Hobbyspieler = Nerd?

Skar

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Das Gegenteil oder besser gesagt der Gegenpart zum Casual Gamer ist ja wohl der Hobbyspieler. Und der Hobbyspieler weist nunmal Nerd-"Kompetenz" auf.

Geht ihr so weit mit mir konform?

Dann weiter: Ist der Nerd gut für den Hobbymarkt? Besser als der Casual Gamer?
 
AW: Hobbyspieler = Nerd?

Es gibt Rollenspiel Casual Gamer? Erläuter doch bitte mal was das sein soll. Für Computerspiele kenn ich das ja, aber für RPGs?
 
AW: Hobbyspieler = Nerd?

Das ist der Typ der zwar Rollenspiel an sich mag, aber an langfristigen Sachen überhaupt kein Interesse hat, und eigentlich auch nur mal so nebenbei in der Kneipe einen Abend im Monat mal was zocken will.
Wenn sich's halt ergibt. Ohne dass man dafür einen Großteil seiner knapp bemessenen Freizeit opfern muss.

Ja, es gibt solche Spieler. Sind etwas schwer zu integrieren, wenn man diesen Ansatz nicht selber verfolgt.
 
AW: Hobbyspieler = Nerd?

Ansonsten darf die Frage auch gerne für Brett- und Computerspieler beantwortet werden.
 
AW: Hobbyspieler = Nerd?

Das verbreitetste bzw. meist gespielte Computerspiel ist Solitär.
Und "Hardcore-Gamer" (wobei es da viele verschiedene Abstufungen gibt) sind in der Regel schon irgendwie Nerdy.
Bin ich selber. Hab ich kein großes Problem mit...
Casual Gamer sind aber ein total ANDERER Markt als "Hobbyspieler". Siehe Die Sims. Siehe den Großteil der Wii-Titel. Ja, die verkaufen sich gut. GTA verkauft sich aber auch gut, und Halo 3 ebenfalls.
Insofern KANN das Ansprechen von Nichtspieler über einfache, wenig "Investition" (Zeit, Geld) bedürfende Produkte sehr lukrativ sein, aber a) ist das ein EIGENER Markt, der nur wenige Überschneidungen mit dem "Hobby" Markt hat, und b) haben die Synergieeffekte einen langen Weg, was bedeutet, eine Firma, die viel Geld mit Casual Games macht, kann damit den teuren Hobby-Markt der weniger gewinnbringend ist mitfinanzieren. Siehe Steve Jackson Games, die sich fast nur noch von Munchkin - DEM Casual Game schlechthin - ernähren. Und c) der eine Markt KANN, aber MUSS NICHT auf den anderen abfärben. Jemand der als casual gamer anfängt wird wohl eher selten zum Hobbyspieler, und jemand der schon länger Hobbyspieler ist, hat häufig keine Verwendung für Casual-Kram. Da nehme ich mich mal selbst als Beispiel: Ich finde die meisten Casual Games furchtbar langweilig, weil ich lieber etwas "richtiges" spielen würde.
 
AW: Hobbyspieler = Nerd?

Gitb es überhaupt ein Rollespiel, das sich für Casual Gamer eignen würde?
 
AW: Hobbyspieler = Nerd?

Feng Shui, All Flesh Must Be Eaten, Dungeons & Dragons... so ziemlich alles, was nicht auf einen festen Cast an Charakteren setzt.
Ars Magica und Vampire bieten sich da z.B. weniger an.
 
AW: Hobbyspieler = Nerd?

Hmm... ich hab den Begriff, wie man ihn hier verwenden will immer noch nicht so ganz raus. Aber im Grunde genommen müsste doch für diesen Spielertyp eigentlich alles rausfliegen, was eine Seitenstärke von... sagen wir mal 100 Seiten überbietet¿!?
 
AW: Hobbyspieler = Nerd?

Ich muss auch sagen, ich finde allen Spieler, die Tao aufzählt, für "Casual Play" nicht geeignet. Zwar erfordern sie keine festen Charaktere, sind aber was Umfang und Regeln angeht imho nicht mit einer "casual" Haltung zu vereinbaren.
 
AW: Hobbyspieler = Nerd?

Aber im Grunde genommen müsste doch für diesen Spielertyp eigentlich alles rausfliegen, was eine Seitenstärke von... sagen wir mal 100 Seiten überbietet¿!?
Dies unterstellt, ist zu beachten, daß es nicht notwendig ist das ganze System zu kennen. Was interessieren mich als Spieler die Regeln zur Magie, wenn ich einen Kämpfer spiele? Was interessieren mich überhaupt (tiefgreifende) Regeln - der SL oder wer-auch-immer wird mir schon sagen, was ich zu würfeln habe und was am Ende passiert.
 
