Warhammer Invasion - Living Cardgame?

Skar

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Warhammer Invasion wird als Living Cardgame (LCG) bezeichnet. Was macht diese Titulierung aus?
 
AW: Warhammer Invasion - Living Cardgame?

oh toll eine neue Wortschöpfung...
 
AW: Warhammer Invasion - Living Cardgame?

Ich schätze ja mal, dass die von dem ungeliebten "TCG" weg wollen. Jedes neue Trading Card Game versucht ja heute das Image des Geldabsaugers zu vermeiden und setzt nicht mehr auf Zufalls-Booster.

Dass das so der Weisheit letzter Schluss ist, glaub ich allerdings nicht. :)
 
AW: Warhammer Invasion - Living Cardgame?

Nur weil ich finde, das es da gut erklärt ist muss ich dem Ersteller ja nicht zustimmen...
 
AW: Warhammer Invasion - Living Cardgame?

Sammelkartenspiele (TCG bzw. CCG) arbeiten damit, das es Booster-Packs gibt, in denen Karten per Zufallsprinzip mit unterschiedlicher Häufigkeit vertreten sind. Meist gibt es pro Pack eine bestimmte Anzahl "Common"-Karten, einige "Uncommon" und oft sehr mächtige "rares", meist einen pro Booster Pack. Nur weiß man halt nie, welche Karten drin sind, erst wenn man sie öffnet.

Selbst wenn man ein ganzes Booster-Display kauft, kann man nie sicher sein, das man alle Karten, die es innerhalb einer Serie gibt, wenigstens einmal hat.

Man muß zum Teil viel Geld investieren, hat am Ende etliche Karten zig-fach, manche gar nicht.
Tauschen, Handeln usw. sind dann angesagt.

Dafür wurde der Begriff des LCG (Living Card Game) eingeführt, wo die Karten nun eine feste, berechenbare Häufigkeit haben.

Beim LCG gibt es immer ein Core-Set.

Das Warhammer: Invasion-LCG-Grundset umfasst 220 Karten, darunter die Starterdecks für das Imperium,
Zwerge, Orks und die Chaosrassen zu jeweils 40 Karten.

Zudem gibt es noch Hochelfen-, Dunkelelfen-, neutrale, Allianz- und Draftkarten.

Die kompletten Starterdecks zu den Hoch und Dunkelelfen- werden ca. März/April 2010 gesondert erscheinen.

Jedes dieser 40-Karten-Decks besteht aus etlichen Karten, die dreifach vorhanden sind, manche sind zweifach, andere, wenige teuerer auszuspielende und mächtige Karten sind nur einfach vorhanden.

Zu diesen 40-Karten Decks werden für jeden aus dem Pool der 24 neutralen Karten je 10 Karten dazugelost, so das man 50 Karten im Deck hat.

Damit kann man sofort zu zweit loslegen ohne groß Deckbau zu betreiben.

Statt der Booster Packs gibt es monatlich ein festes Erweiterungspack Battle-Pack genannt, mit jeweils 40 Karten, 20 verschiedene, von denen 10 Karten einmal vorhanden sind und die restlichen 10 Karten dreimal.
In jedem Battlepack sind immer die gleichen Karten enthalten.

Mancher wird sagen: Aha, es gibt doch eine unterschiedliche Häufigkeit, um alle Karten mindestens dreimal zu kaufen, dafür hat man dann andere unnötigerweise neunmal. Insgesamt ist das ganze aber immer noch billiger, als Booster zu kaufen , in denen man nie weiß, was drin ist.

Und es heißt nicht, das alle Karten überflüssig sind.
Denn innerhalb der 3 Mächte der Ordnung und der 3 Mächte des Chaos kann man die Fraktionen mischen, muß aber evtl. Strafkosten (Loyalitätskosten) bezahlen.

