[28.04.2008] Einladung in die Suite der Rothschilds

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Ferdinand lächelte Julian zu und nickte, wirkte mit dem Ergebnis des Gesprächs zufrieden.

Er schrieb noch etwas auf einen Zettel und gab ihn Julian: "Ich würde gern auch noch mit Herrn Romero sprechen, wenn Sie fertig sind."
 
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" Gut. Das wäre dann alles, was mir Sorgen bereitet hätte. Ich hoffe wir konnten ihnen weiter helfen. Mister von Rothschild würde sie noch eben gerne sprechen. Ich verabschiede mich dann von ihnen an dieser Stelle und leite sie weiter. "

Dann gab er das Handy zu Ferdinand herüber.
 
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Hatte Romero nicht selbst zu Ferdinand gesagt, die Anstalt liege im Werwolfgebiet? So hatte er es jedenfalls in Erinnerung. Soeben hatte Romero aber zu Julian gesagt, sie liege „nahe des Garougebietes“. Da musste Ferdinand unbedingt nachhaken. Im oder nahe, das war ein großer Unterschied, und es konnte auch nicht schaden nachzufragen ob es denn überhaupt ein Verbot gab dorthin zu gehen.

Als Julian fertig war übernahm Ferdinand das Handy und das Gespräch.

„Guten Abend, Herr Romero. Noch eine kurze Information über Ravachol: Er war ein berüchtigter französischer Anarchist, Ende des 19. Jahrhunderts hat er etliche Bomben- und Brandanschläge verübt. Die Demonstration findet im Gedenken an ihn statt und man nennt sich ´Ravachols Freunde´.

Liegt denn die Ruine der Nervenheilanstalt mitten im Werwolfsgebiet oder nur in der Nähe? Und bedarf es besonderer Erlaubnis um sich zu der Ruine zu begeben? Will sagen, übertritt man also ein Verbot, wenn man ohne Erlaubnis dorthin geht?
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht, aber Kainskinder, die an der Demonstration teilnehmen, wissen vielleicht gar nichts von einem solchen Verbot, falls es denn existiert."
 
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Ghul des Prinzen, Toni Romero:

"Das ist schnell erklärt Herr von Rothschild. Laut des bis vor kurzem gültigen Waffenstillstandsvertrages mit den Garou stellte seine Exzellenz Prinz Buchet einen Teil der Stadt dort unten im Süden den Wölfen als eine Art sichere Heimstadt zur Verfügung. Dieser Vertag ist aufgrund der Kampfhandlungen und aufgrund des Ablebens einiger Vertragspartner natürlich ungültig geworden, was bedeutet, das die Garou nicht länger Anspruch auf die ihnen abgetretene Gebiete haben.
Ein Besuch des dortigen Gebietes ist übrigens tatsächlich strengstens untersagt, um unnötige Verluste, oder Kampfhandlungen weitestgehend zu vermeiden. Sollte der Demonstrationszug in Begleitung einiger Kainiten dort hinunter gehen wollen, ist dies eine durchaus bedenkliche Situation! Ob jemand darüber informiert ist oder nicht ist dabei vollkommen irrelevant, es wird auf jeden Fall eine Bestrafung nach sich ziehen, die aber liegt im Bereich unserer Geißel!"

Eine kurze Pause folgte, für Kenner des Sekretärs nichts ungewöhnliches. Romero arbeitete häufig an zwei oder drei Dingen gleichzeitig.

"Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen? Ich habe sehr viel zu tun und nur wenig Zeit!"
 
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War da nicht noch irgendetwas, das Ferdinand hätte fragen wollen? Es kam ihm nicht in den Sinn, daher beendete er das Gespräch.

„Vielen Dank für die Information. Dann will ich Sie nicht länger aufhalten. Auf Wiederhören, Herr Romero.“

Er gab Julian sein Handy zurück und setzte sich wieder.

„Ich weiß nicht ob Sie es mitbekommen haben – man muss also mit einer Bestrafung rechnen, wenn man sich unerlaubt zu der Anstalt begibt. Falls Hannah und noch andere Kainskinder also bei der Demonstration mitgehen bis dorthin…
Unter diesen Umständen werden Sie hoffentlich nicht daran teilnehmen? Ich würde Sie nur ungern von der Geissel bestraft und der Domäne verwiesen sehen. Es wäre ein viel zu jähes Ende unserer Bekanntschaft, und ich würde diese doch sehr gern weiter vertiefen.“

„Aber ja, ich hoffe, wir werden in regem Kontakt sein“, stimmte Evelina zu.

