Abenteuerstart: Spielercharaktere sind Gefangene oder Sklaven

Unglaubwürdig ist auch, dass jemand allein dutzende Angreifer erschlägt die auf einmal auf Ihn einstürmen ... . Nur mal so ...
Das gehört eben zum Sword&Sorcery-Genre dazu. Das ist Teil der Genre-Versatzstücke.

Und genau WEIL es zu diesen Versatzstücken gehört, ist es auch so UNGLAUBWÜRDIG, wenn jetzt entsprechend kompetent aufgestellte Über-HELDEN sich von Pappkameraden besiegen und versklaven lassen müssen.

Ein Beispiel, wie das auch in Sword&Sorcery funktionieren kann: Conan hat in der Geschichte "The Scarlet Citadel" zunächst eine riesige Schlacht gegen eine massiv zahlenmäßig überlegene feindliche Armee verloren, war der letzte noch stehende Kämpfer auf einem Berg an von ihm selbst erschlagenen Gegnern. Es brauchte einen verschlagenen Zauberer und ein extrem potentes Gift, das dieser Conan applizierte, um ihn bewußtlos und in die Gewalt des Zauberers zu bringen.

Hier hat ein Über-SCHURKE mittels fieser Tricks einen Über-HELDEN ausgeschaltet und in seine Gewalt gebracht.

So ist das angesichts der geschilderten hohen Kompetenz eines solchen Helden-Charakters glaubwürdig.

Wenn ein solcher Helden-Charakter aber von offensichtlichen, und via Spielwerte sogar quantitativ belegbaren, Fallobst-NSCs BESIEGT werden soll, dann ist das unglaubwürdig.

Bei Sword&Sorcery geht es nicht um das eh problembehaftete Thema "Realismus", sondern um GLAUBWÜRDIGKEIT innerhalb der Konventionen und Versatzstücke des Genres.
 
Das mag sein das Sword & Sorcery so etwas bedient wie "ich erschlage 50 Mann ehe mir überhaupt wer was kann", aber "GLAUBWÜRDIG" ist es halt doch nicht. Glaubwürdigkeit hat halt auch mal so gar nichts mit dem erwähnten "Realismus" zu tun, welchen ICH übrigens auch nicht erwähnt habe ....

@Zornhau, deine Beiträge lesen wirkt immer so als ob man sich auf einem Kasernenhof anschreien lässt .... .

Wie "andersrum"? Da steh ich grad aufm Schlauch.

Ich meinte "Illusion of disbelief" (fortfolgend IoD). Mein Charakter haut 50 Mann um die auf einmal gegen Ihn kämpfen.
Das Gefangenenszenario kann man dann auch unter dem Motto IoD verkaufen.
 
Das mag sein das Sword & Sorcery so etwas bedient wie "ich erschlage 50 Mann ehe mir überhaupt wer was kann", aber "GLAUBWÜRDIG" ist es halt doch nicht. Glaubwürdigkeit hat halt auch mal so gar nichts mit dem erwähnten "Realismus" zu tun, welchen ICH übrigens auch nicht erwähnt habe ....
Spielweltintern kann die Sache schon glaubwürdig sein, wenn man annimmt, daß es dort Leute gibt, die der breiten Masse total überlegen sind.
 
Eben. Wenn ein Sword&Sorcery-Held mit seinem Obstmesser Dutzende gerüstete Gegner niedermetzelt - vor dem Frühstück. Und das macht er jeden Tag. Dann ist es UNGLAUBWÜRDIG, daß dieser Über-Kämpfer nun auf einmal von einer Handvoll ausgemergelter Leute mit einem spitzen Stock besiegt worden sein soll.
 
Spielweltintern kann die Sache schon glaubwürdig sein, wenn man annimmt, daß es dort Leute gibt, die der breiten Masse total überlegen sind.

