Rund um Bücher "Sprachzensur" und Rassismus in Literatur und der Umgang damit.

Ich hab ne Ausgabe von "Die kleine Hexe" bei meinen Eltern gefunden. Mit Neger und Eskimo...warum regt sich eigentlich keiner über letzeres auf?
 
Tun sie doch ... also ungefähr alle, die davon betroffen. Nur ist man sich eben nicht sicher, was man stattdessen sagen sollte. Inuit? Grönländer? Das ist von Land zu Land jeweils entweder unerheblich, weil total irrelevant oder eben ein hochgradiges Politikum.
 
Fangen wir jetzt endlich mit der Sexismus-Debatte an?

*räusper* Aufgrund der Tatsache, dass der prozentuale Anteil von Rollenspielerinnen leider deutlich unter dem von Rollenspielern im Forum ist, denke ich nicht, dass aus der Diskussion etwas anderes werden würde außer so ein Thread (der mir eh offen gestanden ein Dorn im Auge ist, aber den ich mal wieder unter einem Schulterzucken und einem Augen rollenden "Männer halt." verbuche): http://www.aktion-abenteuer.de/b/thema/was-kÖnnte-einen-kettenhemdbikini-rechtfertigen.77421/
 
Das verstehst du falsch, das war eine soziokulturell-geschichtliche Abhandlung über eine Urform der Darstellung im Hobby. Kenne deine Wurzeln, sozusagen. Und da ja nun NIEMAND einfach so unterstellen würde, daß damals die Kettenhemdbikinimädels einfach nur aus optischen Gründen gewählt wurde (leider verlieren sich die konkreteren Beweggründe im Dunkel der Geschichte), wurde versucht, die Hintergründe zu erörtern. Dafür würde ich, um mal Harald Schmidt zu zitieren, meine Hand ins Dekolleté legen...
 
Ja und die Hauptaufgabe der Bild ist es die psycho-soziale Komponente im Spätwerk Franz Kafkas zu beleuchten...
Ich kenne die alten Bilder von Elmore und Vallejo, dass man diese im Kontext der Epoche sehen muss ist mir auch klar (Glamrock etc.), ändert nichts daran, dass man nur von Bikinis statt TANGAS / Lendenschürze redet. (Ich bin für ausgleichende Gerechtigkeit. Merkwürdig ist hier auch, dass es bei der Darstellung einer Frau immer darum geht ihre Kleidung auf das "Nötigste" zu dezimieren. Wie sich eine Frau in solch einem Kostüm fühlt fragt sich dabei niemand. Ich glaube wenn ein Kerl mit keiner Idealfigur sich mal in einen Lendenschurz zwängen würde, würden diese sich auch drei Mal überlegen ob sowas wirklich noch toll ist.) Und es ist leider eine traurige Tatsache, dass Frauen auch im RPG viel zu sehr auf ihr Geschlecht reduziert werden und es kann mir keiner erzählen, dass diese Bilder in zweiter Intention nicht als Aufgeilvorlage für späte Stunden dienen.
Ich persönlich, genieße auch den Anblick einer schönen Frau, aber ich bevorzuge, dass die Präsentation nicht aus reiner Fleischbeschau besteht.
Hence the change of my signature. ;)
Mal ne andere Frage: Wann habt ihr als männliche Meister, das letzte Mal zu gelassen, dass eine HeldIN im Mittelpunkt steht und den Tag rettet? Wann habt ihr einer Frau die Chance gegeben stark zu sein in eurer Runde? DAS würd mich mal interessieren.
ALLGEMEIN: Es ist schon komisch, da ist man Rollenspieler/in und vergisst es aber im grundlegendsten Fall sich in jemand anderes rein zu versetzen. Findet ihr nicht?
 
Finde ich nicht. - Ich kaufe meine Autoteile lieber dort, wo (halb-)nackte Mädels im Katalog neben den Produkten abgebildet sind.

Als Mann empfinde ich solch einen Katalog einfach als "gefälliger" als einen ohne Mädels oder gar in rein "funktionalen Klamotten".

