Interessen: Papier&Bleistift-Rollenspiel?

Silberstein

Sethskind
Registriert
29. April 2008
Beiträge
151
Ich bin mal wieder in der Verlegenheit, einen Lebenslauf für eine Bewerbung zu formulieren und weiß nicht, ob man in der Rubrik "Interessen" angeben sollte, dass man Rollenspieler ist. Eigentlich hat Rollenspiel viele positive Eigenschaften, man versetzt sich in andere Menschen hinein, trainiert soziale Kompetenzen und entwickelt verschiedene Problemlösungsstrategien; auch für Probleme, mit denen man im Alltag nicht konfrontiert wird. Auf der anderen Seite gibt es viele Vorurteile, die ja hinlänglich bekannt sind. Wenn ich normalen Menschen erzähle, dass ich Rollenspiel spiele, werde ich immer angeschaut wie ein Alien ^^

Ist Rollenspiel salonfähig? Würdet ihr Euer Hobby bei einer Bewerbung angeben? Wie würdet ihr es formulieren, so dass es ein Personaler versteht und einen nicht in eine Schublade mit WOW-Süchtigen, LARPern, Esotherik-Spinnern und Anwendern der gleichnamigen Sexualpraktiken einordnet?
 
AW: Interessen: Papier&Bleistift-Rollenspiel?

Kommt drauf an wo du dich bewirbst...
 
AW: Interessen: Papier&Bleistift-Rollenspiel?

Ja, ich erwähne es.
Warum? Es ist immer ein Thema in einem Gespräch. Und bis dahin kommst du, wenn der Rest des Lebenslaufes stimmt.

Im Gespräch kannst du dann alles passend darlegen. Teamfähig, kannst ebenso Leitung übernehmen und lässt dich aber auch führen. Strategisches denken wird gefördert, usw.
Du musst es dann nur gut verkaufen.
 
AW: Interessen: Papier&Bleistift-Rollenspiel?

Pardon: Aber wieso zur Hölle lese ich ständig was von Hobbys/Interessen in den Lebensläufen?
Zumindest bei den Bewerbungs-Lebenslauf-Beispiel-Lektürehilfen steht nie was davon. (Und zumindest von Lehrerseite her wird auch eher davon abgeraten irgendwie sowas dabei einzufügen.)
 
AW: Interessen: Papier&Bleistift-Rollenspiel?

Personaler kennen Rollenspiele. Zumeist aus Assessment-Konzepten. Mich hat es bisher noch nie behindert und mehr als einmal weitergebracht, das drinstehen zu haben.
 
AW: Interessen: Papier&Bleistift-Rollenspiel?

Pardon: Aber wieso zur Hölle lese ich ständig was von Hobbys/Interessen in den Lebensläufen?
Zumindest bei den Bewerbungs-Lebenslauf-Beispiel-Lektürehilfen steht nie was davon. (Und zumindest von Lehrerseite her wird auch eher davon abgeraten irgendwie sowas dabei einzufügen.)

Die sind ja auch für'n A... und werden meist von Leuten geschrieben, die sich im Leben höchstens zweimal beworben haben. Wohes soll ein Lehrer denn Wissen, was in der Wirtschaft abgeht? Du musst erstmal auffallen und dann einen Grund liefern, warum DU der richtige bist. Da kannst Du auf der Privates/Sympathiebene hundertmal mehr reissen als auf der Qualifikationsebene.
 
AW: Interessen: Papier&Bleistift-Rollenspiel?

Pardon: Aber wieso zur Hölle lese ich ständig was von Hobbys/Interessen in den Lebensläufen?
Zumindest bei den Bewerbungs-Lebenslauf-Beispiel-Lektürehilfen steht nie was davon. (Und zumindest von Lehrerseite her wird auch eher davon abgeraten irgendwie sowas dabei einzufügen.)

Ich habe bei meiner Ausbildung vier oder fünf verschiedene Dozenten gehabt, die uns erklären sollten, wie man Bewerbungen schreibt. Jeder hat mir zu irgendetwas geraten, wo ein anderer gesagt hat, daß ich das "Auf gar keinen Fall" so machen soll. Soviel zum Rat von Bewerbungstrainern.

