Multiplattform Shadowrun Returns

Was die Reviews angeht: Es gab auch durchaus kritische Berichte. 4players wertet mit 65% und Gamestar mit mit 63%, PC Games vergibt 73% .... Nur so als Beispiele.
 
Jo. Das ist kritisch (und imho durchaus angebracht und fair), aber auch noch lange kein schlechtes Spiel. Es gab auch 4/10 Wertungen, und 20%, das ist dann wirklich scheiße. :D Ist aber halt die totale Minderheit, die das so sieht. Der Konsens war eher so 70-something, also gut, aber nicht phänomenal.
Ist aber letztendlich Kleinkram, ich denke der Hauptpunkt war klar.
 
Reviews sind aber selten wirklich brauchbar. Zum einen werden äußerst subjektive Testkriterien zu Grunde gelegt, die eine Objektivität suggerieren. Zum anderen müssen viele Mags auch einfach aufpassen was sie wie schreiben und bewerten. JoWood mein ich war es oder KochMedia die nach dem Gothic3 Debakel ein ganzes Magazin vom Markt geklagt haben, nachdem die einen Verriss des Spiels veröffentlicht haben. Mein Punkt ist, dass das Spiel SR:R als solches kaum taugt wegen der genannten Kritikpunkte. Das kann man auch anders sehen. Aber es hilft jemandem nicht, der ne klare Position haben möchte zu unterbreiten wie toll das Produkt angeblich sei und dass die Hater eben falsche Vorstellungen gehabt hätten. Insbesondere unter dem Aspekt dass die Schönfärberei bereits damit anfängt, dass die Backer 'ihr' Produkt verteidigen wollen. Es ging auch nie darum es allen möglichst Recht zu machen. Ich kann sehr wohl zwischen einem Spiel mit Mängeln und einem Spiel das einfach meinen Geschmack nicht trifft unterscheiden. SR:R ist ne Mogelpackung ... so wie das erste Assassins Creed eine war. Da hilft es nicht die Entwickler in Schutz zu nehmen. Nichts von dem was SR:R tut macht es konsequent oder bis zum Ende gut durchdacht.Und es wird immer wieder hervorgehoben wie wenig Geld und Zeit die Entwickler ja hatten. Das lag in deren Händen ... und das haben sie zuallererst verbockt. Ich habs nicht gebacked und bin froh drum. Ich habs gespielt und finds Scheiße und dad führe ich auf Basis meiner Ansichten aus. Wo also liegt der Mehrgewinn von Teekannen zu sprechen, verfärbte Reviews abzuführen oder den Spielegeschmack eines Users generell zu hinterfragen?
 
Der Mehrwert liegt darin, klarzumachen, dass "Mogelpackung" und "Scheiße" lediglich deine Meinung sind, genau so sehr wie die Einschätzung und Bewertung der Mängel. Du findest die Mängel wirklich schlimm und hättest gern was Konsequentes gehabt? Das ist schön.
Ich hab's nicht gebacked, nicht mal gekauft (nur mit nem Freund gespielt) und find's echt gut. Trotz Mängeln und Inkonsequenz.

Reviews und Bewertungen prinzipiell abzuschmettern ist in meinen Augen auch ähnlich destruktiv wie einzelne als RICHTIG oder das Gesamtbild als zwanghafte Orientierung für die eigene Spielentscheidung hinzunehmen. Aber das tut ja auch niemand.
 
@TeylenIch hab vor allem ein Spiel erwartet und keinen interaktiven Roman, der mir die Lösung 1:1 vorgibt und zwischendurch so tut, als hätte ich Auswahlmöglichkeiten.
Ich habe ein Spiel erwartet und kein Spielbuch.

Das Spiel als solches halte ich für durchaus gelungen.
Das heißt mir gefällt die Runden Strategie. Ich mag die Gestaltung der unterschiedlichen Skills.
Ich mag auch die imho wirklich gelungene Ausgestaltung der Matrix-Ebene.
Hinsichtlich des spielerischen Anspruch hat es mir durchgehend Spaß gemacht.

Die Geschichte finde ich in Ordnung.
Nicht spektakulär, aber auch nicht schlecht. Wobei ich den Charakter Coyote durchaus mag.

Es gibt nicht die großen Entscheidungen, aber das Ende hat bereits mehr Varianz als Deus Ex:HR.

