Marvel Black Panther

Hallo hare,

hmm, Ich denke Du verbuchselst hier was.
Black Panther ist ganz klar eine Geschichte die für schwarze Amerikaner geschrieben ist.
So wie Thor, Wonder Woman, Batman eher für weisse Amerikaner geschrieben ist.

Das ist kein afrikanischer Film und kein afrikanischer Comic.
Es ist die Identität der schwarzen Einwanderer (seit 1868) und auch die der Nachkommen der schwarzen Sklaven (bis 1868).

Das hier eine sehr amerikanisierte Version von Afrika gezeichnet wird und das man sich ein Wakanda wie eine amerikanische Metropole auf Steroiden plus afrikanisches Flair anschauen muss, das ist nur natürlich.

Ausserhalb von Südafrika dürften Superhelden-Comics in Afrika schon sehr sehr NISCHE sein.
Hier Black Panther in so einen afrikanischen Kontext zu pressen und die amerikanische Perspektive ( der Black Americans) aussen vor zu lassen wäre falsch und nicht angemessen.

Habe mir mal die Mühe gemacht und mal die Bios der Hauptdarsteller durchforstet.
Und ja, USA und ein wenig UK dominieren.
Aber das tun sie auch unter den Lesern von Black Panther.
Also Mission erfüllt.

Chadwick Boseman: USA
Michael B. Jordan: USA
Lupita Nyong'o: Mexiko, 2te Generation, Eltern aus Kenia
Danai Gurira: USA, aber Eltern kamen aus Zimbabwe und mit 5 Jahren Umzug nach Zimbabwe
Daniel Kaluuya: UK
Letitia Wright: Guyana
Winston Duke: UK, dann USA
Sterling K.Brown: USA
Angela Bassett: USA
Forest Whitaker: USA

tl;dr:
Ich denke Deine Kritik an Black Panther kritisiert einen Anspruch den Du an BP stellst den BP aber nie selbst erfüllen wollte und auch nicht sollte.
Also sorry das ich etwas ungehalten war, aber ich meine Deine Kritik greift nicht, weil das Werk nie die Ansprüche erfüllen wollte die Du an dieses stellst.

Es ist auch ein Film für Black Americans, hauptsächlich.
Es ist kein afrikanischer Film, er ist nur angehaucht afrikanisch.
 
Wobei ich die Kritik daran, dass es hier letztlich ein neokolonialistisches Disney-Afrika ist, das dargestellt wird, schon legitim finde. Ist auch etwas, was mich aus meiner deutschen Perspektive ziemlich befremdet. Afrika ist nur insofern interessant, als es zur Projektionsfläche schwarzer Amerikanischer Identität taugt.
Und dass Martin Freemans Charakter, der hier die Verbindung Wakandas mit der Außenwelt darstellt, ausgerechnet ein weißer, männlicher Amerikaner sein muss.
 
Wobei ich die Kritik daran, dass es hier letztlich ein neokolonialistisches Disney-Afrika ist, das dargestellt wird, schon legitim finde. Ist auch etwas, was mich aus meiner deutschen Perspektive ziemlich befremdet. Afrika ist nur insofern interessant, als es zur Projektionsfläche schwarzer Amerikanischer Identität taugt.
Und dass Martin Freemans Charakter, der hier die Verbindung Wakandas mit der Außenwelt darstellt, ausgerechnet ein weißer, männlicher Amerikaner sein muss.
Ja, abolut.

Man kann den Ansatz des Films kritisieren, der wie alle Comic-Verfilmungen aus Amerika ziemlich US-zentrisch ist.
Der 4-Color-Nabel der Welt sozusagen.

Ok, Asterix und Lucky Luke oder die Tim und Struppi Verfilmungen sind da ziemlich konkurrenzlos schlecht.
Aber Valerian z.B. hatte einen Touch der unamerikanisch ist.
Auch Ghost in a Shell, den man aus anderen Gründen kritisieren kann, war nicht US-zentrisch.

Ist zwar schade, aber die Leute können nun mal nicht aus ihrer Haut.
Und wo, ausser in den USA, sind Superheldencomix der Hit?

tl;dr:
Bitte einen Burger nicht dafür kritisieren das er ein Burges ist.
Man kann die Qualität unter Burgern vergleichen, aber wie man ihn dreht und wendet, es wird kein Wildragout draus!
 
Man kann auch von einem amerikanischen Superheldenfilm erwarten, dass er etwas reflektierter mit seiner Materie umgeht. Das sind keine unpassenden Ansprüche. Ist ja nicht so, als könnten Amerikaner keine reflektierten Filme machen. Oder als könnten Superheldenfilme nicht reflektiert sein. Der hier war es nur halt in diesem spezifischen Aspekt nicht. Hätte er aber sein können. War er aber nicht.
:)
 
Die zu anstrengenden Filme fallen dann aber oft bei den Zuschauern durch.
Ich fand z.B. Justice League, mal vom Superheldenthema abgesehen, bemerkenswert gesellschaftskritisch.
Alleine der Titelsong am Anfang.
Oder die Räumung für die Mom von Clark Kent.
Viel mehr Kapitalismuskritik erwarte ich in einem Hollywoodfilm nicht.
Finde ich bei DC aber deutlich seltener bei Marvel.

