Wie gut kann ein Kommlink abgeschirmt werden?

Lysminja

Toffifeernascher
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Hi,

einige Runner haben neben dem Headkom einer Mitspielerin ein zweiten Kommlink in ihrem Kopf ausmachen können, es ausgebaut, den eccm ausgeschaltet und es schließlich zusammen mit einem Störsender mit Blei ummantelt.

Besteht die Chance, dass jemand ein Signal, dass das Kommlink sendet, empfangen könnte?
 
AW: Wie gut kann ein Kommlink abgeschirmt werden?

Häh?
Entweder der Faradaysche Käfig ist komplett, oder er ist es nicht.
Wenn etwas in einer Abschirmung nach aussen senden kann, dann ist diese nicht komplett, ergo: Ja, kann man, die Chance besteht.

Das hat aber nichts mit den Regeln, sondern mit Physik zu tun.

Korrigier mich, falls ich Blödsinn erzähle.

Könntest du die Situation bitte so klar und detailliert klarstellen wie möglich?
Ich hab zugegebenerweise etwas Probleme, wie die Situation aufgrund deiner etwas uneindeutigen Beschreibung tatsächlich aussieht.
Denn wenn das Kommlink ausgebaut ist und ihr das ECCM ausgeschaltet habt... wozu eigentlich? Das ECCM soll gegen ECM schützen, wo liegt hier in dem Fall ECM-Einsatz vor? Der Kommlink wurde ausgebaut, die Energiequelle der Sendeeinheit entfernt, wozu das Ding dann noch ummanteln, und warum mit Blei, seit wann schirmt Blei gegen EM-Strahlung ab?
 
AW: Wie gut kann ein Kommlink abgeschirmt werden?

Entweder der Faradaysche Käfig ist komplett, oder er ist es nicht.
Wenn etwas in einer Abschirmung nach aussen senden kann, dann ist diese nicht komplett, ergo: Ja, kann man, die Chance besteht.
Blei ergibt keinen Faradaysche Käfig, da er aus leitfähigen Material bestehen muss. Kupferfolie ist wohl sinnvoller.

Und eine teilweise Abschirmung verringert das Signal deutlich, aber verhindern es nicht komplett. Aber bei kurzen Wellen reichen auch schon kleine Schlitze oder Löcher um ein Signal durchzulassen.
Ich bin mir nicht 100% sicher (müsste nachschauen), aber ein Faradaysche Käfig könnte auch ein sehr schwaches Signal abgeben, wenn der Sender stark genug ist.

Aber warum tun dass die Spieler eigentlich? Zusammen mit einem Jammer in Blei einwickeln? Würde es nicht reichen, einfach die Energiequelle zu entfernen?
 
AW: Wie gut kann ein Kommlink abgeschirmt werden?

Die Spieler haben wirklich nur das Kommlink ausgebaut, einen Störsender dazu gepackt und das alles in eine Bleikiste gesteckt.
Im Nachhinein fragen sie sich auch, warum sie die Energiequelle nicht einfach entfernt haben. Ich glaube sie haben es einfach nur vergessen.

Da das Kommlink einmal in der Woche ein Datenpacket senden sollte, frag ich mich jetzt, ob das ankommen könnte oder ob der Datenempfänger, der sich auf die Suche machen würde, wenn er kein Datenpacket erhält, es finden könnte.

Aus euren Beiträgen entnehme ich, dass es möglich wäre, wenn die Sendestärke sehr hoch ist und so lange der Akku noch hält.
 
AW: Wie gut kann ein Kommlink abgeschirmt werden?

Mit "sehr hoch" meinte ich eigentlich Dinge die nicht mehr transportabel sind - erst recht nicht unbemerkt im Kopf. Es zu finden halte ich da eher für unwahrscheinlich.

Wenn das Ding wirklich nur ein Pulse/Woche schickt und ansonsten offline ist, dann könnte der Akku eine Zeit lang halten. Wenn du das Comlink zum Auftraggeber zurück haben willst, dann las das Paket klauen. Sobald der Dieb es öffnet ist, kann es ja wieder senden.
 
AW: Wie gut kann ein Kommlink abgeschirmt werden?

Hi,

einige Runner haben neben dem Headkom einer Mitspielerin ein zweiten Kommlink in ihrem Kopf ausmachen können, es ausgebaut, den eccm ausgeschaltet und es schließlich zusammen mit einem Störsender mit Blei ummantelt.

