Zuflucht [22.05.2008] Leben retten und stilvoll beerdigen

Totz66

Kainit
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Vicente und Michael brausten heran zum Beerdigungsinstitut des Italieners. Es war mitten in der Nacht und in dieser Ecke Finstertals war kaum noch jemand auf der Straße. Fonti war bereits angekommen als die beiden Männer vorfuhren. Vicentes Frau hatte sie bereits hineingelassen.
Michael sah schon im ersten Moment das das schwierig werden würde...die Einrichtung war unvollständig und eine Halle zur Einbalsamierung war kein volltauglicher OP.
Fonti stürzte den beiden Männern entgegen und küsste Vicente die Hand als er erschien. Der Mann war völlig ausser Fassung, keine kalte und abschätzende Abgeklärtheit mehr...das war ein Mann der fast alles verloren hatte und sich nun verzweifelt wie ein Ertrinkender an jeden Strohhalm klammerte.
Der Blick auf die Frau reichte Michael schon, sie war mehr tot als lebendig, an der Schwelle zum Tod. Zwei Kugeln hatten sie in die Brust getroffen, der Kopfschuß war schlampig ausgeführt worden und hatte sie nur gestreift, sonst wäre sie nicht mehr unter den Lebenden.
Die beiden Männer die im Vorraum an die Wand gelehnt saßen hatten Treffer in Arm und Bein bekommen. Jemand hatte die Wunden behelfsmäßig abgebunden aber beide verloren mehr und mehr Blut.
Michael sah das er eine Notoperation bei der Frau vornehmen musste und keine Minute verlieren durfte aber es musste sich auch jemand umgehend um die Männer kümmern und ihre Wunden versorgen...
Was der Caitiff aber sah als er in den Raum mt der Frau ging zerriss ihm das untote Herz, zwei kleine schwarzgelockte Mädchen, etwa 6 und 8 Jahre alt lagen dort in ihren von Kugeln zerfetzten Sonntagskleidern. Das jüngere Kind war vom Bauch bis zur Brust von Kugeln zersiebt, das Gesicht war im Todeskrampf erstarrt und verzerrt. Ihre ältere Schwester trug ihr weisses Sonntagskleid noch und es war bizzarer Weise noch sauber bis auf den Kragen der von Blut getränkt war. Das Kind hatte zwei Kugeln aus einer großkalibrigen Waffe abbekommen, eine davon in den Kopf, die zweite Kugel war in den Hinterkopf gedrungen und hatte dort den halben Schädel weggerissen, das Hirn war zu sehen.
Vicente sah auf den ersten Blick das diese Aufgabe ihn an seine Grenzen als Bestatter führen würde...
Bis auf das Schluchzen Fontis und das gelegentliche Stöhnen der verletzten Männer war es gespenstisch still im Saal.
 
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Michael verließ den Wagen gleich mit der Bahre des Rettungswagens.

Am liebsten würde ich diesen Arsch von Ehemann umbringen, wenn seine Frau schon 15 min überlebt hatte, hätte überhaupt keine Lebensgefahr für sie bestanden, wenn sie sofort in eine Krankenhaus gekommen wäre und dort operiert werden würde, flüsterte Michael das Tier ein. Die Brustschüsse können keine wichtigen Organe richtig verletzt haben, dann wäre die Frau schon tot. Die Sterblichkeit bei alleiniger Brustkorbverletzung beträgt 2–4%, bei Mitbeteiligung des Abdomens 10–15%. In der überwiegenden Zahl der Fälle sterben die Personen nur aufgrund des Blutverlustes. Was wohl auch nur hier im Raum steht. Folglich ist dieser jammernde Scheißhaufen überhaupt an der Situation schuld. Automatisch betete Michael sein Mantra in Gedanken vor sich hin; damit er nicht Fonti gleich total anherrschte. Das Tier fing auch gleich wieder an, beseitige doch das Problem gleich einfach mit.

Ich schwöre bei Appollon dem Arzt und Asklepios und Hygieia und Panakeia und allen Göttern und Göttinnen, indem ich sie zu Zeugen rufe, daß ich nach meinem Vermögen und Urteil diesen Eid und diese Vereinbarung erfüllen werde:

Den, der mich diese Kunst gelehrt hat, gleichzuachten meinen Eltern und ihm an dem Lebensunterhalt Gemeinschaft zu geben und ihn Anteil nehmen zu lassen an dem Lebensnotwendigen, wenn er dessen bedarf, und das Geschlecht, das von ihm stammt, meinen männlichen Geschwistern gleichzustellen und sie diese Kunst zu lehren, wenn es ihr Wunsch ist, sie zu erlernen ohne Entgelt und Vereinbarung und an Rat und Vortrag und jeder sonstigen Belehrung teilnehmen zu lassen meine und meines Lehrers Söhne sowie diejenigen Schüler, die durch Vereinbarung gebunden und vereidigt sind nach ärztlichem Brauch, jedoch keinen anderen.

Die Verordnungen werde ich treffen zum Nutzen der Kranken nach meinem Vermögen und Urteil, mich davon fernhalten, Verordnungen zu treffen zu verderblichem Schaden und Unrecht. Ich werde niemandem, auch auf eine Bitte nicht, ein tödlich wirkendes Gift geben und auch keinen Rat dazu erteilen; gleicherweise werde ich keiner Frau ein fruchtabtreibens Zäpfchen geben: Heilig und fromm werde ich mein Leben bewahren und meine Kunst.

Ich werde niemals Kranke schneiden, die an Blasenstein leiden, sondern dies den Männern überlassen, die dies Gewerbe versehen.

In welches Haus immer ich eintrete, eintreten werde ich zum Nutzen des Kranken, frei von jedem willkürlichen Unrecht und jeder Schädigung und den Werken der Lust an den Leibern von Frauen und Männern, Freien und Sklaven.

Was immer ich sehe und höre, bei der Behandlung oder außerhalb der Behandlung, im Leben der Menschen, so werde ich von dem, was niemals nach draußen ausgeplaudert werden soll, schweigen, indem ich alles Derartige als solches betrachte, das nicht ausgesprochen werden darf.

Wenn ich nun diesen Eid erfülle und nicht breche, so möge mir im Leben und in der Kunst Erfolg beschieden sein, dazu Ruhm unter allen Menschen für alle Zeit; wenn ich ihn übertrete und meineidig werde, dessen Gegenteil.

Und schon wurde Michael wieder ruhiger.

