[28.04.2008] Einladung in die Suite der Rothschilds

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" Danke sehr, Evelina. Dann werde ich einige von ihnen zusammen suchen, damit sie sich in aller Ruhe anschaun können. Und wenn man, so wie sie, schon über eine gute Empathie verfügt, ermöglichen die Studien und Belege in meinen Büchern einem einen Einblick und Fachwissen. Besonders interessant für sich sollte das Band sein, indem ich mit intuitiven Kommunkationsmerkmalen befasst habe. Dränge, die selbst den ältesten unter uns schwer fallen zu unterdrücken. "

Dann sah er verwundernd zu Evelina herüber. Und er freute sich. Ein musikalischer Mensch. Sehr schön. Und dazu auch noch klassische Instrumente. Wäre doch nur sein Flügel schon da.

" Ich spiele selber auch Flügel. Nur er ist leider noch nciht da. Er wird mir erst im laufe der Woche gebracht. Der Transport von England nach hier her scheint wohl komplizierter zu sein, als ich es mir vorstellen konnte. Aber dann wird er wieder den gleichen Platz wie damals in meinem Elternhaus einnehmen. Home sweet home eben. "

Er grinste sie wieder an.
 
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Auch Evelina war nun verblüfft, und im nächsten Augenblick strahlte sie vor Begeisterung übers ganze Gesicht.

„Tatsächlich, du spielst auch? Ach Julian, wie sehr mich das freut! Dann könnten wir auch mal zusammen musizieren? Du am Flügel, ich an der Violine.
Wie sehr vermisse ich bereits meine Musikerfreunde in Oxford und unser gemeinsames Musizieren – und wie schön, dann hier in dir auf jemand Musikalisches gestoßen zu sein. Das wird mir die Eingewöhnung in Finstertal sehr erleichtern.“

„Dann sollten wir doch langsam nach einer passenden Villa Ausschau halten. Gehst du morgen Vormittag mit Henry zum Immobilienmakler?“

„Ja, Vater, das werden wir tun.“

„Die Villa sollte wie gesagt hier in Finsterburg sein. In welchem Stadtteil ist denn dein Elternhaus, Julian?“
 
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" Aber natürlich doch. Wie der Spanier jetzt sagen würde: Mi casa es su casa. Du bist ein gern gesehener Gast. Und für Musik muss man immer irgendwie einen Weg oder Zeit finden.

Ich wohne in der nähe der Technische Fakultät. Etwas von der Hauptstraße abgeschieden. Eine ruhige Gegend. Sehr schön dort, aber das werden sie ja noch sehen. "
 
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„Ich freue mich schon sehr darauf“, erwiderte Evelina und lächelte Julian an.

Bei dem Wort Spanier musste sie an Miguel denken und hoffte, dass er sie bald besuchte.

„Um noch mal auf deinen Bruder zurückzukommen – der Umgang mit ihm scheint nicht ganz einfach zu sein," sagte Ferdinand.

"Ich würde mir wünschen möglichst gut mit ihm zurechtzukommen. Du kennst ihn gut. Was sind seine Vorlieben und Abneigungen, was wäre erforderlich, damit er mich respektiert?
Ich würde nicht gern unwissentlich ausgerechnet etwas machen oder sagen was ihn ärgert und dass wir somit einen schlechten Start haben. Umso bedauerlicher wäre es, wenn sich daraus eine dauerhafte Abneigung entwickelt.
Du kannst ihm gern von mir erzählen, und was du von mir über die Domäne erfahren hast.
Wenn er eine gewisse Ähnlichkeit mit einem typischen Brujah hat – treffen denn folgende Merkmale zu: Dass er großen Wert auf Freiheit und Unabhängigkeit legt und es nicht mag, wenn man ihm Vorschriften macht und leicht rebellisch reagiert wenn er sich bevormundet fühlt? Und typische Brujah sind dem Klischée nach auch recht mutig, kämpferisch und draufgängerisch, und bisweilen in ihrem Sprachgebrauch etwas schnodderig und unflätig.“
 
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Julian musste grinsen, als er Ferdinands Vermutungen bezüglich Terry hörte. Ein Teil davon traf wirklich zu, andere Sachen wirkten fast an den Haaren herbei gezogen. Aber es war schwer seinen Bruder zu beschreiben...

" Nun, zunächst einmal er heißt Terry. Terry Fox, ist gebürtig aus Manchester und Automechaniker. Wie könnte man ihn denn am besten beschreiben...

Haben sie noch die 50er Jahre vor ihrem geistigen Auge? Dann versetzten sie sich in diese Zeit und die Jugend in England. Dann wissen sie alles ganz genau. Er ist immernoch ein pubatärer Halbstarker, der aus einer Arbeiterfamilie stammt und Rock and Roll hört.

Im Gegensatz zu einem Brujah ist sein Sprachgebrauch sehr gut. Ich denke, hier hat er sich viel von mir abgekupfert. Und körperliche Tätigkeit wendet er nur im Fall des Falles an. Ansonsten sind seine Vorgehensweisen etwas subtiler. Dennoch hat er eben diesen Hang zur Freiheit und verabscheut Vormünder. Wenn sie ihn aber wirklich kriegen wollen, reden sie über alte Automobiele mit ihm. Damit kriegt man ihn immer. Er fährt übrigends einen 1955er Aston Martin DB2/4 MK1. Schönen Auto. "

Dabei grinste er die beiden an. Mehr wollte Julian aber auch nicht preis geben. Das würde seinem Bruder nicht gefallen. Und auch wenn er Ferdinand mochte, Blut ist dicker als Wasser!
 
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„Gut, das vermittelt mir schon ein gewisses Bild von Terry. Es wäre nicht fair ihm gegenüber, wenn du mir sein ganzes Leben und Unleben erzählst. Weiteres wird er mir dann vielleicht selbst erzählen. Ich bin sehr gespannt darauf ihn kennenzulernen.“

Die Automobile, die Ferdinand gut kannte, das waren allerdings ältere Modelle. Aber dann würde er sich eben darum bemühen sich auch mal mit etwas neueren Modellen zu befassen, und sogar Autos aus den 1950ern empfand er als recht neu.

"Ich hoffe mal, Terry ist nicht der Typ, der in irgendeiner Weise grob zu Evelina sein könnte, das ist nämlich etwas, was wiederum mich in Rage bringen würde.
Und ich muss zugeben, ja, ich habe die Neigung Jüngeren Ratschläge zu geben, nun, ich meine das nur gut, ich werde mich aber bemühen, das bei Terry zu unterlassen."

Viel lieber würde ich Julian in meine kleine Familie aufnehmen als diesen Spanier fuhr es Ferdinand da durch den Kopf.

Ja, ihm wurde bewusst, dass er sich das sehr wünschte. Aber was, wenn Julian das gar nicht wollte? Das täte sehr weh.