Und so geht es mir mit Fantasy-Illustrationen auch.


Und im Rollenspiel haben ALLE Spielercharaktere DIE GLEICHEN Chancen darauf, sich als HELDEN-Innen zu präsentieren. Das hängt nur vom Geschick der Spieler und dem Glück der Würfel ab.
 
Ich muss da prinzipiell Zornhau zustimmen. Da bin ich vermutlich unreflektiert und sexistisch. Aber ich finde auch das muss man ein wenig pflegen. ;)

Was weibliche Helden angeht: Ich spiele sehr oft weibliche Charaktere. Ich finde da gerade die Aussagekraft von Rollenspielen so gut, indem sie weiblichen Charakteren die gleiche körperliche Leistungsfähigkeit wie Männern zugestehen. Und das Spiel aus femme fragile/femme fatale mag ich eben.
 
Finde ich nicht. - Ich kaufe meine Autoteile lieber dort, wo (halb-)nackte Mädels im Katalog neben den Produkten abgebildet sind.

Als Mann empfinde ich solch einen Katalog einfach als "gefälliger" als einen ohne Mädels oder gar in rein "funktionalen Klamotten".

Sie fragt, ob es nicht komisch ist, dass man als (männlicher) Rollenspieler vergisst (bzw. unfähig zu sein scheint), sich in einen anderen (weiblichen) Rollenspieler hineinzuversetzen, wenn man halbnackte Darstellungen von Weiblichkeit sieht. Und du antwortest "Nein, finde ich nicht. Als Mann empfinde ich Kataloge mit halbnackten Frauen als gefälliger."

Das ist großartig.
Wann habt ihr als männliche Meister, das letzte Mal zu gelassen, dass eine HeldIN im Mittelpunkt steht und den Tag rettet? Wann habt ihr einer Frau die Chance gegeben stark zu sein in eurer Runde? DAS würd mich mal interessieren.

Ich mache die Tagesrettung als Spielleiter nicht vom Geschlecht des Spielers (oder auch Charakters) abhängig, sondern von den Handlungen besagter Spieler/Charaktere.

Und, wie Zornhau schon richtig schrieb, von den Würfeln.
 
Es ehrt dich, dass du zu gibst, dass du Sklave deiner Hormone bist. ;)
Aber sollte man nicht eher darauf achten, dass die Autoteile-Katalog-Inhalte eher anderen Kritieren entsprechen als gut gemachte "Sex sells" - Werbung?
Dann find ich das ja schön, dass du dich so für die Gleichberechtigung einsetzt in deinen Runden.
 
Sie fragt, ob es nicht komisch ist, dass man als (männlicher) Rollenspieler unfähig zu sein scheint, sich in einen anderen (weiblichen) Rollenspieler hineinzuversetzen, wenn man halbnackte Darstellungen von Weiblichkeit sieht.
Ach es ging um die Spieler nicht um die Charaktere.

Ja da sieht man ja schön, wie manche Männer so denken und die Rolladen fallen, wenn es um halbnackte Tatsachen geht.^^
 
Ich muss da prinzipiell Zornhau zustimmen. Da bin ich vermutlich unreflektiert und sexistisch. Aber ich finde auch das muss man ein wenig pflegen. ;)

Was weibliche Helden angeht: Ich spiele sehr oft weibliche Charaktere. Ich finde da gerade die Aussagekraft von Rollenspielen so gut, indem sie weiblichen Charakteren die gleiche körperliche Leistungsfähigkeit wie Männern zugestehen. Und das Spiel aus femme fragile/femme fatale mag ich eben.

Damit befasst du dich aber nur mit einer Facette und gehst nicht auf andere Charakterzüge ein, du spielst einen Stereotypen, den du ähnlich einer Papieranziehpuppe aus jedem Buch einfach entnehmen könntest. Da ist nichts Persönliches dabei, kein Kern der dich oder eine Art persönliche Note darstellen würde. Du spielst, meiner Meinung nach, dann auch keinen runden, einen in seinen Tiefen ausgeloteten Charakter.
ALLGEMEIN: Ich kann nicht nachvollziehen, was daran ehrbar sein kann seinen Sexismus zu pflegen. Es sorgt meines Erachtens nur dafür, sich abzugrenzen, statt nach Gemeinsamkeiten zu suchen.
 