Um Schussverletzungen zu beurteilen und zu behandeln, muss oder sollte man die Grundbegriffe der Ballistik kennen und verstehen. Die Wirkung eines Geschosses ist abhängig von der Geschossgeschwindigkeit, der Größe, dem Gewicht, der Form und dem Auftreffwinkel des Geschosses. Und danach richten sich dann die Verletzungen.

Michael fragte im Befehlston Fonti auf Italienisch, Leute unter Schock reagieren entweder eher instinktiv oder gar nicht, also keine Entscheidungsmöglichkeiten lassen, „mit welchen Waffen wurde geschossen?“

Die Frau muss sofort in den Rettungswagen, hier auf einem Metzgertisch kann nicht arbeiten, oder stellt sich dieser Idiot vor, man könnte nur mit einen Skalpell operieren.

Sein Rettungswagen umfangreich medizinisch ausgestattet. Hierzu gehören neben Beatmungsgeräten, Defibrillatoren und Überwachungsmonitoren auch Medikamente zur Notfallversorgung. Im Inneren der Rettungswagen ist ausreichend Raum zur Versorgung der Patienten. Alle Geräte sind übersichtlich angeordnet und für die Fahrt gesichert.

Hier wusste Michael zumindest blind, wo er was fand, was den entscheidenden Vorteil darstellte. Mit einem stellte Blick wo, genau die Einschusslöcher waren und ob es Indizien welchem für den Einschusswickel gab und amtete die Frau?

Die Männer betrachten Michael auch kurz, um genauer abschätzen zu können was ihnen fehlte. Die Männer mussten warten, entsprechende Druckverbände würde die Blutung ziemlich stoppen.

In den Raum und erwartend das den folge geleistet wird; „Die Frau muss auf die Bahre und in den RTW.“

Für die Kinder kam leider jede Hilfe zu Spät, daher ist dies Problem jetzt mehr als sekundär. In solche Situation hilft es immer sich dann nicht von unnützen Gefühlen für das Unvermeidliche leiten zu lassen. Also streng nach Priorität.

Gott, gib mir die Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit dies von einander unterscheiden zu können.
 
Fonti glotzte Michael an wie ein Mondkalb, die Wartezeit auf den Arzt war dem Mann nicht gut bekommen. Er hatte Gelegenheit gehabt seine Situation zu überdenken und das Ausmaß der Katastrophe hatte ihn überwältigt. Mit leerem Blick brabbelte er etwas das wie "Maschinenpistole" klang.
Auch Michaels gefühllose Art fragen zu stellen machte die Lage und das Verhalten der beteiligten nicht besser, sein Assistent reagierte zwar aber es dauerte bis Vicentes Frau hinzueilte und beim Umbetten half.
 
Vicente schritt auf Fonti zu, würde ihm gewähren lassen und mit belegter auf italienisch zu sprechen. Versicherungen das es besser würde, das der Arzt zu seiner Seite ausgezeichnet sei und das sich Vicente persönlich seiner Kinder annehmen würde.
Die Stimme des Bestatters verstummte, sein Blick glitt zu den beiden Mädchen die aufgebettet waren. Es mit einer Herausforderung zu umschreiben wäre wohl eine Untertreibung, gerade das Kind das im Gesicht getroffen wurde.
Das schluchzen Vaters und dessen Frau mit dem Tod rang, erfüllte den ansonst stillen Raum während Vicente die Lage erfasste, überlegte wie er vorgehen sollte.
Die wenigsten mochten einen Bestatter bei der Arbeit zu sehen, allerdings war der Mann noch deutlich von dem Schock erfasst und befand sich in einer traumatischen Situation.

Vicente nahm sich zusammen, wollte bereits ansetzen Fonti anzubieten sich in einem anderen Raum um dessen Töchter zu kümmern als Michael hinzutrate und Fonti im Befehlston anfuhr.
Für einen Moment sah Vicente aus wie vom Blitz getroffen. Was zur Hölle? Für einen Moment war er dankbar nicht an Fontis stelle zu sein, dafür das der Mann nicht unüberlegter reagierte.
Die Guhle hielt sich zur Seite, folgte den Weisungen Vicentes. Unter anderen Umständen hätte Sofia schneller reagiert, so brachte es einen kurzen Moment des Zögerns.
Es war ein Ton den sie vielleicht von ihrem Mann erwartete, jedoch kaum von einem Arzt.
Sebastianos Hoffnung das der Arzt ein 'besserer Mensch' als sein Herr war erstarb ein Stück, auch wenn er nachwievor hoffte dabei helfen zu können ein Leben zu retten.
Damit war es auch der Mann der sich zuerst auf machte zu helfen, Sofia aus der Verwunderung riss und nach besten vermögen die Frau sorgfältig auf die Trage betete, darauf achtend es nicht schlimmer zu machen.

Vicente sah zu Fonti, legte diesen die Hand auf die Schulter, bot Schutz. "Er ist ein guter Arzt, aber auch ein Deutscher." bot er auf italienisch als Erklärung an.
"Wenn du möchtest kannst du bei mir sitzen während ich arbeite. Sofia wird natürlich einen Sichtschutz aufstellen. Du kannst sprechen, von besseren, oder schweigen, ich möchte dich zu nichts zwingen."

Er sah zu Sofia die gerade aus dem Wagen eilte um die Blutests heranzuschaffen wie ihr aufgetragen wurde und begab sich daran die ersten Vorbereitungen zu treffen.
Sofia würde angewiesen nach dem Bluttests das Ergebnis kurz an Michael weiter zu geben und dann Vicente mit den Kindern zu attestieren sowie mit Fonti auf eine menschliche, führsorgvolle Art zu sprechen. Ihn wieder ein wenig aufzubauen und sobald es angebracht schien nach einem Bild der Kinder zu fragen. Sebastiano würde Michael zur Hand gehen, ein Assistent musste diesem reichen, zumal Sofia auch kein Arzt war.
 
Fonti sah Vicente mit tränenunterlaufenen Augen an und reichte dem Landsmann die Hand während er auf italienisch antwortete, Michael beachtete er nicht. "Der Tedesci kann zu mir sagen was er will so lange er Leonora hilft." Fontis Stimme war hohl, ein Flüstern wie aus dem Grab. Das "aber wehe wenn nicht" hörte Vicente nur als Flüstern.
"Auch Dich bitte ich Dein Bestes zu tun und Deine Kunst so gut Du kannst auszuüben um meine kleinen Engel wiederherzustellen, ich werde Dir das nicht vergessen mein Freund!"
 
