Rollenspieltheorie Unterschiede pen&paper zu Computerrollenspiel

Genauso funktioniert die Realität! ; ) Oder beweis mir mal was passiert wäre wenn du vor 7 Jahren in Bus X eingestiegen wärst.
Deswegen gibt es den Determinismus.
Gerade weil die Alternativen nur theoretisch bestehen.


[Beobachtung eingeschränkte Charakterwahl bei V:tM]

Tja, ich schon. Was sagt uns das?
Das du nicht Rules as Written spielst und die Aussage im Gegensatz zu Umfragen wie der: Was lasst ihr alles zu? steht?
Gerade wenn man betrachtet das mitunter die die vorgeben alles zu zulassen effektiv bestimmte Charakter-Konzepte streichen.

Hinsichtlich des Singleplayer Rollenspiel hat es weniger etwas mit Handlungsfreiraum zu tun als das der Vergleich mit Pen & Paper dahingehend nicht funktioniert das man im P&P nicht alleine spielen kann.

Ich behaupte ja nicht, dass Pen&Paper "die bessere Freizeitbeschäftigung ist".
Außer an der Stelle wo du Elder Scrolls mit deiner P&P Runde vergleichst.
Außer an der Stelle wo du CRPGs/MMOs absprichst Freiheiten zu bieten.


Ich behaupte lediglich, dass der Handlungsfreiraum in Letzterem um ein Vielfaches höher ist. Ich finde den Vergleich auf dieser Ebene sogar relativ unsinnig, muss ich sagen.
Ich spreche nicht vom Handlungsfreiraum sondern von den Handlungsoptionen.



Ich habe mehrere Regelwerke gelesen bei denen Stereotypen sowie Klassen explizit für Nicht-Spielercharaktere vorbehalten waren und angeregt wurde das sich der Spieler bitte zwischen den anderen Stereotypen bzw. Klassen entscheiden soll. Ebenso wie mehrere Rollenspiele bereits im Text darauf hinweisen das wenn man eine bestimmte Region bestimmt bestimmte Stereotypen und Klassen nicht passen oder nicht zur Verfügung stehen.
Das habe ich ja bereits eingeschlossen. Und wie ich schrieb: das kann man ignorieren und trotzdem spielen.
Dann spielt man effektiv nicht mehr das P&P Rollenspiel das man sich gekauft hat. Man hat eine gute Chance einen Flamewar auszulösen. Man muss das System und Setting entsprechend manuell ändern.

Welches Videospiel kennst du, in dem man die von den Entwicklern gesetzten Grenzen und Gesetze ignorieren und so spielen kann, wie es eigentlich nicht vorgesehen ist?
Ganz spontan: Bloodlines
Ansonsten kann man cheaten, man kann modden und m.E. ist das durchaus das gleiche als wenn man sich neues Hausregeln und Settingergänzungen macht. Man wird ggf. inkompatibel zu anderen Gruppen und es ist je nach Umfang ein großer Aufwand.


[Freischaltung von Klassen & Stereotypen im P&P]

Gut. Das stellt allerdings voraus, dass man zum Beispiel entsprechende Klassen oder Stereotypen nur dann spielt, wenn sie im Buch und durch die Designer vorgegeben erklärt / erläutert und präsentiert werden. Man muss das nicht. Man muss in keinem Fall auf ein Splatbook oder ein Regelwerk warten, um irgendeinen Exot oder eine Prestigeklasse zu spielen. Im Videospiel musst du die entsprechenden Punkte bezahlen oder das Ganze freischalten. In MMOs erst recht, da funktionieren Hacks, Cheats und Mods nicht so wirklich.

Einerseits ist die Aussage das man im RPG keine Klassen, Stereotypen etc. zum freischalten hat einfach Falsch.
Andererseits braucht man beim P&P RPG die Regeln oder aber man spielt etwas das systemtechnisch wenig mit dem eigentlichen Buch zu tun hat oder man moddet sich die Sachen dazu.
Letztlich, wenn man in einer übergreifenden Runde spielt, so etwas wie Mind's Eye Society im LARP (als sichtbares Beispiel) funktioniert auch das hacken/cheats und mods im P&P nicht so wirklich.