Ich will doch gar nicht nach Gemeinsamkeiten suchen. Ich will meinen Charakter spielen, von mir aus auch an- und ausziehen wie ich will und damit Spaß haben.

Meine Charaktere haben immer einen Hintergrund und im Laufe des Spiels wächst auch ihre persönlich Note. Ich brauche dafür aber nicht zwingend groß nachzudenken, welche besonderen Bedürfnisse und Eigenheiten ein weiblicher Mensch jetzt hätte. Das tue ich beim Spielen eines männlichen Charakters ja auch nicht.
 
Wie auch immer. Ich hab eigentlich auch nur gepostet, um Zornhau nicht alleine mit seinem Autokatalog im Regen stehen zu lassen.
 
Es ehrt dich, dass du zu gibst, dass du Sklave deiner Hormone bist. ;)
Nicht mehr als jeder andere Mensch. - Und "Sklave"? Das ist ja wohl eine sehr seltsam verzerrte Wahrnehmung.

Aber sollte man nicht eher darauf achten, dass die Autoteile-Katalog-Inhalte eher anderen Kritieren entsprechen als gut gemachte "Sex sells" - Werbung?
Nö. - Autoteile sind an sich extrem langweiliger Kram, der niemanden zum Anschauen verlocken würde. Wenn aber eine Frau im kurzen Kleidchen in passender Pose daneben steht, dann erfreut sich das Auge wenigstens für einen Moment an diesem gefälligen Anblick, bevor man wieder die drögen Teile und Preislisten anschaut.

Meines Erachtens könnten Steuerformulare und Fahrpläne auch SEHR von Abbildungen wenig bekleideter Frauen profitieren.

Dann find ich das ja schön, dass du dich so für die Gleichberechtigung einsetzt in deinen Runden.
Da muß ich mich nicht für "einsetzen". Das setzt ja voraus, daß ich eine POLITISCHE AGENDA verfolgte. - Tue ich aber nicht. Ich spiele nur nach den Regeln. Und in den meisten Spielregeln sind Frauen als Spieler oder Charakter eben gleichberechtigt (und solche Ausnahmen wie bei AD&D 1st Ed., wo weibliche Charaktere schlechtere Spielwerte bzw. seltsame Obergrenzen für Spielwerte verregelt bekamen, muß man ja nicht spielen).

Ich bringe jedenfalls KEINE politische Agenda aus der realen Welt, aus realen Verhältnissen an meinen Spieltisch. - Was in der Spielwelt passiert, das steht IMMER auf einem anderen Blatt. Was in der Spielwelt passiert, bleibt in der Spielwelt. Und da darf, wenn es vom Setting her passend oder gar gefordert ist, auch fleißig diskrimiert werden. Siehe aktuell Space 1889. Da haben Frauen halt NULL Gleichberechtigung und nichts zu melden. Und was das anbetrifft auch keine Leute mit anderer Hautfarbe, Glaubensrichtung oder auch nur einem zu niedrigen sozialen Stand. Es gelten IN DER SPIELWELT eben andere Bedingungen, als zwischen den Spielern in der wirklichen Welt. Dabei hilft die Phantasie aller Beteiligten - und das Vor-der-Tür-Lassen von politischen Absichten.
 
Nicht mehr als jeder andere Mensch.

Unterstellung. Ich denke die Männer, die nicht bei Frauen in Unterwäsche gleich zum Geldbeutel greifen haben sich ein wenig besser unter Kontrolle.

Nö. - Autoteile sind an sich extrem langweiliger Kram, der niemanden zum Anschauen verlocken würde. Wenn aber eine Frau im kurzen Kleidchen in passender Pose daneben steht, dann erfreut sich das Auge wenigstens für einen Moment an diesem gefälligen Anblick, bevor man wieder die drögen Teile und Preislisten anschaut.