Vicente nahm die Worte und das Flüstern mit ernster Mine auf. Ein minimales Nicken bestätigte das er die geflüsterten Worte aufgenommen hatte.
Der Blick des Italieners suchte Michael welcher Leonora in den Wagen folgte. Er nahm die Details auf, hoffte das sein Clansbruder das beste geben würde, die Frau retten konnte.
Die Gedanken des Bestatter hafteten nicht so sehr auf dem Überleben der Frau als das er realisierte das ein Versagen weitere Komplikationen mit sich bringen würde.

Die Betrachtung endete innerhalb von Sekunden, kehrte zu Fonti zurück als dieser weitersprach. "Du kannst dich darauf verlassen das ich mein bestes gebe." Die Mimik blieb unbewegt, ernst von einer für den Bestatter natürlichen Leblosigkeit geprägt.

Mit den Worten wandte sich Vicente von seinem Freund ab und dem eigenem Werk zu. Sofia wurde mit einer stillen Geste angewiesen das sie zu helfen hatte die Arbeitsstatt herzurichten. Vicente trat dabei natürlich tatkräftig zur Seite, tat was notwendig war. Die Körper wurden aufgebahrt, der Bestatter betrachtete sorgfältig zunächst die Konturen, der offensichtlichen Schäden, versuchte diese zu analysieren und die notwendigen Schritte vorzubereiten. Die Beschafftenheit der Wunden, der Zustand des Fleisches, etwaige Muskeln und deren Zustand sowie die Konsistenz der Knochen. Er würde behutsam am äußeren Rand entlang tasten, nach versteckten Schädigungen, Wunden forschen. Gleichsam hierbei bereits ein wenig versuchen die wohl langsam einsetzende Muskelstarre wieder zu lösen, im Geiste durchgehen welche Ersatzlösung angebracht wurde. Sorgfältig erfassen und planen wie man den Anschein herstellen kann, die Körper zumindest äußerlich für die unabdinglich folgende Aufbahrung präparieren. Dergestalt das weder Getier, noch Geruch oder natürliche Verformungen die Trauer störten, den Abschied entgegenstanden.

Er würde sich zunächst dem älteren der beiden Mädchen widmen. Die Kopfverletzungen stellte immerhin eine besondere Herausforderung dar. Vicente war sich bewusst das es die Grenzen seiner Fähigkeiten ergründen würden und ein riskantes unterfangen war. Die Rekonstruktion des Gesichtes, das Kaschieren der eintritts sowie Austrittswunden, die unterschiedlichen Splitter des direkten Treffer. Sorgfältig studierte er das Haupt, bewegte es vorsichtig und ließ sich Zeit den Zustand zu analysieren, zu betrachten. Bei dem bewegen des Leichnams würde Sofia unterstützend zur Hand gehen, kleinere Anmerkungen machen. Er ging die einzelnen Arbeitsschritte im Geist durch, die Möglichkeiten die ihm angesichts des noch sehr neuen Institut gegeben war. Wenn Fonti sich entschied es zu betrachten, es über sich brachte, entstand durchaus der Eindruck das beide sachverständig waren, den Beruf offensichtlich verinnerlicht hatten.
Obwohl das Sonntagskleid nahezu unbeschadet geblieben war, war es für ein sorgfältiges vorgehen, für die Aufbereitung, nicht zu vermeiden das es abgelegt werden musste. Auch für die Analyse hinsichtlich der weiteren Schritten. Sowohl was verdeckte Wunden betraf als auch in Hinblick auf die Notwendige Waschung und die weiteren arbeiten.

Danach wandte sich Vicente dem jüngeren Kind zu. Sechs Jahre. Er war weder Vater noch menschlich, dennoch verstand er das Konzept der Familie. Dementsprechend ging er mit dem Körper behutsam um. Für andere Bestatter mochten Tote mehr ein Stück totes Fleisch sein das bewegt wurde, der Nekromant hingegen verstand es als Kunst und was ihm an Respekt vor dem Leben fehlte brachte er gegenüber den Toten auf. Mit keiner geringeren Sorgfalt als bei ihrer großen Schwester analysierte er was getan werden musste. Die Wunde im Bauch, die Verwundungen des Oberkörper mochten mit Pfusch einfach zu vertuschen sein, dennoch entsprach es nicht seiner Arbeitsweise, Vicentes Berufethos. Erneut würde er sorgfältig die Wunden betrachten, analysieren was er dazu wusste, und letztlich das Gesicht betrachten. Zunächst sorgfältig, ohne mit der Arbeit anzufangen die Schritte im Geist setzen um die Erstarrung zu lösen, es jedoch dergestalt zu tun das die Gesichtszüge nicht 'unnatürlich' schlaff wirkten.

Als letzten Schritt würde er die beiden Analysen verbinden, durch gehen in welcher Reihenfolge die Schritte angebracht waren, in wie weit er alterieren konnte. Schließlich hatte er nur die Nacht zum arbeiten und war sich gewiss das Fonti ein scheitern ebenso wenig annehmen würde wie bei Michael.
 
Fonti war nicht in der Lage am Telefon klar zu denken, wenn ihm aber direkt ansprach bekam er auf einmal wieder die Nuancen der italienischen Sprache mit, schon interessant die Wandelfähigkeit der Menschen. Gut das Michael die Drohung von Fonti nicht mitbekommen hatte, da er mit wichtigeren Dingen beschäftigt war.

„Die Frau bitte vorsichtig auf die Bahre und dann schnell in den Rettungswagen, dort habe ich bessere Möglichkeiten, ist ihre Blutgruppe bekannt? „ diesmal sprach er fürsorglich und die auch Italienisch. Mit ein paar kurzen Blicken schaue er sich die beiden anderen Verletzen an, wie schlimm waren die Arm - oder Beinverletzungen. Dann wandet er sich wieder der Frau zu und mit ihr so schnell und so sicher wie möglich in den Rettungswagen. Dort wurde sie sofort an die Gerätschaften angeschlossen und untersucht.


Out of Char.

Für die Männer 1 Erfolg und kein Erfolg

Für die Frau zwei Erfolge und mit WP gesenkt

Einmal die Diagnosen bitte, danke
 
Die Frau hat einen Schuß in der Lunge und droht an ihrem eigenen Blut zu ersticken. Eine weitere Kugel steckt in ihrem Bein und drückt auf die Hauptschlagader, hat diese aber nicht verletzt. Wenn man sie entfernt muss man sehr vorsichtig sein und den Blutverlust im Auge haben.

Der andere Mann scheint einen glatten Durchschuß im Bein zu haben. Der Blutverlust muss unterbrochen werden - er wartet schon sehr lange auf Versorgung, da muss was passieren.