„Meine Tochter mag Sie offenbar sehr."

Evelina nickte zur Bestätigung.

„Und dasselbe kann ich auch von mir sagen, und das würde ich nicht sagen, wenn ich es nicht so meine. Ein Clansmitglied könnte mir ohnehin nicht gleichgültig sein, aber natürlich mag ich nicht jeden Malkavianer gleich stark.
Ich werde schon jetzt dazu übergehen, dich zu duzen, denn mir ist daran gelegen, dass du dich mit mir wohl fühlst. Ich hoffe jedoch, es ist für dich in Ordnung, wenn du mich vorläufig weiterhin siezt? Doch mit wachsender Vertrautheit wird das sicher bald nicht mehr nötig sein.
Mir persönlich ist Sympathie sehr wichtig. Warum soll ich allzu viel Zeit mit Leuten verbringen, die ich nicht sonderlich mag."
 
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Oha... hannah würde in Schweirigkeiten geraten. Große sogar. Aber die ließen sich sicherlich ablenken. Julian nahm sein Handy entgegen und schreib Hannah eine SMS.

" Entschuldigen sie mich bitte kurz. Nur eben etwas abtippen. Aber ich höre ihnen weiterhin zu. "

Schnell war alles abgetippt und er sendete die kleine Mitteilung ab. Hoffentlich war es noch nicht zu spät. Dann verstaute er sein Handy wieder in der Mateltasche.

" Ich bin gerührt, dass sie sich um meine Person sorgen, Mister von Rothschild. Und auch von dir finde ich es sehr schmeichelnd und angenehm, Evelina. Aber ich werde bestimmt nicht gegen die Regeln des Prinzen vorgehen. Eine solche Tat wäre gleichzusetzten mit einem Suizid. Zumindest im Moment noch. "

Er grinste Ferdinand einmal hämisch an. Das Grinsen verschwand auch genau so schnell, wie es auf seinem Gesicht erschienen war. Manch einem wär es vieleicht wie eine optische Täuschung vorgekommen. Nicht erfassbar, ob dies wirklich geschehen war, aber ein Kind Malkavs wäre nicht durch soetwas zu blenden. Ganz im Gegenteil, es würde einem eher alles sagen. So was es auf jedenfall bei Julian.

" Ich fühle mich auch wohl, wenn ich mich mit so hervorragenden Personen wie ihnen Beiden umgeben darf. Und es entzückt mich, dass sie meine Bitte schon ab dieser Nacht umsetzten. Es macht mich sogar stolz, meinen Vornamen aus ihrem Mund zu hören. Es vermittelt Zusammengehörigkeit. Ein Zustand, den amn nicht unterschätzen sollte. "

julian fühlte sich sichtbar wohl. Von den Depressionen gerade war keine Spur mehr in seinem Gesicht oder den Augen abzulesen. Oder er verstand sich sehr gut darin, diese Anzeichen zu verschleiern. Er konnte es. keine Frage. Er war sogar meisterlich darin, Gemütszustände falsch zu verstehen zu geben und sich so einen Vorteil zu verschaffen. Aber es gab keinerlei Grund, dies auch bei Ferdinand zu tun. Wieso auch?! Er vertraute ihm anscheinend. Sonst hätte er Julian nicht heute, nachdem sie sich nur flüchtig gesehen hatten, in seine vorrübergehnde Zuflucht eingeladen.
 
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„Und sollte man nicht Hannah warnen? Ich würde doch annehmen, sie weiß nichts von dem Verbot, und dass es Werwolfsgebiet ist, denn auch sie ist noch sehr neu in der Domäne, und dann würde sie nichtsahnend das Sperrgebiet betreten.“

Ferdinand nickte und lächelte als Julian von Zusammengehörigkeit sprach.

