Rollenspieltheorie Rollenspiel-Genres

Es geht ja nicht darum, etwas zu beschränken, sondern vielmehr, was in ein Genre hinein gehört, damit es als das wahrgenommen wird. Darüber hinaus kann man einbauen was man will, solange es nicht dominiert; ein "normales Lebensgefühl" bleibt ungenommen.

  • Krieg (Kartell-, Bandenkrieg, Bürgerkrieg, Revolution)
  • Entdeckung (Forschung)
  • Action
 
Zuletzt bearbeitet:
Verwechsle bitte Genre nicht mit Setting.

Genre=Geschmacksrichtung
Setting=alles drumherum

Science Fiction ist für mich kein Genre per se, dazu kann man zu viele unterschiedliche Sachen mit anstellen.
In SF kannst Du Krimi, Horror und anderes erleben.

SF oder Fantasy sind keine Genres, das sind nur die Hintergründe für die Geschichten die dann einem anderen Genre angehören.

Die Warhammer 40k Bücher oder BattleTech Bücher sind halt, platt gesagt, "Landser Romane" im Weltraum. Oder, wenn die Protagonisten entsprechend sind, "Historienschinken" in Zeiten des Krieges.

Weltraum oder Elfen sind Versatzstücke die man durchaus mit Ozean und Amazonen ersetzen kann. Und Puff, hast Du statt SciFi eine ähnliche Geschichte als Historienroman, oder Fantasy.

Deswegen ähneln sich Herr der Ringe und Star Wars, wenn man viel abstrahiert, auch so. Und nach den AT-AT Oliphanten sowieso.

Mir ist schon klar das bestimmte Geschichten kaum und andere sehr häufig in RPG Settings oft finden wird. Romanzen sind eher selten, rumgesplatter eher häufig.
Mir fällt aber wenig ein was man nicht in SciFi, Historiensettings, Fantasy unterbringen könnte.
 
Genre ist eine Kunstgattung.
Wiki schrieb:
Unter Genre ( anhören?/i; französisch für „Gattung“, Mehrzahl: Genres) versteht man eine Klassifikation, mit der verschiedene Ausprägungen von Kunst, aber auch journalistische Darstellungsformen, nach dem räumlichen und zeitlichen Bezug des künstlerischen Inhalts eingeteilt werden.

Setting ist das englische Wort für "Schauplatz".

Wiki schrieb:
Ein Schauplatz ist wörtlich ein „Ort, auf den sich die Blicke richten“. Ein Synonym dafür ist Ort der Handlung. Die Begriffe werden in zwei unterschiedlichen, aber oft überlappenden Bedeutungen verwendet: Sie können den Ort bezeichnen, an dem sich eine erzählte oder gespielte Handlung vollzieht (Diegese), oder den Aufführungsort einer Theaterszene, beziehungsweise die Orte des Erzählens, Schreibens oder Lesens. Das Wort wurde von Martin Luther in die deutsche Sprache eingeführt, als er in seiner Bibelübersetzung für das altgriechische θέατρον théatron „Schauspielhaus, Theater“ einen deutschen Begriff prägen wollte.[1]

Ein Schauplatz kann durchaus typisch für ein Genre sein. Wenn es sich zum Beispiel um ein Kammerspiel handelt oder eine Kriegserzählung, dann ist der Schauplatz anderen Schauplätzen ähnlich. Er ist nicht zwangsläufig an einen Ort gebunden, sondern steht für eine "Bühne" - wie Du sagst, das Drumherum.

Wiki schrieb:
Science-Fiction [ˌsaɪəns ˈfɪkʃən̩] (englisch scienceWissenschaft‘, fictionFiktion‘) ist ein narratives Genre in Literatur (Prosa, Comic) Film, Hörspiel, Videospiel und Kunst. Charakteristisch sind wissenschaftlich-technische Spekulationen, Raumfahrtthemen, ferne Zukunft, fremde Zivilisationen und meist zukünftige Entwicklungen.

Wiki schrieb:
Fantasy (von engl. fantasyPhantasie“) ist ein Genre der Phantastik, dessen Wurzeln sich in der Mythologie und den Sagenfinden. Ähnlich wie die benachbarten Genres Science-Fiction und Horror, findet Fantasy ihre wichtigsten Ausprägungen in Literatur und Film, außerdem aber auch in Musik und bildender Kunst sowie im Bereich der Gesellschaftsspiele, Computerspiele sowie Pen-&-Paper- und Live-Rollenspiele.