Weil es in der Regel keine Möglichkeit gibt die Alternativen Fortgänge zu beweisen bzw. praktisch zu erleben.
"In der Regel". Was würde einen davon abhalten, das dennoch zu tun?
Der Umstand das man den Spielstand wahrscheinlich nicht so hinbekommen wird wie er einmal gewesen ist. Weil man sich nicht mehr genau an alles erinnert. Weil die Aufzeichnungen unvollständig sind.
Der Umstand des Aufwands. Das heißt, Weil die Gruppe keine Lust hat X Stunden neuzuspielen um zu dem alten Spielstand zu kommen. Weil die Gruppe keine Lust hat X Stunden nach dem Spielstand im Grunde auf Halt zu setzen und ggf. für nichtig zu erklären.
Der Umstand der Befindlichkeiten. Weil es den meisten schon nicht passt auch nur zu erklären "was passiert wäre wenn,.." geschweige den das ganze nochmal durchzuspielen.

Mal andersrum: nehmen wir an Videospiel XY bietet dir zwei Optionen.
Das sind zwei valide, praktisch existierende Optionen mehr als in einem P&P Rollenspiel existieren.
In einem P&P Rollenspiel hat man mitunter die Entscheidungsfreiheit, aber man kann effektiv nur eine einzige Option wählen.
Die Optionen die man nicht gewählt hat, inklusive Konsequenzen, existieren im P&P nur theoretisch.

Im Rollenspiel hast du diese Einschränkung eben nicht. Und deswegen finde ich es persönlich auch so absurd, überhaupt davon auszugehen, dass ein Videospiel "mehr Freiheit" in der Entscheidung liefern könnte.
Ich persönlich finde es ja absurd wenn du mir unterstellst ich würde behaupten das Videospiele "mehr Freiheit" bieten wenn ich davor davon Sprach das Videospiele eine "andere Form von Freiheit" bieten.

Es geht nicht darum, es zu "behaupten". Es geht darum, dass die Entscheidungsfreiheit existiert. Theoretisch oder nicht, sie ist da.
Die alternativen Handlungsoptionen existieren nicht.
Sie sind faktisch nicht vorhanden.
Sie können theoretisch angenommen werden aber sie sind praktisch nicht da.

Unabhängig davon welche Handlungsoptionen die Mitspieler zulassen oder nicht.
Effektiv wird nach der Runde nur ein einzelner Strang von getroffenen Handlungen existieren.


In einem Videospiel ist die Handlungsfreiheit effektiv auf eine festgelegte Anzahl von Optionen begrenzt. Immer. Du kannst dich zwar durch Speichern und Laden umentscheiden, allerdings keine Entscheidung abseits dessen treffen, was vorgesehen ist und das Spiel trotzdem weiterspielen.
Nur als Anmerkung. Man wird auch im P&P keine Entscheidung abseits dessen treffen können was von der Gruppe vorgesehen bzw. im Rahmen des Spiels als legitim betrachtet wird. ^^

Du zeigst ein Feature auf. Videospiele lassen zu, durch Laden & Speichern und wiederholtes Durchspielen alternative Handlungsstränge zu erkunden. [..] Das ist aber kein Beweis für größere Handlungsfreiheit, vielleicht eher dafür, dass Videospiele eine höhere Wiederspielbarkeit besitzen.
Das ist auch kein Beweis für Handlungsfreiheit sondern für Handlungsoptionen.