AW: Hobbyspieler = Nerd?

Das Gegenteil oder besser gesagt der Gegenpart zum Casual Gamer ist ja wohl der Hobbyspieler. Und der Hobbyspieler weist nunmal Nerd-"Kompetenz" auf.

Geht ihr so weit mit mir konform?

Nein. Hobbyspieler und Nerd ist nicht synonym. Man kann Rollenspiel mit Aufwand betreiben ohne Nerd-züge anzunehmen. Ausserdem gibt es genug Voll-nerds, die sich auch einen Scheiß um das Spiel kümmern.

Nerds werden dann ein Problem, wenn sie das Gesicht des Hobbies sind.
 
AW: Hobbyspieler = Nerd?

Ich muss auch sagen, ich finde allen Spieler, die Tao aufzählt, für "Casual Play" nicht geeignet. Zwar erfordern sie keine festen Charaktere, sind aber was Umfang und Regeln angeht imho nicht mit einer "casual" Haltung zu vereinbaren.
Zumindest bei Feng Shui bin ich eher Toas Meinung.
 
AW: Hobbyspieler = Nerd?

Dass dieses Thema hier in "Rollenspiele" gelandet ist, obwohl es das nur peripher betrifft ist die Schuld eines gewissen Supermoderators, dessen Anweisung so lautete. ;)

Das verbreitetste bzw. meist gespielte Computerspiel ist Solitär.
Und "Hardcore-Gamer" (wobei es da viele verschiedene Abstufungen gibt) sind in der Regel schon irgendwie Nerdy.
Bin ich selber. Hab ich kein großes Problem mit...
Es gibt einige bekanntere Studien darüber, wie viele echte Casuals es gibt und wie oft im Internet (wie hier bei B! auch) irgendwelche Billigspielchen gezockt werden. Ein riesiger Markt gemäß deren Schätzungen.

Casual Gamer sind aber ein total ANDERER Markt als "Hobbyspieler". Siehe Die Sims. Siehe den Großteil der Wii-Titel. Ja, die verkaufen sich gut.
Die Wii-User bringen zum Großteil eine Überschenidung mit sich. Ich zB bin Hobbyspieler (und ja, Nerd) und hab die Wii. Meine Nachbarn sind die Casuals, die hin und wieder bei mir mitzocken.

Insofern KANN das Ansprechen von Nichtspieler über einfache, wenig "Investition" (Zeit, Geld) bedürfende Produkte sehr lukrativ sein, aber a) ist das ein EIGENER Markt, der nur wenige Überschneidungen mit dem "Hobby" Markt hat, und b) haben die Synergieeffekte einen langen Weg, was bedeutet, eine Firma, die viel Geld mit Casual Games macht, kann damit den teuren Hobby-Markt der weniger gewinnbringend ist mitfinanzieren.
Der Casual-Markt kann, wie du schon sagst, lukrativ sein. Aber der Casualgamer geht weiter. Er verbleibt nicht im Hobby, denn dann wäre er schon längst ein Hobbygamer.

Siehe Steve Jackson Games, die sich fast nur noch von Munchkin - DEM Casual Game schlechthin - ernähren. Und c) der eine Markt KANN, aber MUSS NICHT auf den anderen abfärben.
Munchkin ist kein wirkliches Casual Game. Da kommt der Casual erstmal gar nicht ran. Schon gar nicht würde er sich die ganzen Devotionalien zulegen. Dafür müsste er schon Hobbyspieler sein. Der Casual läuft durch den Supermarkt und nimmt Monopoly Berlin oder Scrabble extrem mit. Aber wie gesagt verbleibt er nicht im Markt. Ist die Gelegenheit günstig, dann greift er zu. Morgen geht er aber lieber in der Zoo.

Klar kann man vom Casual zum Hobbyspieler werden, daber das ist nicht die Regel. Man kann sie auch einfach als Hobby-Neueinsteiger zählen.^^

Aber noch was Wichtiges. Der Casual kennt keine Spieleverlage (abseits des Allgemeinwissens), er kennt keine Spieleautoren, er kennt keine Vergleichstitel, er ist nicht Teil des Hobbys. Er ist kein Fan, gehört nicht zum Fandom. Casual-Gamer haben also keine gemeinsame Community, sie reden nicht übers Spielen. Die Anbieter müssen ihre Produkte zu ihnen bringen, damit sie konsumiert werden. Der Hobbyspieler macht aus der Bringschuld der Anbieter eine Holschuld seinerseits. Er will Infos, Produkte, Meinungen, halt alles was er zu seinem Hobby kriegen kann.