Besteht die Chance, dass jemand ein Signal, dass das Kommlink sendet, empfangen könnte?

Also, wenn es sich um ein Normales Kommlink handeln würde, dann könnte man es einfach ausschalten oder die WiFi funktionalität deaktiveiren, um dafür zu Sorgen das es nicht sendet.

Ein implantiertes Kommlink das ausgebaut wurde, sendet genrell keine Impulse und Singnale mehr aus, da es ausserhalb des Körpers ohne Funtion ist. Implantate beziehen ihren Strom von der Bioelektrizität des Körpers. Ausserhalb des Körpers hat es somit keinen Strom um zu arbeiten. Ein Akku ist nur bei den externen Versionen von nöten, da diese keine Energiequelle wie den Körper besitzen. (An eine externe Stromversorgung angeschlossen, kann man eine Implantatversion eine Kommlinks natürlich wieder in betrieb nehmen, eine manulle Bedinung ist jedoch nicht möglich da kein HID (HID = Human Interface Device, z.B. Maus und Tastatur)besteht )


Der Störsender wiederum hätte einen Akku und würde nach einer gewissen Zeit den Dienst einstellen. Die Zeit die er Aktiv ist hängt von dem jeweiligen Störsender ab. (Nach Entscheid des Meisters, in den Büchern wird keine "Lebensdauer" eines Störsenders angeben.)

Im Inneren eines idealen Faradayschen Käfigs ist kein Funkempfang (Radio, Mobilfunk) möglich.
Quelle: Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Faradayscher_K%C3%A4fig

Generell ist aber die implantation eines zweitens Kommlink zur Daten Übermittlung nicht Sinnvoll. Jede implantierte Cyberware ist, solange es nicht daektiviert wurde, WiFi fähig. (Siehe auch Bodytech S. 29 Verwundbarkeit)
Somit könnte jede andere implantierte Cyberware mit den richtigen Extras, diese Funktion beherbergen.
(Siehe Runnerkompendium S. 112, Mysteriöse Implantate, für genauere Möglichkeiten)

Außerdem empfehle ich das Kapitel zur WiFi - Welt im Grundbuch, genauso wie das Kapitel Überlebenstipps aus dem Runnerkompedium. Dort werden die genauen Möglichkeiten der WiFi-Welt detailliert beschrieben.

Alle Buchvermerke beziehen sich auf die deutschen von Pegasus herausgegebenen Regelwerke zu SR 4.

MfG Vic
 
AW: Wie gut kann ein Kommlink abgeschirmt werden?

Implantate beziehen ihren Strom von der Bioelektrizität des Körpers. Ausserhalb des Körpers hat es somit keinen Strom um zu arbeiten. Ein Akku ist nur bei den externen Versionen von nöten, da diese keine Energiequelle wie den Körper besitzen.
Im allgemeinen mag das stimmen, aber bei einem Implantat mit einer beachtlichen Funkleistung mag ich es bezweifeln. Bei einem normalen Commlink müsste es eigentlich eine externe Stromversorgung geben. Bei einer Sonderanfertigung, die nur einmal die Woche sendet, mag es anders sein. Aber dann müsste es zumindest einen internen Energiespeicher geben.

Die Wikiseite über den Faradayscher Käfig kenne ich auch – so einfach ist es aber nicht. Im allgemeinen Stimmt die aussage, zumindest auf einen geschlossenen Käfig und einer Sendequelle von ausserhalb bezogen. Bei einem Auto funktioniert das aber schon nicht mehr. Und wenn man einen starken Sender mit eine Folie bedeckt, aknn es noch ein paar andere Wechselwirkungen geben. Aber das ist eher theoretisch, praktisch reicht die Abschirmung aus.
 
AW: Wie gut kann ein Kommlink abgeschirmt werden?

Wenn er das Paket wiederhaben will wird er zunächst mal kartieren, wo es wann gesendet hat. Wenn die Commlinkbesitzerin es immer noch bei sich hat (wozu das?) und sich vom letzten Sendepunkt nicht zu weit entfernt ist, könnte er sie recht gezielt suchen. (Kommt dauf an, was er noch für Daten von ihr hat. Er könnte z.B. Gesichtserkennung über Überwachungskameras der Gegend laufen lassen, sofern/soweit er drauf Zugriff hat...)
Sobald das Signal "unerklärt" ausfällt dürfte der Empfänger im Regelfall mistrauisch werden...
 