Ferdinand nahm sich selbst das Versprechen ab nicht mehr in Julians Aura zu lesen. Und erst recht nicht in seinen Gedanken - zum Glück verspürte er ohnehin nicht den Drang danach, so wie bei Miguel, dem er schon vor dem Gedankenlesen nicht wirklich getraut hatte.
Bestimmt würde Ferdinand es schaffen, Julian gegenüber seinen Kontrollzwang in Zaum zu halten. Bei Evelina und Henry würde er das niemals schaffen, genauso wenig wie er es jemals schaffen würde vor dem Schlafengehen nicht ein Dutzendmal zu kontrollieren ob die Haustür auch tatsächlich abgeschlossen war. Aber sie merkten vieles davon nicht und litten nicht darunter, damit beruhigte der Malkavianer sein schlechtes Gewissen. Und schließlich tat er all das doch aus Besorgnis, er konnte einfach nicht anders.

Ferdinand wurde auch klar, egal was Julian jemals an Bösem getan haben mochte (und falls es da etwas gab, wollte Ferdinand es eigentlich gar nicht wissen) oder noch täte, so würde es nichts an Ferdinands Zuneigung ändern. Es gab eigentlich fast nichts, was er Julian nicht verzeihen könnte. Das Einzige wäre, wenn er Evelina böswillig etwas antäte.

„Wie ist es eigentlich mit deinem Erzeuger, existiert er noch, und hast du ein gutes Verhältnis zu ihm? Ich hoffe, ich frage nicht zuviel - ich nehme es dir nicht übel, wenn du einige meiner Fragen nicht beantworten möchtest. Ich will wirklich nicht aufdringlich sein. Mich wiederum kannst du gern frei heraus alles fragen, ich kann nur nicht versprechen, dass ich alles beantworte."
 
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" Aber Terry ist ein Lieber. Man muss nur wissen, wie man mit ihm umzugehen hat. Ich komme schon seit Jahrzehnten mit ihm aus. Er macht zwar seine unqualifizierten Bemerkungen und Teilweise auch Sachen, mit denen er daneben liegt und weit über die Stränge hinaus schlägt, aber eigentlich ist er ein Teenager. NIcht mehr und nicht weniger. For ever young. "

Dabei grinste er die beiden an. Julian freute sich schon auf Terry. Es ist zwar erst einpaar Tage her, dass sie sich das letzte Mal gesehen haben, aber er war eben Julians bester Freund. Gar sein Bruder. Dies verband sie beide. Die Ewigkeit zusammen als Geschöpfe der Nacht aus den Reihen des Clans der Weisheit. Irgendwie schon poetisch...

" Grob würde er nie sein. Es kann jedoch gut vorkommen, dass er seine beliebten Sprüche ablässt und damit vielleicht etwas daneben haut. Das dürfen sie ihm aber nicht übel nehmen. Es sind leere Floskeln, die er wie ein Tonband abspielt. Und was die Ratschläge angeht...

Ich kann aus Erfahrung sagen, dass gegenteilige Psychologie bei ihm bestens funktioniert, solange sie subtil angewendet wird. So habe ich ihn stubenrein bekommen. "

Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Es hatte wirklich Zeit und Kraft in anspruch genommen, Terry soweit zu bekommen. Er war eben, und ist es immernoch, ein Draufgänger der in den Tag, oder nun besser gesagt in die Nacht, hinein lebt. Gedanken an den Morgen danach kamen ihm nur selten. Und so verhielt er sich auch im Haushalt. Nur in einer WG war dies nicht möglich. Zumindest sollte es besser nicht so laufen.

Dann fiehl das Thema auf seinen Erzeuger. Ein heikles Thema. Und das mit recht. Julian blinzelte Ferdinand böse an. Aber ob der Blick ihm galt oder nur eine Wiederspiegelung seiner aufkommenden Laune war, war nicht erkenntlich. Aber es war wegen der Laune. Ferdinand konnte nichts über dieses Verhältnis wissen. Oder vielleicht doch? Und fragte ihn bewusst?! Julian schob diesen Gedanken aber schnell wieder zur Seite. Er wolte Ferdinand nichts böses unterstellen. Und es gab auch keinen Grund dazu, soetwas auch nur annehmen zu können.

" Was meinen Erzeuger betrifft, so sind wir nicht gut aufeinander zu sprechen. Er hat mir etwas angetan das ich ihm nie hätte verzeihen können. Und seiner Existens wurde ein relativ ansprechendes Ende bereitet. Terry ist darüber noch sehr traurig, da er immer besser mit ihm zurrecht kam. Mir hingegen kam es sehr gelegen. Es hat mich gar Entzückt. Aber mehr möchte ich jetzt auch nicht darüber erzählen. Dafür sind die Details zu blutig und ich möchte Evelina keine Angst machen. "

Dabei lächelte er freundlich in die Runde. Aber aus seinen Augen sprach der Hass. Etwas abgrundtief böses schien in ihnen zu liegen. War es nur die Ablehnung gegen seinen Erzeuger?! Oder steckte mehr dahinter, was man jetzt noch nicht erahnen konnte...

" Was haben sie denn so gemacht? Ich meine Beruflich oder Bildungstechnisch gesehen. Und was verschlägt sie in so einen kleines Örtchen, wie es Finstertal ist? "
 
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„Mit ein paar flapsigen Sprüchen werde ich schon noch umgehen können“, lachte Evelina.

„Aber manche Kainskinder machen mir Angst. So wie dieser Fabian Mahler. Mir war sehr unwohl in seiner Nähe. Dieses Grinsen. Da dachte ich, er findet mich lächerlich. Und wenn so jemand dann auch noch anfangen würde mich zu triezen und zu beleidigen oder sich über mich lustig zu machen…“

„Deswegen war ich zunächst so kühl als ich in das Büro kam, denn ich hatte sogleich gemerkt, Evelina fühlte sich unwohl, und ich hatte schnell im Gespür, dass es an dem Brujah lag.
Nun, da bin ich beruhigt, dann wird Evelina sicher keine Angst vor Terry haben.“

Was Julians Erzeuger betraf, so sah Ferdinand bestürzt Julians Reaktion und wünschte sich er hätte diese Frage nicht gestellt.

„Es tut mir leid, Julian, ich hätte dich das nicht gefragt, wenn ich geahnt hätte – ich will doch keine alten Wunden aufreißen bei dir. Und keine Sorge, ich werde da nicht nachhaken.
Ich kann mich glücklich schätzen ein gutes Verhältnis zu meinem Erzeuger zu haben. Er ist zwar recht distanziert, aber in keiner Weise grausam. Wir haben mittlerweile relativ selten Kontakt miteinander, aber wir verstehen uns nach wie vor gut.
Mein Erzeuger ist gleichzeitig mein Urgroßonkel, Nathan von Rothschild, auch er ein Bankier, so wie auch ich, nun, wir sind eben eine Bankiersfamilie, da hat das Tradition.

Ich wurde im Jahre 1884 in Wien geboren, ich hatte einen Bruder und zwei Schwestern, Franz, Dorothea und Louise. Ich war der Älteste und Tonangebende von uns vier Geschwistern, und natürlich erwarteten meine Eltern, dass ich stets der Vernünftigste von uns Kindern war und den anderen drei ein gutes Vorbild. Ich habe meine Geschwister miterzogen sozusagen.