Allerdings kündigte FFG zum Jahresbeginn an, das man dies nach der Kritik umstellen wird.
Nach der 1. Erweiterungsserie (bestehend aus 6 Battlepacks) werden die Battlepacks der 2. Erweiterungsserie aus 60 Karten pro Pack bestehen. Es bleibt bei 20 verschiedenen Karten pro Pack, aber nun ist jede immer gleiahc genau dreimal vorhanden. Es reicht also nun ein einziges Battlepack, um alles dreimal zu haben.

Darum Living Card Game: Der Pool an Karten erhöht sich langsam, aber stetig. Ab da wird Deckbau interessant.

Wer das nicht möchte, kann auch einfach das Grundset spielen.

Der Hintergedanke ist: Da man nicht mehr viel Geld ausgibt, um sich mehrere Booster-Displays eines Spieles zu kaufen und sich so vielleicht nur auf ein einziges konzentriert, interessiert man sich vielleicht z.B. auch für die anderen beiden Living Card Games (A Game of Thrones und Call of Cthulhu), die im gleichen Format sind.

Es scheint aufzugehen, zumindest sind letztere beide, schon fast als tot geltend, als LCG neu belebt worden.
 
AW: Warhammer Invasion - Living Cardgame?

Okay, das klingt kompliziert. :)

Chipol schrieb:
Sammelkartenspiele (TCG bzw. CCG) arbeiten damit, das es Booster-Packs gibt, in denen Karten per Zufallsprinzip mit unterschiedlicher Häufigkeit vertreten sind. Meist gibt es pro Pack eine bestimmte Anzahl "Common"-Karten, einige "Uncommon" und oft sehr mächtige "rares", meist einen pro Booster Pack. Nur weiß man halt nie, welche Karten drin sind, erst wenn man sie öffnet.

Selbst wenn man ein ganzes Booster-Display kauft, kann man nie sicher sein, das man alle Karten, die es innerhalb einer Serie gibt, wenigstens einmal hat.

Man muß zum Teil viel Geld investieren, hat am Ende etliche Karten zig-fach, manche gar nicht.
Tauschen, Handeln usw. sind dann angesagt.
Gerade das klingt für mich ja nach einem perfekten Designansatz. Die Spieler können sich mit ihren Karten beschäftigen, können schauen welche ihnen noch fehlen und versuchen irgendwelche Quellen dazu aufzutun.

Ich gehöre aber auch nicht zu den TCGlern/CCGlern, die irgendwie traumatisiert davon sind, dass sie früher zu viel Geld dabei gelassen haben. Irgendwie kann ich mir auch kaum vorstellen, dass das so vielen so ergangen ist, dass sie kein TCG mehr anpacken würden. :nixwissen:
 
AW: Warhammer Invasion - Living Cardgame?

Die Erklärung ist soweit korrekt für das Game of Thrones LCG.

Warhammer Invasion ist in soweit etwas anders, als dass es das erste Spiel ist, dass für dieses Konzept komplett neu entwickelt wurde. Bei Game of Thrones und Cthulhu war es noch so, dass das Konzept sozusagen ein Angebot an die bestehende Spielerbasis der CCGs war anstatt die Dinger einfach einzustellen.

Auch bei W:I sind nicht alle Karten dreimal in der Grundbox, sondern etliche 1-2 mal. Wobei das ganze so angelegt ist, dass alle Karten die man wirklich braucht 3 mal vorhanden sind, während Karten die man weniger höufig braucht sowie sehr spezialisierte Karten nur 1 mal da sind. Die 2 fach vorhandenen Karten liegen in der Mitte.

Die Erweiterungen sind im Moment 40 Karten stark mit 10 Karten je 3 mal und 10 Karten je 1 mal.
Ab der 5ten oder 6ten wird sich das Format aber ändern zu 60 Karten, 20 verschiedene, je 3 mal.

Wenn man sich auf eine oder zwei Fraktionen festlegt, kommt man mit einer Grundbox locker aus, solange man die Karten der anderen 2 Fraktionen mit jemandem tauscht der das genauso macht.