Ich schreibe mein Hobby in eine Bewerbung. Wenn mein (möglicher) Arbeitgeber wegen so etwas ein Problem macht, weiß ich nicht, ob ich überhaupt für den arbeiten möchte.
 
AW: Interessen: Papier&Bleistift-Rollenspiel?

Ich hab’s schon mal erzählt: In einem Bewerbungsgespräch als Notar-Assessor in Hamburg erwähnte ich auf die Frage nach meinen Hobbys Rollenspiel. Die drei Personaler wechselten einen Blick, eine sagte: „Schon wieder.“ Der Geschäftsführer der Hamburgischen Notarkammer erzählte dann, dass er als Schüler und Student selber DSA gespielt hatte.

Pen&Paper als Bezeichnung hingegen sagt normalen Menschen gar nichts. Ich verwende daher die Bezeichnung „Fantasy-Rollenspiele“, auch wenn sie nicht stimmt.
 
AW: Interessen: Papier&Bleistift-Rollenspiel?

Bei meiner letzten Bewerbung (auch wenn die etwas her war), habe ich einfach "Gesellschaftsspiele" hingeschrieben, da ich auch Tabletop, Sammelkartenspielen, Brettspielen und Kartenspielen nicht abgeneigt bin :D
 
AW: Interessen: Papier&Bleistift-Rollenspiel?

Bei meiner letzten Bewerbung (auch wenn die etwas her war), habe ich einfach "Gesellschaftsspiele" hingeschrieben, da ich auch Tabletop, Sammelkartenspielen, Brettspielen und Kartenspielen nicht abgeneigt bin :D
Dito. Das fasst alles schön zusammen, entspricht der Wahrheit und hinterlässt erstmal keine großen Fragezeichen in den Köpfen.
 
AW: Interessen: Papier&Bleistift-Rollenspiel?

Ich schreib beides. Gesellschaftsspiele und fantastisches Rollenspiel.
Naja, bin auch in 'nem großen, relativ bekannten Spieleverein, ich bring da noch die "ehrenamtliches Engagement"-Schiene...
 
AW: Interessen: Papier&Bleistift-Rollenspiel?

Ich schreib beides. Gesellschaftsspiele und fantastisches Rollenspiel.
Naja, bin auch in 'nem großen, relativ bekannten Spieleverein, ich bring da noch die "ehrenamtliches Engagement"-Schiene...

Gerade aber bei "ehrenamtliches Engagement" wäre ich vorsichtig. Da befürchten viele Firmen, dass das Ehrenamt zuviel Zeit wegnimmt, die man gerne für Engagement für die Firma sehen würde.
 
AW: Interessen: Papier&Bleistift-Rollenspiel?

Gerade aber bei "ehrenamtliches Engagement" wäre ich vorsichtig. Da befürchten viele Firmen, dass das Ehrenamt zuviel Zeit wegnimmt, die man gerne für Engagement für die Firma sehen würde.

Wer erzählt den sowas? Mit der Befürchtung darfst Du auch nicht reinschreiben, dass Du Familie hast (die könnte ja Zeit wegnehmen), Sport treibst (könnte ja Zeit wegnehmen) oder überhaupt irgendwas in Deiner Freizeit machst...
 
AW: Interessen: Papier&Bleistift-Rollenspiel?

Wer erzählt den sowas? Mit der Befürchtung darfst Du auch nicht reinschreiben, dass Du Familie hast (die könnte ja Zeit wegnehmen), Sport treibst (könnte ja Zeit wegnehmen) oder überhaupt irgendwas in Deiner Freizeit machst...

Ist was anderes.
Familie = sozialer Background, immer gut
Sport = Wettbewerbsorientierung, auch nicht schlecht
Ehrenamt = Zeitfresser

Kommt aber natürlich auf die Brache und die Firma an. Von einigen Firmen (Handel) weiss ich jedenfalls, dass das in einem Bewerbungsschreiben "nicht gern gesehen" ist.
 
AW: Interessen: Papier&Bleistift-Rollenspiel?