Ansonsten gibt es Spiele die stärker auffächern als Heavy Rain (Alpha Protocol, Way of the Samurai 3)
Auch die haben eine überschaubare Anzahl an Alternativen. Im Gegensatz zum Rollenspiel

Ich finde die Optionen bei Way of the Samurai 3 nicht wirklich überschaubar.
Ansonsten. Stimmt, im Gegensatz zum Rollenspiel.
Im Rollenspiel gibt es nämlich nicht eine Alternative.

Ja. Weil man auf die Antwort hin: "Mein Charakter macht jetzt X"
Nicht verifizieren kann in wie weit das eine tatsächliche Entscheidung war oder man weiter auf Schienen geführt wird.
Weil theoretisch immer die Gefahr besteht, böse gerailroadet zu werden? Das ist ein wenig dünn.

Nein. Weil es keine stichhaltige Methode gibt die Entscheidungsfreiheit, bzw. die Existenz anderer Handlungsoptionen zu beweisen.


@Scathach
Was man erkennt hängt mitunter stark davon ab was man betrachtet und was genau man erwartet. Das heißt ich habe einige Beispiele angeführt bei denen sie Erwartungen nicht gänzlich in Schall und Rauch versanden.

Natürlich kann man den Spielleiter fragen, nur ist es bereits unsicher in wie weit der Spielleiter darauf antworten wird. Es gab hier vor kurzem einen Thread zu dem Thema ob Geheimnisse verraten werden, wo die Aussage war das es öfters nicht geschieht.
Selbst wenn der Spielleiter sich äußert wie die Alternativen ausgesehen hätten kann man dies ihm glauben, oder auch nicht.

Bei Videospielen gibt es durchaus ein miteinander, sei es in der Form von der Kommunikation mit den Machern von Shadowrun Returns oder innerhalb von entsprechenden Modder-Communities.
Was den Maskenball angeht würde man ggf. auf einen der Rollenspiel Server eines MMOs gehen?
 
@ Teylen:
Mich haben bei Shadowrun meine Spieler gefragt, ob wir einen Maskenball spielen können.
Allgemeine Pinkelpause, und dann hatte ich genug an NPCs aus dem Ärmel geschüttelt, um das leiten zu können - mit der Bitte an die Spieler, auch einfach munter drauf los zu improvisieren.
Im Endeffekt wars richtig spaßig, hat einige tolle Szenen gebracht, sowie einen Haufen NPCs, mit dem die Chars Nummern getauscht haben, und die daher auch weiter vorkommen könnten.
Und ein disziplinarisches Gespräch mit einem Angestellten der Chars, der in seiner Dienstzeit auch da mit seiner Freundin rumhing.

Was machst du, wenn du bei Skyrim einen Maskenball willst? Oder bei The Walking Dead?
Du könntest ihn dir modden, vielleicht. Wenn du im Modding drinsteckst.
Aber länger als ne Pinkelpause braucht das schon, sofern es möglich ist.

Klar sind Mods eine Möglichkeit - aber es DAUERT eben seine Zeit, während die P&P-Improvisation deutlich schneller kommen kann und man nicht erst zum Skriptkiddie werden muß bzw. darauf wartet daß die Modding-Community was bastelt. :rolleyes: Darauf magst du nicht so eingehen, hm?
 
Abhängig vom Improvisationstalent (und ggf. Willen) braucht auch das improvisieren im P&P Zeit wenn es stattfindet.
Es gibt Menschen die schütteln Abenteuer in der Pinkelpause raus, andere brauchen dafür Wochen und manche nehmen gar nur Abenteuer die andere gemacht haben.
 
Welche Form der Freiheit sollte es denn noch geben, wenn die einzige effektive Beschränkung nur durch den Handelnden selbst geschehen kann (Freiheit zur Beschränkung)?
Wirklich?

Wenn die Gruppe mir untersagt, meinen favorisierten Charakter zu spielen ("Wir wollen heroische Fantasy. Da paßt dein Meuchelmörder nicht!" - "Wir wollen LowTech/Power spielen. Da kannst du nicht einen hochgezüchteten Straßensamurai spielen), dann beschränkt nicht das meine Freiheit?