„Zusammengehörigkeit, das ist etwas Schönes und Wichtiges. Meiner Erfahrung nach ist dies nur selten mit Mitgliedern außerhalb unseres Clans möglich. Wir Malkavianer sind vielen unheimlich. Nun, wir sind wohl allzu unberechenbar und schwer zu begreifen, nicht wahr?

Herr Nox wird heute mit der Seneschall sprechen. Sobald ich weiß, ob er die Erlaubnis erhalten hat, werde ich dir Bescheid geben. Vielleicht können wir also morgen schon aufbrechen.
Der Primogen wird nicht mitkommen. Er ist blind. Wenn du ihn anrufst, dann ertönt ein Anrufbeantworter der Finsterburger Bibliothek, und es werden Öffnungszeiten genannt. Ich dachte erst ob ich mich wohl verwählt habe. Einfach auf Band sprechen, und wenn Herr Nox gerade zu Hause ist wird er dann vielleicht ans Telefon gehen.
Gestern war Primogenssitzung, daran hat Herr Nox nicht teilgenommen. Er ist Ahn und war eine ganze Weile verschwunden, er sagte mir er sei in Starre gewesen.

Auf der Suche wird uns vielleicht auch ein weiterer Malkavianer begleiten, ich werde Herrn Frensee heute noch anrufen deswegen. Bisher hatte ich noch keinen Kontakt mit ihm. Herr Nox ist sein Mentor. Und es wird uns vielleicht auch eine Toreador namens Helena O´Niell begleiten und ein Ravnos namens Peter Crain. Vor diesem Ravnos jedoch müssen wir auf der Hut sein."

Bei der Erwähnung von Peter verdüsterte sich Ferdinands Miene.

„Er hat Herrn Picher, einen Neugeborenen unseres Clans, vernichtet, vor wenigen Tagen. Der Ravnos steht daher in der Schuld der Malkavianer, und er wird auf jeden Fall eine Strafe erhalten. Wir müssen sehr darauf aufpassen, dass er während unserer Suche nicht noch einmal eine solche Tat ausüben kann. Er soll ihm nicht gelingen einen weiteren Malkavianer auszulöschen. Einzelheiten über diese Tat sind mir leider noch nicht bekannt. Ich weiß aber soviel, dass dieser Ravnos die Seele unseres Clansbruders gestohlen hat.“

Er wirkte nun recht grimmig und seine Augen funkelten wütend.

„Ich bin normalerweise sehr friedfertig und gegen Gewalt, aber Notwehr ist legitim, wenn man angegriffen wird, und natürlich würde ich eingreifen wenn jemand anders tätlich angegriffen wird. Da könnte ich doch nicht tatenlos zuschauen, das könnte ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren.
Kannst du gut kämpfen? Aber zusammen müssten wir Crain jedenfalls überwältigen können falls er sich auf jemanden stürzt. Und es ist gut, innerlich bereits für eine solche Eventualität gewappnet zu sein.“
 
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" Hannah habe ich eine Mitteilung geschickt. Sie ist ja vom ehemaligen Clan der Gelehrten, jetztigen Rauhbeinen und Haudegen. Es wäre bestimmt nicht ratsam gewesen sie dort weg zu zitieren. Zumindest wäre es schwerer geworden, in Zukunft Sympathien aufzubaun. Und mein Erzeuger lehrte mich einmal 'lieber einen Brujah zum Freund, als zum Feind'. Ich denke, dass er damit durchaus recht hatte. "

Dann kamen die Ausführungen über Papa Nox. Aufmerksam lauschte Julian, machte sich geistige notizen und ließ das Thema auch damit auf sich beruhen.

Erst als Ferdinands Ansprache auf die Anstallt, die Komplikationen und die Begleitung dieses netten, mordenen Ravnos fiel, sant Julians Laune. Das hatte ihm noch gefehlt. Nicht nur dass er sich in Werwolfgebiet begab, nein dazu hatten sie noch einen Mörder mit dabei. Nicht irgendeinen Mörder, sondern einen Brudermörder. Innerlich verfluchte er die Biebel und Kain dafür, dass er damit anfangen musste und alles auch noch niedergeschrieben wurde.

