Der Unheimliche Westen Schamane: Wie gehts?

Swafnir

Glücksbärchi-Squirrelgirl-Thor-Chimäre
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2. Juni 2007
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In unserer Gruppe haben wir jetzt das erste mal einen Indianer. Orientiert haben wir uns an dem vorgefertigten Archetyp des Kriegers im "Geistertänzer"-Band orientiert. Leider hab ich nirgends gefunden wie die Proben für die Rituale und gaben ablaufen. Auch im Grundregelwerk hab ich da nichts gefunden. Wie funktionieren denn nun die Dinger?
 
AW: Schamane: Wie gehts?

Hat keiner ne Ahnung wie es funzt?
 
AW: Schamane: Wie gehts?

Ist lange her und hatten nie einen in der Gruppe, aber soweit ich das im Kopf habe würfeln die nicht, sondern geben einfach Punkte aus und der Zauber funktioniert.
 
AW: Schamane: Wie gehts?

In unserer Gruppe haben wir jetzt das erste mal einen Indianer. Orientiert haben wir uns an dem vorgefertigten Archetyp des Kriegers im "Geistertänzer"-Band orientiert. Leider hab ich nirgends gefunden wie die Proben für die Rituale und gaben ablaufen. Auch im Grundregelwerk hab ich da nichts gefunden. Wie funktionieren denn nun die Dinger?
Welche Regelfassung verwendet Ihr?

Nach der deutschen Deadlands-Grundregel (entspricht der englischsprachigen 1st Edition) sind die Rituale der Schamanen nämlich ANDERS geregelt als nach dem Quellenband Geistertänzer bzw. der englischsprachigen Deadlands Classic 2nd Edition.

Alte Fassung:

* Der Schamane hat eine bestimmte Anzahl Gaben gelernt.

* Um diese anzuwenden, braucht er "Zustimmungspunkte" (doofe Übersetzung, aber so heißt das jetzt halt).

* Um Zustimmungspunkte zu bekommen, muß er Rituale zur Besänftigung der Naturgeister abhalten.

* JEDES Ritual ist eine EIGENSTÄNDIGE Fertigkeit (wurde dummerweise als "Talent" übersetzt, somit also Talent). (Siehe Seite 154 im DL-GRW.)

* Diese Ritual-Fertigkeiten bzw. Ritual-Talente sind jeweils unterschiedlichen Attributen zugeordnet und müssen wie jede andere Fertigkeit auch gelernt werden. (So ist das Ritual "Bemalung" dem Attribut Wahrnehmung zugeordnet, während das Ritual "Tanz" dem Attribut Gewandtheit zugeordnet ist, usw.)

* Bei der Beschreibung jedes Rituals steht angegeben, WIE VIELE Zustimmungspunkte man für welche Art der Ritualtätigkeit bekommt. (So bekommt man für ein Einfaches Bemalungsritual, das in 10 Minuten zu erledigen ist, bei Erfolg des Ritualwurfes Bemalen/Wahrnehmung gegen EW 11 die angegebenen 2 Zustimmungspunkte. Bei einem Anspruchsvollen Tanzritual mit Kostümierung und 4 Stunden Tanzaktivität bekommt man bei Erfolg des Ritualwurfes Tanz/Gewandtheit wie angegeben 1 Zustimmungspunkt.)

* Die Rituale geben FESTE Mengen an Zustimmungspunkten. Die DAUER der Ritualhandlung entscheidet über den EW, der zu bewältigen ist, um an diese Punkte heranzukommen. Je länger, je aufwendiger das Ritual, desto einfacher gegen die Naturgeister ihre Zustimmung. Wer sich nur kurz das Gesicht in den Farbeimer taucht, der hat es schwer die Geister so zu beeindrucken, daß sie ihre Zustimmung geben.

* Die Zustimmungspunkte müssen DIREKT nach Beendigung der Ritualhandlung für eine Gabe aufgewandt werden. Wendet man nicht direkt nach Ende des Rituals die Zustimmungspunkte an, um eine Gabe zu aktivieren, dann verfallen sie sofort.

* Die Gaben benötigen eine bestimmte Anzahl an Zustimmungspunkten, um zu funktionieren. Manche Gaben haben variable Punkteerfordernisse - siehe Beschreibung.

* Hat ein Ritual die nötige Menge Zustimmungspunkte erbracht, die eine Gabe zum Aktivieren benötigt, dann kann der Schamane direkt nach Beendigung der Ritualhandlung diese Gabe aktivieren unter Ausgabe mindestens der bei der Gabe angegebenen Zustimmungspunkte (mehr können aufgewandt werden, haben aber keinen Zusatzeffekt).

