Spielfilm Drive

Kamestar

Invader from outa space
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29. September 2003
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Gestern im Kino gesehen und schon etwas begeistert gewesen.



Ein Stuntfahrer aus LA, der sich nebenher ein paar $ verdient, indem er Verbrecher vom Ort ihrer Verbrechens kutschiert, verliebt sich in seine Nachbarin. Nach ein paar unglücklichen Umständen gerät er ins Visier der Mafia und muss nicht nur sich, sondern auch seine neue Freundin retten.

Klingt 08/15 ist aber durchaus ein sehenswerter Film. Besonders die Wechsel zwischen der sonst eher ruhigen Atmosphäre zu den USK18 Szenen sind gelungen. Abgerundet wird der Streifen durch einen klasse Soundtrack aus diversen elektronischen Stücken im 80ger Jahre Stil uns schönen Weitwinkel aufnahmen von LA & Umgebung.

Hat den schon wer von euch gesehen und wenn ja, was ist eure Meinung dazu?!
 
Habe ihn gestern gesehen und war begeistert.
So ruhig und melancholisch.
So explosiv und gewalttätig.
So wunderschöne und gekonnte Nutzung des langweiligsten optischen Hilfsmittels mittelmäßiger moderner Kameraleute: Des Farbfilters.
So wunderschöner und gekonnter Einsatz der Musik.
So Ron Perlman, Carey Mulligan und Bryan Cranston.

Als hätte Tarantino einen Film Noir gemacht und das zitierte Genre nicht parodiert.

Danke für den Tip, Lush. Mal wieder.
Ich wollte ja noch was zu Drive loswerden.

Als ich den Film gesehen habe, hab ich mich innerlich schon darauf eingestellt, das er nach all der Lobhuddelei einfach versagen würde.
Auch der Name Ryan Gosling hat mit nix gesagt (hätte er aber sollen, da ich Lars und die Frauen im DVD Regal hab und auch ziemlich gut fand).
Was ich dann bekommen habe war eine der angehmen Überraschungen, wenn man sich nichts erwartet und dann etwas bekommt, das (wie in diesem) Fall jede Erwartung um Meilen übertrifft.

Zur Story möchte ich jetzt gar nichts sagen, das sollte man sich ansehen.
Aber was speziell hat mir so gut gefallen?
Da ist einmal die Farbgebung und das Licht. Wie man schon an meinem Profilbild erkennen kann wird hier viel mit Farbe und Licht gespielt. Beides harmoniert perfekt mit den jeweiligen Szenen.
Die Musik. Die Musik ist auffällig, auffällig gut und auffällig passend. Genau wie Farbe und Licht trägt sich perfekt abgestimmt zu den jeweiligen Szenen bei und macht diese noch intensiver.
Die Schauspieler. Durchweg alle spielen fabelhaft. Allen voran der Hauptdarsteller, der einer der Fälle für mich ist, bei denen Aussehen und Talent nicht im Gegensatz zueinander stehen. Gosling ist (zumindest in diesem Film) einfach "'ne geile Sau". Das sollte man auch als Mann erkennen und zugeben können. Er spielt den/das Held/Monster (wie auch wieder eines der Lieder im Text aufnimmt) so gut, das es schon fast wehtut ihm dabei zuzusehen. Sein Charakter sagt nicht viel, aber wenn er etwas sagt dann hat das Gewicht. Wenn er etwas tut dann steht er zu 100% dahinter und ist sich der Konsequenzen bewußt. Besonders in der "Aufzugsszene" wird das klar. Wieder möchte ich aber nicht zuviel verraten.
Kurz, ich kann mir keinen Besseren für die Rolle vorstellen.
Die Story. Gut gemeinte Dinge können schieflaufen. Das wird einem hier schon früh bewußt, aber wie das dann letztendlich in Szene gesetzt wird ist atemberaubend. Fast schon schwebend leichte und ruhige Szenen, in denen so gut wie nichts gesprochen wird, wechseln sich extrem brutalen Gewaltszenen ab. Es wird sich in diesen aber nie gesuhlt. Sie dienen zum Kontrast und unterstreichen wieder das Hauptthema Held/Monster & Es muß getan werden was getan werden muß.

Abschließend hab ich hier einen wunderschönen Film (um zum Threadthema zu kommen):
Wunderschön harmonierende Einzelelemente, die leicht und zuckersüß dahinschweben und mich sehr oft an die Filme von Sophia Coppola erinnert haben, gemischt mit plötzlicher Lynch-artiger Gewalt.
Wundrschöne und wunderschön abgestimmte Musik.
Und last but not least gibt es den, wie schon erwähnt, schönsten Filmkuss den ich je gesehen habe. Das haut jeden gestandenen Mann und Nicht-Romantiker vom Hocker. So schön und doch so unkitschig.

Ein Hammer-Film für späte Nachtstunden.
 
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