Hovel [13.11.2015] - Zugriff?

Kai schon Telefon und Geld zu dem Mann.

"Sie hat Recht, ich bin nicht zum warten hier."

Kai verstand den Wink mit dem Zaunpfahl falsch, für ihn war es eine Arbeit die endlich erledigt werden sollte.
 
Ihr Steroid gefüllter neuer Freund war bislang ja bereits ein Beispiel an eher schmaler Reaktion gewesen, aber nun kam zum ersten Mal eine etwas ausführlichere Regung. Eine dünne, Augenbraue machte sich auf den Weg nach oben und der Ventrue Zögling erntete einen skeptischen Blick. Wenn es nach ihm gegangen wäre hätte der Typ seine hundert Euro auf den Tisch gelegt, das Telefon daneben und das Thema wäre durch gewesen. Es war schließlich nicht seine Idee gewesen hier einen auf geheimnisvoll und Extrawurst zu machen. Für sein Empfinden war es der Andere der hier Zuviel quasselte und jetzt beschwerte sich der Kerl? Kurz war er in Versuchung darauf ein schnodderiges Ok..dann warte nicht raus zu hauen, aber der Anzug hatte nicht verhandelt und direkt den ganzen Preis bezahlt. Wäre doch blöd jetzt hier keinen Schnitt zu machen, nur weil der Typ irgendwie nicht sauber tickte.

Ok...morgen

War demnach dann auch wieder die knappe Antwort die aus der Ausgeburt an Eloquenz hervor sprudelte. Kurz hatte er sogar noch überlegt hinzuzufügen, dass sich sein neuer Kunde dann für den Folgetag eine andere Garderobe überlegen sollte, aber wen scherte es? Er hatte seine Kohle und wenn der Ker morgen hier einen kleinen Unfall in der Menge hatte würde er wohl auch noch ein Handy dazu haben. Kurz ging sein Blick wieder zu der kleinen Schwarzen. Ob sie wohl was dagegen hätte? Dann sollte sie ihn eben impfen. War ja nicht sein Problem.
 
Morgen? Kai drohte nun noch grober zu werden. Wo waren die guten Zeiten, in denen er Tat Identitäten nutzte und feinfühliger Vorging? Stattdessen blieb er so grob als wollte er auf seinen Untergang zusteuern. Er holte zwei weitere Fünfziger aus der Tasche und sah dem Mann erneut mit Gewalt in die Augen als er ihm das Geld hinhielt.

"Dafür wird es sofort erledigt."
 
Es kristallisierte sich immer mehr als schlechte Idee heraus, dass er sich auf diesen Schlipsträger eingelassen hatte. Sein weiterer Plan für diesen Abend wäre es eigentlich gewesen eine Menge zu trinken und zu feiern. Morgen wäre ein genauso guter Tag gewesen das blöde Handy anzuklemmen. Außerdem musste er für den Typ sowieso erstmal lesen oder sich tutorials anschauen um zu wissen wie man die knackte. Aber Widerspruch würde der Typ ohnehin nicht dulden, wie man an seinem Blick erkennen konnte und irgendwie hatte er eine wirklich unangenehme Art an sich, die dafür sorgte das man lieber die Klappe hielt.

Ok..dauert ein paar Stunden

Sprachs und grapschte das restliche Geld vom Tisch und würde sich so dann Schulter zuckend auf den Weg machen. Schließlich konnte er ja nicht wissen, dass sein neuer Klient so seine Probleme mit der näher rückenden Morgenröte haben würde. Für ihn war das nur ein komischer Typ in unpassender Garderobe der es eilig hatte das Handy seiner Frau oder irgendeines Geschäftspartners oder so ähnlich, knacken zu lassen.
 
Das war deutlich mehr Zeit als er zu warten bereit und in der Lage war. Er hielt dem Mann seine Karte entgegen.

"Melden sie sich wenn sie fertig sind."

Weitere Worte hielt er dabei für vergeudet, aber wahrscheinlich war Meyye zufrieden daß er zum gehen ansetzte.
 
Meyye hat heute wirklich ihren geduldigen Tag. Also verdreht sie erstmal nur die Augen, als Kai hier weiter auf dicke Eier macht, und dicke Brieftasche noch dazu, ohne zu erkennen wie fehl am Platze beides ist, für jemanden wie ihn, in dieser Gegend. Aber ja.. sie ist erstaunlich langmütig und wartet sogar ab, bis er das Geschäft auf seine Weise abgeschlossen hat, ehe sie mit ihm aufsteht und Hajos Hackerfreund noch einen düsteren Blick zuwirft, sowie ein: "Machs einfach, leicht verdientes Geld."