Geht mir genau anders. Sobald eine Firma zu so billigen und durchschaubaren Tricks greift, ists mit meiner Sympathie meistens so vorbei, dass ich keinen Bock mehr habe, irgendwas davon zu kaufen. In erster Linie geht mir der Grad von "sex sells" derbe auf den Sack, unter anderem weil ich mich persönlich verarscht fühle. Ich komme auch nicht klar wenn ich merke, dass mein Gegenüber anderweitig meint unglaublich klug zu sein und irgendwelche "Knöpfe" bei mir zu drücken. Sind schon einige mit auf die Fresse gefallen.

Und ist es nicht bezeichnend, dass ich in diesem Kontext dann für unmännlich und schwul gehalten werde (wobei mir auch noch nicht klar ist, was daran negativ sein sollte), nur weil mir bei Bildern von Hollywood-Schlampe XY keiner abgeht? Am Besten dann gleich mit einer Absprache meiner Vorzüge, wie in "ach komm, tu doch nicht so. In Wahrheit findest du das auch geil".

Meines Erachtens könnten Steuerformulare und Fahrpläne auch SEHR von Abbildungen wenig bekleideter Frauen profitieren.

Oh ja bitte. Und beim nächsten Kauf ihres Eigenheims gibts die Stripper und einen kostenlosen Blowjob gleich mit dazu. Da werden feuchte Teeniträume wahr.

Da muß ich mich nicht für "einsetzen". Das setzt ja voraus, daß ich eine POLITISCHE AGENDA verfolgte. - Tue ich aber nicht. Ich spiele nur nach den Regeln. Und in den meisten Spielregeln sind Frauen als Spieler oder Charakter eben gleichberechtigt (und solche Ausnahmen wie bei AD&D 1st Ed., wo weibliche Charaktere schlechtere Spielwerte bzw. seltsame Obergrenzen für Spielwerte verregelt bekamen, muß man ja nicht spielen).

Ich bringe jedenfalls KEINE politische Agenda aus der realen Welt, aus realen Verhältnissen an meinen Spieltisch. - Was in der Spielwelt passiert, das steht IMMER auf einem anderen Blatt. Was in der Spielwelt passiert, bleibt in der Spielwelt. Und da darf, wenn es vom Setting her passend oder gar gefordert ist, auch fleißig diskrimiert werden. Siehe aktuell Space 1889. Da haben Frauen halt NULL Gleichberechtigung und nichts zu melden. Und was das anbetrifft auch keine Leute mit anderer Hautfarbe, Glaubensrichtung oder auch nur einem zu niedrigen sozialen Stand. Es gelten IN DER SPIELWELT eben andere Bedingungen, als zwischen den Spielern in der wirklichen Welt. Dabei hilft die Phantasie aller Beteiligten - und das Vor-der-Tür-Lassen von politischen Absichten.

Ich versuche mich spieltechnisch auch meist an die historischen oder settingbezogenen Gegebenheiten anzupassen, mitsamt Diskriminierung und anderen, gesellschaftlichen Normen. Man muss aber keine politische Agenda verfolgen um für sein persönliches Spiel zu entscheiden, dass es anders läuft. Wenn ein Setting vorgibt, dass Männer in jeder Stadt erstmal vergewaltigt werden, man das System und die Welt abseits dieses Kriteriums allerdings so gut findet, dass man es spielen will, lässt man dieses eine Detail ja auch unter den Tisch fallen - es sei denn es gefällt ohnehin.

Um mal zu den Fragen / Streitpunkten zurück zu kommen:

@Kettenhemdbikini
Steh' ich nicht drauf. Ist das gleiche wie oben angerissen. Oft gilt man dann als "Spielverderber", weil man die anderen Männer in seinem Umfeld offenbar in irgendeiner Art daran hindert, ihrem pubertärem Blödsinn Raum zu geben. Vielleicht sogar als verklemmt, weil eben versucht wird, sowas als locker und spaßig zu verkaufen. Dabei ist es letztlich doch nur der Versuch unreflektierte Triebe salonfähig und gesellschaftlich akzeptant zu machen, zumindest in der Männerrunde.