Der dritte Mann scheint nicht schwer verrletzt zu sein, ist aber nicht ansprechbar, starrt ins Leere und zittert.
 
Die Betrachtung des älteren Mädchen verlief sehr fordernd, die Wunden waren tief, entstellend und in der Form überaus ungewohnt. Eine Herausforderung für jeden normalen Bestatter und sicherlich für einen solchen der sich gerade gewahr wurde sich die letzten Jahrzehnte zu sehr in das Okkulte vertieft zu haben. Vicente ging sorgfältig vor, entkleidete den Körper und diktierte Sofia die Ergebnisse dessen was er herausfand während er die erste Reinigung vornahm. Mühselig fügten sich die Beobachtungen zu einem Bild, leitete sich aus dem Bild eine Vorgehensweise ab. Die ersten Ansätze enthielten Fehler, gestalteten den Austausch der Flüssigkeiten unpassend, übersahen die Herausforderungen passendes Material zu finden, überschätzte die Möglichkeiten die nahten mit Makeup abzudecken. Die Fehler wurden jedoch erkannt, angegangen und korrigiert. Ebenso galt es einen Plan zu erstellen um den los geborstenen Teil des Schädel dem Anschein nach wieder herzustellen und die Haare derart zu gestalten das es nicht auffiel. Der Prozess war langwierig führte jedoch zu einem durchaus soliden Ergebnis.

Die Behandlung hätte in Angriff genommen werden können wäre da nicht noch das zweite Mädchen. Entkleidet, gereinigt beugte sich der Bestatter über den Körper. Es erinnerte ihn an einen Fall in Italien, zu Hause in Bolzano. Ein vergleichbar junges Kind, kein Mädchen sondern ein Junge. Ein Unfall mit einem alten Sprengssatz der noch aus dem Krieg zurückgeblieben und vergessen worden war. Mit der Erinnerung kam die Expertise zurück. Die Wunden wurden nicht nur analysiert sondern so gleich Pläne gestaltet wie vorzugehen war. Wie er die Verkrampfung lösen konnte, die Wunde verdecken und schließlich behandeln. Welche Hautpartien wie verbunden und ersetzt werden konnten.

Vicente legte die Vorgehensweise wurde Sofia dar, stimmte sich mit ihr ab, nahm ihren Rat an. Behandelte seine Frau tatsächlich mehr wie einen Menschen als wie einen Guhl.
Die Ausführungen zu dem älteren Mädchen schienen ihr solide, die zum jüngeren tatsächlich recht brilliant. Dennoch wies sie darauf hin das die Hauptarbeit noch bevor stand.
Die beste Analyse nutzte wohl nichts wenn das Handwerk nicht genügte die Pläne umzusetzen.

Erneut begann Vicente mit den schwierigeren der beiden Fälle, dem älteren Kind. Das Maß wurde genommen, eine Form geschaffen und ein gegossen was als Platte den Blick auf die Schädelinnenseite verbergen sollte. Die feinere Modellierung würde später begangen und der Bestatter nutzte die Zeit um die weiteren Schritte in Angriff zu nehmen. Die Starre zu lösen, die unterschiedlichen Lösungen aufzutragen, Flüssigkeiten zu entnehmen die den Verwesungsprozess früher einsetzen lassen würden, die den toxischen Leichengeruch unterdrückten. Es mochte manch einer zynisch sehen, allerdings war Vicente daran gelegen den Körper perfekt aufzubahren, der Familie die Möglichkeit zum würdigen Abschied zu geben.
Der kurze Gedanke an Fonti, die Faszination für die Tätigkeit war was dazu führte das der Bestatter das kainitische Blut in die Bahnen zwang. Dazu brachte sich zu fokussieren. Das eigene Geschick über die Grenzen dessen zu steigern was einem Menschen möglich war, das ihm möglich war. Der Verstand, sein Geist fokussierte sich völlig auf die Tätigkeit die er versuchte über die Anstrengung seiner reinen Geisteskraft, macht seines Willens zum Erfolg zu zwingen, zu willen.

In den kurzen Phasen in dem es möglich war würde Vicente anfangen das zweite Mädchen zu behandeln. Mit der gleichen eisernen Konzentration. Die Wunden mochten weniger drastisch wirken, die Analyse erfolgreicher gewesen sein und dennoch war er nicht gewillt nachlässig zu werden. Blut floss weiterhin durch seine Adern, stählten sein Geschick, der Wille darauf ausgerichtet zu schaffen, die Herausforderung zu bewältigen.

Wäre er ein Mensch so hätte sich wohl Schweiß auf seiner Stirn gebildet. So arbeitete der Kainit ruhig, mit versteinerten Gesichtsausdruck und konzentriert.
 
Man sollte improvisieren können, nur wenn es muss, hat man schon etwas falsch gemacht oder zumindest irgendein Punkt übersehen, bzw. nicht bedacht. Improvisation gehört ins Theater oder sonst wo hin, aber niemals in einen Operationssaal. Richtige Planung ist da das A und O und auf alle Komplikationen, welche eintreten könnten sollte man vorbereitet sein.

Bei den in Fernsehen gezeigten Arztserien und der Verhalten bekam Michael nur einen Würgereiz. Volle Konzentration auf das wesentliche, sprich die Operation, egal ob draußen die Sonne scheint, stürmt oder schneit oder gar einen Bombe explodiert.

Geschwätz hat da nichts zu suchen.

Jetzt muss man auch noch die Negerarbeiten alle alleine machen, sch… auf politisch korrekt, dies hieß schon immer so und gut. Wenn die Leute sich um solche Bagatellen noch Sorgen machen können, geht es ihnen zu gut. Negerküsse und Zigeunerschnitzel, alles gut. Wenn sollte man sie, um den rechten und linken Abschaum kümmern und nicht paar Worthülsen. Michael wusste schon warum er einen geregelten Ablauf schätzt, jeder an seinen Platz. Nicht das Michael dies nicht selber konnte, aber ist einfach nur lästig.

Sobald die Frau im Rettungswagen war, schloss Michael sie schnell an die Überwachungmaschinerie an

Er gab sich keiner Illusion hin, er hatte nur zwei Hände, zwei Augen etc. und eigentlich werden hier sicherlich acht gerbraucht. Wenn schon keine Unterstützung hatte, sollte man sich zumindest, die der der Maschinen sichern, obwohl Michael dies nicht besonders schätze.


Gut es lief alles und nun weiter.