Ja, habe ich auch nicht abgestritten das es Leute gibt die anderen "haushoch überlegen" sind. Ich habe aber die Glaubwürdigkeit dieser Sache abgestritten das jemand der 100 Leute absticht nicht auch von 100 Leuten gefangen werden kann.

Wenn es 100 Leute braucht um jemanden festzusetzen, ist das genau so unglaubwürdig wie als ein Einzelner 100 Leute (egal welchen Kalibers) auszuschalten.

Mit einem Obstmesser überhaupt irgendwen "abmetzeln" halte ich in so ziemlich jedem Szenario für unglaublichen Humbug ... .
 
Ich habe aber die Glaubwürdigkeit dieser Sache abgestritten das jemand der 100 Leute absticht nicht auch von 100 Leuten gefangen werden kann.
Da ist auf jeden Fall was dran. Mir fallen gleich mehrer Fälle ein, in dem sich SCs nach mies gelaufenen Kämpfen ergeben haben. Und sich dann, unter eigentlich ja sogar schlechteren Vorzeichen (angeschlagen, keine Ausrüstung, mitten in "Feindgebiet" eingesperrt etc.), wieder selbst rausgehauen haben.
 
Wenn es denn in dem besagten vorgefertigten Szenario 100 oder mehr Angreifer auf die Karawane gewesen wären, dann wäre dies aus anderen Gründen UNGLAUBWÜRDIG gewesen, da nach Weltbeschreibung für diese Region solch ein Haufen schon eine echte Armee wäre (mit all den Logistik-Problemen in einem ressourcenarmen Landstrich) und eben kein Haufen Stammeskrieger nur EINES einzigen Dorfes, wie es eben das Szenario beschreibt.

Bei 100 oder mehr Gegnern wäre es aber immer noch sinnvoll dies nach den vorliegenden Regeln auszuspielen, denn ein auf Kampf optimierter SC kann pro Runde schon leicht mal 10 auf einmal rausnehmen, ohne von irgendwem etwas abzubekommen. Es macht dann ja schon einen HEROISCHEN Unterschied, ob die SC-Gruppe nach hartem Kampf, jeder ist verwundet, jeder hat alle Ressourcen verbraucht, sie stehen über den Leichen von 80 Angreifern und werden von den letzten 20 gefangen genommen (warum eigentlich, müssen die doch damit rechnen, daß die SCs sie umlegen werden, sobald sie wieder zu Atem gekommen sind - und WARUM eigentlich, wenn ein Angriff auf eine Karawane schon 80% VERLUSTE eingetragen hat, bleiben diese paar Überlebenden noch auf Kampf gestrickt, statt wegzulaufen?).

Interessant ist bei dem ganzen Abenteuer-Ansatz auch, daß die SCs ja ALLE UNVERLETZT in Gefangenschaft und Sklaverei geraten. Das soll den Spielern wohl einen halbwegs machbaren Start in das Survival-Szenario erlauben, da in diesem/diesen System(en) die natürliche Heilung von Verletzungen, die die SCs GARANTIERT erlitten hätten, wenn man es ausgekämpft hätte, lange Zeit dauert und sie sozusagen invalide ins Szenario gingen. Das wollte der Szenario-Entwickler aber wohl auch nicht.
 
Es geht nicht nur um Awesomeness. Es geht darum, dass man die Spieler entmündigt. Rollenspiel ist ein Spiel, in dem die Spieler für ihre Charaktere entscheiden, was sie tun können.

Ja, ausgehend von dem was das Setting hergibt, auf das man sich zuvor geeinigt hat. Wenn es heisst dass man in einer finsteren Welt voller Schwerter, Zauberei und sklavenhaltenden Barbarenstaaten spielt, wieso ist es dann entmündigend, wenn man das Szenario in allen Facetten ernstnimmt?

Wir spielen ja Rollenspiele, weil wir mehr Freiheit als in einem Brettspiel haben wollen. Wenn ich diese Aktionsfreiheit nicht auf Basis der Regeln einschränke, sondern einfach eine entsprechende Situation herbeirede, dann wird das Rollenspiel entwertet. Wollen wir nicht.