" Meine größte Waffe ist mein Verstand. Gewallt ist lediglich die einzige Sprache der Primitiven, mitder sie sich Gehör verschaffen können. Von daher bin ich nicht nur gegen sie, sondern verabscheue sie.
Und wenn ich gezwungen bin von ihr gebrauch zu machen, dann nicht in einem Kampf. Von daher muss ich sie leider enttäuschen. Jedoch werde ich mir einpaar Gedanken machen, wie ich - im Fall des Falles - der Krähe ihre Federn entferne. "

Dabei Grinste er wieder diabolisch. Es war das gleiche Grinsen wie vorhin schon einmal...
 
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„Gut, dann ist Hannah also bereits gewarnt. Es wäre sicher nicht das Schlechteste, wenn du diesen Kontakt zu vertiefst.“

Dann lächelte er.

„Wohl gesprochen. Aber nein, Julian, du enttäuschst mich nicht, ich freue mich, dass du eine solche Einstellung hast, denn auch ich verabscheue Gewalt und schätze den Verstand sehr. Nun, es ist gut, wenn du dir also eine andere Verteidigungsmaßnahme überlegst.
Ich schlage vor, wir verhalten uns Herrn Crain gegenüber weder freundlich noch unfreundlich, allerhöchstens leicht unterkühlt. Er soll keine Feindseligkeit spüren, denn wir wollen keine Vergeltung und Selbstjustiz, er erhält seine Strafe.
Selbst einem Mörder gegenüber sollte man nicht grausam sein. Nur die Primitiven üben Lynchjustiz aus und verhalten sich somit nicht besser als jener Verbrecher, den sie quälen.
Das Böse steckt auch in jedem von uns Kainskindern, entscheidend ist der Umgang damit. Das Tier darf nicht die Überhand gewinnen.
Wir werden also Herrn Crain nichts tun solange er niemandem etwas tut.“

Von diesem unangenehmen Thema konnten Sie auch gut erstmal Abstand nehmen.

„Ich habe den Eindruck, du bist recht gebildet, hast du studiert?“
 
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Julian nickte Ferdinand zustimmend zu. Dabei überschlugen sich in seinem Kopf bereits schon die Ideen und Gedanken, um sich am besten gegen diesen Ravno zu wehren. Und zwar so, dass es auch richtig weh tat.

" Schön jemanden zu treffen, der eine genauso gesunde Einstellung hat. Wir sollten ihn am besten mit einer höflichen Distanz behandeln. Alle Formen der Etikette wahren. Das sollte ihn verunsichern. Misstrauisch machen und uns damit einen großen Vorteil verschaffen.
Schließlich wird es ihn verunsichern, dass ein Brudermörder mit der angemessenen Höflichkeit behandelt wird. Könnte sehr erquickend werden, in dadurch zum Spielball unserer überlegenheit zu machen. "

Er lächelte in die Runde. Oja, dies konnte durchaus eine sehr spassige Angelegenheit werden. Eben ein kalkuliertes Risiko. Mit hoffentlich gutem Ausgang. Dann lächelte er Evelina und dann Ferdinand freundlich an.

" Ja, ich habe studiert. Hatte ich ihnen vorhin doch schon gesagt. Aber wahrscheinlich ist es in unsere Verschwörungstheorien untergegangen.

Ich studierte Kommunikationswissenschaften mit Schwerpunkt Sprachgebrauch und Nonverbale Kommunikation in Manchester. "
 
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Einen Malkavianer Ahnen wegen Picher behelligen, nein, das musste wirklich nicht sein.
Aber den Rothschild könnte man mal fragen...

Massimo hatte noch die Karte auf der Evelinas Name stand und ihre Handynummer. Er speicherte die Nummer in seinem Handy.

Dann klingelte Evelinas Handy.
 
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„Höfliche Distanz, genau, das ist es. Er wird uns also nicht vorwerfen können ihn schlecht behandelt zu haben.
Du hattest schon erwähnt, dass du studierst? Oh, das ist mir entfallen. Kommunikationswissenschaften, ein recht neues Studienfach, wie mir scheint. Sicher sehr interessant. Vielleicht magst du ein wenig davon erzählen?“

In dem Moment klingelte Evelinas Handy. Evelina sah ihren Vater fragend an.

„Geh ruhig ans Telefon.“

„Evelina von Rothschild“, meldete sie sich.
 
