[01.05.2008] Begegnung vor der Hochzeit

Mondkind

Ben Forster
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6. Juni 2009
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Out of Character


Ben lachte, wurde dann aber schnell wieder ernst.

„Posaunen? Nein, sicher nicht – schön wär´s, dann wüsste man wann sie angreifen. Ob es eine Kriegserklärung gab weiß ich nicht, ich weiß auch sonst keine Details bisher, außer dass einer der unseren von einem der Werwölfe zerrissen wurde. Im Wald ist dir so ein Vieh aber noch nicht begegnet?“

Möglicherweise war Salem einer der Gangrel, die nicht oft den Wald verließen um unter Kainskindern zu sein?
Und von der Hochzeit wusste er gar nichts, obwohl er schon eine Woche hier war? Das wurde einem doch bestimmt mitgeteilt wenn man sich anmeldete. Als ob die Toreador und der Prinzensekretär damit hinter dem Berg halten würden wenn ein solch außergewöhnliches Ereignis anstand. Ja, wenn man sich anmeldete erfuhr man sicher etwas. Aber vielleicht war Salem ja gar nicht angemeldet?
Ou, wenn das wirklich so war, und er wurde erwischt, das würde für Salem sicher übel werden.

„Hast du dich eigentlich angemeldet? Das ist hier Pflicht.
Wenn du es noch nicht gemacht hast, ich verrate nichts. Und du kannst ja noch hingehen zu dem Büro, sag einfach du wärst erst eine Nacht hier. Oder hat dich hier schon jemand gesehen?
Es gibt hier eine Geissel, die womöglich jeden zerreist, den sie erwischt, der sich hier aufhält ohne sich angemeldet zu haben. Wenn man neu in der Stadt ist muss man zur Kunstakademie, zum Büro von Herrn Romero, und dann muss man sich noch persönlich bei der Seneschall vorstellen. Die Obrigkeit legt hier sehr viel Wert darauf, dass man das macht, hab ich den Eindruck. Tja, was soll man machen.“

Er zuckte mit den Schultern, und er wirkte als schien er nicht so begeistert davon zu sein, dass man so eine Prozedur durchlaufen musste.

"Heute ist niemand im Büro, morgen auch nicht, wegen der Hochzeit, ich kann also erst übermorgen hin."

Salem wirkte nicht wirklich als sei er ein feindlich Gesinnter, vom Sabbat oder so, der sich hier eingeschlichen hatte um Unheil anzurichten. Wenn Ben Unrecht hatte mit dieser Einschätzung ging es ihm womöglich irgendwann an den Kragen, weil er den Fremden nicht gemeldet hatte, nun ja, das war dann eben Pech.
 
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Bens Gedanken waren nicht ganz verkehrt. Salem hatte mit dem Sabbat absolut nichts zu tun. Allerdings hatte er auch nicht will für die Cammarilla übrig und angemeldet war er auch nicht. Die grobe Kleidung des Mannes sah auch eindeutig so aus als würde er die meiste Zeit außerhalb der Zivilisation verbringen. Auf die Frage nach den Werwölfen im Wald schüttelte er nur knapp den Kopf. Grundsätzlich war es möglich diesen Wesen dort zu begegnen. Aber die Frage des Malkavianers zielte wohl eher auf die jüngere Vergangenheit ab. Da hatte er keine mehr gesehen.
Salem überließ dem Anderen das Reden und ließ ihn somit erst einmal komplett aussprechen. Dann brummte er und ein kurzes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Die Augen des Mannes funkelten vergnügt. Scheinbar gefiel ihm der Gedanke der wütenden Obrigkeit.Ich gehe ich dorthin wo ich will. Wenn jemand ein Revier beansprucht, kann er mich ja verjagen. Das Gerede von der Geißel schien Salem nicht zu erschrecken. Er sah auch nicht so aus als müsste er sich fürchten. Er war recht kräftig gebaut und wirkte robust. Scheinbar hatte er eine recht einfach Sicht der Dinge, die sich nicht an die Regeln der Zivilisation hielt. Trotz des eher rauen Kommentars meinte er es nicht unfreundlich. Ich weiß noch gar nicht wie lange ich hier sein werde. Wir werden sehen.
 