Ich persönlich habe inzwischen einfach 2 Grundboxen. Je nachdem wie man das ganze betrachtet ist es entweder ein teureres Hobby als ein neues Brettspiel (3*25 $ ca. für die Grundboxen und dann nochmal 3*7$ pro Monat für die Addons, wenn man online kauft und ALLES haben will) oder wesentlich billiger als ein Sammelkartenspiel.

Das ganze wendet sich klar an die Leute, die klassische CCG Kundschaft sind und für vergleichsweise kleines Geld ein oder zwei andere Sammelkartenspiele nebenbei spielen wollen. Der Vorteil besteht darin, dass Ausgaben absolut planbar sind und der Overhead an Karten vergleichsweise gering. Die Ausgaben sind geringer und durch den eher geringen finanziellen Aufwand von Seiten FFG's (keine teure Turnierszene, Geldpreise etc.) ist die Chance, dass das Spiel auch mit relativ kleinen Auflagen weiter unterstützt wird relativ gut.

Der Nachteil besteht darin, dass es praktisch keine Wertsteigerung der Karten, damit verbunden keine Chance auf Investitionsgewinn/Einspielen der Kosten gibt. Turniere beschränken sich auf kleine Sachpreise (Promokarten, vielleicht mal ne eigene Karte designen etc.) und sind in der Regel lokal. Bisher gibt es quasi keine Nationale Turnierszene und man wird wesentlich mehr Gelegenheitsspieler (nur ein Grundset, nicht jede Erweiterung, suboptimale Decks = schwächere Gegner) finden und damit weniger Herausforderungen wenn man hoch kompetetiv spielt.

Mir persönlich sagt das Konzept zu - im Gegensatz zu CCGs bin ich bereit dafür Geld auszugeben. Bisher habe ich nur W:I gespielt, will aber bei Gelegenheit auch bei Cthulhu und Game of Thrones mal reingucken. Wie bereits in einem anderen Thread gesagt ist W:I ein wirklich gutes Spiel mit interessanten Möglichkeiten.
 
AW: Warhammer Invasion - Living Cardgame?

@Skar: Du würdest dich wundern. Das Problem ist, dass ein TCG wenige Monate nach der letzten Erweiterung quasi tot ist. Die Spiele leben davon, dass neue Karten neue Möglichkeiten und Strategien einführen. Jeder der sowas halbwegs ernsthaft spielt will wenigstens von den Fraktionen/Farben/Whatever die er spielt alle Karten in der jeweilig erlaubten Anzahl haben (üblicherweise 3 oder 4 pro Deck). Um da bei jeder Erweiterung hinzukommen kann man schätzen, dass man bei jeder Erweiterung eine Displaybox kauft (knapp 120$) und wahrscheinlich bis zur nächsten nochmal soviel Geld in Einzelkarten oder weitere Booster investiert. Das sind bei einem Spiel wie Magic, das in 3 Monatsintervallen neue Erweiterungen bringt zwischen 480 und knapp 1000$ Dollar im Jahr.

Und ja, da sind Tauschen, Einzelkartenkauf und andere Möglichkeiten die Wunschkarten zu erwerben (Diebstahl und Raubüberfälle mal ausgenommen) mit drin. Das ist in etwa das, was ein ernsthafter Magic-Spieler hier so im Jahr ausgibt.

Im Vergleich dazu sind 90$ Einstiegskosten (3 Starter) und dann nochmal zwischen 8$ und 30 $ im Monat (für die Chapterpacks). Tatsächlich günstig.

Was das gebrannt sein angeht: Ich kenne viele Leute, die für IHR SPIEL viel Geld ausgegeben haben, nur um Festzustellen, dass der Verlag das ganze auf einmal einstellt. Dann weiter Mitspieler zu finden wird schnell unmöglich.