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„Guten Abend, Frau von Rothschild, hier ist Massimo Grossini. Wäre es möglich Ihren Vater zu sprechen?“ ertönte eine krächzende Stimme.
 
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„Herr Grossini - guten Abend."

Ferdinand nickte Evelina zu.

"Ja, das ist möglich, einen Moment bitte.“

Sie übergab ihrem Vater das Handy.

"Guten Abend, Herr Grossini."

Was der Nosferatu wohl wollte?
 
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„Guten Abend, Herr von Rothschild. Falls Sie jetzt oder später einen Auftrag für mich haben sollten, so können Sie sich jederzeit vertrauensvoll an mich wenden. Ich behandele solche Angelegenheiten natürlich vertraulich.
Vielleicht ist Ihnen bekannt, ob Herr Picher noch in der Stadt ist?“
 
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Warum fragte dieser Nosferatu jetzt nach Picher??
An Ferdinands Gesicht war abzulesen, dass er nicht gerade angetan war.
Er bemühte sich jedoch freundlich zu klingen. Einen Nosferatu zu vergrätzen musste nicht sein.

"Danke für das Angebot. Im Moment habe ich keinen Auftrag für Sie, aber bei Bedarf werde ich mich an Sie wenden.
Über Herrn Picher kann ich Ihnen nichts sagen, Sie könnten sich da aber an Herrn Nox wenden.
Entschuldigen Sie, aber ich bin gerade sehr beschäftigt."
 
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Ich soll mich wegen Picher an Herrn Nox wenden? Das höre ich heute schon zum zweiten Mal.

Das hieß doch, die Herren wussten etwas, aber es war etwas, worüber sie nicht reden wollten. Solche Dinge waren immer interessant. Da lohnte es sich also zu graben.

„Dann will ich nicht länger stören, Herr von Rothschild. Einen schönen Abend noch.“
 
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„Danke, das wünsche ich Ihnen ebenfalls. Auf Wiederhören, Herr Grossini.“

Ferdinand gab Evelina ihr Handy zurück.

Einem Nosferatu vertrauen?

„Herr Grossini ist ein Nosferatu Neugeborener, ich habe ihn gestern im Café de Trois kennengelernt. Ich frage mich, warum er an Herrn Picher interessiert ist.
Falls dich jemand nach Herrn Picher fragt, am besten sagst du dann dasselbe wie ich. Wir sollten da rein gar nichts preisgeben. Das fehlte noch, dass es hier Klatsch und Tratsch über Herrn Pichers Vernichtung gibt. Und wir sollten uns natürlich auch nicht negativ über Herrn Crain äußern.
Wo waren wir stehengeblieben? Ah, dein Studium."

"In was für Bereichen arbeitet man dann eigentlich mit so einem Abschluß, und warst du dann beruflich tätig?“ erkundigte sich Evelina.
 
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Julian wollte gerade ausholen, aber dann wurde ihm von dem schellenden handy über den Mund gefahren. Höflich hielt er inne und versuchte auch nicht, bei dem Gespräch mit zu hören. Es war eine private Angelegenheit. Und selbst wenn er dies optimal nutzen konnte, war es nicht angebracht. Schließlich verstand er sich gut mit Ferdinand und dies wolle er auch nicht aufs Spiel setzten.

Als die Situation es zuließ machte er eine abwertende handbewegung.

" Ich kenne keinen Mister Picher. Schießlich bin ich erst seit gestern wieder hier. Und alles was innerhalb dieser Wände besprochen wird, wird sie nicht verlassen. Und schon gar nicht durch meine Person.

Was mein Studium angeht. Kommunikationswissenschaften waren damals ein ganz neues Fachgebiet. Heutzutage gehört es fest zu den Angeboten und ist auch Teil unserer Gesellschaft.

Ich befasse mich vorwiegend mit Sprachentwicklung. Wie verändert sich die Sprache? Welchen Einflüssen unterliegt sie? Und wie entwickelt sie sich.
Ich habe auch einige Bücher zu diesen Themen verfasst. Fachliteratur und Lehrbücher. Sie beschäfftigen sich großteils mit der nonverbalen Kommunikation. Sprich mit dem deuten und benutzen von Körpersprache. Sehr interessant, sehr umfangreich und in unserer Gesellschaft sehr nützlich.

