Sonstiges Verzehr intelligenter Wesen

Jadeite

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Stellt das verspeisen eines intelligenten Wesens eine böse Tat dar? Im vorliegenden Fall beschlossen ein Barde, ein Krieger und ein Kleriker einen besiegten Ettercap zu essen während sich die ebenfalls anwesende Druidin nicht daran beteiligte.
In meinen Augen stellt ein solches Verhalten eine Form des Kanibalismus dar, allerdings bin ich mir unsicher ob ich Kanibalismus generell als böse abstempeln würde.
 
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Schwierig schwierig.. Ich denke dass es auf die Situation drauf ankommt. Standen sie kurz vorm Verhungern,also hattens ie quasi keine andere Wahl? Waren sie mitten in der Wildnis,keine anderen Nahrungsquellen weit und breit? Dann würde ich sagen: keine böse Tat,da aus Not heraus geschehen.
 
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kommt es nicht genauso auf den Kulturkreis an? Religion und Ethik bestimmen doch eigentlich erst was böse ist und was nicht. Aber du sprichst wahrscheinlich nicht von einer Goblinkampagne oder :) ? Kannibalismus würde ich das aber nicht unbedingt nennen, Ettercups sind ja nicht mal Humanoide. Welchen Gott betet der Kleriker denn an?
 
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Nein, sie standen nicht vor dem Verhungern. Sie hielten es lediglich für eine gute Idee um Vorräte zu sparen. Der Kleriker betete Elistrae an (oder um es in seinen Worten zu sagen 'eine tanzende nackte Drow'). Das ganze geschah im Underdark, aber die Gruppe war einigermaßen gut ausgestattet. Der Barde war Mensch, der Krieger Zwerg und der Kleriker Halbelf.
Und ja, Ettercaps sind nicht humanoid. Vernunftbegabt sind sie dennoch.
 
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kommt es nicht genauso auf den Kulturkreis an?
Nein. Bei D&D sind gut und böse (wenn auch mit Interpretationsspielraum) objektiv gefaßte Werte (auch wenn dieser Maßstab sicherlich von der realen westlich geprägten Moralvorstellung geprägt ist), d.h. eine Tat, die als "böse" definiert ist, ist "böse", egal ob der Täter ein celestischer Paladin oder ein Dunkelelfen-Meuchelmörder ist.
 
AW: Verzehr intelligenter Wesen

Nein, sie standen nicht vor dem Verhungern. Sie hielten es lediglich für eine gute Idee um Vorräte zu sparen. Der Kleriker betete Elistrae an (oder um es in seinen Worten zu sagen 'eine tanzende nackte Drow'). Das ganze geschah im Underdark, aber die Gruppe war einigermaßen gut ausgestattet. Der Barde war Mensch, der Krieger Zwerg und der Kleriker Halbelf.
Und ja, Ettercaps sind nicht humanoid. Vernunftbegabt sind sie dennoch.

ettercaps NICHT HUMANOID??:poke: ok sie sind abberationen haben aber humanoiden körperbau
Siehe Atach, ettin, abeil,thre-kreen etc. naja.

Solange es zu keinem bestattungritus den PCs gehört (Eher unwarscheinlich), WÜrden sie mit "realität" kolliedieren lassen.
Dünnpfiff und magenverstimmung falls du sehr gemein sein willst kreuzfeld Jacob:kotz:
 
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hat denn jemand darunter gelitten?

bzw. wollten sie durch das verspeisen den ethercap herabwürdigen?

Will damit sagen:

Tot ist er ja schon gewesen. Also solange das Töten nicht als Böse Tat angesehen wird, würde ich Resteverwertung auch nicht als Böse Tat ansehen.

So lange es sich halt NUR um Resteverwertung handelt.
 
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Erst mal vorweg: Kannibalismus wird in Pathfinder zumindest von Paizo nicht als böse bewertet. Es gibt im GameMastery Guide in der NPC Gallerie auf Seite 306 den "Cannibal" einen Stammesangehörigen der die Gesinnung CN hat.