Als ich 15 Jahre alt war zogen meine Eltern mit uns nach Berlin um dort ein neues Bankhaus zu eröffnen.
Ich interessierte mich schon damals sehr für Okkultismus, und schließlich wurde ich auch Teil einer Loge, heimlich, denn meine Familie hielt nichts von solchen Sachen. Ich respektierte meine Familie sehr und hätte nicht offen gegen sie rebelliert, wollte aber auch nicht mein Interesse aufgeben, also habe ich es heimlich verfolgt.
Man wollte auch nicht, dass ich Künstler werde, obwohl ich das viel lieber gewesen wäre als Bankier zu sein. Als Trost habe ich mir dann eine große Kunstsammlung zugelegt.
Wir hatten eine recht enge Verbindung zum englischen Zweig unserer Familie. Wilhelm von Rothschild, ein Bruder meiner Mutter, hatte eine englische Rothschild geheiratet. Bei den Rothschilds ist es üblich, dass Cousins und Cousinen heiraten, was für Außenstehende wahrscheinlich etwas befremdlich ist.
Ich studierte drei Jahre lang Geschichte und Politik, in Oxford, dort wohnte ich bei meinem Onkel Wilhelm. Er hatte mehrere reizende Töchter, und ich verliebte mich in Evelyn.
Wir mussten noch bis zum Ende meines Studiums warten bis wir heiraten konnten, da war ich 21 Jahre alt, die Hochzeit fand in Oxford statt, Evelyn und ich sind danach zusammen nach Berlin zurückgekehrt.
Dort war ich dann als Bankier tätig. Unser erstes Kind war leider eine Totgeburt. Umso mehr hatten wir uns über unsere zweite Tochter gefreut. Evelina. Ein weiteres Kind hatten wir nicht. Schon damals war ich stets sehr besorgt um sie, umso mehr nachdem Evelyn bei einem Autounfall ums Leben gekommen war.“

Ferdinand wirkte nun sehr traurig.

„Ich bin nie wirklich über den Tod meiner Frau hinweggekommen, ich könnte niemals eine langfristige Liebesbeziehung mit einer anderen Frau eingehen.
Und ich mag zwar alte Autos, aber Autofahren mag ich nicht, eben wegen jenes Unfalls, den ich nicht verhindern konnte. Evelina war damals erst drei Jahre alt, da musste sie also leider ohne Mutter aufwachsen.“

Evelina merkte, dass Ferdinand nun in eine tiefe Melancholie zu rutschen drohte und bemühte sich das zu verhindern.

„Du warst immer ein wunderbarer Vater, einen besseren hätte ich mir nicht wünschen können, du warst immer für mich da.“

Ferdinand sah seine Tochter liebevoll an und lächelte.

„Was könnte ein Vater Schöneres zu hören bekommen? Ach Evelina, ohne dich wäre ich innerlich vielleicht schon völlig verhärtet, wie so viele andere Kainskinder meines Alters. Du hältst mich lebendig und sensibel.“

Evelina war erleichtert, dass ihr Vater wieder lächelte statt noch tiefer in Wehmut zu versinken.

„Ich wurde 1910 geboren. In zwei Jahren werde ich also schon 100 Jahre alt. Ich habe mich doch gut gehalten, oder?“

Sie grinste Julian schelmisch an.

Dann wandte sie sich wieder an ihren Vater: „Und dein Erzeuger hat in Berlin eine Loge gegründet, nicht? Was für ein Zufall, dass du dort dann Mitglied wurdest.“

„Ob es wirklich Zufall war? Aber sicher ist, ansonsten hätte er mich nicht auserwählt. Ich wusste zunächst nur, auch er war ein Wiener, ein vornehmer Herr, scheinbar um die 50 Jahre alt, und nach einigen Jahren hat er mir schließlich seine wahre Identität offenbart, und ich durfte wählen ob ich auch ein Mondkind werden möchte. Ich habe mich dafür entschieden, zumal ich einen Herzfehler hatte und die Ärzte mir nicht viele Hoffnungen gemacht haben, dass ich noch allzu viele Jahre leben würde. Und ich wollte doch für Evelina da sein, sie aufwachsen sehen. Sie war 10 Jahre alt, als ich erschaffen wurde.“

Fast hätte Ferdinand jetzt gefragt ob Julian denn die Wahl gehabt hatte, aber nein, jetzt keine weitere Frage zum Erzeuger.

Vielleicht war es Leichtsinn, dass Ferdinand so viel von sich preisgab, aber er konnte nicht anders als dies zu riskieren.
Was nun folgte verlangte ihm jedoch umso mehr Mut ab, gerade weil ein Nein als Antwort sehr schmerzhaft wäre. Er sah Julian an und sprach mit ruhiger, sanfter Stimme.

„Vielleicht ist es ein wenig früh dich das zu fragen, und ich bin selbst ein wenig erstaunt. Für gewöhnlich dauert es recht lange bevor ich mich überhaupt mit jemandem duze, aber bei dir, da ist vieles anders.
Wir sind natürlich bereits verwandt, durch das Blut Malkavs, aber vielleicht würde es dir gefallen, zu unserer kleinen Familie zu gehören, zu der außer mir Evelina und Henry gehören? Dies habe ich in meinem ganzen Unleben bisher nur eine einzige Person gefragt.“

Und das auch nur, weil Evelina sich das gewünscht hatte. Von selbst wäre Ferdinand nicht darauf gekommen, den Spanier zu erwählen. Aber das konnte er jetzt natürlich nicht sagen, wo Evelina daneben saß.
Nun, immerhin gab es bei Julian keinen Erzeuger, der sich nun mit einem solchen Angebot auf die Füße getreten fühlen könnte.
Und Evelina war doch sicher einverstanden, sie mochte Julian doch auch.

„Das würde mir auch sehr gefallen“, entfuhr es Evelina da, und sie sah Julian erwartungsvoll an.

Ferdinand würde keinerlei Bedingungen daran knüpfen, nein, nicht bei Julian.

„Du hättest dadurch keinerlei Verpflichtungen. Ich glaube nicht, dass ich diesen Schritt bereuen müsste, und ich würde mein Möglichstes dafür tun, damit auch du es nicht bereuen musst.
Ich akzeptiere natürlich, dass für dich in jedem Falle dein Bruder weiterhin an erster Stelle steht. Für mich wiederum steht Evelina an erster Stelle, und daran wird sich auch nie etwas ändern. Und Henry, ihn liebe ich auch. Er ist der älteste Sohn des ältesten Bruders meiner geliebten Frau Evelyn.
Ich hoffe ich überfalle dich jetzt nicht allzu sehr damit. Du brauchst dich nicht sofort zu entscheiden, du kannst mich aber gern schon duzen.“

Er wartete nun ein wenig bang auf Julians Reaktion, versuchte aber sich das möglichst nicht anmerken zu lassen.
 