Und, was mich schon die ganze Zeit interessiert: was ist eigentlich so schlimm daran, wenn Pen&Paper eine "absolute Freiheit" (was auch immer das letztlich sein soll) zulässt?
Nichts, aber wer hat dies denn behauptet?

Was soll diese Ganze "ihr wollt es nur nicht wahrhaben"-Diskussion überhaupt?
Sag du es mir. Bei der mittlerweile regen Beteiligung solltest du das doch wissen oder wieso beteiligst du dich?
 
*lol* geile Studie. Ich wette, wir werden in dem Paper die entgültige Definition des Wortes "Rollenspiel" finden. Muss ja. Oder worauf haben die Knallchargen ihre Daten gegründet?
Wieviele Computerspiele führen einen Avatar? gefühlt 95%. Sind das alles Rollenspiele?
 
Engine und technische Tools versagen in ihrer Vielfältigkeit gegenüber der reinen Phantasie und Vorstellungskraft. Immer.

This.

Machen wir es uns einfach und vergleichen das freieste CRPG mit der freiesten Rollenspielrunde. Ja Teylen, auch da kann zurückgegangen und mal die andere Option gewählt werden, was sollte uns daran hindern?

Mir ist ohnehin schleierhaft, worüber hier schon seitenlang diskutiert wird.
 
Bei Videospielen gibt es durchaus ein miteinander, sei es in der Form von der Kommunikation mit den Machern von Shadowrun Returns oder innerhalb von entsprechenden Modder-Communities.
Was den Maskenball angeht würde man ggf. auf einen der Rollenspiel Server eines MMOs gehen?

Dass es ein Miteinander gibt, bestreite ich nicht. Gerade im MMO-Bereich.
Aber auch da kann ich selten einen Entwickler fragen, ob er mir persönlich jetzt XY dazuentwickelt, weil ich da gerade Lust drauf hätte. Da sagt der nein.
Meinen SL kann ich das auch fragen, bei dem gibt es realistisch betrachtet durchaus auch die Option auf ein ja.


Stimmt, dort könnte man hingehen. Und vielleicht habe ich in dem MMO die Klamotten, die ich für den Char will, oder auch nicht.
Aber was, wenn ich diesen Maskenball eben nicht in einem MMO will?

Wenn ich den jetzt, während ich gerade Skyrim zocke, haben will? Mit beteiligten NPCs?
Wie erlauben mir die Freiheiten Skyrims den?


Ich sehe aber nicht, wo ich Videospiele schlecht mache, nur weil ich sage, dass sie weniger Freiheiten bieten, als Pen&Paper.
Es gibt ja auch noch einen ganzen Haufen anderer Qualitätsmerkmale, die man haben kann, oder eben nicht.

Das hier zB.:
Die andere Möglichkeit ist, sich damit abzufinden das Computerspiele schon lange nicht mehr der "kleine Bruder" des Pen&Paper Rollenspiels sind und anfangen von den Leuten die da tätig sind zu lernen. In erster Linie Mechaniken, Erzähltechniken und Geschichten - darin sind die Computer Dinger dem Pen&Paper seit Jahren überlegen.
Das würde ich so auch jederzeit unterschreiben.
Was Erzähltechniken, Inszenierung etc. angeht, klar haben sie da die Nase vorn.
Genauso wie professionelle Storyschreiber da gewiss mehr hinkriegen, als ich in meiner Freizeit.
Und "kleiner Bruder" - bei den Umsatzzahlen eines GTA V würde ich es kaum wagen, sie als "kleinen Bruder" des Pen&Paper zu bezeichnen. Videospiele, egal auf welcher Plattform, erreichen sehr viel mehr Menschen als Pen&Paper.
Und haben wie gesagt zweifelsohne ihre Vorteile, die ich ihnen nicht absprechen würde.
Gleichzeitig hat das Medium eben auch Schwachpunkte.
Um mehr gehts hier doch nicht.
 