Ich mag auch die Implementierung eines umfangreichen Editor.
Ich persönlich bin zu faul derlei zu nutzen, aber es gibt eine Menge Personen die damit neue Spielinhalte produzieren die teilweise besser sind als die Start-Mission.
Ich persönlich freue mich auch das die Entwicklung weiter geht und es bald die offizielle Berlin-Kampange geben wird. Inklusive neuer Spielmechaniken bzw. eines technischen Update.

Ich rede davon, dass die Mindestsumme beim Kickstarter ne Mille hätte betragen müssen und das ganze auf 2 Jahre hätte datiert sein sollen. Jetzt klarer?
Ich persönlich rede davon das ich von Computerspiele-Kickstarter die zwei oder mehr Jahre brauchen bis sie liefern die Schnauze so ziemlich gestrichen voll habe. Ich backe so etwas nicht (mehr).
Desweiteren würde ich auch davon reden das eine Million Dollar nicht ausreicht um ein besseres Spiel zu produzieren beziehungsweise die Angestellten für zwei statt einem Jahr zu bezahlen.
Abgesehen davon das sie bereits fast zwei Millionen Dollar eingenommen haben allein aufgrund der Kosten des Kickstarters als solches. Das heißt wenn ein Kickstarter ein Ziel von einer Million Dollar hat geht davon nicht nur 10% an Kickstarter und Amazon weg, sondern man beliefert dafür auch die Leute.

Ich werd manchmal insbesondere bei dir den Verdacht nicht los, dass du das Game nur deswegen soooooooo toll findest, weil du da 140$ investiert hast. Du hast während der Entwicklung wesentlich kritischer daher geredet!
Ich werd den manchmal insbesondere bei dir den Verdacht nicht los, das du das Game nur deswegen soooooooo schlecht findest, weil du beim Kickstarter mitgemacht hast.

Abgesehen gibt es durchaus Kickstarter bei denen ich zu der Erkenntnis gekommen bin das die Investition das Ergebnis nicht wert. Das heißt ganz konkret der V20 Companion Kickstarter. Das Buch das auf Basis dessen produziert wurde war weder die $550 wert die ich gepledged habe, und selbst die $70 sind im Grunde unverschämt gewesen.

Shadowrun Returns zählt jedoch nicht zu zu den Kickstartern die mich die Auslieferung bzw. das Produkt betreffend enttäuscht haben.
 
Hrm. Ich bin noch immer der Ansicht, das der Taktikteil des Spiels nicht wirklich viel hergibt. Du hast "Deckung" und ein paar Fähigkeiten zur Auswahl. Das ist, für sich genommen, in der Tat nicht viel mehr als man bei XCom hat (und da fand ich die Taktik überragend). Tatsächlich spielt bei Shadowrun aber schon Bewegung deutlich weniger Rolle. Du gehst in Deckung und klickst den gefährlichsten Gegner an bis der tot ist. Du musst Gegner nicht flankieren, es gibt wenig bis keine Interaktion mit der Umgebung und die Fähigkeiten erschöpfen sich bei "Ruf etwas das mitkämpft", "Schaden", "Flächenschaden" und "Buffen bzw. Debuffen". Xcom macht, bei ähnlicher Ausgangssituation dann doch deutlich mehr aus seinen Möglichkeiten. Deckung wegsprengen um den Gegner zu erwischen, Flankieren, Panik und Moral, Fliegen, Erhöhte Positionen - das ist nicht VIEL was hier dazu kommt, aber doch genug um die Taktik deutlich Anspruchsvoller zu machen. So wie es aktuell ist, empfinde ich Shadowrun ein wenig wie ein Browserspiel.

Die Story an sich möchte ich dabei nicht bewerten. Ich fand sie - soweit ich gespielt habe - "ganz okay". Nichts was mich vom Hocker gehauen hätte, aber das habe ich auch nicht erwartet. Solide Kost. Kritikpunkt hier: Soziale Fähigkeiten bringen nicht WIRKLICH etwas (du kriegst mal hier 2000 Nuyen mehr) und wenn man sich mal entscheiden muss was gesagt werden kann, ist das nur in Nebenkonversationen wo es nur einen Effekt darauf hat, was das Gegenüber antwortet. "Reden tut nicht weh" ist hier das Stichwort, man kann niemanden verbal gegen sich aufbringen oder verbal besiegen. Dazu - und das ist mein ganz persönlicher Beef mit solchen Spielen - haben sie bei manchen Dialogen einen Fanboy auf Speed an die Dialoge gesetzt. Während die Story an sich also grundsolide ist, hat irgendein Witzbold teilweise Dialoge eingebaut, die in ihrer ganzen Dummheit geeignet sind mich aus der Atmossphäre zu reißen. Kein todeswürdiges Verbrechen eines Spiels (Fallout 2 hat das auch gemacht), aber es nervt gewaltig...