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Julian lauschte den beiden aufmerksam. Bei der Geschichte um Evelyn bachte er mehr als ein " Das tut mir sehr leid. " nicht über die Lippen. Er ergriff ihn und riss ihn mit sich. Mit einer solchen trauer unleben zu müssen war sicher schwer. Sehr schwer. Aber zum Glück hatte er Evelina. Seinen Rückhalt. Seine Motivation und sein Antrieb. So wie Terry für ihn. Vielleicht sollte er ebenfalls ein Auge auf Evelina werfen. Schließlich sahen vier mehr als zwei.

" Ja, ein Angebot hätte ich auch gerne gehabt. Nur habe ich wohl leider den Teil mit des Entscheidung verpasst. "

Murmelte Julian gerade hörbar vor sich hin. Es war komisch. Er konnte nicht wirklich sagen, dass er seine neue Existens hasse. Aber es fiehl ihm noch immer schwer, sich damit abfinden zu können. Terry liebte es, aber Julian war eben nicht Terry. Doch bestimmt würde er mit Ferdinand endlich den Wegbegleiter haben den er brauchte, um sich wohl und zurecht zu finden. Und dann kam dieses erschlagene Angebot. Julian war baff. Und das sah man ihm auch an. Wie sollte er darauf reagieren? Sicherlich, er freute sich ungemein. Aber wie würde Terry darüber denken? Schließlich waren sie auch eine kleine Familie.

" Ich weis gar nicht was ich dazu sagen soll... "

Seine freude und Verwunderung Standen ihm ins Gesicht geschrieben. Und er wusste das Angebot seines Gegenübers wirklich zu schätzen. Zwar schien dieser ein geübter Schauspieler zu sein, odch es war Julians Fachgebiet diese Art der Sprache zu analysieren und vor allem zu verstehen.

" Ich bin verblüfft und fühle mich geehrt. Sehr sogar. Und am liebsten würde ich direkt zusagen. Doch ich finde, ich habe dort eine kleine Verpflichtung meinem Bruder gegenüber. Ich möchte erst mit ihm darüber sprechen. Und so wie ich Terry kenne, wird dieser nichts dagegen einzuwenden haben. Nur mir ist es eben lieber. Sie wissen ja wie Brüder reagieren können. Besonders größere. "

Dabei zwinkerte er ihm zu. Es war alles so schön. Diesen Moment wollte Julian am liebsten einfrieren. Er konzentriete sich auf die umgebung, die Geräusche um sie herum, die Kleidung seiner Gesprächspartner. Einfach jedes kleinste Detail. Es sollte für immer in seiner Erinnerung eingesperrt sein.
 
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Ferdinand sah mit Erleichterung Julians Reaktion auf das Angebot.
Er lächelte, und vor Freude traten ihm Bluttränen in die Augen. Er brachte zunächst kein Wort heraus, doch sein Blick sagte mehr als 1000 Worte.

Evelina strahlte Julian an.

Auch für Ferdinand war dies ein ganz besonderer Moment.
Dann gab er ehrlich zu: „Ich habe gebangt, dass du nein sagen könntest, dass du es als aufdringlich empfinden könntest.
Dein Bruder, ja, da kann ich nur zustimmen, es wäre sicher nicht so gut ihn vor vollendete Tatsachen zu stellen. Er würde sich von dir übergangen fühlen.
Ich hoffe, er wird nichts dagegen haben. Er verliert nichts, du kannst weiterhin viel Zeit mit ihm verbringen.
Wenn wir uns mögen könnte er auch mit dazugehören, aber ihm würde das vielleicht zu sehr nach Bevormundung riechen. Nun, wir werden sehen.“

Vorausgesetzt, wir überleben überhaupt die nächste Nacht.

„In der Öffentlichkeit gebe ich mich recht distanziert, denn in dieser kühlen Welt der Kainskinder wäre es unklug offen sentimental zu sein. Also bin ich eben nüchtern sachlich und verstecke meine gefühlvolle Seite. Das Rationale ist nicht gespielt, aber es ist eben nicht alles.
Dir gegenüber fällt es mir immer leichter, das üblicherweise Verborgene zu zeigen. Das fühlt sich gut an."

„Du hattest Julian noch gar nicht die Frage beantwortet warum wir in diese Stadt gekommen sind“, fiel Evelina dann ein.

„Richtig. Das war wegen einer Vision. Ich ahnte, dass hier mit unserem Clan etwas sehr im Argen liegt.“

Was ihn wieder an Morgen erinnerte.
Und es gab noch einige Dinge, die er Julian gerne sagen würde ohne dass Evelina es mitbekam.


„Evelina, es gäbe da etwas, was ich gern mit Julian unter vier Augen besprechen würde.“

Er sah sie entschuldigend an.

„Aber das macht doch nichts, dann gehe ich so lange zu Henry.“

Evelina stand auf, lächelte den beiden noch zu und verließ den Raum.
Ferdinand sah ihr nach, und sobald sie nicht mehr zu ihm hinschaute, schlich sich in seinen Blick tiefe Besorgnis.
Er wusste, dass Evelina nicht lauschen würde, das war nicht ihre Art, darauf konnte er sich verlassen.
Er beschloss, Julian auch die Sache mit Miguel anzuvertrauen.

„Leider muss ich mich öfters auch Evelina gegenüber verstellen, denn ich kann ihr unmöglich zeigen wie besorgt ich um sie bin, das würde sie verunsichern.
Und dann gibt es da noch eine andere Sache. Das darf auf keinen Fall jemand erfahren, am allerwenigsten Evelina.
Miguel Cortés, jener geächtete Toreador, sie ist ganz vernarrt in ihn und hat sich in ihn verliebt. Auch er hat sich in sie verliebt, und Evelina wünscht sich so sehr dies mit ihm ausleben zu können. Zudem wünschte sie sich, dass er in unsere Familie aufgenommen wird. Mir war das nicht unbedingt so recht, aber ihr zuliebe hätte ich es gemacht. Ich habe ihn gefragt, und er hat Ja gesagt.
Ich wäre meiner Tochter zuliebe auch sein offizieller Mentor geworden. Die Seneschall hat es jedoch abgelehnt, dass ich, ein Malkavianer, Mentor eines Toreador wird. Ihr Entsetzen war deutlich spürbar und sehr demütigend für mich, aber im Nachhinein war ich im Grunde ganz froh, dass daraus nichts geworden ist. Das habe ich Evelina natürlich nicht gesagt, denn sie war sehr betrübt. Die Seneschall hat nicht einmal erlaubt, dass wir uns nach der Bestrafung um Herrn Cortés kümmern.

Der Toreador war also die erste Person, die ich fragte ob sie zu unserer kleinen Familie gehören möchte. Doch nur Evelina lag etwas daran. Jetzt haben wir auch von einer inoffiziellen Zugehörigkeit abgesehen, weil es zu riskant wäre. Wenn es herauskäme, die Seneschall würde es sicher als Affront empfinden.
Ich jedoch bin nicht unglücklich darüber. Seine Liebe für Evelina ist echt, und ich habe ihm daher gestattet Evelinas Liebhaber zu werden. Auch Henry ist damit einverstanden.