Das andere Problem liegt darin, dass bei den oben genannten Preisen kaum jemand mehr als ein TCG ernsthaft spielt - ein wenn man nur eins spielt, dann am ehesten Magic, da findet man wenigstens Mitspieler. Ist das gleiche Phänomen wie bei Warhammer und 40k im Tabletop.

Eine günstige Alternative wie LCGs sind auch dazu gedacht, mehr Variation anzubieten und Leute zu ermutigen mehr als ein Spiel zu spielen. Im Moment scheint es jedenfalls zu funktionieren.
 
AW: Warhammer Invasion - Living Cardgame?

In den Spielregeln gibt es übrigens einen kleinen Abschnitt quasi als Vorwort zum Living Cardgame. Allerdings hat der Autor vergessen in dem Abschnitt etwas auszusagen was darüber hinausgeht, dass es ein Spiel mit Erweiterungen und verschiedensten Kombinationsmöglichkeiten ist.

Auf der Packung prangt auch das LCC-Symbol.

Alles nur eine inhaltsleere Etikette, um vom TCG-Stigma wegzukommen?
 
AW: Warhammer Invasion - Living Cardgame?

Die Sache ist glaube ich viel einfacher:

Fantasy Flight Games hat neben den 3 LCGs (A Game ot Thrones Call of Cthulhu und Warhammer: Invasion) auch noch 2 herkömmliche TCGs (Kingdom Hearts und das Universal Fighting System), die es aber gar nicht auf deutsch gibt.
 
AW: Warhammer Invasion - Living Cardgame?

Schon. Aber es steht doch "Kartenspiel" oben drüber Reicht das denn nicht, um von einem TCG abzugrenzen?
 
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Ich versteh nciht was sich hier soviele am LCG aufhängen... wie sie es nennen ist doch egal oder?

Und nein imho wäre nur "Kartenspiel" nicht ausreichend, denn ein LCG ist deffinitiv was anderes als z.B. das Anima Kartenspiel, Ja Herr und Meister, Munchkin, Chez Geek etc.

1. Es ist darauf ausgelegt das ständig Erweiterungen erscheinen
2. Es ist darauf ausgelegt das jeder Spieler sein eigenes Material mitbringt, bei klassischen Karten oder Brettspielen reicht ein Spiel aus, das jeder Spieler sein Deck oder seine Armee mitbringt gibts ja nur beim TCG oder Tabletop

Es ist wichtig diese Unterschiede raus zu stellen da man diese ja auch zu einem gewissen teil als qualität dieses Systems ansieht und 2. wahrscheinlich hofft dieses neue Produkt auch Leuten näher bringen zu können die mit TCGs nichts zutun haben/hatten.
 
AW: Warhammer Invasion - Living Cardgame?

Sammelkartenspiele (TCG bzw. CCG) arbeiten damit, das es Booster-Packs gibt, in denen Karten per Zufallsprinzip mit unterschiedlicher Häufigkeit vertreten sind. Meist gibt es pro Pack eine bestimmte Anzahl "Common"-Karten, einige "Uncommon" und oft sehr mächtige "rares", meist einen pro Booster Pack. Nur weiß man halt nie, welche Karten drin sind, erst wenn man sie öffnet.
[...]
Dafür wurde der Begriff des LCG (Living Card Game) eingeführt, wo die Karten nun eine feste, berechenbare Häufigkeit haben.
das leider sehr unbekannte Mystick Cardgame hatte bereits ausschließlichfeste zuteilungen (vorsortierte decks) und hat daher den begriff des CCGs verwendet. ich weiss nicht ob die definition daher so verbindlich ist.
 
AW: Warhammer Invasion - Living Cardgame?

CCG haben aber auch sehr viele Spiele mit zufälliger Aufteilung benutzt, daher ist der Begriff wohl zur Abgrenzung nicht geeignet.. wobei CCG ja sowohl für "Collectible Card Game" wie auch für "Customizeable Card Game" verwendet wurde.
 
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