Ich schwöre bei Appollon dem Arzt und Asklepios und Hygieia und Panakeia und allen Göttern und Göttinnen, indem ich sie zu Zeugen rufe, daß ich nach meinem Vermögen und Urteil diesen Eid und diese Vereinbarung erfüllen…….
 
Die Behandlung des älteren Mädchen schritt voran. Das Blut wurde langsam aber stetig durch eine Lösung aus Formaldehyd ausgetauscht. Langsam, sorgfältig.
Dem alten Bestatter waren die Gesundheitsrisiken welche die Vorgehensweise für Sterbliche beinhaltete, selbst nach der Entwicklung die Formaldehyd als weniger giftiges, effektives Mittel einführte, nur noch sehr schwach in Erinnerung geblieben. Das Ziel war den Körper zu konservieren, der Haut eine natürliche, leicht rosane Färbung zu geben die den Tod verleugnete, eine Illusion des Lebens schuff. Der in sich bereits langwierige Prozess der für sich bereits Stunden einnahm wurde durch die offensichtlichen Verletzungen im Gesicht komplizierter. Die verschiedenen nahten, Risse in der Haut mussten berücksichtigt werden. Es war nicht wie bei dem jüngeren Mädchen möglich schlicht die Hauptschlagader für die Verteilung der Mischung zu nutzen.

Sorgfältig wurden die einzelnen Hautstücke die zur Transplantation vorgesehen waren aufgenommen, jedes für sich bearbeitet, die rechte Konsistenz geschaffen sowie die offenen stellen versiegelt. Die Wunden wurden gesäubert, desinfiziert und Stück für Stück das was war wiederhergestellt. Unter anderen Umständen hätte der Nekromant in Vicente einen Blick in die Augen geworfen, die letzten Momente miterlebt, jedoch war er beiweiten zu sehr in die Arbeit vertieft. In ein menschliches Puzzle zu dem das passende Bild fehlte. Mit Teilen die als solche erst geschaffen werden mussten.
Er hatte den Auftrag sie präsentabel zu gestalten. Die Hautstücke zu nähen verbot sich dahingehend von nahezu selbst. Die nahten würden kaum mit Makeup zu kaschieren sein. Die Plan wurde bereits vorab gefasst, im Grunde versuchte er die Hautteile leicht zu erhitzen, eine selbstgebraute Masse zu verwenden und es anstelle zu nähen zu kleben.
Die Arbeit war filigran, aufwändig und erforderte die volle Vertiefung in die Aufgabe. Das sich Sofia für eine kurze Rücksprache mit dem abgewiesenen Sebastiano entfernte merkte Vicente kaum.
Die durch das Blut geschickteren Finger taten ihr Werk, der gesamte Wille war auf das gelingen vertieft. Entgegen dem Gedicht um die Glocke würde es keine zweite Chance geben, nur diese eine. Beweis oder Versagen.

Nachdem er sich von der Rekonstruktion des Gesichtes abgewandt hatte, nachdem das Makeup aufgetragen war, die weiteren Gliedmassen behandelt richtete sich Vicente vor dem Werk auf.
Der Ausdruck des Mädchen war friedvoll, die Wunden wohlan nur mehr dann sichtbar wenn man wusste wonach man suchen musste, der Körper wirkte durch die Behandlung weitaus mehr schlafend als Tod und die Hände waren über den Bauch gefaltet. Er betrachtete sein Werk. Ein anderer hätte sich der Eitelkeit hingegeben, der Italiener jedoch stellte sachlich den Zustand fest, suchte nach Stellen die er hätte besser behandeln können. Machte sich geistige Notizen


Ein schlurpendes Geräusch hinter ihm riss Vicente aus seiner Konzentration, aus der Kontemplation seines Werk.
Hektisch wandte er sich nach der Quelle um, einen Augenblick gefror er in der Bewegung als sich sein Blick auf die jüngere seiner Patientinnen richtet. Es darf nicht sein!
Die Maschine welche die Formaldehyd Lösung über die Hauptvene am Hals einführte verrichtete ruhig ihre Arbeit, das Geräusch kam aus der Gegend des durch die aufgerissenen Unterkörper. Behände zog er das Tuch welche die Wunde bedeckte zur Seite. Die Aterien die an sich vereist gewesen sein sollten hatten unter dem Druck, unter der Chemie nachgegeben. Die Lösung sich im Unterleib verteilt und das entzogene Blut dafür Sorge getragen das sich die Gesichtszüge erneut verhärteten. Nicht mehr die Todesqualen, viel mehr sah es .. vertrocknet .. aus.

Die Maschine wurde ausgestellt und Vicente widmete sich dem was drohte zu einem Desaster zu werden. Das Gesicht des Mädchen wurde mit einer Feuchtigkeits-Lösung behandelt, der Haut die Möglichkeit gegeben die Flüssigkeit aufzunehmen. Unterstützt von einer leichten Druckmassage. Den Blick nach unten gerichtet floss erneut Blut durch die Adern, verstärkte die Koordination. Die Fähigkeit sich präzise der Aufgabe zu widmen dem einen Schaden entgegen zu wirken und den anderen zu beseitigen.
Die Bauchwunde wurde gereinigt, eine Aufgabe die sich aufgrund der giftigen Natur der Chemikalie durchaus fordernd gestaltete. Zwar war der gestalterische Anspruch nicht wie beim Gesicht vergeben, dennoch verbot es sich das der Körper nach Chemie roch, musste die Bauchdecke wieder geschlossen werden und durften sich keine Gase bilden die zu einer großen oder kleinen Katastrophe führte.

Mit starren Gesichtsausdruck, höchster Konzentration und dem festen Willen das unmögliche zu schaffen, setzte sich Vicente an die Korrekturen.
Die Stunden verstrichen, ob gefühlt oder real mochte der Kainit nicht zu sagen.
Reinigte die Wunde. Schaffte es die Lösung im Körper zu halten. Die Bauchdecke wieder zu schließen. Nicht so das man sie bauchfrei aufbahren konnte, dennoch soweit das es annehmbar aussah. Zumindest oder gerade unter einem Tuch, unter dem Leichengewand. Die Spannungen des Gesicht lösten sich wieder unter großen Mühen, die Haut nahm die Flüßigkeit wenn auch wiederstrebend auf und es gelang dem Bestatter schließlich die Lösung doch noch, zurückhaltend, vorsichtig einzuführen.