Henry. Das bringt mich zu einem anderen Thema. Morgen wird Henry uns zu der Anstalt begleiten.
Diese Suche ist sehr gefährlich. Im Schlimmstfall werden wir von Werwölfen angegriffen und du, Henry und ich werden vernichtet. Dann wäre Evelina ganz allein.
Wenn ich dich darum bitte, würdest du hier bleiben? Wenn du nicht mitkommst auf die Suche, dann wirst zumindest du nicht dort umkommen. Evelina mag dich und vertraut dir, und wenn wenigstens du noch da wärst, dann wäre sie nicht völlig einsam und verlassen."

Der Toreador zählte da offenbar nicht, und in der Tat, für Ferdinand zählte er nicht.

"Nun ja, dann wäre da noch der Toreador. Aber der Gedanke, nur er wäre noch für sie da - nein, nie würde ich meine Tochter allein ihm anvertrauen. Bei dir dagegen hätte ich da keine Bedenken. Sein niedriger Status, das ist für mich persönlich da nicht das Entscheidende, aber Tatsache ist natürlich, dass er derzeit keine Ghule haben darf. Außerdem bezweifle ich, dass ich mich wirklich darauf verlassen könnte, dass er Evelina nicht im Stich lässt. Toreador sind gemeinhin recht flatterhaft. Ich darf gar nicht daran denken, dass er Evelina irgendwann das Herz brechen könnte.
Du könntest dann morgen auch mit dem Toreador reden. Ich wäre froh, wenn Evelina nicht allein wäre wenn Herr Cortés morgen nach der Arbeit zu ihr kommt. Im Moment möchte ich eigentlich noch nicht, dass die beiden sich zu zweit treffen.

Wenn ich die morgige Nacht nicht überlebe werde ich leider Terry nie kennenlernen.
Dann wird auch aus der Familie nichts. Doch wir sollten das Beste hoffen. Und den heutigen Abend, das kann uns niemand mehr nehmen.“

Ferdinand wirkte betrübt und gleichzeitig glücklich, und das war er beides.

"Als Sterblicher war ich jahrelang dem Tod sehr nah, ich wusste, jeder Tag hätte mein letzter sein können, denn mein Herz hätte jeden Moment unerwartet aufgeben können. Aber gerade dadurch habe ich besonders intensiv gelebt, und so schreckt mich auch nicht der Gedanke, dass morgen meine letzte Nacht sein könnte. Aber ich bin besorgt um Evelina. Ich hoffe sehr, dass uns noch etwas mehr Zeit mit dir vergönnt sein wird, schließlich haben wir uns gerade erst gefunden."
 
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Julian bemerkte die Tränen. Es berühtrte hin. Diese Wirkung die er auf Ferdinand hatte awr echt. Und eine echte Reaktion hervor zu rufen bedeutete, dass man selbst auch real sein musste. Ein schönes Gefühl und ganz ohne Schmerzen.

" In der Öffentlichkeit bin ich auch ein adnerer Mensch. So wie ihr mich heute Nacht kennen gelernt habt, kennt mich sonst nur Terry.
Zwar sind meine starken Stimmungsschwankungen echt, aber ich habe gelernt sie geschickt ein zu setzen. Dadurch werde ich unterschätzt. Auch bin ich immer nur ein Kumpeltyp. So ecke ich nirgends an und habe genug Spielraum für mein Handeln. Aber bitte... "

Er legte den zeigefinger auf den Mund und grinste.

" ...Psssst! Streng geheim. "

Dann wurde Evelina rausgeschickt. Ein Zeichen dafür, dass nun unerfreuliche Themen an der Tagesordnung waren. Wahrscheinlich würde es um morgen gehen. Doch es handelte sich um den Toreador.

" Ein Toreador der Gefühle zeig. Etwas ganz neues. Wahre Liebe. Zumindest bis jemand anderes gefunden wird. So ist es immer. "

Die Abneigung gegen diesen Clan der Herzensbrecher und 'Kunstkenner' war deutlich zu registrieren. Und dieser schien aus dem gleichen Holz zu sein. Immer das gleiche Spiel. Und was bleibt sind gebrochene Herzen, verlassene Menschen die alles aufgegeben hatten und Kunstwerke, die keines Blickes mehr gewürdigt werden.

" Ich werde ein Auge auf ihn haben. Und auf Evelina sogar zwei. Das verspreche ich dir! "

Sein Blick war eisern und Entschlossenheit sprühte aus seinen Augen. Er hatte und konnte nicht viel, aber was er konnte, konnte er gut. und das wuste Julian auch. So überlebte er. So lebte er früher und so wird es noch bis an das Ende aller Tage sein. Und wenn er sein Wort gab, dann hatte dies bedeutung.

Dann ging das Thema über zum morgigen Tag. Nur war er etwas verwundert, als er Ferdinands Bitte lauschte. Er solle hier bleiben. Der Grund war plausiebel und gut durchdacht. Ja, er hatte recht. Aber was, wenn dieser Ravnos sich wieder quer stelle?! Julian wollte sich nicht alle Möglichkeiten ausmalen, was morgen passieren könnte. Aber er wollte vorbereitet sein. So richtete er seine Denkweise auf den Schutz von Ferdinand. Viele Situationen und Senarien waren möglich und mussten bedacht werden. Eine gute Vorsorge war der Schlüssel zum Erfolg. Und unvorbereitet konnte er seinen neuen Freund und evtl. Mentor nicht ziehen lassen. zumindest könnte er dies nicht mit seinem gewissen vereinbaren.

" Natürlich werde ich hier bleiben, damit ich im Fall des Falles für Evelina sorgen kann. Ich könnte sie auch von diesem Toreador weg locken, wenn du das möchtest. Und vor allem, wenn Henry nichts dagegen hat. Schließlich ist sie seine Frau.

Aber geschatte mir, dass ich dich für morgen mit ausrüsten darf. Wir könnten uns erst bei mir Treffen und Evelina könnte direkt da bleiben? "
 
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Nachdem Julian sein Versprechen gegeben hatte, schaute Ferdinand ihn dankbar an und war sich sicher, dass er sich auf Julian verlassen konnte.

„Es freut mich, dass du diese ´Liebe´ des Toreador genauso skeptisch siehst wie ich. Im Moment ist seine Liebe noch echt, das habe ich in seiner Aura gesehen. Aber für wie lange? So lange bis er sich in die Nächste verliebt? Und wann ist das, vielleicht schon in einer Woche.
Dieser Toreador ist ein notorischer Frauenheld, das hat er frei heraus erzählt. Dennoch ist Evelina ganz verrückt nach ihm, nun, irgendetwas muss es wohl sein was solche Männer anziehend macht, sodass sie Erfolg bei Frauen haben. Aber warum ausgerechnet Evelina.
Noch hat er nur Augen für sie, aber für wie lange? Noch vor einer Woche war er in Frau Holmström, die Primogena der Ventrue, verliebt und hat ihr den Hof gemacht, und seine Ghulin hat die Primogena dann aus Eifersucht geköpft. Daraufhin hat Herr Cortés wiederum seine Ghulin getötet.
Zunächst überwog mein Mitleid für ihn. Er hat sehr unter dem Tod der Primogena gelitten und unter dem seines Freundes, der Zeuge des Mordes war, floh und hingerichtet wurde. Nicht auszudenken, Evelina würde seine Ghulin werden, und wenn er sie dann irgendwann leid wäre…
Ich bekomme wirklich immer mehr Bedenken, vor allem nun, da ich mit dir darüber spreche.