Dann packt sie Kai relativ rüde am Kragen, buchstäblich, und zieht ihn mit sich, in eine andere Richtung als den Eingang von dem er hergekommen war. "Da lang." schubst sie ihn letztlich in die weniger gut besuchten Bereiche des abbruchreifen Hauses, durch milchige Plastikplanen und über herumliegende Junkies hinweg. "Hast ganz schön Nerven, hier so ne Show abzuziehn. Kannst wahrscheinlich noch froh sein, dass Jenny grad nich da is." gibt sie ihm mit auf den Weg, während sie hinter ihm geht. "Aber wenn'de vorn rausgehst, kannste froh sein wenn'se dir deine Unterhose lassen. Da rein."

Letztlich ist es ihr Plan, durch die düsteren Gänge bald in einem Zimmer mit Fensteröffnung zu landen, voraussichtlich eines das nie fertiggestellt wurde... nackte rote Ziegelwände, die schon viel Elend gesehen haben, wo ein altersschwacher Ghettoblaster schlecht aufgenommene Punk-Tapes rödelt und ein paar zugedröhnte Gestalten vermeintlich rhythmische Verrenkungen aufführen. Und halt das rechteckige Loch in der Wand, mit gutem Willen noch per Plastikplane verdeckt, die Meyye ohne Reue beiseiteschiebt. "Raus da. Und dann erzähl mir mal ausführlich, was das mit dem Handy soll."

Out of Character
Ja ich weiß ich setz hier viel voraus. Grätscht in jedem Punkt meines posts rein wenn ihr mögt. Aber erwartet nicht, dass das Meyyes Laune steigert. :D
 
Er liess der Gangrel ihren Moment, sollte sie sich auch noch gut fühlen. Ihre Argumente waren unsinnig, Kai wäre jederzeit Herr der Lage, aber was soll's.

"Die würden mich nicht einmal auf dem direkten Weg sehen wenn ich es ihnen nicht erlaube."

Aber dann kam sie zum Punkt, angenehm direkt. Sollte sie sich doch sorgen machen um Dinge die unwichtig waren für sie.

" Das Handy gehört demjenigen der einige Männer aufgefordert hat fremdenfeindliche Angriffe durchzuführen. Ich Ermittler einen Zusammenhang zu den Anschlägen."

Die Art wie er aufgefordert betont hat, machte klar was er meinte.
 
"Ja, klar. Verdunkel dich in 'ner Menschenmenge. Und wenn du dabei bist, komm da ohne jeden Rempler durch. Ein bißchen das Gehirn einschalten wär manchmal schon nich schlecht." knurrt die Gangrel den Ventrue an, der offensichtlich keine Ahnung hat, in welche Rattengrube er sich da begeben hat, dass er meint da so billig wieder rauszukommen. Der stellt sich das ziemlich einfach vor. Aber jetzt ist er ja raus. Draussen sieht sich Meyye aber auch nochmal um, kann gut sein dass man ihnen noch folgt. "Dein Wagen steht hoffentlich nich in Sichtweite vom Hovel."

Sie hebt die Brauen als sie hört worum es eigentlich geht. "Ach, sieh an. Rassistenschweine sin' meine Lieblingstiere. Kannst mich anrufen wenn'de da mal Verstärkung brauchst." sagt sie dazu schlicht. Nicht, dass sie nicht trotzdem was bei ihm gut hätte dafür, nicht nach der Nummer hier.
 
Bis jetzt war Meyye noch gewagt, aber nun ging sie für Kai zu weit. Für wen hielt sie sich? Mit Mühe hielt er seine Mimik, aber seine Augen trafen aber ihre und forderten sie heraus. Er wollte klarstellen wer hier der Chef war.

"Für wie dämlich hältst du mich? Allein aus dem Augenwinkel hätte ich dir mehrere Wege ohne jeden Kontakt zu diesen Leuten nennen können."

Was nicht stimmte, aber war gereizt und suchte den Konflikt. Zu gerne hätte er ihr seinen Willen aufgezwungen um seine Macht zu demonstrieren, aber dazu müsste er sie noch reizen. Ohne Grund wäre es keine gute Idee, aber als Verteidigung Ideal. Dazu kam der Ton in dem sie offensichtlich über einen anderen Ventrue sprach.