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Na ja, dann war Salem ja jetzt gewarnt, und wenn er sich dennoch nicht anmelden wollte, eigenes Risiko. Ben konnte Salems Einstellung gut nachvollziehen, zog es aber vor in Camarilladomänen nicht die Wut der Obrigkeit auf sich zu ziehen indem er sich nicht anmeldete – zumindest wenn er ein wenig länger blieb und nicht bloß auf der Durchreise war.
Manche Geisseln machten kurzen Prozess, und Bens Kampfkraft war da nicht wirklich groß genug um den Kampf gegen eine Geissel zu überleben. Salem war es sehr viel eher zuzutrauen, dass er gegen so jemand ankam.

„Wenn ich nur auf der Durchreise bin melde ich mich auch nicht an, denn dann fahre ich ja nur mal eben schnell durch eine Stadt durch. Und bin auch bisher nie erwischt worden.
Wenn man sich auf der Durchreise überall vorstellen würde bräuchte man ja Wochen um vom einem zum anderen Ende des Landes zu kommen. Außer man reist mit dem Flugzeug, aber das mache ich nicht.
Wenn ich etwas länger bleibe und Kontakt zu den Anwohnern haben will melde ich mich lieber an, was soll´s.
Gehörst du eigentlich zur Camarilla? Wohl eher nicht? Oder so ein nominelles Mitglied wie ich? Ein fanatischer Anhänger bin ich nicht, im Gegenteil, bin da eher wie jemand der zwar getauft ist aber nie in die Kirche geht. Deren ganzes Regel- und Etikettebrimborium, darauf könnte ich gut verzichten. Durch meinen Erzeuger kam ich in den Verein, und ich hatte bisher keinen wirklich guten Grund um auszutreten."

Es war schon manchmal ganz praktisch zu dem Verein zu gehören, aber in Anarchengebiet verschwieg er seine Camarillazugehörigkeit, und es hatte dort nie jemand angenommen, dass er ein Cammie sein könnte.

„Ob hier schon Alarm geschlagen wurde weil ein Fremder in der Stadt ist weiß ich nicht. Aber ich glaube man hat hier im Moment andere Sorgen als dir hinterherzujagen. Es soll hier auch ein Tzimisce Hexer sein Unwesen treiben."
 
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Ein verschmitztes Grinsen. Der Gedanke sich auf einer Reise überall anzumelden schien Salem zu amüsieren. Er war nicht auf Städte angewiesen. Daher hielt sich seine Sorge in Grenzen. Dass er die erwähnte Geißel schon in Aktion gesehen hatte wusste er nicht. Vielleicht wäre er dann weniger unbesorgt gewesen. Das mit Hannahs Arm war übel.
Cammarilla? Nein. Ich gehöre im Augenblick nur zu mir. Er hatte auch kein wirkliches Konzept davon sich dort anszuschließen. Sicher suchte er Anschluß. Sonst wäre er gar nicht aus der Einsamkeit gekommen. Aber er hatte nicht im Traum daran gedacht sich einer Kainiten Gruppierung in der Stadt anzuschließen. Er war Beobachter. Zumindest im Augenblick. Vielleicht ein wenig wie ein einsamer Wächter? Ja, das gefiel ihm.
 
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Da fiel Ben eine Textzeile und Melodie eines älteren Liedes ein: „Ich weiß nicht zu wem ich gehöre, ich glaub ich gehöre nur mir ganz allein.“

Besser allein als mit den falschen Leuten zusammen sein. Aber eine Familie zu haben konnte auch was Schönes sein. Er war einst Teil einer Familie gewesen in der er sich wohl gefühlt hatte. Die Camarilla sah er aber nicht wirklich als seine Familie, und den Clan? Na jaaa. Lauter komische Typen, auf die man sich nicht verlassen konnte.

