Necropolis Necropolis 2350: Was zur Theologie auf Salus!

Kardohan

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TAG hat einen Artikel zu Theologie in Necropolis rausgebracht.

Der Artikel war wohl angebracht, nachdem im Forum eine Diskussion über den Glauben in Necropolis aufkam, wo einige Person die Glaubensprinzipien im Spiel mit ihren eigenen (realen) Ansichten nicht in Einklang bringen konnten.

Sehr erleuchtend!
 
AW: Necropolis 2350: Was zur Theologie auf Salus!

Die "Diskussion", ausgelöst von einem der typisch amerikanischen Fundamentalisten-Geiferer-Christen, der ALLES aber auch wirklich ALLES, wo irgendwo irgendwas an anderen Glaubensrichtungen im ROLLENSPIEL vorkommt, als ANGRIFF auf seine persönliche, engstirnige Sicht auf das Christentum und die Heilige Schrift mißverstehen will, gehört zu den bislang größten Peinlichkeiten im TAG-Forum.

Interessanterweise sind die TAG-Leute ja Engländer, also aus der Alten Welt, und damit in der Lage einen erwachseneren, aufgeklärteren Umgang mit Religion - insbesondere fiktiver Religion in einer fiktiven Sci-Fi-Welt - zu pflegen.

In der "Diskussion" wurde er regelrecht "gepampert", statt ihm seinen Fundamentalistenschädel mal mit Feuer und Schwert geradezurücken. Wenn sogar der Vatikan als Vertreter einer RICHTIGEN Religion (im Gegensatz zu den "Plastik-Pseudo-Christentums-Disneylands" in den USA) eine entspannte Haltung zu FIKTIVEN Religionen hat, dann sollte man nicht aus "Transatlantischer Freundschaft" so einen Bückling vor den bornierten Haßpredigern, den "Heiligen Kriegern" der US-Protestanten-"Kirchen" machen.

Ich hatte mich über die "Diskussion" im TAG-Forum so aufgeregt, und sie war so peinlich(!), daß ich mich eines Beitrags dort enthalten habe, da dieser GARANTIERT jegliches diplomatische Auftreten hätte vermissen lassen.

Nachtrag: Hier der LINK zur "Diskussion".
 
AW: Necropolis 2350: Was zur Theologie auf Salus!

Sehr erleuchtend!

Hm, vielleicht bin ich da der Falsche, aber wo genau ist in diesem Dokument jetzt die große Offenbarung zu finden?

Ich finde das alles recht unspektakulär, um nicht zu sagen zahnlos. Damit will man Krieg gegen Untote führen?

Dass ein Christentum, das Soldaten zur Keuschheit verpflichtet, ansonsten so liberal daher kommt dass es jede Prädestination verwirft finde ich befremdlich. Und wenn es Dämonen gibt, warum dann zur Hölle keinen Satan? Das ist nicht wirklich schlüssig...

Naja... meine Kirche der Dritten Reformation ist da deutlich "geradliniger" was ihre Dogmatik betrifft. (Augustin forever!)
"Lasset uns streiten für das Reich Gottes, verwirklicht in der Heiligen Katholischen Kirche, außerhalb derer es keine Errettung gibt für die sündige Menschheit!"
 
AW: Necropolis 2350: Was zur Theologie auf Salus!

Die Zahnlosigkeit kommt daher, daß man möglichst KEINE der zwar noch rollenspielenden, aber ansonsten ach so "von Gott gesandten" Amerikaner als Kunden verlieren möchte. - Wie in der Diskussion zu sehen ist, haben Europäer - ja, selbst die dogmatischsten Anhänger RICHTIGER Religionen - ein weitaus entspannteres Verhältnis zu "theologisch bedenklichen" Texten wie den Harry-Potter-Romanen oder eben dem Necropolis-Kirchentruppen-gegen-Zombies-Setting, als man es bei den US-Amerikanern so findet.

(Um klarzustellen: UNRICHTIGE Religionen, die auch hierzulande ihre Pamphlete an jeder Fußgängerzonen-Ecke vertreiben, jemanden zu "Persönlichkeitstests" einladen, oder die einfach nur das geifernde Giftsprühen der US-Evangelikalen auch auf deutschem Boden nachblöken, unterscheiden sich AN KEINEM ORT. Diese Fundamentalisten sind genauso tolerant wie die Islamisten und alle anderen Arschlöcher der Welt, die Religion als Entschuldigung sich beschissen benehmen und wie blutsaufende Schlächter agieren zu können, in den Dreck ziehen. - Eine RICHTIGE Religion hat diese Scheiße zwar auch mal gemacht, aber die Jahrhunderte blutiger Religionskriege haben das Herz Europas zu einem Hort an religiöser Toleranz gemacht, den die Welt NOCH NIE ZUVOR erlebt haben dürfte. - In Übersee, dort, wo man eh schon die Kinder per Gehirnwäsche auf eine wenige Tausend Jahre alte (und vermutlich flache!) Erde gleichschaltet, dort fehlt es einfach an ein paar Jahrhunderten Kreuzzügen, Reformationskriegen, Türkeninvasionen, Hugenottenverfolgungen, usw., um endlich mal die Fresse zu halten, statt ständig "Heilige" Kriege auszurufen, die dann andere mit ihrem Blut bezahlen müssen.)