Der Hobbyspieler ist aber auch anspruchsvoll. Prüft Produkte auf Herz und Nieren und hat letztendlich eine Meinung zu seinem Hobby betreffenden Themen.

Also wer ist jetzt besser für den Markt? Die große unzuverlässige und unbestimmbare Masse an Casual da draußen oder die wenigen anspruchsvollen und gut informierten Hobbyspieler?
 
AW: Hobbyspieler = Nerd?

Nein. Hobbyspieler und Nerd ist nicht synonym. Man kann Rollenspiel mit Aufwand betreiben ohne Nerd-züge anzunehmen. Ausserdem gibt es genug Voll-nerds, die sich auch einen Scheiß um das Spiel kümmern.

Nerds werden dann ein Problem, wenn sie das Gesicht des Hobbies sind.
...wenn man sie als sozial abgewertet definiert.


Ich sehe sie als überdurchschnittlich mit etwas Bestimmten beschäftigt an. Das muss nicht, kann aber eine soziale Abgeschiedenheit bedingen. Für Außenstehende mag das aber im besonderen Maße so wirken. (Das sind aber ganz normale soziologische Vorgänge, die den Habitus beeinflussen.)
 
AW: Hobbyspieler = Nerd?

Ich glaube Du unterschätzt wo man z.B. Munchkin überall finden kann. Diese Spiele haben längst den Weg in den normalen Spielwarenhandel gefunden. In Tübingen hab ich das Ding schon im Müller (Drogerie!) liegen sehen.

Casual Rollenspieler werden eher Mainstream wie DSA oder D&D spielen. Die Dicke des Regelwerkes ist dafür nicht wirklich ausschlaggebend, weil der Spieler selbst das Ding ja eh nicht liest. Eine meiner letzten festen Runden in Deutschland bestand de facto NUR aus Casuals - mit Ausnahme des SL und mir. Der Rest sind Leute die die ganze Woche mit Gaming (Computer oder analog) nix am Hut haben und sich einmal die Woche treffen um mit ihrem Kumpel (dem SL) nen lustigen Abend zu haben. Der könnte im Prinzip auch in der Kneipe stattfindden - nur wird hier halt gespielt.

DAS ist in meinen Augen ein Casual RPGler.
 
AW: Hobbyspieler = Nerd?

Ich glaube Du unterschätzt wo man z.B. Munchkin überall finden kann. Diese Spiele haben längst den Weg in den normalen Spielwarenhandel gefunden. In Tübingen hab ich das Ding schon im Müller (Drogerie!) liegen sehen.
Das ist natürlich schon mal eine gute Voraussetzung, um ein Casual Game zu werden.

Aber der Casual müsste es schon einmal gespielt haben, um Interesse daran zu haben. Denn in der Drogerie wird es ihm keiner erklären können und selbsterklärend ist das Spiel auch nicht von seiner Aufmachung her. Die 47te Monopoly-, Kniffel- oder Mensch ärgere dich nicht-Variation hat es da deutlich leichter.

Ich bin mir sicher Senioren-Kniffel wird weit öfter gekauft als Munchkin. ;)
 
AW: Hobbyspieler = Nerd?

Munchkin ist zum Casual geworden, auch wenn es Munchkin-Fans ärgert. Mein Bruder kriegte von seiner Schwägerin (die es aus ihrem Freundeskreis kannte) Munchkin geschenkt. Beide sind erstaunt bis entsetzt, als ich mich über das Einsickern dieser RPG-Parodie in die "Wirklichkeit" freue, denn keinem von beiden war klar, dass es da einen Bezug gibt und das Spiel machte ihnen trotzdem viel Spaß.
 
AW: Hobbyspieler = Nerd?

Ich hab da ähnliche Erfahrungen gemacht wie Shub-Schumann. (Auch wenn den beiden in meinem Fall der Kontext durch mich klar geworden sein könnte, da ich sie Quasi zum ersten mal mit der Nase drauf gestoßen habe. Nur hats dann ein paar Monate gedauert, als über mir unbekannten Phaden doch noch jemand meine Bekannte sich das Spiel angeschafft hatte und es ihr an dem entsprechenden abend, als sie ganz stolz ihr neues Kartenspiel präsentierte, wieder einfiel, dass da der eine Abend doch war....)

Naja, auf der letzten MS war sie dann zum Nischen-Vortrag aufgetaucht. *g*
 
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