Als ob nur die Regeln die Freiheit einschränken. Das tun bereits die Wahl des Settings und des Genres sowie dessen Konventionen. Nein, du kannst auch in Sword & Sorcery nicht 10 m hoch springen wie in Feng Shui. Oder Schildsurfen wie Legolas.

Aber wir sind hier in einer theoretischen Diskussion. Hier ist das flammende Schwert der Entrüstung zu ziehen

Welchen Mehrwert soll das haben? Für mich ist das nur schlechter Diskussionsstil.


Außerdem ein klassischer Fall von meinem oben geschilderten "wir vertrauen dir SL und nehmen deine Einschränkungen zähneknirschend an, weil wir wissen, dass du uns am Ende nicht enttäuschen wirst".

Was heisst hier zähneknirschend? Ich mag Szenarien wo man von Nichts anfängt sich hochzuarbeiten (oder als der Underdog der Gesellschaft auch gern unten bleibt und sich gerade über Wasser hält, aber das passt nicht zu S&S). Geradezu der klassische Conan-Anfang.

Wahrscheinlich ein ähnlich gelagerter Fall, denn hier hast du vermutlich "das Messer an die Kehle halten" herbeigeführt, die Spieler also ziemlich chancenlos gelassen.

Wahr in dem Punkt wo vor Spielbeginn festgelegt wurde dass sie eine Tochter hat. Der Rest ist konsequentes und glaubwürdiges Handeln der NSCs. Freilich hätte ich den Schurken noch bemerken und ihn mit dem Speer an die nächste Hüttenwand nageln können, ist mir aber nicht gelungen. Bei S&S gilt wie in jedem Rollenspiel, die SCs können auch scheitern. Wenn mein Superheld unbesiegbar ist und alles kann, was soll daran dann spannend sein?

  • Brettspiele haben pauschal gesagt ein festes Spielziel und einen Gewinner.
  • Rollenspiele haben kein festes Spielziel und keinen "Gewinner".
Daraus resultiert: Beim Rollenspiel ist der Weg das Ziel!
Nimmst du dir aber als SL heraus dein dir vorschwebendes und nur dir bekanntes Ziel in einschränkender Weise über die Spielfreiheit des Rollenspiels zu stellen, dann spielst du eigentlich kein Rollenspiel. Du entwertest Rollenspiel.

Sie haben aber einen Rahmen, in dem das Spiel stattfindet, das Setting. Und wenn man das nicht bis zu einem kümmerlichen Rest kastriert, ist der eine glaubwürdige Spielwelt in der auch die NSCs nachvollziehbar handeln, Fehler der SCs genauso ausnutzen wie das die unbarmherzige Natur tut und da ich an 'gleiches Recht für alle' glaube, gibt es auch unter den NSCs Überhelden die einem der Superconans der Gruppe Paroli bieten können. Alles andere wäre lächerlich. Und DAS entwertet dann wirklich das Rollenspiel.
Das Leben ist kein Ponyhof, und Cimmerien erst recht nicht.
 
Immer wieder faszinierend, wie man mit einem hypothetischen Szenario für eine non-existente Spielrunde manche Leute dermaßten triggern kann, dass sie ihre "Ich spiele die einzig wahre Form von Rollenspielen(TM)" Haltung gleich noch mit ein paar Ausfälligkeiten unterlegen zu müssen glauben.

Angenommen, ich würde das obige Beispiel mit der Karawane dergestalten abänder, dass die Angreifer aus dem Hinterhalt heraus die Kamele der Karawane erschießen und mit ihrem eigentlichen Angriff dann noch drei Tage warten, bis die SCs vor Wassermangel eh schon aus den Latschen kippen, würde es wahrscheinlich immer noch Klagen darüber geben, warum den Helden eine offen Feldschlacht nach ihrem freien Wunsch verwehrt wurde, das würde ja nur dazu dienen, am Ende ohne Chance auf Gegenwehr die wehrlose Gefangennahme durchzusetzen... "Quintili Vare, legiones redde!"