Worauf willst Du eigentlich hinaus? Dass Genreklassifizierungen oder Genreanleitungen unmöglich sind?
 
Mag sein man nutzt das so als Genre.

Nur sind die Genres Fantasy und ScienceFiction so vielfältig und voll von Untergenres das sie NUTZLOS sind um festzustellen was geht/passt und was nicht geht/passt.

EDO, Cyberpunk, Clockworkpunk, Fäntelalter mit/ohne Magie, Space Opera, etc.
All das sagt mir auch in gewissem Ausmaß WIE gespielt wird.
Den "Genres" SciFi und Fantasy FEHLT diese Einschränkung.

Und wenn etwas wie ein Pudding formlos ist ist es NUTZLOS als Klassifikation.

Frei nach Occam, wenn etwas die Theorie verkompliziert ohne wirklich neue Erkenntnisse und bessere Ergebnisse zu liefern ist man besser beraten auf dessen Einsatz in einer Theorie zu verzichten.
 
Da bin ich anderer Meinung. Man kann schon sagen, was für ein Genre typisch ist und darüber hinaus, wie man es kombinieren oder ausschmücken könnte - aber zu sagen, die Elemente der einzelnen Genres wären einzigartig, halte ich für eine Übertreibung. Ein Eintopf ist in gewisser Weise jeder Gemüsesuppe ähnlich, jeder weiß eigentlich, was er ungefähr zu erwarten hat. Wenn man dann noch die dominierenden Merkmale aufzählt, ist eigentlich fast jeder schon zu frieden - Ausnahmen wären Unverträglichkeiten. Das wäre im übertragenen Sinne Dinge die so stören, dass man sie nicht mitmachen möchte. Die NoGos bespricht man am besten vorher in der Gruppe, sonst kann es zu unerwarteten Brüchen kommen. Das häufigste Thema ist der Charaktertod. Das liegt aber meines Erachtens am System und der große Widerspruch darin begründet, dass viele Systemspieler nicht vom originalen System abweichen wollen, dass den Charaktertod als Möglichkeit einschließt. Zweites Thema ist die Gewalt und sexuelle Darstellung. Das schließt unter Umständen schon bestimmte Bereiche aus. Ich hatte mal eine Diskussion mit einer WoD-Spielerin (hat vor einiger Zeit B! wegen des allgemeinen Umgangs hier verlassen), die zum Bespiel Vergewaltigung als Thema in einem Abenteuer ausschliessen wollte. Nach meiner Meinung geht das jedoch in einem Horrorszenario garnicht, es ist sogar mit das zentrale Thema.

In diesen Fällen ist ein Spiel natürlich von vorn herein ausgeschlossen.

Ansonsten könnte man sich eventuell langweilen, was mir bei einem guten Erzählstil eigentlich noch nie passiert ist. Langweilig wurde es nur, wenn der SL keine Ideen hatte, keine Botschaft und man irgendwie irgendwas kaputt gekloppt oder ähnliches hatte. Die Spannung ergab sich für die Mitspieler dann nicht aus der Erzählung heraus, sondern durch das Würfeln und vergleichen von Werten.

Diesen Weg, den ich beschreiten möchte, ist genau der umgekehrte, den wir gegangen sind. Man beschäftigt sich zuerst mit den Inhalten und später mit den Mechanismen.

Genre ist kein einengender Begriff, sondern eher eine Richtung, die einem Spielleiter einen Leitfaden an die Hand gibt, was für eine Wirkung ein bestimmter Fokus auf den Spieler hat.

Oben hatten wir das Beispiel einer WoD-Spielerin, die Vergewaltigung ausschließen möchte - das bedeutet für mich, hier liegt ein anderer Gattungswunsch vor. Ich nehme an, es geht oder ging ihr eher um eine Art Mystery und nicht um Horror. Gewalt also eher optional begleitend als zentral und tragend.

Da will ich halt hin, dass man das erkennt und darauf durch eine Faustformel eingehen kann - als Beispiel. Es gibt bestimmt noch andere Gründe, warum man das "Pferd von hinten aufzäumen" sollte. Also zuerst darüber sprechen sollte, was eigentlich in diesem Szenario passiert, in der man spielen möchte, um dann hinterher ein passendes System oder lediglich Mechanismen zu finden, die diese Geschichte(n ), die man erzählen möchte, optimal tragen.
 