Technisch fand ich das Spiel ein Debakel. Ich will die Grafik mal gar nicht bemäkeln - Grafik ist teuer und ich finde sie ehrlich gesagt ganz ordentlich gemacht, von daher also einen Daumen hoch. Das mir das Spiel allerdings nicht erlaubt zu Speichern wann ich das will, ist ein echter Abturner. Spiel crashed? - Schade, 20 Minuten neu spielen! Man muss dringend vom PC weg? - Schade, alles umsonst!. Ich bin kein Informatiker - aber auch dem C64 konnte man schon Spiele jederzeit speichern, SO schwierig kann so eine Funktion gar nicht sein. Allein das fehlende Speicherfeature bricht dem Spiel hier schon das Genick. Dazu Crashes - aber die ist man bei Spielen gewohnt...

Die Frage ist letztlich - was kann ich bei Entwicklungskosten von 1 Mio erwarten? Jedenfalls kein Call of Duty, das ist wohl richtig. Andererseits, man hat deutlich komplexere Spiele schon für ERHEBLICH weniger Geld entwickelt (Baldurs Gate, Fallout 1 und 2). Ich werde hier den Verdacht nicht los, das Dinge die man eigentlich von den Einnahmen des Spiels bezahlen sollte schon durch den Kickstarter finanziert worden sind...

Ich habe mir einfach die Frage gestellt: "WÜrde ich das Spiel spielen, wenn nicht Shadowrun drauf stünde?" - Die Antwort war für mich "Im Leben nicht".
 
Ich habe etwas interessantes gelesen über Kickstarter, warum man sich das Genick da brechen kann...

Die Beispielrechnung war wie folgt:

"Ich will ein Rollenspiel produzieren, für das ich 5000 $ brauche. Kickstarter zockt mir 10% ab. Jetzt bekommt man, wenn man für 50 $ backt, ein Regelwerk. Das kostet den Verlag in der Herstellung ca. 30 $ (vorsichtig gerechnet). Das bedeutet - wenn jemand für 50 $ backt, bringt das nur einen reinen "Erlös" von 20 $. Wenn jetzt 100 Leute diesen 50 € Deal machen, hat man offiziell sein Ziel von 5000 $ erreicht, aber da man die Bücher ja noch bezahlen muss, sind faktisch nur 2000 $ in die Kasse gespült worden, von denen Kickstarter noch 500 $ bekommt - also hat man zwar das Spiel "Fertig" aber trotzdem das Geld nicht zusammen... Backen 1000 Leute das ganze, schwillt der Kickstarter auf 50.000 $ an, was Erwartungen weckt - rein faktisch sind aber nur 15.000 $ davon für mich..."

Diese Überlegung fand ich interessant, und ich frage mich ob man hier nicht den Tod bei der Kalkulation erleiden kann. Weil der einzige Ausweg natürlich wäre, das Ziel hochzuschrauben, mit der Gefahr das zu verfehlen. Bei Shadowrun frage ich mich, ob da nicht sowas passiert sein könnte und deutlich weniger Geld als gedacht da war...
 
Das ganze wird noch wesentlich schlimmer.
Angenommen man hat 75 Backer. 50 davon sind aus den USA. 25 davon sind aus Übersee und haben $50 für Versandkosten bezahlt.
Von dem Kickstarter "Gewinn" von $1.500 nach Gebühren und Fixkosten gehen noch einmal $1.250 für den Versand weg.
Da steht man unter dem Strich mit einer Einnahme von $250 da.

Das ist auch der Grund wieso der FATE Core Kickstarter letztlich für sich genommen ein Nullsummengeschäft war.
 