Sorry, aber ich les drüben im Tanelorn in letzter Zeit auch ne Menge eigenwilliger Ansichten. Ich bin langsam der Überzeugung, das Problem besteht schlichtweg darin, dass manche Spieler im Hack&Slay Zeitalter stecken geblieben sind und andere eine völlig andere Vorstellung von (vermeindlich) modernem Rollenspiel haben. So sehr beide Seiten ihre Legitimation haben, so völlig inkompatieble sind sie leider am Spieltisch und eine Diskussion bei so entgegensätzlichen Ansichten führt mEn zu 99% einfach zu nix außer mieser Stimmung. Einfach mal anzuerkennen, dass es auch andere Standpunkte als den eigenen gibt und es Leute geben mag, die damit kein Problem haben oder gar dahinter stehen, fällt vielen Menschen leider ausgesprochen schwer. Da wird sich lieber anhand weniger Sätze zurechtfantasiert, mit was für *beliebigen abfälligen Ausdruck einfügen* Gestalten man es hier doch zutun hat und verliert jedes Gespür dafür, was zwischen den Zeile steht.

Aber jeder ist für seine Außendarstellung selbst verantwortlich. Nur reagieren echte Menschen darauf halt realer als jeder NSC des noch so tollesten SLs er jemals tun könnte, das sollte einem bewußt sein, wenn man einfach nur blind in aller Richtungen austeilt.

PS: Ein DISKUSSIONSFORUM* ist übrigens nicht dafür gadacht, sich seinen Standpunkt von anderen bestätigen zu lassen und dann glückseelig beruhig in die Heia zu gehen.

*) See what I did there? ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Welchen Mehrwert soll das haben? Für mich ist das nur schlechter Diskussionsstil.
Wir diskutieren hier öffentlich, da kann man die Besonderheiten des Rollenspiels ruhig mal herausstellen und darlegen, welche Aspekte im Rollenspiel wichtig sind, damit eben alle Spieler in den Genuss echten Rollenspiels kommen. - Wenn wir beiden privat reden würden, wäre das vielleicht etwas anderes.

Du hast vielleicht meine Andeutung nicht verstanden, der mit dem Flammenschwert ist Michael, der gegen Luzifer kämpft, weil der sich zum Gott erheben wollte.
Sei nicht wie Gott, sei wie ein Spiel_leit_er.
 
Was dieser Thread mal wieder zeigt: Der ständige Äpfel- und Birnenvergleich Rollenspiel:Literatur bringt nichts. Und die Diskussion um Realismus* ist nachrangig.

Wenn Conan gefangen genommen wird, dann, weil Howard als Autor das so wollte. Und wenn er sich wieder befreit, dann auch. So funktioniert Literatur eben - der Autor bestimmt den Ablauf, und die fiktiven Figuren haben dabei kein Mitspracherecht, was auch schwierig wäre. Realismus spielt dabei nur insoweit eine Rolle, als dass die Ereignisse, die innerhalb der Erzählung dazu führen, nachvollziehbar sein sollten.
Wenn Alrik gefangen genommen wird, weil der Spielleiter das so wollte, ist das offensichtlich etwas völlig anderes. Der Spielleiter ist in dem, was ich unter Rollenspiel verstehe, nicht der Autor einer Geschichte, in der die Spielercharaktere die Figuren sind. Aber mit dem "ihr werdet alle gefangengenommen"-Kram maßt er sich genau das an. Und das macht den Kern des gemeinsamen Entwickelns der Geschichte kaputt.

*Ihr könnt noch so viele Euphemismen wie "Glaubwürdigkeit" o.ä. verwenden, nur um das böse, weil nicht begriffene R-Wort nicht sagen zu müssen - das ändert nichts daran, dass Realismus gemeint ist.