Es muss nicht das freiste CRPG sein das der Spieler mehr als eine Option hat.
Auch die freiste Rollenspielrunde geht nicht zurück um ab Punkt X einmal eine andere Wendung zu nehmen.
Geschweige den das sie dies mehr als einmal macht.
 
Dass es ein Miteinander gibt, bestreite ich nicht. Gerade im MMO-Bereich.
Aber auch da kann ich selten einen Entwickler fragen, ob er mir persönlich jetzt XY dazuentwickelt, weil ich da gerade Lust drauf hätte. Da sagt der nein.
Ich kenne Leute die mit den Entwicklern bzw. den Moddern von Bloodlines reden.
Auch sonst wird in der Modder Szene sehr stark kommuniziert.


Stimmt, dort könnte man hingehen. Und vielleicht habe ich in dem MMO die Klamotten, die ich für den Char will, oder auch nicht.
Aber was, wenn ich diesen Maskenball eben nicht in einem MMO will?
Dann hat man Pech.
Ebenso wie wenn man den Maskenball will aber die Spielrunde nicht.


Ansonsten spreche ich nachwievor nicht von mehr Freiheit, sondern von anderen Freiheiten.
Wobei P&P Rollenspielern mitunter offenbar schon ein Zacken aus der Krone bricht einzuräumen das man im P&P exakt einen Pfad beschreitet / eine Option hat, auch wenn der vielleicht freier gewählt ist, wohingegen man am Computer idR. mehrere Pfade / mehrere Optionen hat hat.
 
Es muss nicht das freiste CRPG sein das der Spieler mehr als eine Option hat.
Auch die freiste Rollenspielrunde geht nicht zurück um ab Punkt X einmal eine andere Wendung zu nehmen.
Geschweige den das sie dies mehr als einmal macht.

Und was sollte uns daran hindern?
 
Und was sollte uns daran hindern?
Das realistisch gesehen allein der Aufwand den Status zu Punkt X wieder herzustellen unverhältnismäßig ist.
Wenn überhaupt die Aufzeichnungen bestehen oder das Erinnerungsvermögen hinreichend gut ist.
Das die Gruppe die bis dahin gemachten Fortschritte nicht verlieren will.
 
Also schließen wir das Thema ab mit :
Wenn man einen bestimmten Aufwand X in ein CRPG oder P&P steckt, dann hat man einen Freiheitsgrad von X.

Das Zauberwort hierbei ist "Aufwand".
 
Das realistisch gesehen allein der Aufwand den Status zu Punkt X wieder herzustellen unverhältnismäßig ist.
Wenn überhaupt die Aufzeichnungen bestehen oder das Erinnerungsvermögen hinreichend gut ist.
Das die Gruppe die bis dahin gemachten Fortschritte nicht verlieren will.

Aha.
Ich bin mit dem Aufwand einverstanden, wir haben akribisch Notizen gemacht und/oder handwedeln halt ein paar Details und die Gruppe macht mit. Und jetzt?

Das erinnert mich übrigens daran, dass es Abenteuer mit Zeitschleifen gibt. Ich kenne zumindest ein DSA-Solo (okay, ein Solo hat mehr die CRPG-Freiheiten und zählt daher nicht) und zwei Fanproduktionen. Der Aufwand, wieder zurückzugehen um andere Optionen auszuprobieren wird offensichtlich nicht gescheut. Freilich liegt dabei die Hauptarbeit bei der SL.
 
Wird es immernoch nicht funktionieren.
Weil du den Aufwand nicht nachträglich machen kannst. Geschweige den für Spielabende bei denen du nicht dabei warst.
Damit bleibt die Option so theoretisch wie schon zuvor beschrieben.
 