* Es ist KEIN zusätzlicher Wurf auf irgendwas abseits des Rituals notwendig! Die Gabe tritt dann in Effekt, wenn der Ritualwurf erfolgreich war und genug Zustimmungspunkte erbracht hat.

Ein Beispiel:
Schamane Tanzender Bär hat sich von einem Krieger seines Stammes auffordern lassen ihm die Gabe Geisterkrieger aufzulegen. Diese Gabe benötigt nur 1 Zustimmungspunkt. Tanzender Bär hat Ritual: Tanz 3 und Gewandtheit 2W8. Er tanzt einen Komplexen Kriegstanz (EW 7), der 2 Stunden dauert. Am Ende dieser Ritualdauer macht er seinen Wurf Ritual: Tanz/Gewandtheit mit 3W8 und muß eine 7 schaffen, um den Zustimmungspunkt zu bekommen.
Dieses Ritual ist erfolgreich, er spürt, wie die Naturgeister ihn mit ihrer Zustimmung erfüllen, und aktiviert SOFORT nach Ende seines 2-Stunden-Tanzes die Gabe Geisterkrieger. Diese kostet 1 Zustimmungspunkt und hat Reichweite Berührung. Aber sie hat noch als weitere Voraussetzung, daß der EMPFÄNGER dieser Gabe, der Stammeskrieger, in Kriegsbemalung auftritt, um den Geisterkriegern zu zeigen, daß es im eine kriegerische Sache geht. Der Schamane gibt den Zustimmungspunkt also aus, aktiviert die Gabe Geisterkrieger und legt seine Hand auf den Empfänger dieser Gabe, der sagen muß, welche seiner Eigenschaften Ausweichen, Kämpfen, Schießen: Bogen er durch die Gabe um eine Talent-Stufe gesteigert haben möchte. Diese Steigerung hält für 4 Stunden an - hoffentlich reicht dem Krieger diese Zeit, um seine Kämpfe auszutragen.


Hinweis:
Nachdem es im Eingangsbeitrag um einen NICHT-Schamanen geht, der Gaben anwenden möchte, gilt noch das auf Seite 154 dargelegte zu Nicht-Schamanen.
Der Nicht-Schamane muß mindestens Talent-Stufe 1 in Glauben haben. Er muß mindestens eines der Ritual-Talente gelernt haben. Er muß eine Gabe beherrschen. Und diese Gabe darf nicht mehr als 1 Zustimmungspunkt an Mindestanforderung haben (so daß ein normaler Indianerkrieger keine der mächtigeren, nur Schamanen vorbehaltenen Gaben beherrschen kann). Sollte eine Gabe für MEHR als den 1 Mindest-Zustimmungspunkt zusätzliche Effekte bieten und sollte das verwendete Ritual mehr als 1 Zustimmungspunkt liefern (z.B. Tanz, der immer 2 Punkte liefert), dann kann auch der Indianer-Krieger die zusätzlichen (falls vorhanden) Effekte für mehr Zustimmungspunkte nutzen. Ansonsten halt nur den Effekt für 1 Zustimmungspunkt.

Soweit klar?


Neue Fassung:

Nach Geistertänzer ist alles ein wenig komplizierter geworden. Prinzipiell gilt der oben beschriebene Ablauf immer noch. Aber nun kann man Rituale miteinander verketten um mehr Zustimmungspunkte zu sammeln. Mit den Schutzgeistern kann ein Schamane Zustimmungspunkte "speichern". Es gibt unterschiedliche Wege der "Medizin", man braucht für viele Rituale Ritualgegenstände, usw.

Generell ist der Ablauf nicht sehr unterschiedlich, aber es gibt mehr Details, auf die man achten muß. Das alles hier darzulegen, bedeutet einen wesentlichen Teil von Geistertänzer abzuschreiben. Daher empfehle ich den Ablauf nach den Grundregeln klar zu vergegenwärtigen und dann nochmals Geistertänzer zu lesen.

Man MUSS NICHT mit aller Komplexität, die Geistertänzer bietet, spielen. Man kann sehr gut auch viele der komplexeren Details ignorieren und nur die neuen Gaben und Rituale nach den Grundregeln nutzen.

War das ausreichend als Antwort?

Weitere Frage zum Thema einfach hier im Thread anhängen.
 
AW: Schamane: Wie gehts?

Super, danke! Das ist genau die Erklärung die ich mir erhofft habe!
 
AW: Schamane: Wie gehts?

Vielen Dank für deine - wie gewohnt - sehr ausführliche Antwort, Zornhau! Das hat mir in der Tat weitergeholfen!
 
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