@Niedertracht Ok, du hast Recht. Es hängt nicht vom Kulturkreis der PCs ab ob die Handlung gut oder böse ist. Allerdings könnte die Handlung von NPCs aus verschiedenen Gründen (z.B. Kultur, Religion, Wissen) unterschiedlich bewertet werden. Den Interpretationsspielraum würde ich nicht nur dem GM sondern auch den NPCs zugestehen. Ganz egal ist es zum Glück trotzdem nicht wer der Täter ist. Tiere sind "Neutral" auch wenn ihre Taten böse sind.

hat denn jemand darunter gelitten?

bzw. wollten sie durch das verspeisen den ethercap herabwürdigen?

Will damit sagen:

Tot ist er ja schon gewesen. Also solange das Töten nicht als Böse Tat angesehen wird, würde ich Resteverwertung auch nicht als Böse Tat ansehen.

So lange es sich halt NUR um Resteverwertung handelt.

So sehe ich das im allgemeinen auch. Ein "guter" Charakter sollte allerdings andere Lebensformen respektieren. Vorräte zu sparen ist eine rationales Motiv. Das zerstören von Körpern zwecks Verwertung wird ja scheinbar auch als Neutral bewertet. Die Tat selbst schadet eigentlich niemanden und macht es schwerer den Ettercap wiederzubeleben. Ausser in der Gegend läuft gerade ein böser Kleriker rum der gerne böse Kreaturen wiederbelebt, würde ich die Tat als "Neutral" bewerten.

Die interessantere Frage ist dann vielleicht wirklich wie gut oder schlecht ihnen der Ettercap bekommt...
 
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1) IGITT, PFUI SPINNE!!! WIE KANN MAN SO WAS ESSEN???

2) Der Ettercap ist giftig! Ich würde sagen der Verzehr seines Körpers setzt die Charaktere einer genügend hohen Dosis aus, um den Rettungswurf zu erschweren: +2 auf den DC, oder eher mehr?

3) Wenn man Punkt 1 & 2 ignoriert würde ich die Tat als neutral bewerten. Kannibalismus ist IMHO der Verzehr einer Kreatur der eigenen Rasse, oder des eigenen Kreaturentyps(vielleicht auch nur des eigenen Subtyps?).

4) Vor dem Hintergrund von Punkt 3 stell ich mir die Frage, ob der Spieler des Druiden das mit dem Gift wusste, die Mahlzeit ihm einfach zu ekelig war, oder er die Meinung von Jadeite teilt? (Kein Smiley, die Antwort interessiert mich wirklich)
 
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zu 4) Die Druidin wurde von mir gespielt. Ich hatte sogar widerwillig 'Purify Food and Drink' auf den Ettercap gezaubert, hielt es aber dennoch für falsch eine solche Aberration zu verzehren. Was die restlichen Charaktere anging, es war die seltsamste Gruppe die ich je erlebt habe.
 
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@ Jadeite:
Aufschlussreich, der Zauber negiert immerhin das mit dem Gift und sollte auch vor Krankheiten schützen.

Kannibalismus nach Ansicht des Charakters, oder des Spielers?
Würdest Du mit einem deiner anderen Charaktere eher mit mir übereinstimmen, oder machst Du "essbar" an "nicht INT 3, oder höher" fest?
Würdest Du z.B. einen Drachen essen, oder ist das deiner Ansicht nach auch Kannibalismus(er denkt, spricht, zaubert)?

Definiere seltsamste Gruppe: Spieler, oder Charaktere?

Danke im Voraus;)
 
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Ich sehe Kannibalismus als den Verzehr von vernunftbegabten Wesen sowie von Mitgliedern der eigenen Art an. Es ist immer ein wenig schwierig solche Begriffe auf eine Fantasywelt zu übertragen, die meisten Leute würden ja auch Geschlechtsverkehr zwischen Menschen und Elfen nicht als Sodomie bezeichnen. Aber das ist meine Definition und nicht unbedingt die die meine Charaktere haben werden.
Generell stellt Kannibalismus in den meisten modernen Kulturen ein Tabu dar. Ich erinnere mich an eine DSA Runde in der wir ein Gruppenmitglied gelyncht haben weil es sich als Kannibale zu erkennen gegeben hat. Demnach sollten auch die meisten Charaktere starke Vorbehalte gegenüber Kannibalismus haben. Ob sie dabei andere Arten mit einbeziehen hängt von ihrer Aufgeklärtheit ab. D&D ist aber nicht Vampire wo Kannibalismus geradezu zelebriert wird.
Die Druidin vertrat die Auffassung, dass Aberrationen unrein wären und vernichtet werden müssten. Deshalb wäre sie eher verhungert als solch eine Kreatur zu verspeisen (was allerdings nicht zur Debatte stand).
Es war die seltsamste Gruppe. Ich hatte seltsamere Mitspieler, allerdings haben sich deren Charaktere deutlich normaler verhalten.