Du meinst so theoretisch wie beim CRPG weil ich mich ja entschließen kann, die anderen Optionen nicht zu nutzen weil ich vielleicht keine Zeit hab? Ja, klingt total sinnvoll auf so einer Grundlage zu diskutieren. ;)
 
Die alternativen Handlungsoptionen existieren nicht.
Sie sind faktisch nicht vorhanden.
Sie können theoretisch angenommen werden aber sie sind praktisch nicht da.

Unabhängig davon welche Handlungsoptionen die Mitspieler zulassen oder nicht.
Effektiv wird nach der Runde nur ein einzelner Strang von getroffenen Handlungen existieren.

Du hast recht.
Am Ende des Abends haben die Spieler eine bestimmte Route genommen.

Nur ist es falsch zu behaupten in EINER Stadt gebe es nur EINE Strasse.
Man koenne ja immer nur EINE auf EINMAL benutzen.

Natuerlich gibt es das Strassennetz und viele Wege fuehren nach Rom.
Das man sich in der Fuelle der Moeglichkeiten fuer EINE bestimmte Route (und da ist auch Backtracking und Schleifen/Zirkel moeglich aber selten) entscheidet laesst die andern nicht verschwinden.

Bei manchen Abenteuern geht man einer Spur nach und wenn die sich als kalt/falsch erweist geht man den anderen Spuren nach.

Ich hatte auch schon ein, zwei Abenteuer erlebt da hatten wir eine oder mehrere Szenen gespielt die sich im Nachhinein als Illusion/gemeinsame Halluzination erwiesen. Dann sind wir sozusagen zum letzten Savepoint zurueck gekommen....

Die allerersten CRPGs haben uebrigends die Savefiles oft geloescht sobald man ein Spiel startete. Damit war dann, ausser man legte eine Sicherheitskopie des Savefiles an, der SC Tod endgueltig und man hatte auch nur einen Erzaehlstrang (Ausser mit Backup-Cheat halt....)

http://crpgaddict.blogspot.de/

Bei CRPGs spielt man die alternativen Wege so haeufig weil die Storyline so duenn ist und weil man es (wenn man alleine spielt) kann!
Und Savegames nutzt man weil um eine Challenge zu bieten viele Encounter recht heftig sein koennen und in einem SC Tod, oder bei Multiple SC spielen ein TPK bedeuten koennen. Grund ist das der Computer (das Programm) nicht so eingreifen kann das es trotzdem wie eine spannende Geschichte ausschaut. Wenn man nicht scheitern kann, wo ist die Herausforderung?

Hah. Noch ein BENNIE fuer P&P Rollenspiele wenn der SL was taugt:
Ein (kompetenter) SL kann die Schwierigkeitsstufe recht stufenlos einstellen!

Bei einem CRPG ist man meist nur mit wenigen Abstufungen gesegnet. Und, schlimmstenfalls, reist man durch langweilige Gegenden mit lachhaft schwachen Gegnern falls man mal zurueckkehrt. Oder der Monsterlevel passt sich dem SC Level an, so hat man dann wieder keine Ruhe unterwegs.
 
Abhängig vom Improvisationstalent (und ggf. Willen) braucht auch das improvisieren im P&P Zeit wenn es stattfindet.

Was aber nicht am P&P liegt, sondern an der Person die es spielt. Grundsätzlich ist die Möglichkeit da, aus dem Ärmel zu improvisieren, im Gegensatz zu Mods, deren Erstellung eben nunmal Zeit benötigt. Auf was anderes wollte ich nicht hinaus.
Ich könnte ja zum Beispiel auch sagen, daß Gothic 1 überhaupt keine spielerischen Freiheiten bot, weil die Steuerung so vermurkst war, daß ich in einer halben Stunde nicht die erste Leiter erklimmen konnte die vorkam und mir damit ein sicherlich tolles Spiel entging. Ich könnte aber auch eingestehen, daß es an mir lag und ich schlicht nicht in der Lage war die gebotenen Ressourcen zu nutzen.