Hinzu kommt, ich weiß mittlerweile mit Sicherheit, dass er Evelina und mich nur ausnutzen will.
Ich kann Gedanken lesen, und ich verspreche dir, dass ich das bei dir niemals tun werde. Ein einziges Mal habe ich deine Aura gelesen, ich hoffe du nimmst mir das nicht übel. Ich werde das nicht mehr tun.
Heute habe ich in den Gedanken des Toreador gelesen, und er hat keine edlen Absichten. Er ist so durchtrieben und egoistisch, dass er obwohl er Evelina liebt in erster Linie auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist.
Wie herablassend er über mich gedacht hat, er hat keinen Respekt vor mir. Er hat genau gemerkt, dass ich Evelina kaum einen Wunsch ausschlagen kann, und das will er ausnutzen, er will Evelina manipulieren um damit mich zu manipulieren. Er will ihr seine Wünsche einflüstern, und sie würde dann diese Wünsche mir gegenüber äußern. Der Toreador plant also durch Evelina mich zu lenken.“

Ferdinand wirkte enttäuscht und empört.

„Ich war sehr entgegenkommend und hilfsbereit ihm gegenüber, und das ist also der Dank dafür. Er will meine Tochter und ihre Zuneigung ausnutzen um mich zu manipulieren.
Wie könnte ich also diesem Mann jemals vertrauen? Ich hätte ständig das Bedürfnis zu überwachen was er zu Evelina sagt. Da er in der Tat hinterhältige Absichten hat.“

Dann überwog wieder die Besorgnis.

„Herr Cortés war heute am frühen Abend schon mal hier, und er wird uns heute ein zweites Mal besuchen, Evelina freut sich schon sehr darauf. Ihr in einigen Dingen nicht die Wahrheit sagen zu können betrübt mich.
Früher oder später würde dieser Toreador Evelina sicher weh tun, und ich würde sie so gern vor einer Enttäuschung bewahren. Aber wie? Ihr zuzureden, dass dieser Mann nicht gut für sie ist, das würde sicher nicht helfen. Wenn man sie von seiner Hinterhältigkeit überzeugt, das würde ihr auch weh tun, genauso wenn er sie verlässt oder sich in eine Andere verliebt.
Du glaubst, es könnte dir gelingen, meine Tochter von dem Toreador wegzulocken? Nicht nur Morgen, sondern dauerhaft? Das wäre gut. Das würde ich sehr begrüßen. Und Henry - ich hatte ihn dazu überredet Evelina einen Liebhaber zuzugestehen, aber sicher wäre er froh seine Frau nicht teilen zu müssen. Er ist kein Charmeur, aber ein treusorgender Ehemann, und das ist doch auf lange Sicht viel mehr wert. Und seine Liebe zu Evelina ist keine Eintagsfliege sondern dauerhaft. Ich könnte mir keinen besseren Schwiegersohn wünschen. Ich habe einen Fehler gemacht, ich hätte diesen Toreador niemals so weit in unser Unleben eindringen lassen sollen.“

Ferdinand überlegte.

„Und sonst – du möchtest mich für morgen ausrüsten? Das kannst du gern tun.
Morgen soll es um 21.30 Uhr losgehen, der Treffpunkt ist der Parkplatz des Hotels.
Gut, wir kommen erst zu dir, denn dort vermutet niemand Evelina, auch der Toreador nicht. Dann sehen wir doch schon etwas eher dein Elternhaus. Wäre es dir recht, wenn wir recht bald nach dem Dunkelwerden kämen? Da bräuchte ich natürlich noch die genaue Adresse, vielleicht kannst du sie mir aufschreiben?“

Auf dem Beistelltischchen lag noch der Notizblock und zwei Stifte.
 
AW: [28.04.2008] Einladung in die Suite der Rothschilds

Out of Character
Tut mir leid, dass ich erst jetzt schreibe. Hatte viel um die Ohren.


Er wusste nur zu gut, wie die Toreador waren. Zumindest einige von ihnen, aber von denen hatte Julian genug kennen gelernt. Aber erschreckender war, dass es Ferdinand solche Sorgen bereitete. Zurecht. Und dazu besaß dieser Typ auch noch die Frechheit, die zuneigung einer Frau auszunutzen. Natürlich musste hier etwas gemacht werden. Und Julian hatte schon einpaar Ideenansätze, um sich bei Evelina mehr in Pose zu setzten.

" Mach dir bitte keine Sorgen. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um diesen Gigolo auszustechen. "

Redete er Ferdinand gut zu. Dann wurde sein Gesicht ernster.

" Viel mehr Kummer bereitet es mir, dass er Evelina ausnutzt, um besser an dich heran zu kommen. Deinen schwachen Punkt angreift. Aber da wird mir noch etwas einfallen. Schließlich habe ich nun einen Auftrag, welchen ich zur vollsten Zufriedenheit aller erledigen werde. "

Julian atmete einmal schwer durch und fuhr sich mit der Hand durchs Haar.

" Gut. Dann werde ich für Morgen einpaar Dinge zusammen basteln. Schließlich hat Terry mir einen Crashkurs in Elektronik gegeben. Damit sollte etwas anzufangen sein. Aber dann muss ich auch leider schon gleich los. Besorgungen. Sonst fehlen mir die richtigen Teile. Sehr suboptimal.
Meine genaue Addresse steht auf der Visitenkarte, die ich Evelina gegeben habe. Dort werde ich dann auf sie warten. "
 
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„Evelina ist zugleich meine größte Stärke und meine größte Schwäche, dessen bin ich mir sehr bewusst.“

Julians Worte hatten auf Ferdinand eine beruhigende Wirkung. Er blickte Julian an und fuhr fort:

„Der Toreador hat derzeit den Status eines Unfreien inne, vorher war er Neugeborener. Am 30. April ist also die Bestrafung. Danach ist er schätzungsweise ein paar Nächte Schachmatt gesetzt, das gibt dir die Gelegenheit ein engeres Band zu Evelina zu knüpfen.
Ich verlasse mich auf dich. Mach was immer du für richtig erachtest.
Evelina ist schon so lange mit Henry zusammen. Ich habe den Eindruck, sie sehnt sich nach einem Kavalier, der sie umwirbt und ihr besondere Aufmerksamkeit schenkt. Als du heute ihr gegenüber galant warst ist sie gleich darauf angesprungen, du erinnerst dich? Wenn sie das braucht, dann soll sie es ruhig bekommen.
Wenn sie statt von dem Toreador dann von dir so bezaubert wäre, das wäre sehr viel besser. Dann könnte es natürlich sein, dass sie dich auch küssen möchte beispielsweise. Wenn du das nicht möchtest wirst du ihr das sicher vermitteln können ohne sie zu verletzen.
Macht ruhig, was ihr gefällt und auch dir. Da habe ich keine Bedenken. Das Wichtige dabei ist nur, dass das was du tust von Herzen kommt.
Evelina wird sicher recht deutlich zum Ausdruck bringen was sie möchte und was sie nicht möchte, das ist sie mir gegenüber so gewohnt, und ich werde ihr sagen, dass sie es auch bei dir so halten kann.
Wenn du nichts dagegen hast werde ich Evelina zudem sagen, dass ich es begrüßen würde wenn sie von dir trinkt und du von ihr. Das könnt ihr gern öfters machen. Es würde eure Bindung festigen, und das wäre wünschenswert, auch dann wenn ich die morgige Nacht überstehe und auch wenn es diesen Toreador nicht gäbe. Es ist gut, wenn ihr euch nahe steht.
Du hast keinen Ghul?
Ja, ich habe sehr den Eindruck, Evelina würde gern auch mal mit einem anderen Mann…nun, gegen einen vertrauenswürdigen Liebhaber hätte ich nichts. Wenn du es wärst, das wäre etwas ganz anderes als dieser Toreador, für mich und auch für Henry. Denn du bist nicht wie Herr Cortés ein Fremdkörper. Du gehörst zur Familie. Bald vielleicht sogar in doppeltem Sinne.
Nun, es wird sich zeigen wie es sich entwickelt mit dir und Evelina.
Aber nur damit du weißt, ich hätte nichts dagegen, wenn es zwischen euch zu Intimitäten kommt.“

Bei dem Toreador war es für Ferdinand nahezu unvorstellbar, die beiden allein zu lassen, unbeobachtet und unbelauscht, aber bei Julian hatte er da keine Bedenken.
Ferdinand stand auf, stellte sich neben Julian und legte ihm die Hand auf die Schulter.

„Ich verlasse mich auf dich“, wiederholte er.

„Du wirst das schon schaffen.
Und noch etwas Wichtiges, was du über Evelina wissen solltest. Sie ist sehr hilfsbereit und gutherzig, und auch intelligent, ihre Schwäche ist jedoch, dass sie ein kindliches Wesen hat und daher recht verletzlich, relativ leicht verängstigt und schutzbedürftig ist. Allein würde sie in dieser harten Welt nicht gut zurechtkommen, sie braucht eine nahe stehende Bezugsperson, einen Beschützer.
Sie hat ein fröhliches Gemüt, man kann mit ihr viel Spaß haben, und sie wird nun sicher auch in dein Unleben sehr viel Freude bringen."

Ferdinand hielt kurz inne und nahm seine Hand wieder von Julians Schulter.

"Du wirst dich doch noch von Evelina und Henry verabschieden? Ich werde ihnen Bescheid sagen, dass du jetzt gehst. Und ich bin schon sehr gespannt darauf, was du für mich anfertigen wirst.
Ich werde mich sehr wahrscheinlich heute noch mit dem Ravnos treffen, vielleicht auch mit Frau O´Niell und Herr Frensee.“

Auch Ferdinand hatte also noch einiges vor heute.

„Frau O´Niell ist eine Toreador, die zusammen mit dem Ravnos und unserem Clansbruder Herrn Picher in die Zuflucht von Herrn Nox eingedrungen ist. Unser Primogen war für längere Zeit ´verschwunden´ und Frau O´Niell befürchtete das Schlimmste, daher also überredete sie die beiden anderen Kainskinder mit ihr in die Bibliothek zu gehen. Herr Nox nimmt es Frau O´Niell übel, dass sie in seine Zuflucht eingedrungen ist obwohl sein Ghul ihr die Mitteilung gemacht hatte der Primogen habe ich in Starre begeben. Im Keller der Bibliothek wurde Herr Picher dann durch Herrn Crain vernichtet. Heute werde ich hoffentlich genauere Details der ganzen Angelegenheit erfahren.
Auch der weitere Besuch von Herrn Cortés mag neue Erkenntnisse bringen.
Morgen Abend, wenn wir Evelina zu dir bringen, ist die Zeit jedoch ein wenig knapp, dann werde ich wohl nicht mehr dazu kommen dir all das zu erzählen. Aber ich werde Evelina das Wichtigste mitteilen, dann kann sie es an dich weitertragen.“
 
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Julian nickte nur. Es waren Informationen, welche er sich zu merken hatte. Shcließlich würde dies ein raschen Vorankommen bedeutet und damit einen schnellen Erfolg. So könnte dieser Toreador schnellst möglich entfernt werden. Und auf Evelinas Bedürfnisse würde auch eingegangen werden.

" Wie schon gesagt, ich werde alles in meiner Macht stehende tun. Und hoffentlich enttäusche ich dich dabei nicht. Um Evelinas Willen. "

Dann ging er in seinem Kopf nochmal Details für die morgige Nacht durch. Er brauchte
klassische Musik: die hatte er.
Französichen Rotwein: zwar noch in den Umzugskisten verstaut aber vorhanden. Seine alten Vorräte. Julian konnte sich eben nicht davon trennen. Zu viele Erinnerungen waren mit ihnen verbunden. Und außerdem ihr Wert seit der Zeit seines Kussen auch stark angestiegen. Ein kleines Vermögen wartete nur darauf, morgen von Evelina verkostet zu werden.
Gutes Essen: ???

" Eine Frage habe ich noch. Ich wurde dann morgen für Evelina kochen wollen. Gibt es etwas das sie nicht isst oder besonders gerne? "

Damit wäre dieser Punkt auch abgehakt. Der Rest würde sich morgen ergeben.

Dann kreisten seine Gedanken wieder um Ferdinands Ausrüstung. Er würde ihn mit Stromschockern versorgen. An bestimmten Stellen in einen Regenmatel eingearbeitet würden sie große Bedrohung bei kleinem Risiko bedeuten. Und sie wären auch einigermazßen getarnt. Die Versorgung würde er mit Autobatterien in einem Rucksack regeln. Oh ja, diese Idee gefiehl ihm.

" Dann möchte ich dich noch bitten, dass du morgen keine Jacke oder ähnliches anziehst. Nur einen Pullover. Und deine Kleidergröße bräuchte ich noch. Dann werde ich etwas feines für dich anfertigen. "

Dabei huschte ein böses Grinsen über sein Gesicht. Ja, jeder der Ferdinand zunahe kommen würde sollte seine gerechte Strafe erhalten.