Ausdrucksweise, Wortwahl und Stimmlage können viel aufschluss über eine Person geben. Doch diese Faktoren lassen sich leicht verfälschen. Körpersprache hingegen ist schwer zu verbergen. Ein flüchtiger Blich, ein angespieltes Lächeln oder an- bezeihungsweise angespanntheit eines Gesichtes geben unendlich viele Hinweise, die es dann zu registrieren, analysieren und interpretieren gilt. "

Er machte eine kurze kreative Pause und holte hörbar Luft. Dabei senkte er seinen Blick zur gen Boden. Dann sah er wieder auf und Ferdinand an. Sein Gesicht hatte sich verhärtet, seine Augen Funkelten ihn böse an und seine Lippen waren schmal. Jedoch war seine Stimme immernoch ruhig, freundlich und vertrauenswürdig.

" Sehen sie? An meiner Stimme habe ich nichts verändert. Aber mein Gesichtsausdruck hat sie dazu gebracht darüber nachzudenken, was denn mit mir ist. Vielleicht fühlen sie sich gerade etwas unwohl, da ich sie so ansehe?! "

Sein Gesicht entspannte sich wieder.

" Ich habe sie gerade zu einer Reaktion gezwungen, die sie nicht preisgeben wollten. Um es einschränken zu können, müsste ich sie jetzt analysieren. Doch ich denke, dass dies ein Kavaliersdelikt ihnen gegenüber wäre, den ich nciht bereit bin einzugehen.

Wenn sie interesse haben, kann ich ihnen übermorgen einpaar meiner Bücher mitgeben. Dann können sie sich ein noch genaueres Bild davon machen. "
 
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„Das ist gut. Ich vertraue dir. Und ich hoffe, du kannst mir auch vertrauen und darauf, dass ich dein Bestes möchte und dir nicht mit Absicht schaden würde. Falls dir etwas unangenehm ist was ich mache, sage oder was auch immer, bitte sag es mir.
Es kann passieren, dass man unwissentlich etwas macht, was bei dem anderen Unwohlsein auslöst, und da wäre es gut es anzusprechen. Ich werde nicht abweisend reagieren, ich habe für vieles Verständnis. Und es kommen leider allzu häufig Missverständnisse vor.
Bei Clansfremden muss man eigentlich immer befürchten, dass sie alles was man sagt gegen einen verwenden könnten. Man kann leider nur mit wenigen Kainskindern wirklich offen sein, und ich würde mir wünschen, dass es bei uns so sein könnte. Ich werde dir nicht absolut alles sagen, aber was ich sage meine ich auch so, darauf kannst du dich verlassen, ich möchte dir nichts vorspielen oder lügen. Es würde mich freuen, wenn du es genauso hältst. So können wir uns nach und nach näher kennenlernen und immer mehr Vertrautheit und Vertrauen aufbauen."

Als Julian von seinem Fachgebiet erzählte hörte Ferdinand sichtlich interessiert zu.

„Es ist sicher für dich von großem praktischen Nutzen dich mit diesem Fachgebiet intensiv befasst zu haben. Es ist sehr nützlich sein Gegenüber möglichst gut einschätzen zu können.“

„Und du hast sogar Fachbücher geschrieben…“ sagte Evelina bewundernd.

„Sehr gern würde ich diese Bücher lesen, ich würde mich freuen wenn du sie mir ausleihst", sagte Ferdinand.

"Ich kann sehr gut die Gefühle anderer erkennen, auch ohne die Aura zu lesen und ohne dass ich mich genauer mit deinem Fachgebiet befasst hätte, ich habe in dieser Richtung Talent, ich bin ein guter Beobachter.
Was ich bisher rein intuitiv gemacht habe mit etwas Theorie zu unterfüttern, das wäre für mich sehr interessant und nützlich, da würde ich gern hinzulernen.
Meine Tochter wiederum ist sehr musikalisch. Sie kann wunderbar singen, und sie spielt hervorragend Geige und Klavier.“

Evelina errötete ein wenig, als ihr Vater sie so lobte.

„Wir werden uns doch wieder einen Flügel anschaffen, Vater?“

„Aber ja doch, meine Liebe.“
 
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