Immer wieder faszinierend, wie man mit einem hypothetischen Szenario für eine non-existente Spielrunde manche Leute dermaßten triggern kann, dass sie ihre "Ich spiele die einzig wahre Form von Rollenspielen(TM)" Haltung gleich noch mit ein paar Ausfälligkeiten unterlegen zu müssen glauben.[...]
Sorry, aber ich les drüben im Tanelorn in letzter Zeit auch ne Menge eigenwilliger Ansichten. Ich bin langsam der Überzeugung, das Problem besteht schlichtweg darin, dass manche Spieler im Hack&Slay Zeitalter stecken geblieben sind und andere eine völlig andere Vorstellung von (vermeindlich) modernem Rollenspiel haben. So sehr beide Seiten ihre Legitimation haben, so völlig inkompatieble sind sie leider am Spieltisch und eine Diskussion bei so entgegensätzlichen Ansichten führt mEn zu 99% einfach zu nix außer mieser Stimmung. Einfach mal anzuerkennen, dass es auch andere Standpunkte als den eigenen gibt und es Leute geben mag, die damit kein Problem haben oder gar dahinter stehen, fällt vielen Menschen leider ausgesprochen schwer. Da wird sich lieber anhand weniger Sätze zurechtfantasiert, mit was für *beliebigen abfälligen Ausdruck einfügen* Gestalten man es hier doch zutun hat und verliert jedes Gespür dafür, was zwischen den Zeile steht.

Aber jeder ist für seine Außendarstellung selbst verantwortlich. Nur reagieren echte Menschen darauf halt realer als jeder NSC des noch so tollesten SLs er jemals tun könnte, das sollte einem bewußt sein, wenn man einfach nur blind in aller Richtungen austeilt.

PS: Ein DISKUSSIONSFORUM ist übrigens nicht dafür gadacht, sich seinen Standpunkt von anderen bestätigen zu lassen und dann glückseelig beruhig in die Heia zu gehen.

Wenn ich diesem Rant irgend jemandem zeige, der Rollenspiele spielt, aber nicht in diesem Forum abhänge und ihn frage, was wohl das Diskussionsthema gewesen ist: Auf "Gefangennahme als Abenteueraufhänger" könnte er nur durch blindes Raten kommen.
 
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Ich habe kein Problem damit, wenn eine Kampagne mit einer Gefangenschaftssituation beginnt.
Das ist schon in Ordnung, und dann als Grundprämisse des Spielbeginns so abgesprochen. Das ist kommuniziert.

Auch ist es kein Problem, wenn sich im laufenden Spiel irgendwann eine Gefangenschaftssituation ergibt durch Spieleraktionen.
Sowas passiert bei uns recht häufig, weil unsere SCs am Leben hängen und im Normalfall vermeiden, bis zum bitteren Ende zu kämpfen.
Wenn es schlecht aussieht, sind Flucht, Verhandlung, Kapitulation immer valide Optionen.
Außer eben bei SCs, die Suizid einer Gefangennahme vorziehen, um kriegswichtige Informationen nicht unter Folter an den Feind fallen zu lassen.
Das ist dann eben Charakterentscheid.

Eine Gefangenschaft schränkt den SC zwar temporär ein, aber eben nicht unbedingt dauerhaft. Wir hatten schon Ermittlungsabenteuer unter falscher Identität in wahren Höllenknästen, aber auch das war ok. Das letzte mal, als das vorkam (war natürlich auch Entscheidung der SCs, sich für diese Mission zu melden), hat durch einen beginnenden Gefängnisaufstand auch viel an Handlungsmöglichkeiten und Freiheiten innerhalb dieses Grundszenarios geboten.
Gefangenschaft heißt ja nicht automatisch, dass die SCs gemeinsam auf 3m² sitzen und abwarten bis man sie gehen lässt.
Und selbst wenn sich mal so eine Situation ergibt, kann durch Interaktion mit den Wachen usw. dann doch eben eine Handlungsebene erreicht werden, auf der die SCs durch Verhandlungsgeschick noch Einfluss nehmen können.