Da tauchen die normalen Menschen fast gar nichr mehr auf.
Naja, auch schwierig wenn man Normalos neben dem ganzen Cast von Infinity Wars zusätzlich platzieren will.
 
Made my day:
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Und es stimmt
 
Ich hab den Film noch nicht gesehen kann also nicht direkt mitreden aber sind nicht alle Marvelfilme ziemliche Klischeefilme mit Klischeecharakteren?
 
Aber das macht ja nix. Mit Klischees und Archetypen kann man ja auch reflektiert arbeiten. :)
 
Absolut.
Sie sind auch, würde ich mal wagen zu behaupten, durchaus vielschichtig genug um nicht einfach nur Karikaturen zu zeigen.
 
Was ja dem Klischee bzw. Archetypen widerspräche, der ja in gewisser Weise "ursprünglich" oder "rein" sein muss.

Ich finde nicht, dass sie sehr archetypisch sind, sie gleichen sich insbesondere in diesem Film sehr stark. Natürlich nicht in ihren Kräften, jedoch im Blickwinkel auf die Realität um sie herum und der Reaktion, die darauf folgt. Bin zB. ein wenig enttäuscht von Loki ^^
 
Was ja dem Klischee bzw. Archetypen widerspräche, der ja in gewisser Weise "ursprünglich" oder "rein" sein muss.

Hä? Er muss aus der Figur rausscheinen, man muss diesen erkennen können.
Aber er muss keinesfalls langweilig und vorhersehbar sein.
Im Gegenteil, zu sehr Schablone und es wird langweilig.

Ich finde nicht, dass sie sehr archetypisch sind, sie gleichen sich insbesondere in diesem Film sehr stark. Natürlich nicht in ihren Kräften, jedoch im Blickwinkel auf die Realität um sie herum und der Reaktion, die darauf folgt. Bin zB. ein wenig enttäuscht von Loki ^^

Wieso?
Er verkörpert doch ganz gut den Kain.
Das er jetzt einem wildfremden nicht etwas überlässt das er selber gerne machen würde, wenn nicht jetzt, dann vielleicht ja später, was ist daran enttäuschend?

Und auch das es eine zeitweise Allianz zwischen Thor und Loki gibt ist ja nicht gegen das Klischee, im Gegenteil. Loki nutzt hier die freundlichere Natur Thors aus.
Oder glaubst Du echt das er jetzt ein Good Guy ist?????

Ich keine Sekunde.
Er hat, wenn er mal wieder Böse war dann auch immer wieder Gewissensbisse, aber der Neid auf den aufrechten Helden Thor zerfrisst ihn dann doch wieder wenn er mal wieder eine seiner Taten ungeschehen macht oder sie anderweitig sühnt.
 
Normalerweise hätte er sich mit Thanos verbündet und wäre erstmal mit ihm gegangen - denke ich zumindest - um eine gute Chance zu erhalten, ihn zu hintergehen. Das war ein ziemlich kurzes und plumpes Intermezzo.
 
Normalerweise hätte er sich mit Thanos verbündet und wäre erstmal mit ihm gegangen - denke ich zumindest - um eine gute Chance zu erhalten, ihn zu hintergehen. Das war ein ziemlich kurzes und plumpes Intermezzo.

Ich denke das Loki schon eine gute Idee hatte das in manchen Situationen die ERSTE Gelegenheit zum Widerstand die LETZTE sein wird die man hat.
Wenn Thanos den Zeitstein hätte, dann könnte er jeglichen Verrat im voraus erkennen und somit verhindern.
D.h. er musste VORHER handeln, bevor Thanos auf die Idee kommt alle Möglichkeiten zu prüfen.

Du magst mir ruhig widersprechen, ich denke nicht das Du hier die besser durchdachte Position hast.
Aber ich lasse mich gerne überzeugen, dazu ist so ein Gedankenaustausch ja da.

Ausserdem zeigt es das Thanos halt ein Quäntchen mehr Badass ist als die meisten Untergruppen der Avengers zusammen genommen.
Nicht Loki ist so doof.
Thanos ist so ausgefuchst.

Avengers 4 schrieb:
Und ja, das wird der Aufhänger von Avengers 4 sein, auf die eine oder andere Weise, alles andere wäre weniger logisch
 
Boah fand ich den Kacke. Aus den MCUs find ich glaub ich nur Iron Man 2 und Thor 2... kacker. Und das hat viel mit dieser Wakanda der Superstaat Kacke zu tun. *gnarg*

Die Frau wiederum fand den gut.
 
Made my day:
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Und es stimmt
Ja, am Anfang des Films. Hast du Ihn zu Ende geschaut? Denn genau darum geht es in dem Film, das man den Wandel zulässt. Am Ende des Films

  • lassen Sie alle rein
  • zeigen Sie sich der Welt
  • fällt das Schutzschild
  • wird - wenn auch kontrolliert - gehandelt
usw.
 