" Dann sei bitte so gut und geb Evelina und Henry bescheid. Weil schließlich müsste ich dann jetzt los. "
 
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„Oh, du kochst gern? Da wird sich Evelina freuen.
Sie isst jegliches Fleisch nicht, das hat sie schon als Kind nicht gemocht. Als Kind hat sie noch Fisch gegessen, aber auch das isst sie nicht mehr, da es ihr zu sehr um die getöteten Tiere leid tut. In Oxford haben wir vieles frisch vom Bauernhof eingekauft, Milch, Käse, Eier…
Hier in Finstertal gibt es vielleicht einen Bioladen?
Was Gemüse und Sonstiges betrifft, so isst Evelina eigentlich alles, nur jegliches mit Kümmel mag sie nicht. Besonders gern isst sie Aufläufe, mit Käse überbacken.“

Henry war auch Vegetarier geworden nachdem er Evelinas vorwurfsvolle Blicke nicht mehr ertragen konnte.

Nur einen Pullover anziehen? Ferdinand wirkte ein wenig verwirrt.

„Nun gut, dann nehme ich einen Wollpullover. Bei Pullovern habe ich Größe 48, mit möglichst langen Ärmeln.“

Ferdinand ging zu der Tür, die zu Evelinas und Henrys Bereich führte und klopfte.
Wenig später öffnete Evelina.

„Julian geht jetzt. Ihr verabschiedet euch noch von ihm?“

„Ja, natürlich. Henry, kommst du?“

Evelina und Henry traten in den Raum.

„Wie schade, dass du schon gehen musst", bedauerte Evelina.

„Ihr seht euch schon morgen wieder", sagte Ferdinand.

"Wenn Henry und ich wegfahren bringen wir dich zuerst zu Julian, dann bist du nicht allein, und dann kannst du also mit ihm Zeit in seinem Elternhaus verbringen.“

Evelina lächelte Julian an.

„Wie schön. Ich freue mich schon auf Morgen und bin sehr gespannt auf das Haus.“

Ferdinand gab Julian die Hand, schaute ihn mit warmem Blick an und lächelte.

„Schön, dass du da warst. Alles Gute, mein Lieber.“

„Auf Wiedersehen, Julian“, sagte Henry und wartete ab ob Julian ihm die Hand gab, so wie es sich als Ghul gehörte.

Evelina jedoch entfuhr es: „Darf ich dich umarmen?“

Und noch ehe Julian Ja oder Nein sagen konnte hatte sie ihn schon kurz umarmt und lächelte ihn dann herzlich an.

„Mach´s gut, Julian, dann also bis Morgen.“

Jetzt, wo Evelina direkt vor Julian stand fiel besonders auf, dass sie genauso hochgewachsen war wie ihr Vater. Sie war 1,74 m groß und trug ca. 3 cm hohe Absätze, wodurch sie Julian um 5 Zentimeter überragte. Henry war 1,83 m groß und Ferdinand weitere 4 cm größer.

Sie begleiteten Julian noch bis zur Tür und Evelina winkte ihm nach.
 
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" Nun, ich habe gerne gekocht. Mitlerweile ist es nicht mehr von nöten. Leider. Aber ich habe mir überlegt, dass ich dann morgen mit Evelina zusammen etwas koche. Einpaar alte französische Rotweine hab ich auch noch im Keller. Richtige Schmuckstücke. "

Er wirkte wieder etwas niedergeschlagen. Kein wunder! Wie gerne hatte er ein Glas guten Rotwein bei Kerzenlicht getrunken, während Beethovens neunte lief und Julian mit seiner Arbeit eins wurde. Doch leider würde ihm dieses Vergnügen nie wieder zuteil kommen wurden. Zwar gäbe es Möglichkeiten, doch der Weingeschmack würde zustark verfälscht. Eine Schande wäre es!

" Nur der Pullover. Das hat seine Gründe. Ich werde nämlich eine Sicherheitsjacke anfertigen. Genaueres erkläre ich dir dann morgen Abend. "

Dann holte Ferdinant die anderen Beiden aus dem Nebenzimmer. Julian nahm Notiz von Henrys höflichen Warten und hielt ihm die Hand hin.

" Keine scheu. Ich beise nur gelegentlich. "

Dabei zwinkerte er ihm zu. Ein schlechter Witz. Aber in der Situation hatte es doch einen gewissen Humor. Besonders Julians Aussehen sowie seine ganze Art und Weise erzeugten ein so sureales Bild, dass durchaus etwas amüsantes hatte.

" Hat mich sehr gefreut dich kennen zu lernen, Henry. Ich hoffe wir haben bald wieder das Vergnügen. "

Dann fiehl Evelina ihm um den Hals. Aber Julian war nicht überrascht. Ganz im Gegenteil, er konterte. Als sie ihn in den Arm nahm, erwiederte er diese Gehste. Und zudem gab er ihr einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange. Dann sah er sie entsetzt an.

" Oh, entschuldige. Ich wollte dir nicht zu nahe treten. Angewohnheit. "

Er ginste sie etwas verlegen an. Ferdinand wird es durchaus aufgefallen sein, dass Julian alles berechnend genau tat. Zwar gab es keine körperlichen Anzeichen dafür, doch er hatte Hintergrundinformationen die alles eindeutig machten.

" Dann freue ich mich schon auf morgen. Aus Wiedersehen. "

Julian wurde noch zur Tür begleitet und dann hieß es für ihn Endspurt. Es war scon recht spät und er hatte noch einiges vor.
 
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„Ach, wie sehr ich Julian mag“, sagte Evelina, als sie wieder zu dritt waren.

„Ich mag ihn auch“, erwiderte Henry. Ja, Julian war ihm sympathisch, im Gegensatz zu dem Toreador. Dulden konnte Henry Miguel, aber nicht mögen.

„Ich freue mich schon auf Morgen! Für mich wird es sicher ein schöner Abend, mit Julian, aber für euch…“

Evelina wirkte nun besorgt.
Ferdinand sah seiner Tochter in die Augen und sagte beruhigend:

"Aber Evelina - du weißt doch, ich werde immer bei dir sein, selbst wenn mein Körper aufhört zu existieren. Dann werde ich ein unsichtbarer Geist sein und weiterhin über dich wachen. Du wirst mich nicht sehen, aber du wirst spüren, dass ich da bin.“

Genau das hatte er ihr schon gesagt als sie ein Kind gewesen war, als jede Umarmung die letzte hätte sein können. Er nahm sie in den Arm.

„Ich werde doch mein kleines Mädchen nicht allein lassen - dein Vater wird immer bei dir sein, Evelina.“

Zärtlich strich er ihr übers Haar, und Evelina wurde tatsächlich ruhiger.

„Es ist aber viel schöner, wenn ich dich umarmen kann, du sollst so schnell kein Geist werden.“

„Aber nein, so schnell wird das hoffentlich nicht geschehen. Und wenn doch, dann wird Julian für dich da sein.“


Als er mit Henry allein war bat Ferdinand ihn: "Schreibe bitte heute noch auf wie Evelina Zugriff auf mein Vermögen bekommen kann.“

Ferdinand selbst schrieb ein paar Abschiedsbriefe, nur für den Fall.
 
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