Was ein Blödsinn, ehrenamtliches Handeln zeigt die Bereitschaft, sich für eine Aufgabe auch dann zu engagieren, wenn kein finanzieller Anreiz besteht. Abgesehen davon, das ehrenamtliches Engagement genauso für sozialen Hintergrund steht.

Wer sich in seiner Freizeit für nichts engagiert, der engagiert sich auch in der Firma für nichts.
 
AW: Interessen: Papier&Bleistift-Rollenspiel?

Wer sich in seiner Freizeit für nichts engagiert, der engagiert sich auch in der Firma für nichts.

Sollte man meinen, aber:
Ich kann die Gedankengänge der Firmenleitung schon nachvollziehen:
"Der Bewerber Mustermann hat angegeben viel Ehrenamt in einem Spieleverein zu machen. Wird der nicht während der Arbeitszeit öfters den Kopf bei seinem Ehrenamt haben? Und wenn Überstunden anfallen oder Arbeitszeiteinsatz abseits der Geschäftszeiten, da wird er wegen seines Ehrenamtes leicht vorgeben können, dass er nicht Überstunden leisten kann. Ne, ne, so ein Ehrenamt frisst Zeit und Motivation."
 
AW: Interessen: Papier&Bleistift-Rollenspiel?

Sollte man meinen, aber:
Ich kann die Gedankengänge der Firmenleitung schon nachvollziehen:
"Der Bewerber Mustermann hat angegeben viel Ehrenamt in einem Spieleverein zu machen. Wird der nicht während der Arbeitszeit öfters den Kopf bei seinem Ehrenamt haben? Und wenn Überstunden anfallen oder Arbeitszeiteinsatz abseits der Geschäftszeiten, da wird er wegen seines Ehrenamtes leicht vorgeben können, dass er nicht Überstunden leisten kann. Ne, ne, so ein Ehrenamt frisst Zeit und Motivation."

Wie gesagt, DIESE Argumentation gilt für jede Freizeitgestalltung. Das sich jede Firmna einen freizeitlosen Arbeitnehmer wünscht, ist klar. Gibt's aber nicht.
 
AW: Interessen: Papier&Bleistift-Rollenspiel?

Meiner Erfahrung nach ist ehrenamtliche Tätigkeit im Lebenslauf eher ein Pluspunkt. Auch und gerade bei Arbeitgebern, die bedingungslosen Einsatz erwarten. Das ist ja das Kranke an den heutigen Einstellungskriterien. Man soll doch bitte selbstverständlich das Studium in Bestzeit und mit Bestnote absolviert haben aber trotzdem außeruniversitäre Aktivitäten vorweisen. Man soll natürlich Familie und mindestens ein interessantes Hobby haben (gerne Golf, was ja bekanntlich überhaupt nicht zeitaufwendig ist). Soziales oder politisches Engagement sind gern gesehen. Natürlich sollte auch die Zeit nicht fehlen, um Joggen oder ins Fitnessstudio zu gehen und sich generell um ein ansprechendes Äußeres zu kümmern. Aber das alles sollte einen natürlich nicht davon abhalten, immer und zu jeder Zeit zur Verfügung zu stehen und alles stehen und liegen zu lassen, um irgendwohin zu reisen oder umzuziehen, wenn die Firma es verlangt.

Es gibt kaum etwas, das mich so abstößt wie diese die Intelligenz aller Beteiligten beleidigende Schizophränie. Und was mich am meisten ärgert, ist, dass ich mir das im Bewerbungsgespräch auf gar keinen Fall anmerken lassen darf.
 
AW: Interessen: Papier&Bleistift-Rollenspiel?

Man soll doch bitte selbstverständlich das Studium in Bestzeit und mit Bestnote absolviert haben aber trotzdem außeruniversitäre Aktivitäten vorweisen.

Das erinnert mich an eine Freundin von mir, die ihr Sowi-Diplom mit 1,7 mit 24 Jahren erreicht hatte und trotzdem ein Jahr lang arbeitslos war: Sie sei zu jung!
 
Zurück
Oben Unten