Was die Realisierungen anderer Möglichkeiten bei P&P angeht: das ist bei Scion sogar möglich. Mit Epischer Intelligenz 10 kann man die gerade gespielte Szene einfach zum Gedankenspiel erklären, so eine Art Was-wäre-wenn und dann nochmal beginnen.
In einem Larp hatten wir als SL den Spielern die Möglichkeit eines Speicherkristalls gegeben, mit dem sie einen "Spielstand" speichern und laden konnten.

Ansonsten haben Nightwind und Boyscout es doch schon gesagt: der Rest ist Aufwand. Nur weil der dir zu hoch scheint oder du mangelndes Improvisationstalent vorschiebst kannst du das doch nicht einfach als theoretische Option abtun.
 
Man kann die Finger in die Ohren stecken und sich in seiner geistigen Vergreisung sonnen. Das ist eine Möglichkeit. Man singt das Lied von der absoluten Freiheit und holt als Beispiel irgendeine Lahmkampagne von 1984 raus, in der die Spieler mal beschlossen haben jetzt Händler zu werden.


Arroganz pur! Wie wärs mit einer Umbenennung von deinem Nick von The Saint zu The Arrogance!

Geistige Vergreisung also!
1984 also!
Lahm also!

Bist du Hellseher? Dann aber ein mieserabler weil alles falsch ist. Warst du dabei? Du erdreistest dir ein Bild von etwas zu machen von dem du keine Ahnung hast und stellst dann Behauptungen auf die vollkommen falsch sind.

Aber in einem Stimme ich dir, zu die Computerspiele haben das Pen&Paper ersetzt. Aber nciht weil sie in ihrer Freiheit gleichwertig wären sondern schlicht weil sie eine bessere Verfügbarkeit haben und wesentlich weniger Aufwand sind wenn es darum geht sie spielbereit zu machen.
 
Wenn die Gruppe mir untersagt, meinen favorisierten Charakter zu spielen ("Wir wollen heroische Fantasy. Da paßt dein Meuchelmörder nicht!" - "Wir wollen LowTech/Power spielen. Da kannst du nicht einen hochgezüchteten Straßensamurai spielen), dann beschränkt nicht das meine Freiheit?

Du kannst dir aber zu dem System eine Gruppe suchen, die genau das spielen will. ;)
 
Wenn die Gruppe eben mehrheitlich anders spielen will und sagen wir - in D&D-Maßstäben gedacht - aus Paladinen, Pelor- und Heironeous-Klerikern, guten Waldläufern, Rittern us.w besteht wird es zu Spannungen mit einem chaotisch bösem Meuchelmörder kommen, mal abgesehen davbon das mir kein Grund einfällt warum sich der eine den anderen anschließen sollte. Im PC-Bereich gibt da eine passende Lösung: PvP, also Schwerter raus und das ganze wird das geklärt. Andersherum wäre auch so, wenn man z.B. eine Diebesgilde mit ihren Schurken, Barden, Assasinen & Co. spielen möchte, dann kann ich auch nicht sagen ich will aber einen Paladin spielen, das funzt halt nicht - ist aber 'ne Gruppenentscheidung. Sowas klärt man im Vorfeld ab worauf man hinaus möchte. Man kann natürlich auch Spannungen ins Rollenspiel einbauen, muss aber aufpassen, daß sie auch im Rollenspiel bleiben und man sich nicht wirklich privat in die Wolle kriegt. Man muss dann aber auch damit leben, daß. z.B. der aufrechte Ritter-Paladin aufgrund seines Gerechtigkeitssinns den Meuchelmörder für dessen böse Taten zur Verantwortung ziehen könnte und in letzter Konsequenz mit dem Schwert richtet um ein Exempel zu statuieren, wobei der Meuchelmörder ihm natürlich zuvorkommen könnte und versuchen im im Schlaf zu killen. Aber ob da am Ende eine Runde bei herauskommt wo allen ihren Spaß haben wage ich zu bezweifeln.
 
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