Als er zum Ende dessen gelangt war was ihm die eigenen Möglichkeiten boten, dessen was das Blut ermöglichte, soweit er sich mit schierer Kraft seines Willens zwingen konnte, betrachtete er das Werk.
Der Körper lag ruhig da, der Gesichtsausdruck friedlich. Eine gewöhnliche Aufbahrung. Etwas das weniger kunstvoll, etwas weniger die Illussion eines Schlaf schuf, dennoch etwas das die gebotene Würde gab. Kein Fehlschlag.

Erneut nahm Vicente sich für die Betrachtung Zeit. Die Gedanken bei der Bestattung, beim Tod, bei der Aufgabe.
Sah was er geschaffen hatte, nahm sich auch die Zeit in Augenschein zu nehmen das seine erste Patientin noch so war wie sie sein sollte.
Der Vater erschien ihn zumindest in dem Augenblick ebenso fern wie Sofia die ihm wieder zur Hand gegangen war. Deren Gegenwart er nicht bewusst bemerkt hatte die ihm jedoch in der Assistenz unverzichtbar war.

Ein blinzeln, er würde wohl zurück zu Fonti gehen müssen, bescheid geben das er getan hatte was zu tun war, natürlich.
 
Der Vater war immer noch erschüttert und in seinem Leid in sich gekehrt. Er folgte Vincente emotionslos in den Präparationsraum und setzte sich dort für einige Minuten neben seine toten Töchter, strich ihnen sanft durchs Haar und redete leise zu den toten Mädchen. Dann stand er auf und auf dem Weg zum Ausgang ergriff er kurz Vincentes Hand und drückte sie.
"Grazie Maestro. Ich stehe in Deiner Schuld. Sobald das hier vorrüber ist werde ich mich melden. Bis dahin leb Wohl mein Freund."
Erst jetzt besah sich der Italiener emotionslos die Behandlung an seinen Männern und schien sie als ausreichend zu erachten. Er nickte kurz und nahm sie mit zum Wagen und einem sicheren Unterschlupf. Es war Krieg und die Soldaten der Italiener würden auf die Matratzen gehen und sich auf den Kampf vorbereiten.
 
.. willkürlichen Unrecht und jeder Schädigung und den Werken der Lust an den Leibern von Frauen und Männern, Freien und Sklaven.

Was immer ich sehe und höre, bei der Behandlung oder außerhalb der Behandlung, im Leben der Menschen, so werde ich von dem, was niemals nach draußen ausgeplaudert werden soll, schweigen, indem ich alles Derartige als solches betrachte, das nicht ausgesprochen werden darf.

Wenn ich nun diesen Eid erfülle und nicht breche, so möge mir im Leben und in der Kunst Erfolg beschieden sein, dazu Ruhm unter allen Menschen für alle Zeit; wenn ich ihn übertrete und meineidig werde, dessen Gegenteil.

Michaels RTW war zwar für Schussverletzung gut ausgerüstet, aber vorgesehen, war hier eigentlich nur die Notfalltechnische Erstversorgung und dann schnell ab ins Krankenhaus zur Op.

Alle drei Personen zu retten hielt Michael für fast aussichtlos. Versuchen wird er trotzdem, dies war seinem Eid schon schuldig. Der süffisante Kommentar seien Tier war kurz, knapp und zutreffend; wer das Schwert zieht wird auch durch das Schwert streben, verdient haben die beide sicherlich 100 Mal

Spontan Michael der Satz seiner Professor Dr. Roth wieder ein, was zählt sind nicht die Quantität der Tage sondern die Qualität der Tage. Was ist lebenswertes Leben? Dies kann jeder nur für sich entscheiden. Micheal meinte damit nicht die Lösung der Nazis. Will man mit einem Arm oder Bein noch leben? Er konnte verstehen, das z.B. jemand welcher ab den Halswirbeln gelähmt ist, lieber gestorben wäre. Michael wäre dann auch lieber tot. Es gibt viele Menschen die sind trotz oder gerade wegen einer Krankheit oder Behinderung viel fröhlicher und glücklicher als viele Gesunde. Gleichzeitig gibt es welche die damit überhaupt nicht klar kommen. Eine Gabe, göttliche Gunst oder wie man es immer nennen will, ist es das Schicksal so zu akzeptieren wie es kommt und das Beste daraus zu machen. Michael versuchte dies schon sein Leben oder Unlieben lang mit mehr oder auch mal weniger Erfolg. Er beneidete Menschen die dies konnten, aber selbst Jesus Christus hat mal kurz gezweifelt; - Mein Gott, mein Gott warum hast Du mich verlassen? Matthäus 26 , 46. -. Dies gibt für alle Wesen dieser Erde Hoffnung. Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich, Johannes 14, 6

Die Wundversorgung tieferer Verletzungen, bei denen eine starke Blutung vorliegt, ist aufwendiger als die von kleinen Wunden: Eine offene Wunde, die durch mechanische Einwirkung entstanden ist, wie Stich- oder Platzwunden, bluten meist mehr, sinnierte Michael Schussverletzungen. Diese bluten hingegen weit weniger, richten dafür mehr inneren Schaden an. Selbst bei z. B. aufgeplatzten Unterschneckel kann mit einfachen Abbinden mit einem Gürtel den Blutverlust soweit stoppen, dass man ins Krankenhaus schafft In dem Fall ist es zur Wundversorgung als Erste Hilfe nötig, die starke Blutung zu stoppen, denn: anhaltende heftige Blutungen können durch den entstehenden Blutverlust ein Kreislaufversagen mit unter Umständen lebensbedrohlichem Ausmaß zur Folge haben.

Michael warf den Smoking schnell und achtlos in die Ecke des Wagens.

Michael Gedanken ratterten sofort die nötigen Schritten durch; Zur Wundversorgung bei starker Blutung muss ein geeigneter Notverband angelegt werden, der die Blutung möglichst zum Stillstand bringt und zudem noch eine weitere Wundverschmutzung durch Keime verhindert. Die Art des Verbands ist dabei abhängig von der Stärke der Blutung. Der sollte Verband angelegt bis man ihn zur weiteren medizinischen Versorgung öffnet.



Bei einer Ruptur der Aorta und dem damit verbundenen schnellen Zusammenbruch des Blutkreislaufs ist hier auszuschließen, da bei Männer noch leben und der Tod bei der Verletzung innerhalb weniger Sekunden eintritt. Bei einem langsamen Blutverlust kann es einige Stunden dauern, bis der Verletzte alle Stadien des Hämorrhagischen Schocks durchlebt hat: Hoffentlich reicht die Zeit.