Genre ist kein einengender Begriff, sondern eher eine Richtung, die einem Spielleiter einen Leitfaden an die Hand gibt, was für eine Wirkung ein bestimmter Fokus auf den Spieler hat.
Deswegen sage ich ja das hier SciFi und Fantasy weil sie eigentlich so gut wie nicht einengen nicht zu gebrauchen sind.
Was nutzt ein Leitfaden der nicht anleitet?????

Natürlich würde ich jetzt nicht verschweigen das es eher SciFi als Fantasy ist, aber SciFi mit natürlichen oder künstlichen Psi-Kräften ist dann wieder nicht weit weg von einer, zugegeben seltsamen, Untersorte von Fantasy wie sie Spacejammer, Space 1889, Steampunk oder Krieg der Stern bieten.

Wo ist der unterschied zwischen Space Marine Blau und Celtic Warrior Blau?
Wenn mir als Spieler oder Spielleiter nichts an die Hand gegeben wird um festzustellen was in den Bereich des Genrespezifisch adäquaten Rollenspiels gehört dann brauche ich weitere Hilfen und Informationen damit ich den Spielstil einengen kann. Was dann die Gruppe draus macht ist noch mal was anderes.

Wenn ich mir z.B. Marion Zimmer Bradleys Darkover Bücher anschaue dann ist das zwar eigentlich SciFi, aber es fühlt sich wie Fantasy an.
Oder manche Terranauten Romane. Oder von den Strugatzki Brüdern "Es ist schwer ein Gott zu sein" Ist Scifi. Fühlt sich wie Fantasy an.
"Die fliegenden Zauberer", "Sir Rogers himmlischer Kreuzzug", "Der Übungseffekt" Bücher die nicht in ein Genre passen.

Und wenn man dann das Arthur C.Clarke Theorem "A sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic" ernst nimmt verschwimmt die Grenze sowieso.

Insofern ist "SciFi" und "Fantasy" einfach nur "Phantastik", des unterteilt die Genres aber nicht,sondern unterstreicht einfach den Unterschied zu einem historischen Roman oder einem Roman der Gegenwart.
 
Naja, es hat ja einen Grund, warum sich bestimmte Genres entwickelt haben und wie Du schon sagtest, kann man diese ja noch weiter unterteilen - solange es Sinn macht. Ich brauche kein Genre, nur weil ich irgendein abgefahrenes Gimmick in meinen Sachen drin habe. Das ist halt dann ein Stilbruch, den man im Einzelfall abklären muss.

Früher haben wir zum Beispiel sehr viel Edo-Fantasy gespielt - klar, wer nicht ^^. Da war halt ein SL, der halt Technik in seine Geschichten eingewoben hatte, aber das war eine Ausnahme. Insofern blieb es bei Fantasy im Großen und Ganzen und nicht Technofantasy oder SciFantasy oder Fantasypunk oder Cyberfantasy oder oder oder, sondern es war im Kern einfach Fantasy mit ein paar Schnörkeln.​

Wenn ich jedoch zwei Genres miteinander vermische - was ja nicht verboten ist - dann nehme ich halt auch die genretypischen Merkmale mit auf. Wie die Palette letztlich genau aussieht, weiß man erst, wenn man das ein paar Mal ausprobieren konnte. Nichtsdesto trotz kann man sich an den Merkmalen orientieren, damit man weiß, was darin vorkommen könnte und was ein "Nogo" ist.

Phantastik ist tatsächlich das Genre, was die Lücke zwischen einer spezifischen Welt und der normalen Welt schließt. Bruce Allmächtig fällt da genauso rein wie Jumanji oder Pippi Langstrumpf. Es ist halt eine normale Welt mit Pep, Punk oder wie man da auch immer nennen mag, einem Gimmick, dass nur auf einen Teil der Welt abfärbt, während der andere "naiv" bleibt.

Du darfst von einem Tool kein fertiges Werk verlangen. Wenn ich jemanden Holzwerkzeuge in die Hand drücke, weiß der noch lange nicht, wie man einen Schrank baut. Aber wenn ich ein Buch dazu gebe, kann er das schon sehr viel schneller bewältigen.

Ich kenne Dich ja nun auch schon etwas länger und deshalb weiß ich Deine Kritikfreude auch einzuordnen. Aber echte Kritik kann erst etwas bewirken, wenn man etwas geschaffen hat, etwas konkretes vorhanden ist. Und dann sollte sie auch konstruktiv sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du argumentierst hier wie ein DSA-ler der Abweichungen von DSA als irrelevant einstuft.
Und ich argumentiere wie einer der X-verschiedene Systemen kennt und abstrahiert, mag jetzt an meinem IT-Background liegen das ich hier das was "gleich" funktioniert als gleich ansehe.