Ja, in den Post Credit Szenen. Den Move fand ich nicht so gelungen,um ehrlich zu sein,weil diese 3 Minuten durchaus in den regulären Film gepasst hätten.
Davon ab ist der gesamte Staat Wakanda eher zynisch. Schwarze wurden versklavt, wie Dreck behandelt, hungern, haben Krankheiten, aber hey: uns gehts gut, solange wir hier auf unserem Vibranium sitzen. Unsere Technik ist besser als die von Tony Stark, wir heilen Menschen innerhalb weniger Stunden und im Krieg kann uns keiner was anhaben, weil unsere Panzerung undurchdringlich ist. Schusswaffe sind übrigens primitiv. Wir ziehen lieber mit Macheten und Speeren in die Schlacht und machen Geräusche, die auf deutschen Fußballplätzen als rassistisch gebrandmarkt sind.

Nein, wirklich: der Film ist Rotz. Wakanda ist Rotz. Und dass da so viele dunkelhäutige Darsteller kein Problem mit haben, ist mir schleierhaft.
 
Man kann an dem Film ja durchaus auch einiges kritisieren, aber das Isolationismus scheiße ist, ist die verdammte Botschaft des Films und somit ists schon ziemlich verquer den Isolationismus in Wakanda als Kritikpunkt am Film zu verwenden.

Und was die Fußballplatz-Anekdote angeht: Kontext, Junge, Kontext! Ich komme aus Bayern und in Bayern gibt es sowohl Jodeln, Schuhplattler als auch Lederhosen. Wenn ich in Afrika einen Fußballplatz betreten würde und Leute, von denen ich ziemlcih überzeugend weiß, dass sie mich nicht respektieren auf der Tribühne wild auf ihre Schenkel hauen und "Holleridüdü!" schreien, dann ist das ein klein wenig etwas anderes als wenn ein afrikanischer Filmemacher mit ferner bayerischer Abstammung gemeinsam mit einem Berater-Team aus Bayern einen Film dreht, in dem (wenn auch plakativ) ein stylisches Fantasy-Bayern inkl. Jodeln, Schuplattler als auch Lederhosen präsentiert wird, in dem Feinde mit Laser-Schießenden Mistgabeln und Bierkanonen abgewehrt werden.


Was tatsächlich sehr vereinzelte Rassismus-Kritiken hervorgerufen hatte, war die Tatsache, dass nur die fiktiven Afrikaner im Film cool sind (wenn auch über 99% der Zeit verdammte Isolationisten), während der einzige Afroamerikaner (wenn auch nicht komplett unnachvollziehbar) ein hasserfüllter Verbrecher ist. Die Darstellung der afrikanischen Fantasy-Mischkultur Wakandas (also mal unabhängig von Story etc.) hingegen wurde insb. auch in Afrika durch die Bank gefeiert - wozu insbesondere auch die "Geräusche" zählen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, am Anfang des Films. Hast du Ihn zu Ende geschaut? Denn genau darum geht es in dem Film, das man den Wandel zulässt. Am Ende des Films

  • lassen Sie alle rein
Alle?

Haben durchlässige Grenzen die sie aber trotzdem kontrollieren und sich vermutlich aussuchen wer sie besuchen darf und wer nicht.
Also in etwa wie jedes Land der Welt das Grenzkontrollen hat.

  • zeigen Sie sich der Welt
  • fällt das Schutzschild
  • wird - wenn auch kontrolliert - gehandelt
usw.

Muss man auch offensichtliche "Ironietags" anbringen?
:facepalm:

Die Comics und Wakanda sind von der Idee her von 1966 und auch Thor müsste man als weisses, männliches, Imperialistenschwein bezeichnen wenn man es absolut "Politisch Korrekt" sieht.

Das die Brille des Postmodernimus und der aktuellen liberalen Medienberichterstattung seltsam ist zeigt das Bild wunderbar.
Es ist witzig weil es die Doppelmoral dekouvriert und weil es am Ende für Wakanda aufgelöst wird hin zu einer Situation die an den heutigen Grenzen der USA nicht unähnlich ist.
Wenn man mal von den Kindern in den #ObamaKäfigen absieht.

Und es ist ein mythisches modernes Märchen, keine Beschreibung der Echtwelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Darstellung der afrikanischen Fantasy-Mischkultur Wakandas hingegen wurde in den USA und Afrika durch die Bank gefeiert.
Wahrscheinlich auch etwas über die dem Film zugrunde liegenden Qualitäten hinaus.
Aber das ist egal.
Lieber feiert man etwas zu sehr als etwas zu sehr nieder zu machen.
Ich bin mit zu viel Optimismus mehr einverstanden als mit destruktivem Pessimismus und der Insinuierung dunkler Absichten in ansonsten durchaus neutral oder sogar positiv bewertbare Aktionen.

Man sollte Vorurteile als solche erkennen und ihnen nicht nachgeben.
Vorsicht und Zweifel in maßen ist in Ordnung, aber irgendwann ist es Paranoia.

Lassen wir uns nicht von schönen Worten blenden.
Schauen wir auf die Taten und deren Auswirkungen.
 
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