Für diese Art Behandlung hatte der RTW selbstverständlich alle benötigten Marialien dar. Michael drückte den Ghul von Vicente die entsprechende Kompressen und weitere benötigte Materialien in die Hand. Vicente würde wissen was zu tun ist, ob der Ghul weitere reichende Kenntnisse hatte, wusste Michael leider nicht.


Die Berufsgenossenschaften hatte in den 90 Jahren tatsächlich sollte Notfallanleitung mit detaillieren Zeichnen herausgebracht, danach konnte man wirklich ein Notfallerstversorgung

Sofortmaßnahmen bei Blutungen

Vorrangiges Ziel der Ersten Hilfe bei einer Blutung ist das Stoppen oder wenigstens Eindämmen des Blutverlusts. Kleinere Verletzungen aktivieren automatisch das Gerinnungssystem, das die Wunde meist schon nach wenigen Minuten abdichtet (Hämostase). Dann genügt – nach vorheriger Säuberung/Desinfektion ein Pflaster oder eine Mullbinde, um sie vor Verunreinigungen zu schützen.

Verletzungen großer Blutgefäße hingegen können starke Blutungen mit der Gefahr des Verblutens verursachen. Dann empfiehlt sich folgende lebensrettende Vorgangsweise:

· Die blutende Person hinlegen, um einem Kollaps vorzubeugen und bei Schocksymptomen ihre Beine hochlagern.

· Druck auf die Wunde ausüben. Das kann auch die verletzte Person selbst machen, sofern sie dazu in der Lage ist. Die verwundete Region (z.B. den Arm) hochlagern.


Aus dem Verbandskasten Einmalhandschuhe nehmen und zwecks Eigenschutz vor Infektionen wie Hepatitis oder HIV anziehen.

· Eine möglichst sterile Wundauflage (z.B. Mullkompresse), notfalls auch ein sauberes Tuch, auf die Wunde legen und mit den Fingern darauf drücken.

· Reicht das zur Blutstillung nicht aus, einen Druckverband anbringen, bis der Notarzt eintrifft. Bei dieser Verbandstechnik wird über die auf der Wunde befindlichen Wundauflage ein Druckkörper (z.B. eine Mullbinde, klein gefaltetes Dreieckstuch) gelegt und dann fest mit einer Mullbinde umwickelt. Blutet es trotzdem weiter, über dem bestehenden Druckverband einen weiteren anlegen. Fest genug, dass die Blutung zum Stillstand kommt, aber nicht so streng, dass die Blutversorgung des betroffenen Körperteils abgeschnitten wird (z.B. am Arm oder Bein: Beweglichkeit und Gefühl in Fingern bzw. Zehen muss erhalten bleiben).

· Bei einer stoß- oder schwallweise stattfindenden Blutung aus der Oberschenkelarterie, die durch Fingerdruck oder Druckverband nicht zum Stillstand gebracht werden kann, ist Druckausübung mit vollem Körpereinsatz gefragt: die Faust kräftig in die Leiste pressen. Übrigens: Spritzende (= arterielle) Blutungen werden immer vor der Blutungsstelle (zum Herzen hin) abgedrückt.

· Abbindungen (z.B. nach Abtrennungen von Extremitäten), wie man sie aus Kriegszeiten kennt, sollten nur im äußersten Notfall, wenn Blutungen nicht anders zu stoppen sind, zum Einsatz kommen, nur mit genügend breitem Material erfolgen und medizinischen Profis überlassen werden.

· Liegen abgetrennte Körperteile (z.B. abgeschnittener Finger) vor, diese keimfrei umwickeln, in einen dichten, mit Eis und Wasser gefüllten Beutel legen und dem Rettungsdienst übergeben. Nach der Wundversorgung oder durch einen weiteren Helfer.

Tritt Bewusstlosigkeit ein, die Bewusstseinslage, Atmung und Puls prüfen, die bewusstlose Person in die stabile Seitenlage bringen, wiederholt die Vitalfunktionen (Atmung, Puls) kontrollieren und bei Bedarf Wiederbelebungsmaßnahmen durchführen.


Den Ghul kannte Michael noch nicht. „Bringen bitte die Sachen zu Vicente, der Wird wissen wie man die Männer stabilisieren kann. Wenn Sie ihm nicht finden können müssen sie selber Hand anlegen. Hier ist das Merkanleitung für die erste Hilfe bei Blutungen, keine Angst Sie können nichts falsch machen, die Druckverbände sind einfach anzulegen und die Anleitung ist mit Beispielzeichnungen versehen. Mit dem Druckverband muss die Blutung gestoppt werden, dann das bei Bein oder den Arm unbedingt hochlegen. Sollte noch weiter Blut austreten, noch einen zweiten Druckverband den Druck erhöhen.

Nach der Ghul gegangen war. machte sich Michael weiter die Arbeit. Für die beiden Männer konnte Michael erst mal nur beten und hoffen, dass Vicente sich darum kümmert oder sein Ghul kein totaler Versager war. Ihr Leben lag in Gottes Hand. Vazili braucht dringend eine Ersthelferausbildung für die Fälle, wenn Marius nicht da ist, durchfuhr es Michael. .Leider stecken die Kugel noch im Körper der Frau ein glatter Durchschuss ist einfacher zu behandeln. Soweit, so gut, oder genauer gesagt so schlecht. Die Geräte zeigten alle an. Gut der Wagen war nur für maximal eine Zwei-Mann-Bedienung gedacht und Michael wusste blind, wo er was fand, Dafür war der Wagen nicht wirklich für komplexe Operationen ausgelegt. Gut, aber besser als der Tisch bei Vicente.

Darf ich mich als Arzt über den Willen des Patienten, aber nur den Betroffenen hinwegsetzten. Für ihn war die Antwort klar, eindeutig nein. Probleme gab es deswegen trotzdem, was ist Personen die man retten kann, dies diese aber nicht wollen. Und dann immer das Ärgernis mit Patientenverfügungen, bzw. mit den Juristen, die nichts Besseres und Wichtigeres zu tun haben als uns zu nerven mit Vorschriftskram.

Schussverletzungen und gerade ihres komplexen Verletzungsmusters stellen für Michael schon eine Herausforderung dar, aber bei weitem war die nicht ausreichenden medizinischen Möglichkeiten das Hauptproblem und alle Diagnostikverfahren sind nicht wirklich möglich waren. Jetzt einCT machen zu können wäre klasse oder auch nur Abklärung mittels konventioneller Röntgenaufnahmen zur Diagnosestellung wäre schon sehr hilfreich. Aber was nicht ist, ist leider nicht. Patientin ist inzwischen primär vital gefährdet.