Mein letzter Charakter war ein neutral guter menschlicher Krieger. Gegen den Verzehr eines Drachens hätte er vermutlich keine Einwände gehabt, allerdings eher in einem rituellen Kontext als zu Nahrungszwecken. Also mehr wie Siegfried es getan hat.
 
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Klugscheißen:
Siegfried hat den Drachen nicht gegessen, er hat in seinem Blut gebadet.
Das wäre in D&D teilweise ungesund, bei einer Wyvern(aka "Lindwurm") würde ich unbedingt vorher Neutralize Poison wirken(lassen) :D

@ Seltsame Gruppe:
Meiner Erfahrung nach verhalten sich die meisten Charaktere ungefähr so seltsam, wie ihre Spieler.
Natürlich zu beachten: Je erfahrener der Spieler, desto weiter kann der fiktive Charakter von seinem realen Charakter abweichen.

@ Kannibalismus:
Meine Definition für D&D hab ich genannt(ich würde als Humanoid keine Humanoiden essen, wohl auch keine Monströsen Humanoiden).
Einzelcharaktere werden das anders sehen(Als Barbar das Herz eines besiegten Feindes zu rituell zu verzehren, damit seine Kraft auf mich übergeht? Hat genug reale Vorbilder, muss ich unbedingt mal in ein Charakterkonzept einbauen:cool:)
 
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In der älteren Fassung von Sigurd hat er auch Teile des Drachen verzehrt und so die Fähigkeit erhalten Vögel zu verstehen.

Und dann gibt es noch andere Legenden, beispielsweise das Verspeisen von Meerjungfrauen um Unsterblichkeit zu erlangen.
 
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Mach meinem, noch nicht gebauten, Barbaren noch mehr Appetit:iyala:
Ich muss mich wohl nochmal mit meinem Lexikon fantastischer Kreaturen befassen(da werden solche Legenden sicher auch erwähnt).

Sponaner Witzanfall:
Bekommt man einen Topf Gold, wenn man einen Kobold frisst?
Wahrscheinlich nicht, sonst hätten Drachen und Zwerge die Kobolde längst ausgerottet und eine private Zucht aufgemacht.
Außerdem würden Münzen dann wohl aus Stahl bestehen:ROFLMAO:
 
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Ich würde es ganz einfach machen:

Können sich die Spezies miteinander Kreuzen ist es Kanibalismus und damit böse. Die Gesinnung in D&D ist meines Erachtens noch immer absolut und nicht von Kulturkreisen abhängig. (was ich bevorzugen würde)
 
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Und was ist mit dem Kannibalenbeispielcharakter, dessen Gesinnung Neutral war.

Außerdem denke ich, dass auch in DnD der Zweck die Mittel heiligt:

Einen Menschen Töten?
- In Selbstverteidigung
- Weil er Böse ist
- Weil man davon überzeugt ist, dass er böse ist
- Aus Spaß
- Zur Nahrungsbeschaffung
- ...

-edit-

Oh, und nicht Mordmotiv Nr. 1 in der Welt von DnD vergessen: Für LOOT
 
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Ich meine auch das die Gesinnung wichtiger ist, man könnte sicherlich gewisse kulturelle Besonderheiten geltend machen, aber sollte keiner der Charaktere dies vorher beschrieben haben, hallte ich das verspeisen für eine böse Tat.

und rein spielerisch für blödsinn(aber das ist nur meine persönliche Meinung)
 
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Das Gesinnungssystem an sich ist Böse.
Das ist viel schlimmer als Kannibalismus!
:D
 
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