Ein SC, der unschuldig des Mordes angeklagt, gefoltert, verstümmelt wurde - und dann dank Gruppe nur sehr knapp vor der Hinrichtung bewahrt werden konnte. Das war eine sehr intensive rollenspielerische Erfahrung, toll!
Natürlich konnte die Gefangene vergleichsweise wenig tun, außer durchhalten und innerhalb des Zwangsarbeiter-Szenarios vor der geplanten Hinrichtung Informationen für ihre Gruppe sammeln, in der Hoffnung diese noch weiterzugeben. Aber dennoch war es auch spielerisch spannend.

Was wir nicht machen, ist dass die Gruppe plötzlich seitens der SL als "ihr seid jetzt auf einmal in Gefangenschaft" deklariert wird, einfach so von einem Abenteuer zum nächsten.
 
Angenommen, ich würde das obige Beispiel mit der Karawane dergestalten abänder, dass die Angreifer aus dem Hinterhalt heraus die Kamele der Karawane erschießen und mit ihrem eigentlichen Angriff dann noch drei Tage warten, bis die SCs vor Wassermangel eh schon aus den Latschen kippen, würde es wahrscheinlich immer noch Klagen darüber geben, warum den Helden eine offen Feldschlacht nach ihrem freien Wunsch verwehrt wurde, das würde ja nur dazu dienen, am Ende ohne Chance auf Gegenwehr die wehrlose Gefangennahme durchzusetzen...
Es würde in der Tat noch Klagen geben. Weil es weiterhin völlig offensichtlich wäre, dass Du willkürlich die Alleinherrschaft über die gemeinsame Geschichte an Dich gerissen hast.

Als Spieler wäre meine Reaktion entweder...
... wenn ich zumindest an dem Abenteuer kein großes Interesse hätte und es zum Charakter passt: Heghlu’meH QaQ jajvam! Vergessen die meisten Spielleiter bei ihren "ihr müsst euch ergeben"-Szenarios, dass das nicht mitgesprochene "... oder sterben" auch eine Option ist.
... wenn ich gleich an der ganzen Runde auch aus anderen Gründen kein großes Interesse hätte, einfach ab da nicht mehr teilzunehmen.
... wenn keines von beiden der Fall wäre, dem Spielleiter einfach folgendes zu sagen: Okay. Du hast Dir offensichtlich ein Szenario ausgedacht, bei dem wir a.) gefangengenommen werden und b.) uns dann irgendwann befreien oder sonstwie unsere Handlungsfreiheit wiedererlangen. Du hast erzählt, wie Punkt a.) abläuft. Jetzt erzähl mal wie Punkt b.) abläuft. Ich lehne mich solange zurück oder beschäftige mich anders, wenn's zu langweilig wird.
 
Startete die D&D 5E Kampagne "Out of the Abyss" die SCs nicht auch als Gefangene?

Keine Ahnung, ich spiele kein D&D, und auch mit Kaufabenteuern hab ich es nicht.

Unsere selbstgestrickten Ermittlungsabenteuer im Knast / Arbeitslager hatten wir teils bei Fallout, Hunter the Vigil und Shadowrun.
 
Wir diskutieren hier öffentlich, da kann man die Besonderheiten des Rollenspiels ruhig mal herausstellen und darlegen, welche Aspekte im Rollenspiel wichtig sind, damit eben alle Spieler in den Genuss echten Rollenspiels kommen. - Wenn wir beiden privat reden würden, wäre das vielleicht etwas anderes.

Du meinst also, hier in der Arena führen wir keine echte Diskussion sondern die Karikatur von einer, weil für die Belustigung der Massen (und für Crom!) Herzblut fließen muss? :xx:
Und hör mir mit 'echtem' Rollenspiel auf, das ist für jeden etwas anderes. Und ich glaub das hab ich schon vor 15 Jahren des öfteren hier im Forum geschrieben.
 
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