Hörer eines IPod heraus, um dann in die Nacht in Richtung Stieed hinaus zu stapfen.
 
AW: [02.06.06] Vergnügen kommt Nach(t)arbeit

Out of Character
Gegen Ende des Abends:


Nach einer etwas längeren Wanderung -von der Innenstadt, nahe der Südstadt, bis in den Nordwesten war es eben doch ein Stück- blickte Fabian an der Fassade seines neuen Heims hoch. Die weißen Wände des Penthouses strahlten eine seltsame Kälte aus, besonders im Dunkeln. Er schüttelte den Kopf und dachte ein weiteres Mal an diesem Tag an seinen Onkel Karl. Außer dem Seneschall hatte er noch niemanden getroffen, der in der Lage wäre, darüber etwas auszusagen. Die Sheriff vielleicht, aber man konnte sie damit auch ein anderes Mal nerven. Wäre Fabian Raucher gewesen, hätte er sich jetzt eine angesteckt. Da er außer Marihuana nie etwas geraucht hatte, tangierte ihn das Bedürfnis wenig.

Er blickte hoch zu den Sternen und dachte noch einmal mehr oder weniger über alles nach. Fabian war nicht direkt politisch, er war nur...anders. So gefiel ihm diese "Sonderstellung" seines Clans ebenso, wie sie ihn störte. Maze, Maria und Enio. Und lediglich letzteren hatte er bisher kennen gelernt. Er freute sich darauf Maria kennen zu lernen, sie musste das zusammenhaltende Element sein. Anders sah es für den Clan wohl eher schlecht aus. Enio mochte intelligent und wohl auch beharrlich sein, aber gesellig, geschweige denn redselig war er ganz sicher nicht.

Ein Grinsen hellte Fabians Gesicht auf und er versuchte einige Sternzeichen zu finden, auch wenn er darin schon immer versagt hatte.

Über Maze wusste er nicht viel. Er hatte sich nie wirklich für die Privatleben anderer Prominenter geschert. Maria...
Er schwenkte von Clansgedanken zu eher egoistischeren Dingen. Er wollte auflegen, er hatte es heute ein paar Mal gespürt, wie es ihm fehlte. Seid der Umzugsparty war er nicht mehr dazu gekommen. Er würde sich hier umhören und entweder ins Hammer gehen, was definitiv eine Einschränkung der Spielmöglichkeiten als Vorraussetzung hatte, oder sich nach einem anderen Club umsehen. Das Mexican schien zwar ein Mainstreamladen zu sein, aber er konnte definitiv auch für die Masse auflegen, schließlich konnte man immer Avantgarde unterbringen. Er schmunzelte erneut und der Gedanken, sich selbst eine Diskothek hier aufzubauen schien eine mehr als nur verlockende Idee. Vielleicht konnte man ja einen Finstertaler Ventrue überzeugen, das Business zu händeln, während er sich um den Rest kümmerte. Oder er nahm das ganze einfach in Eigenregie. Eventuell schaffte er sich einen Ghul an, der den Club leiten konnte. Und da verzog Fabian eher angewidert das Gesicht. Ghule zu schaffen war so eine Sache für sich. Man konnte ja auch einfach mit Menschen zusammen arbeiten, warum denn nicht?
Er kickte unbewusst mit dem Fuß auf dem Asphalt herum, drehte sich dann um 180 Grad und betrat das Haus seines Onkels. Sein Haus.

Drinnen legte er die Tasche ab, zog den Laptop heraus und legte ihn auf den Tisch. Er zog sich die Jacke aus und streckte sich. Dann ging Fabian in die Küche, lies ein wenig Wasser in die Hände laufen, spritzte sich das ins Gesicht und schüttelte den Kopf.
"Brrr"
Genau das richtige zu so später Stunde. Er lachte leise und ironisch auf und betrat die Treppe. Als er die erste Stufe erklomm, viel ihm Turael ein. Richtig, da war doch was gewesen. Also näherte er sich der Türe zum Gästezimmer. Ein knapper Text, auf einem Zettel besagte, dass sich Turael wohl gerade ihn einer seiner größten Schaffungsphasen befand und nicht gestört werden möchte. Der junge Brujah zuckte mit den Schultern und schlurfte in sein neues Schlafzimmer. Dort legte er sich hin, schaltete den Fernseher an und zappte ein wenig durch die Kanäle, bis er bei einer Übertragung eines Gregoriankonzertes stehen blieb. Wenn man das remixte, klang das bestimmt auch geil. Mit diesen Gedanken sah er die Sendung bis zum Ende, schaltete aus und legte sich schlafen.
 
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