Michael fielen prompt statistische Werte wieder ein, einmal Arzt immer Arzt. Der durchschnittliche Beginn der chirurgischen Versorgung begann bei diesen Art von Verletzung nach durchschnittlich 27 Minuten nach Ankunft im Schockraum. Oh da lagen sie tatsächlich noch knapp drunter. Eigentlich ein Grund zur Freude; dumm nur, das es hier keinen Schockraum gab, geschweigende wirkliches Diagnostikverfahren, nur eine Patientin, welche er notthorakotomieren müsste. Mehr als auf sein Wissen und sein Gefühl konnte sich Michael nicht verlassen. Es war wie als wenn blind Auto fahren sollte, nein dies war übertreiben musste er zu geben, wie wenn man bei schlechter Sicht zu schnell fuhr und somit Hindernisse spät zu erkennen waren und folglich die Reaktionszeit viel zu klein war, ja der Vergleich passte. Also per „Standstandverfahren“, die chirurgische Versorgung in Exzision, Revision und gegebenenfalls Drainage des Schusskanals oder für einen Laien aufmachen, Kugel rausholen und wieder zumachen. Dies war die definitive chirurgische Therapie.

Michael verfiel innerlich in den OP- Berichtston; bei der Patientin wurden mehrere oder genauer drei intrakorporale Projektile festgestellt, welche entfernt werden müssen, wenn dies möglich war. Sobald Michael mit der Operation begonnen hatte, begannen seine beiden Erzengel auf seien Oberarmen zu schimmern. Nur ganz leicht, aber sichtbar hätte er kein langes Hemd getragen.

Um Schussverletzungen zu beurteilen und zu behandeln, sollte man die Grundbegriffe der Ballistik kennen und verstehen. Michael hatte zwar keine Ahnung von den Schusswaffen als solche, wie sie richtig bediente und auseinander bauen konnte, kannte aber mit der Ballistik von den Geschossen hinsichtlich der Verletzungsmuster schon etwas aus, immerhin war dies nicht die erste Schussverletzung welche Michael behandelte, nur die erste ohne wirkliche Ausrüstung oder vollständige Ausrüstung. Die Wirkung eines Geschosses, so wusste er, ist abhängig von der Geschossgeschwindigkeit, der Größe, dem Gewicht, der Form und dem Auftreffwinkel des Geschosses. Ein Projektil penetriert die Körperoberfläche schon bei relativ niedriger kinetischer Energie. Vor seinem geistigem Auge erschien eine Art Formel; die kinetische Energie steigt mit dem Quadrat der Geschossgeschwindigkeit, die abhängig ist von der Mündungsgeschwindigkeit der Feuerwaffe und der zurückgelegten Flugstrecke des Projektils und auch die Art des Projektils ist für die Art und Schwere der Verletzungen entscheidend. Nach der Mündungsgeschwindigkeit des Projektils unterscheidet man zwischen. Hochgeschwindigkeitsgeschosse, welche häufig bei Militär- und Jagdgewehren verwendet werden und Niedergeschwindigkeitsgeschossen, wie Pistolen oder Revolver.

Schön wenn ich genau wusste, was Geschosse genau verwendet worden sind. Ok, es sollen Maschinenpistolen gewesen sein, Militärwaffen wäre ein Hochgeschwindigkeitsprojektil und die „Pistole spräche für Niedergeschwindigkeitsgeschoss. Schlauer bin jetzt leider immer noch nicht, ein Mittelding wahrscheinlich.

Die Einschusskanäle bei der Frau waren recht klein, dies sagte leider wenig bis nichts über die inneren Verletzungen aus. .Typisch für Geschosse sind nicht die direkten Gewebezerstörungen an der Eintrittswunden, sondern auch die Umgebungsverletzungen durch Schockwellen und Kavitation. Diese Schockwellen breiten sich mit aus und können empfindliche Nerven und Gefäße in der näheren Umgebung verletzen.. Hoffentlich hat kein Geschoss einen Knochen voll getroffen und fragmentiert, so können Projektilfragmente und Knochensplitter als „Sekundärgeschosse“ zusätzliche Gewebezerstörungen verursachen.

Michael oder besser die Frau hatte Glück im Unglück keine der drei Projektile hatte lebenswichtige Organe getroffen, noch hatte sich Sekundärgeschosse gebildet. Oh, Schwein gehabt. Bei alleiniger Brustkorbverletzung beträgt die Sterberate 2–4%, bei Mitbeteiligung des Abdomens 10–15% . In der überwiegenden Zahl der Fälle sterben die Patienten einen Verblutungstod.

Das erste Geschoss war ein klaren Steckschuss, welche von Außen gefährlicher aussah als es sich dann bei der Operation herausstellte. Die Kugel konnte Michael verhältnismäßig einfach entfernen.

Bei der zweiten Kugel handelte es sich um eine Beckenschussverletzung, bei welcher das Projektil vor dem Kreuzbein zu liegen kam und eine Gefäßverletzung ausgeschlossen werden konnte. Die Verletzung erwies sich glücklicherweise als verhältnismäßig gefahrlos, leider war mit dem Micheal zur Verfügung stehenden Mittel nicht in der Lage das Geschoss nicht zu entfernen ohne das er weitere für die Patientin unnötige Risiken eingehen musste. Daher entschied sich Michael das Projektil im Körper zu belassen. Eine Gefährdung seitens der Kugel konnte erst mal ausgeschlossen werden

Die dritte Wunde war der glatter Durchschuss, welche von außen verhältnismäßig harmlos gegen den anderen Verletzungen aus sah. Lieder entpuppte sich die bei der Handlung als Trugschluss. .Der Schusskanal wies ein andere Verletzungsmuster als die beiden Anderen, auf, dies ließ den Schluss, dass auch eine andere Waffen benutzt worden war.

In allen drei Fällen wurde von Michael die Ein- und Ausschusslöcher, wobei es nur eine Geschoss wieder ausgetreten war, revidiert, exzidiert und drainagiert. Narben würde die Patienten behalten, mehr war mit den Mittel hier von Michael, nicht möglich. Die Narben ließen sich sicherlich noch mit weiteren OPs verkleinern.

Geschafft, so Patientin ist soweit stabil. Vielen Dank JESUS CHRISTUS.

Die Patientin würde er gerne über Tag nach Hamburg bringen und dort nach untersuchen. Dies würde noch klären müssen.

Jetzt aber erst mal schnell die den beiden anderen „Opfern“. Da hilft wahrscheinlich nur noch beten. Michael schnellte aus dem RTW runter in das Institut.
 
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