Ja. Die Versandkosten kommen in der Regel über den Pledge.
Es ist der Grund wieso gerade im Rollenspielbereich einige Autoren überlegen (iirc Fred Hicks sowie Ron Edward), so Leid es ihnen tut, in Erwägung ziehen keinen Internationalen Versand mehr anzubieten.

Ansonsten, aus der Rubrik richtig gruselig:
Denk einmal an die Projekte die gestartet wurden bevor die Versandkosten aus den USA in's Ausland von $10 auf $40+ explodiert sind und die danach ausliefern mussten.
Das heißt wo der Versand nicht im Pledge drin war, jedoch von diesem getragen werden musste.
 
Wobei die Sachen bei den fähigen/erfahrenen Kickstarter-Menschen auch durchaus so berechnet sind, keine Sorge, und gerade Shadowrun Returns hatte jetzt ja auch nicht SO die dicken physischen Anteile. Man sollte halt nur nicht mit der Logik rangehen "für 2 Millionen ist mehr möglich!", das missachtet den Aspekt durchaus ein bisschen. Was übrigens nicht heißt, dass man das nicht kritisieren darf, aber auf dieser Oberfläche ist etwas ... oberflächlich. Zumal beim Eigenverlag auch Kosten dazukommen, die ein "normaler" Publisher gar nicht mit in das Budget einrechnet, bspw. das Aufbauen/Aufrechterhalten einer Vertriebsinfrastruktur etc. Das aber nur am Rande.
 
Hm, es war der erste Kickstarter von Harebrained Schemes.
Etwa 10.899 Backer haben einen Reward gewählt der Versand werden muss.
Ansonsten zählen m.E. durchaus auch digitale Rewards.
Schließlich sind das solche die man später nicht mehr 'normal' verkauft.

Allgemein gibt es mittlerweile Drittanbieter welche angehenden Projekt-Machern auf Kickstartern bei der Kostenkalkulation helfen.
Wobei ich gerade die Namen nicht auswendig parat habe.
 
Schließlich sind das solche die man später nicht mehr 'normal' verkauft.
Ob du das Geld nun davor kriegst oder danach, ist ja erstmal egal, bzw. davor ist besser. Aber ja, man sollte natürlich nicht großartig mit dem Geld kalkulieren, was man eventuell danach kriegen könnte, auch wenn ein fertiges Spiel (sofern es nicht absolut indie ist) durchaus eine unverhältnismäßig höhere Kundschaft erreichen kann als ein Kickstarterprojekt.
 
Was ich meine sind das die $15 die man zahlt um einen Reward mit Spiel zu erhalten kein 100% Gewinn sind die man in die weitere Spieleentwicklung stecken kann, nur weil man kein physikalisches Produkt hat ^^;
 
Komplett neue Kampagne. Ansonsten keine (da das Hauptspiel soweit ich weiß geupdated wurde und jetzt alle Funktionen von Dragonfall ebenfalls beinhaltet).
 
Ja gut, aber ist das Entscheidende nicht, WIE mit den Funktionen von SRR in der neuen Kampagne umgegangen wird?
sprich: Sind die Arealer offener, gibt es Einflussnahme in den Dialogen, gibt es etwas zu entdecken, sind die Kämpfe herausfordernder?
Alles Dinge, die man auch im Grundspiel mit den Funktionen schon hätte umsetzen können.

Außerdem: Dragonfall ist eigenständig lauffähig oder?
 
Die Areale sind ein wenig weitläufiger, aber immer noch keine Open World, die Dialoge und die Einflussmöglichkeiten auf diese sind um einiges vielseitiger. Ich habe meinem auf Pistolen spezialisierten Char zum Beispiel Int und Char recht hoch gegeben nur um da flexibler sein zu können. Die Kämpfe sind nach wie vor nicht auf dem Niveau eines Fallouts oder gar X-Com.

Nein. Dragonfall als Erweiterung ist nicht ohne das Hauptspiel spielbar.
 
Bin grad mal wieder auf ein perfektes Beispielt für Einflussmöglichkeiten gestoßen und hab mir gedacht ich poste es noch direkt hinten dran. Dein Schieber kontaktiert dich während du mit deiner Crew in der Bahn zurück von nem Run bist und teilt dir mit, dass sich ein potentieller neuer Auftraggeber mit dir treffen will.

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Wo du dich mit ihr triffst? Eigentlich komplett latte. Aber darum geht's nicht. Du darfst entscheiden. Und das ist cool.
 
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