"Wären es nur Rassisten wäre es kein Problem, aber hier ist das Gesamtbild deutlich gefährlicher. Jemand hat grob gearbeitet und ein Sicherheitsrisiko geschaffen das ich beseitigen werde "

Kai selbst war dabei eigentlich nicht als klassischer Rassist bekannt der auf äusserliches achtete. Stattdessen unterteilte er nur in nützlich und unnütz.

"Und für den benötige ich keine Krallen, die liefern mir keine Antworten auf die wichtigen Fragen."

Wollte er die Gangrel hier noch als dumm darstellen?
 
Für wie dämlich? Jetzt noch mehr als vorher.
"Klar. Bis sie sich bewegen." meint sie trocken. Mal abgesehen davon dass so viele Augen auf ihn und seinen nach Geld riechenden Yuppie-Anzug fixiert waren, dass er nie eine ruhige Ecke zum verdunkeln gefunden hätte. Aber wenn er alles besser weiß, soll er das nächstemal ohne sie ins Haifischbecken springen. Typischer Theoretiker, stellt sich alles viel zu einfach vor.

"Na dann mach dein Ding. Über meinen Preis reden wir ein andermal." winkt sie ab und es klingt ja doch etwas verächtlich, wie sie das sagt. Früher einmal hatten sie einen besseren Draht zueinander... aber das ist Jahre her, in denen sie sonst wenig miteinander zu tun hatten. Dinge verändern sich, und Vampire, all dem Gerede über statische Untote zum Trotz, können sich zumindest immer sehr leicht zum Schlechteren verändern.

Und damit lässt sie ihn stehen und geht ihrer eigenen Wege.
 
Eine ruhige Ecke? Kai fühlte die Macht seine Verdunkelung notfalls wie eine Blendgranate aufzuzwingen, er war zu mächtig um sich so einfach ausbrennen zu lassen, zu gut, zu...und auf einmal wie gegen die Wand gefahren, ein kurzer Moment der bewussten Wahrnehmung über das Geschehene. Warum war er gerade nur nicht mehr in der Lage gewesen zu verstehen was passierte? Er blieb wie angewurzelt als ihm klar wurde wie er gerade vorgegangen war. Plumb, zu direkt, wie eine Axt anstelle eines Skalpells das er heute nur noch in guten Zeiten war. Kopflos, sehr unelegant und abseits jeder würde versuchte er aus der Bruchbude herauszuleiten und zu seinem Wagen zu kommen. Er stürzte, Risse und Schmutz überzogen seinen Anzug mehr und mehr je weiter er kam. Am Rand seiner Wahrnehmung waren Gesichter, nicht aggressiv sondern voller Schadenfreude über einenann der sich offenbar übernommen hatte. Er stolperte und ging zu Boden, kroch durch eine Pfütze deren Geruch er nichteinmal klar identifizieren könnte und hörte dabei nur höhnisches Lachen.

"Hier, erhol dich Mal von deinem Abenteuer, aber gibt nicht alles auf einmal aus."

Hörte er ein paar Lachende Punks die ihm etwas zu warten. Kleine Münzen, rot und unbedeutend. Dabei hätte er noch Glück. Sie verhöhnten ihn, machten ihre Witze aber es schien als ob ihn niemand verletzen wollte. Sie wollten nur sehen wie er sich selbst alle Würde nahm, diese Freude war ihnen wichtiger als alles andere.

Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an bis er an seinem Wagen war, ein Spießrutenlauf an dessen Ende er gefühlt wie ein Penner an seinem Wagen ankam. Diesem ging es dabei auch kaum besser als ihm. Bespuckt, zerkratzt, verbeult, auf dem Dach war das Wort "Scheißkarte" eingeritzt, daneben ein stinkender Haufen den er nicht benennen wollte. Als die Tür offen war wurde seine Verfolger handgreiflich, rissen ihn hoch und warfen ihn förmlich in seinen Wagen.

"Verpiss dich und bleib weg."

Sie hatten ihren Spaß,aber die Stimmung war am kurzen Moment vor dem umkippen. Jede Sekunde die er zögerte erhöhte die Wahrscheinlichkeit das sie anfingen alles zu werfen das sie in die Finger bekamen. Er fuhr, nicht ruhig, nicht langsam. Seine Flucht hielt an bis er das Gelände nicht mehr im Rückspiegel sah. Erst dann gewann ein Reflex die Oberhand. Er stieg aus, ging zum Kofferraum und wechselte den Anzug. Es war keine bewusste Handlun mehr, nur ein jahrelang angewöhnt er Reflex.
 
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