Mal ne andere Frage: Wann habt ihr als männliche Meister, das letzte Mal zu gelassen, dass eine HeldIN im Mittelpunkt steht und den Tag rettet? Wann habt ihr einer Frau die Chance gegeben stark zu sein in eurer Runde? DAS würd mich mal interessieren.

Da wir vorwiegend Vampire spielen ist das recht ausgeglichen, da gibt es im Grunde keine wirklichen Unterschiede mehr - zumindest nicht in der Gesellschaft der Vampire. Da wir obendrein in historischen Settings spielen, sind nur die Anforderungen der Gesellschaft an Frauen und Männer meist andere, was allerdings auch noch noch nie ein Problem gestellt hat. Held wird bei unseren Runden auch nie nach Geschlecht entschieden.
 
Mal ne andere Frage: Wann habt ihr als männliche Meister, das letzte Mal zu gelassen, dass eine HeldIN im Mittelpunkt steht und den Tag rettet? Wann habt ihr einer Frau die Chance gegeben stark zu sein in eurer Runde? DAS würd mich mal interessieren.
50% der SCs meiner Vampire-Runde sind weiblich. Also: dauernd.
Was die NSCs angeht:
Der Sheriff war bei mir ne ganze Weile eine Frau (bevor der Prinz sie zu seiner persönlichen Leibwächterin ernannt hatte) - die dafür allerdings Ingame als Mannweib abgestempelt wurde. Von aller Ingame-Diskrimimierung abgesehen, ist sie aber wohl DIE Waffe der Stadt. Wenn der Sabbat mal wieder zurückgeschlagen werden muss, weiß man immer: Wenns ganz schlimm wird, schicken wir Anastasja - die regelt das.

Ein kleines Gangrelmädchen glänzt damit, wie unglaublich tapfer sie die Erziehung ihres gnadenlosen Erzeugers erträgt; mit Unterstützung ihrer "Schwester", die sich inzwischen in einigen Prügeleien dessen Respekt verdienen konnte.

Ein junger weiblicher Malk, stellt mit ihrem Auspex (Hellsicht) sogar einige Ahnen in den Schatten.

Die Topspionin der Nosferatu ist eine junge Frau.

Toreador und Tremere haben jeweils weibliche Vertreter im Ältestenrat, die sich inzwischen gegen den Prinzen verschworen haben.

Die Ventrue haben eine unsterbliche Prinzessin in ihren Reihen, die diplomatisch für die Außenpolitik wegen ihrer guten Kontakte möglicherweise wichtiger ist als Prinz, Seneschal und Sheriff.

Und ganz ehrlich:
Ich würde meine Runde damit Ingame nicht als sonderlich gleichberechtigt oder emanzipiert ansehen. Da empfangen Frauen viel öfter den Kuss als Männer mit der Begründung "sieht gut aus". Da werden vor allem weibliche Ghule als hübsches Beiwerk abgerichtet, während man als persönliche Assistenten meist männliche Ghule bevorzugt (naja, wir haben eine Torrie, die sich bevorzugt mit Männermodels schmückt). Da wird die offizielle Poilitik gerne unter Männern geregelt, während man den Frauen den Aufbau der Kontakte überlässt.
Da wird diskriminiert ohne Ende... und viele starke, unterschätzte Frauen erkämpfen sich dennoch einen bedeutenden Platz in der vampirischen Gesellschaft.

ALLGEMEIN: Es ist schon komisch, da ist man Rollenspieler/in und vergisst es aber im grundlegendsten Fall sich in jemand anderes rein zu versetzen. Findet ihr nicht?
Jedesmal wieder.