AW: Wie gut kann ein Kommlink abgeschirmt werden?

Im allgemeinen mag das stimmen, aber bei einem Implantat mit einer beachtlichen Funkleistung mag ich es bezweifeln. Bei einem normalen Commlink müsste es eigentlich eine externe Stromversorgung geben. Bei einer Sonderanfertigung, die nur einmal die Woche sendet, mag es anders sein. Aber dann müsste es zumindest einen internen Energiespeicher geben.
Ich stimme zu.
Es wäre durchaus denkbar vermutlich sogar nötig, dass ein eingebauter Kommlink kontinuierlich Bioelektrizität aufnimmt und speichert um im Falle das er senden muss auch die nötige Energie zu haben, also sowohl die nötige Spannung aufrecht erhalten kann, als auch genug Ladung zu haben, um das Signal zu senden. Das sind Details, mit denen sich das SR nicht beschäftigt, denn es ist ein Spiel und wie schon im Kapitel über Hacking gesagt wird "Wenn man es realistisch darstellen würde, wäre es kompliziert und langweilig".
Das Cyberware sich ausschaltet, wenn sie den Körper verlässt ist wohl der Standard, aber Ausnahmen sind auch da wohl drin.

Nach den Regeln ist es grundsätzlich so, dass "Electromagnetic Shielding" (quasi ein faradayscher Käfig, z.B. als Fahrzeug-Modifikation) komplett blockt. Dagegen ist im GRW erwähnte WiFi-Negation, das sind Farben oder Tapeten die WiFi blocken, als quasi Faraday-zum-aufmalen, nach den Regeln nur wie ein Jammer zu betrachten. Damit ist vermutlich gemeint, dass man die Signalstufe+ECCM um die Jammerstufe reduziert, nicht das die Tapete aktiv stör-sendet und man selbst 5 Meter von einer Stufe 10 Tapete entfernt immer noch gejammt wird. Es gibt sicherlich aktive und passive Maßnahmen um ein Signal zu unterdrücken; Jammer sind nach der Beschreibung immer aktiv, das Electromagnetic Shielding ist passiv, ich würde die Tapete als eine Kombination von beidem ansehen.
Signalstufen gehen normalerweise bis 6 (nach der Hardware Upgrade Cost Tabelle), ECCM soweit ich gesehen habe bis 4, Jammer bis 10 so dass theoretisch jemand der in das Maximum investiert hat immer mit einem Restsignal von 0 raus käme, dass sind dann 3m Reichweite. Man kann natürlich einen Chip einbauen, der sich auf ECCM spezialisiert um einen Bonus zu bekommen, dann bliebe 1 übrig und das wären schon 40m.

Problem ist eher die Frage wie gesendet wird. Der Empfänger ist vermutlich nicht immer in Reichweite um das Signal selbst aufzufangen (die wäre ja nur 3m bzw. 40m, wenn er auch ein entsprechend gutes Kommlink hat), somit wird wohl eher eine Verbindung zu einem öffentlichen Knoten aufgebaut und der vermittelt das Signal weiter. So ein öffentlicher Knoten ist mit einer Signalstufe von 6 angegeben, hat aber vermutlich kein ECCM oder so was laufen. Damit kann dann das Headcommlink vielleicht eine Nachricht zu dem öffentlichen Knoten durchpowern, aber eben nichts empfangen, nicht mal eine Bestätigung, dass das versenden geklappt hat. Soweit die Theorie über Signalstärken.

Da eigentlich alle gängigen Protokolle für digitale Kommunikation davon ausgehen, dass diese in beide Richtungen funktioniert, mindestens mal um sich anzumelden oder so, ist es unwahrscheinlich dass ein öffentlicher Knoten eine Nachricht die er ohne weitere Kommentare empfängt verarbeitet.
Es wäre als riefe man: "Ich: Max Mustermann. Für: Theresa Test. Nachricht: Heute schulfrei." und erwartet, dass irgendjemand reagiert und diese Nachricht weiter trägt, wenn eigentlich erwartet wird, dass es so läuft:
"Hallo Post?" - "Hier Post" - "Ich: Max Mustermann." - "Hallo Max. Was willst du?" - "Nachricht" - "Nachricht. An wen?" - "An: Theresa Test" - "Welche Nachricht an Theresa?" - "Nachricht:Heute schulfrei. STOP." - "STOP empfangen".

