[01.05.2008]Die Schlinge zieht sich zu...

Mitra

Titan
#StandWithUkraine
Registriert
9. Februar 2003
Beiträge
27.434
Knatternd hielt das japanische Motorrad vor dem edlen Cafe.

Sein hochgewachsener Fahrer stieg geschickt ab und nahm den Helm vom Kopf. Missmutig schüttelte er die lange Mähne und sah sich dann sorgfältig um. Jetzt bloß keine ungewollten Zeugen oder stumpfsinnigen Beobachter aufmerksam machen.

Hier war also eines der Zentren?


Als er sicher war das ihn niemand wirklich beachtete, öffnete er den Reißverschluss seiner weißroten Lederjacke und streckte sich genüsslich. Ein Schulterholster samt Inhalt blitzte dabei kurz auf, verschwand aber direkt wieder als er die Arme sinken ließ.
Er hatte eine lange Fahrt hinter sich, hatte beinahe jede Straße der Stadt durchquert und sich auf die Suche nach eventuellen Opfern gemacht. Leider hatte er niemanden finden können. Der Wyrm war intelligent!
So war das Böse immer.
Durchtrieben, verlogen, unsichtbar!

Noch immer äußerst vorsichtig öffnete der seltsame Mann anschließend die Kunststoffbox die sich am hinteren Teil seiner Maschine befand. Umständlich zog er sich dann aus, legte Jacke, Waffe, ein schweres, silbernes Kampfmesser und das Holster hinein. Dann verschloss er die Box wieder.

Als alles erledigt war, zog sich der Fremde ein wenig zurück und wandelte dann seine Gestalt. In einer furchterregenden Mischung aus Mensch und Wolf zog er sich behände in eine dunkle Seitengasse zurück. Glabro nannte man diese Form. Für Gelegenheiten wie diese beinahe perfekt geeignet.

Sofort stiegen ihm dutzende neuer Gerüche in die Nase. Nicht wenige davon hätten ihn fast würgen lassen. Städte stanken nach Boshaftigkeit und Tod, nach Verwesung und Einsamkeit.

Vielleicht hatte er Glück und irgendein unvorsichtiger Blutsauger kreuzte seinen Weg? Er war exakt in der richtigen Stimmung. Grimmig konnte er das Blut und den Schmerz des verhassten Wesens bereits zwischen seinen Zähnen schmecken, und grinste zynisch.
Sekunden nur bevor der Dämon in einer stinkenden Staubwolke verging, schmeckte sein verwesender Körper nach Sieg und Triumph.

Kommt zu mir, Wesen der Nacht! Ich hungere nach eurem Fleisch...
 
Zurück
Oben Unten