„Besser so, wenn man sich nicht zu tief in diesen Camarilla-Sumpf begibt, das ist ein ziemliches Haifischbecken. Habe mich da bisher immer nur am Rand aufgehalten und bin nicht reingesprungen, gut so.“

Die Zeiten wo Ben zu Fuß Länder durchquert hatte waren so ziemlich vorbei. Vielleicht war er ein wenig bequem geworden mit der Zeit? Und bei dem Autoverkehr heutzutage - in verkehrsreichen Gegenden mit wenig Natur machte doch latschen keinen Spaß. Mit einem Maultier unterwegs sein, oder mit einem Pferd, das war aber wirklich nicht übel, wenn es denn eine Gegend war wo das sowieso gang und gäbe war. Hier ginge das schlecht.

„Im Wald kennst du dich hier doch sicher schon gut aus? Würde mich freuen, wenn du mir irgendwann mal ein paar nette Ecken zeigst. Heute geht aber nicht, bin ja auf dem Weg zu der Hochzeit, und ich sollte jetzt wohl besser mal los.“

Ein Handy hatte Salem wahrscheinlich nicht, aber wer weiß, vielleicht liefen sie sich irgendwann wieder über den Weg.
 
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Der kräftige Mann nickte. Sein Blick ging für einen kurzen Moment über Bens linke Schulter hinweg. Ein konzentrierter Ausdruck erschien auf seinem Gesicht. Dann sah er wieder zu ihm. Salems Augen hatte eine gewisse Klarheit in sich. Sie hatten die Farbe eines hellen Sees und wirkten irgendwie lebendig. Er nickte beinahe vergnügt. Ich komme noch öfter in die Stadt. Wenn du mir sagst wo ich hinkommen soll, dann komme ich.
Salem wollte Ben nicht aufhalten. So komisch eine Hochzeit unter diesen Umständen. Eine Einladung blieb wohl eine Einladung. Er würde aber ja so oder so noch Streifzüge durch die Stadt und die Umgebung unternehmen. Warum nicht mit jemandem der auch neu war.
 
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"Hm. Wie wäre es, wenn wir uns genau an dieser Stelle treffen? In vier Nächten, also am 5. Mai, recht früh Abends?
Falls mir was Wichtiges dazwischenkommt, man weiß ja nie, dann schicke ich meine Hündin vorbei."

Ben pfiff Mira herbei. Sie kam angerannt und beschnüffelte den Gangrel. Gut, wenn sie jetzt sah, nach wem sie suchen sollte falls Ben sie dann losschickte.

"Das ist Mira, eine sehr eigensinnige, aber liebe Hündin."
 
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Er war nicht der Typ für Verbindlichkeiten und Termine. Eine Verabredung war in seinen Augen eher so etwas wie ein Vorschlag. Aber da er für gewöhnlich sowieso hier vorbeikam und auch früh unterwegs war, konnte man sich ruhig treffen. Er brummte also bestättigend. Dann fiel sein Blick auf den Hund. Zuerst blieb er einfach nur recht ruhig stehen. Es war nicht ganz klar ob er verunsichert war. Vielleicht versteifte er sich aber auch nur um den Hund nicht zu beunruhigen. Nach kurzem Überlgegen aber ging er in die Hocke um mit dem Tier auf Augenhöhe zu sein. Er hielt der Hündin nicht die Hand zum benschnüffeln hin. Das taten Menschen in der Regel bei Hunden. Salem hingegen hielt den Kopf ein wenig schräg und seine Nasenflügel bebten kurz. Sein Blick fixierte die Augen des Hundes.
Nach dieser Begrüßung erhob er sich wieder. Er wandte sich an Ben als wäre die Begrüßung das normalste der Welt gewesen. Für ihn war es das möglicherweise auch. Einverstanden. Vielleicht bis in vier Tagen also.
 
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Weder Mira noch Ben wunderten sich über diese Art der Begrüßung, schließlich kommunizierten sie selbst auch auf diese Art miteinander.

„O.K., dann mach´s gut, und man sieht sich.“

Ben lächelte dem Gangrel noch freundlich zu und wandte sich zum Gehen. Mira folgte Ben noch eine Weile, und ging dann widerwillig zurück zum Auto.

Also auf zum Taxistand.
 
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