Necropolis, Engel, oder bei Deadlands die perverse Church of Lost Angels sind halt FIKTIVE Religionen, die sich bekannter ÄUSSERLICHKEITEN existierender Religionen bedienen (insbesondere, weil noch eine lebendige, zentrale Religion, die in Europa die bestimmendsten Werte-Einflüsse überhaupt hatte, der Katholischen Kirche).

Erwachsene, voll zurechnungsfähige Menschen sollten mit solchen rein FIKTIVEN Religionsausarbeitungen aus Gründen des Untermalens eines zur Unterhaltung dienenden Spielhintergrunds eigentlich KEIN PROBLEM haben.
 
AW: Necropolis 2350: Was zur Theologie auf Salus!

Im Prinzip dasselbe in Schwarz: ich ärgere mich manchmal über Spieler, die denken ihren persönlichen Atheismus/ Agnostizismus allen ihren Fantasy-Charaktern aufdrücken zu müssen. Vielleicht ist das ja eher das europäische Problem. Ich komme zwar auch aus der Atheismus-Ecke, aber kann nicht nachvollziehen, wenn ein Spieler zwar mit Magie klarkommt, aber sobald es um Götter geht, nur noch mit Spott kann und sich deshalb super aufgeklärt vorkommt.
Ein ähnliches Problem hat auch ein amerikanischer Spielleiter in irgendeinem Forum geschildert: aus der Necropolis-Runde wurde nichts, weil ein Spieler sich weigerte einen religiösen Charakter zu spielen.
 
AW: Necropolis 2350: Was zur Theologie auf Salus!

Man, die Diskussion ist ja... ähm... bescheuert?

Wieso spielt jemand sowas mit seinen KINDERN? Ich käme nicht auf die Idee ausgerechnet das als Rollenspiel für meine Brut auszuwählen, aber das hängt u.U. damit zusammen das Necropolis kriegsglorifizierend ist. Ich stelle mal wieder fest das ich mir als Europäer mehr Sorgen um fliegende Körperteile und Gewalt als um Religion mache. Und dann auch noch so einen bizarren Einzelfall herauspicken...

Die richtige Antwort für DEN wäre der Link zu den Jack Chick Comics gewesen mit der höflichen Bitte, wenn er um das Wohl seiner Kinder besorgt sei, ein anderes Hobby zu suchen. Was tut die christliche Rechte jetzt schon IN Rollenspielen?
 
AW: Necropolis 2350: Was zur Theologie auf Salus!

Ich bin ja ein recht toleranter Mensch, der viele Macken und Ansichten seiner Mitmenschen akzeptiert. Schließlich bin ich ja auch nicht gerade perfekt. Wär auch grottenlangweilig!

Bei manchen Dingen platzt aber auch mir die Hutschnur, und dazu gehört eben diese perverse Diskussion über den Glauben in Necropolis. Einerseits stellt man sich als ethisch moralisch aufrechten Christenmenschen dar, dem eigentlich schon die Darstellung des Kreuzes in einem Spiel zuwieder ist. Diskutiert über Tod und Teufel, um dann anzuführen, dass er in einem solchen verwerflichen Setting seine Kinder nicht mitspielen lassen will.

Mensch, Necropolis ist was für Erwachsene, nicht für Hosenscheisser. Die würde ich eher auf 50 Fathoms, Pirates oder vielleicht noch Necessary Evil loslassen. Schließlich würde man ihnen ja auch nicht entsprechende Filme aus der 18er Ecke zeigen, oder?

Ach halt! Das ist ja das Land, wo das Entblössen der weiblichen Mammalien absolut verwerflich ist, das Tragen einer Knarre aber patriotisch.
 
AW: Necropolis 2350: Was zur Theologie auf Salus!

Natürlich gibt es solche Diskussionen auch bei uns auf dem Alten Kontinent. Allerdings wird dort meist über die (Un)Logik der Inplay-Theologie diskutiert, weniger über die Vermischung eigener Glaubensprinzipien mit denen der imaginären Spielwelten, wie eben Necropolis.

Wenn man so lange wie ich schon RPGs spielt, ist jedem mal ein Mitspieler (?) untergekommen, der die Theologien der Spielwelten in den falschen Hals bekommen hat. Meist kann man die Irrtümer mit einer kurzen Diskussion geraderücken, manchmal bleibt einem aber nichts anderes übrig, als diese Person nicht in seine Gruppe aufzunehmen. Rollenspiel ist für mich Spass und da will ich meine Zeit nicht mit theologischen Grundlagendiskussionen verbraten. Für mich gilt eine eiserne Regel am Tisch: Keine Diskussionen über Politik und Religion.
 
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