Du sagst Smartphone das auf Portrait-Modus optimiert ist ist anders als ein Smartphone das auf Landscape-Modus optimiert ist.
Ich sage die sind in ihrer "smartphoneness" gleich. Nur in einigen Eigenheiten unterschiedlich.

Schau Dir Numenera an. Ist das Fantasy? Oder ist das Science Fiction? Von der Anmutung her mehr Fantasy. Aber von der Technologie her SciFi.
Und ein Cross-Over ist eben ein Cross-Over, das ist nicht Magie die im Endeffekt auf Nanotechnologie beruht.
 
Numenera ist Science Fiction und Fantasy gemischt. Und ja, die Macht beruht auf Medichlorianern, auch wenn das alle doof finden. Aber was sind eigentlich diese Medichlorianer?

Im Grunde ist Wissenschaft ja nur ein erfolgreicheres Modell als Magie bzw. Magie etwas, was man noch nicht erklären kann, aber funktioniert - kein Widerspruch.

Ich verstehe, dass Du die Betonung, Gewichtung in einer Szenerie vorher ansprechen willst - das ist in diesem Baukastensystem so nicht möglich, sondern wird allerhöchstens als Option zum Optimieren angesprochen und ist letztlich den Spielern überlassen.

Was hilft Dir so eine Aussage wie: Ja, wenn Du dieses Portraitmodussmartphone kaufst, kannst Du bessere Selfies machen und wenn Du das Landsscape kaufst, dann schönere Landschaften fotografieren? Das impliziert ja schon der Name bzw. der Ansatz.​
 
o_O
Ich interpretiere das mal so das Du meinst das was uns wie Magie erscheint und was es tatsächlich gibt einfach nicht verstandene Naturwissenschaft ist?
Ja, stimme ich zu.

Die Midichlorianer sollen wohl so eine Art Naniten sein, hat man die, da sie überall rumhopsen und rumschwirren, kann man, wenn man sie kontrolliert, halt "Macht" ausüben. Aber frage mal so einen Star Wars Nerd. Wahrscheinlich kriegst Du von 3 Leuten 5 Antworten.

Wenn das User-Interface für die eine oder für die andere Handhabungsart optimiert wurde macht es in der Benutzung durchaus einen Unterschied wie rum man es hält.

SciFi und Fantasy würde ich als Attribut des Genres sehen.

Also SciFi-Krimi oder Fantasy-Krimi. Krimi ist das Genre, SciFi und Fantasy die Attributierung die recht grob ein paar Vorschläge macht wie es aussehen könnte.
Ähnlich Go-West Pioniere im Fantasy und Go-West Kolonisten im SciFi, oder gleich ein Western mit Siedlern.
Landser in SciFi, Reality, Fantasy
Horror in SciFi, Reality, Fantasy
Schatzsuche in SciFi, Reality, Fantasy
Piraten in SciFi, Reality, Fantasy
Entdeckungsreise in SciFi, Reality, Fantasy
etc.

Wenn ich weiter oben räumliche und zeitliche sowie eben "Science" bezogene Dimensionen aufgespannt haben dann soll das zeigen das diese nicht so sehr WIE gespielt wird bestimmen, dafür das WO und die Umstände präzisieren.

Was ich halt nicht erwarte das man in ein und demselben Spiel zwischen den SciFi und Fantasy Elementen wechselt, aber z.B. TORG und andere machen das gerne.
 
Ich verstehe Dich. Aber was hilft das, wenn andere mit dem Begriff "Genre" nicht das selbe verbinden. Per Definition ist es etwas anderes.

SciFi -> irgendwas mit Technik, Wissenschaft, Forschung
Fantasy -> irgendein Wunderland mit seltsamen Wesen
Krimi -> geht um ein Verbrechen, meist um die Aufklärung
Western -> meint meist eine historische Geschichte im Wilden Westen, Motive ist häufig Rache, angesichts fehlendem Beistandes

usw.

Ich weiß garnicht, warum das nicht so bleiben kann, warum man erst alles dahingehend sezieren muss, bis man alles in jedem erkennt und umgekehrt, alles einmalig wird. Physikalischer Voraussetzungen bedürfen alle Szenarien, deshalb sind sie noch lange nicht alle SciFi ^^

Wenn man geschulter mit dem Umgang der Genres ist, kann man ja mischen und optimieren wie man möchte - garkein Problem.
 
Zurück
Oben Unten