Ich denke ja eigentlich auch, dass Toleranz, Verständnis und Mitgefühl, über alle Rassen, Nationalitäten, Religionen, Geschlechter, sexuelle Ausrichtungen und Wasnochalles hinweg eigentlich durch Rollenspiel deutlich gefördert werden sollte.
Zur Verteidigung der Typen, die im Kettenbikini-Thread ihre Sexualität abgefeiert haben, will ich nur kurz anmerken, dass viele das bestimmt mit nem selbstironischen Augenzwinkern getan haben - und Männer mit durchtrainiertem nackten Oberkörper oder gar im Lendenschurz sind im Fantasy-Bereich doch tatsächlich keine solche Seltenheit.

Darüber hinaus halte ich auch nicht viel davon in jeder Sexualisierung automatisch eine Diskriminierung zu sehen. Ich sehe das Problem auf einer anderen Ebene - nämlich etwa da, worauf deine Signatur wohl tatsächlich hinauswill:
Wenn ein Mann von sich ein Video hochlädt auf dem er sich nackt in Kartoffelbrei wältzt, dann gilt er zwar als eklig und pervers - aber vor allem auch als jemand der offensichtlich seine Sexualität ziemlich frei auslebt.
Wenn eine Frau irgendwo im Bikini zu sehen ist, wird sie hingegen als Opfer männlicher Lust dargestellt. Wenn sie das Kartoffelbreibad nimmt, tut sie das um ein Lustobjekt für Männer zu sein.

Ein Mann hat eine Domina? Sexuell offener perverser Mann + Schlampe.
Eine Frau hat einen Dominus? Sexuell offener perverser Mann + Opfer.
Ist doch albern...

An Erotik ist grundsätzlich mMn erst einmal nichts diskriminierendes. Niemand diskrimniert irgendwen, wenn eine Person sich erotisch präsentiert und erotisch wahrgenommen wird. Ich fand die Posts in dem Thread damals auch, wie so manches im AA!, recht niveau- und sinnlos, aber nicht weil ich mir Sorgen um irgendwelche armen Frauen gemacht hatte. Weder wurde dort irgendwer in nen Kettenbikini gezwungen, noch hatte man Kettenhemdbikini-Trägerinnen als reine Sexualobjekte abgestempelt.
Und selbst wenn: Fiktive Gestalten als irgendwas abzustempeln zu können ohne damit irgendwem real unrecht zu tun, was einem in der Fantasie Spaß macht, ist doch einer der Vorteile von Rollenspiel.

Oder eben auch Literatur.
Wenn es öffentlich geschieht, sollte man dann als Autor, SL oder Forenuser vielleicht ein wenig darauf achten, dass man den fiktiven Charakter der Erzählung unterstreicht und bei heiklen Themen eben auch noch einmal betonen, dass man dies in der realen Welt anders angehen würde.
Und ob es wirklich passend ist im AA! den anderen seinen Kettenfetisch unter die Nase zu reiben, halte ich auch für mehr als fraglich...

Leute, ich will weder von euren Fetischen wissen, noch ne PM von euch erhalten, an welchen seltsamen Orten ihr schonmal Sex hattet und auch nicht von euch hören, wie sehr ihr euch freut, wenn euch Männer auf die Brüste glotzen... alles schon gesehen.

Deshalb:
Das nervt mich auch - ich versteh nur nicht, was das mit Diskriminierung von Frauen zu tun haben soll.

Echte Fälle von Diskriminierung echter Menschen gibt es im Forum durchaus auch, aber die hatte ich dann auch jeweils gemeldet - und das selbe würde ich auch jedem anderen User empfehlen.
 
Ich glaube auch, dass es einen Unterschied zwischen Gleichberechtigung (Heldenrolle für Männlein und Weiblein, gleiche Werte auf dem Charakterbogen), Diskriminierung (in der Gesellschaft hat aber Frau/Mann nix zu melden) und Sexismus (Die Kriegerin bekommt von der Gruppe einen Kettenbikini geschenkt, weiblicher Charakter wird als Schlampe hingestellt sobald sie mehr als einen Sexualpartner hatte) gibt. Manchmal sind die Übergänge fließend. Und Gleichberechtigung und Diskriminierung sind meist doch outplay gar kein Thema mehr, und selbst ingame ist zumindest die Gruppe meist wesentlich offener einem nicht gleichberechtigten oder diskriminierten Charakter gegenüber als die inplay-Umwelt.