Natürlich wäre das mit einem analogen Funkgerät, bei dem ein anderer mit einem normalen Radio zuhört, etwas anderes. Das Signal würde auf den Lautsprecher gegeben und dann kommt es auf den Hörer an, was er daraus macht. Radios empfangen halt einfach alles, was auf der Frequenz passiert und bis zu ihnen senden kann. Aber im digitalen Bereich erwarten selbst die Protokolle bei denen nicht jeder Information bestätigt werden muss gewöhnlich, dass man sich anmeldet und ein Minimum an 2-Wege Kommunikation stattfindet. Das SR4 erwähnt die Notwendigkeit des gegenseitigen In-Reichweite-Seins auch.
Ich habe aber keinen Hinweis gefunden, dass öffentliche Knoten um zu funktionieren eine 2-Wege-Verbindung erfordern. Könnte sein, könnte auch nicht sein. Ich könnte mir vorstellen, das für Dienste wie z.B. eine sms auf so etwas verzichtet wird. Auf der anderen Seite, habe ich auch keine Ahnung, wie z.B. in SR Telekommunikationsunternehmen ihre Dienste abrechnen. SR sagt ja, dass es öffentliche Knoten gibt, also quasi Hot-Spots für alle. Ob die kostenlos sind, ist die Frage. Damit wird es kritisch, wenn jemand wie oben beschrieben einfach ruft, denn dann würde Max Mustermanns SIN ja von allen öffentlichen Knoten in der Reichweite eine Rechnung bekommen. Es ist also eher anzunehmen, dass es so was gibt wie "Hallo Tele-Ares. Ich: Max Mustermann usw." damit klar ist, wer überhaupt die Nachricht vermitteln soll. Solch eine Sendung würde dann verloren gehen, wenn innerhalb der reduzierten Reichweite kein Tele-Ares Knoten wäre.

Generell ist aber die implantation eines zweitens Kommlink zur Daten Übermittlung nicht Sinnvoll. Jede implantierte Cyberware ist, solange es nicht daektiviert wurde, WiFi fähig.
Effektiv aber nur, wenn sie modifiziert wurde. Normalerweise ist die Signalstärke 0, dass sind 3m Reichweite. Selbst wenn man also ein "Trojanisches Pferd" im Cyberarm hat, wann kommt man schon mal auf 3m an einen öffentlichen Knoten (Also Handysendemast etc.). Mit einem Agenten, der private WLAN-Router hackt um Daten zu übermitteln ginge dass, aber das ist schon wieder kompliziert, also wird man die Signalstärke des Cyberarms vergrößern und das fällt ggf. auch wieder auf.
Davon abgesehen, mag man nicht unbedingt gehackt werden, wenn man im Kampf ist, daher schaltet man die WiFi-Fähigkeit der Cyberware ggf. einfach aus oder stellt einen Timer ein (wieder einschalten morgen um diese Zeit). Für Updates oder so muss man dann ggf. unter's Messer, aber was soll's. Besser als bewegunsunfähig, weil ein Hacker dafür sorgte dass Cyberbein A und B in unterschiedliche Richtungen laufen...

Sobald das Signal "unerklärt" ausfällt dürfte der Empfänger im Regelfall mistrauisch werden...
Das ist wahr.
Aber ein Kommlink, dass sich nur einmal pro Woche meldet wird keine signifikante Datenspur hinterlassen. Je nach Tageszeit, zu der es das Paket absetzt, wird es über einen Knoten funktioniert haben, der z.B. nahe dem Wohnort oder nahe der Arbeit der Besitzerin war. Wenn jetzt das Signal ausbleibt, dann hatte die Besitzerin 1 Woche Zeit, ihre Position zu ändern. Wenn die natürlich zuverlässig jeden Mittwoch um 3:00, wenn das Teil gesendet hat, nahe dem Knoten 234 in der Jester Street war, dann kann man annehmen, dass das immer noch so ist, aber gesichert ist das keines Wegs.
Aber in dem gesendeten Datenpaket war ja ggf. mehr drin als nur "Hallo ich lebe noch."
Einmal die Stunde oder alle 2h mittels GPS die Position zu bestimmen und die dann einmal die Woche gesammelt zu übermitteln würde schon ein ganz anderes Bild über die Bewegungen der Besitzerin aufzeigen. Wenn es alle 10 Minuten geschähe, wäre das noch besser. Und für GPS bräuchte das Kommlink nicht mal aktiv senden, es empfängt nur passiv und rechnet seine Position aus.
 
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