Sexismus ist so ein zweischneidiges Schwert. Solange diese Keule nicht dazu verwendet wird, einen (Spieler-)Charakter abzuwerten, kann Sexismus je nach Setting oder Charaktere angebracht sein. Und allein durch unsere Normen ist es wesentlich einfacher, einen weiblichen Charakter durch Sexismus negativ zu belasten als einen männlichen.

Ob ich Outplay die Darstellung halbnackter Frauen bedenklich finde? Eigentlich ist mir das ziemlich egal - solange mein Töchterchen in 10 Jahren nicht versucht, den Kleidungsstil mancher Stars und Sternchen nachzuahmen.
Wesentlich bedenklicher finde ich die Darstellung von Frauen als Belohnung für irgendeinen Helden, die net redet, keine Freundinnen hat und nur darauf wartet, gerettet zu werden und Belohnung zu sein. Und diese Darstellung findet sich auch in den meisten aktuellen Medien wieder.
 
Wesentlich bedenklicher finde ich die Darstellung von Frauen als Belohnung für irgendeinen Helden, die net redet, keine Freundinnen hat und nur darauf wartet, gerettet zu werden und Belohnung zu sein. Und diese Darstellung findet sich auch in den meisten aktuellen Medien wieder.
Und selbst das geht für mich in Ordnung, wenns gut dargestellt wird.

Eine hirnlose Belohnungstussi in einem testosteron-lastigen Actionkracher mit völlig überzeichneten Figuren? Klar, macht das ganze Setting nur noch mehr zur Klischeefeier.
Eine hirnlose Belohnungstussi, die auch vom Umfeld im Film als eben das wahrgenommen wird? Klar, ein paar kritische Kommentare im Film dazu, können mMn sogar Vorurteile abbauen helfen.
Eine hirnlose Belohnungstussi, die als voll coole hirnlose Belohnungstussi dargestellt wird und vom Umfeld im Film völlig ohne Überzeichnung als die perfekte Frau dargestellt wird... und das auch ohne mit dem ein oder anderen Stilmittel klar zu machen, dass es sich absolut nicht um unsere Realität handeln soll.
DAS finde ich daneben.

Insofern finde ich Hardcore-Pornos, Sexy-Killer-Nonnen bei Hitman und die Frauen-Darstellung in Sin City hinsichtlich Sexismus völlig unproblematisch, während ich ernsthafte Probleme damit habe, dass durch die Bank wohl die meisten TV-Serien, der Meinung sind, dass eine Frau, wenn sie in eine Bar geht, ihre Bluse einen Knopf weiter aufknöpfen sollte - und ich warte sehnsüchtig darauf, dass endlich einmal eine Frau die Dialogzeile geschrieben bekommt: "Ich möchte Männer kennen lernen, die interessant und sympathisch sind. Wenn ich Männer kennen lernen wollen würde, die sich für meine Brüste interessieren, würde ich ein Foto davon im Internet posten."
*hahaha... Lacher aus dem Off*
 
Ich finds toll dass Zornhau so ehrlich ist. Ich sehe mir auch gerne hübsche Frauen an. Aber werte ich sie damit ab? Oder werte ich eher mich damit ab, wenn man mir nur eine hübsche Frau auf den Steuerbescheid drucken muss um mich milde zu stimmen? Ich find die "niederen" Triebe dann doch eher abwertend. Warum da die Frau abgewertet werden soll, erschließt sich mir nicht. Ich schätze sie ja in keinster Weise gering. Erst wenn ich aufgrund dessen geringer bewerte, dann find ich es kritisch. Aber man kann doch keinem Sexismus vorwerfen, weil er gerne Damen im Kettenbikini anschaut.
 
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