Spielbericht Inquisitor

ApokalypseTest

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Hallo,

nachdem ichs in meinem Vorstellungsthread mal angekündigt habe, und da ich sowieso nicht schlafen kann (ich HASSE Jetlag) kommt hier mal mein Spielbericht des Anfangs einer Inquisitorkampagne, wobei bisher erst 2 Sitzungen gespielt wurden, und es im Moment nicht danach Aussieht, dass wir da so schnell nochmal zu kommen (die Spieler wohnen inzwischen zu weit auseinander). Naja, hier also so weit wie wir kamen.

Zu Beginn habe ich die Vorgaben des Systems dahingehend verändert, dass ich für alle Orden die Geschlechterbeschränkungen aufgehoben habe. Ansonsten habe ich die Charaktererschaffung etwas verstärkt, indem ich statt 21 Freebies 30 pro Spieler verteilt habe. Ich wollte nicht, dass die Charaktere als totale Loser anfangen.

Die Gruppe besteht aus
1 Poor Knight of Acre (die Kampfsau)
1 Red Monk (NPC)
1 Brother of St. John
1 Adeliger von Murnau
1 Oculi Dei der auch Adeliger ist

Die Chronik sollte Hauptsächlich in Prag spielen, da ich dort bereits mit einem Teil dieser Gruppe eine kleine Vampire-Chronik gespielt hatte, an deren Storie ich lose anknüpfen wollte, da in der neuen Gruppe meine Freundin (RPG-Anfänger) und ein weiterer Kollege mitspielen wollten, und allgemein Vampire als etwas öde empfunden wurden (Nur Nachts im Mittelalter ist echt ein Problem, besonders wenn man mit abergläubischen Menschen interagiert).

Ich habe auf ein Präludium verzichtet, da ich bei Inquisitor darin a) wenig Sinn sehe und b) Zeit bei einer Gruppe, die insgesamt gut 1000 km auseinander wohnt eine wertvolle Ressource ist.

Die Story beginnt in der Jägerhalle in Augsburg in Deutschland, einem der Hauptquartiere der Schatteninquisition in Europa und zuständig für Osteuropa und Deutschland. Die Gruppe trifft hier erstmalig zusammen, ein englischer Mönch vom Orden des Heiligen Johannes (Order of St. John) ein ehemaliger Deutschordenritter, der jetzt für die Armen Ritter des Kreuzes zu Akkon arbeitet, ein junger Stutzer aus dem Adelshaus Murnau, das ein wesentlicher Unterstützer der Schatteninquisition ist, ein junger deutscher Ritter, der dem Orden der Augen Gottes angehört und ein junger Forscher des Übernatürlichen vom Orden des St. Theodosius. All diese Anhänger der Inquisition werden zu einer neuen Zelle zusammengefasst und nach Osten gesandt, um den Einfluss der Inquisition im Osten auszudehnen, indem sie in Prag ein neues Glaubenskonzil, eine örtliche Niederlassung der Inquisition vorbereiten und errichten helfen. Der erste Schritt auf ihrer Reise wird ein Besuch des jungen Glaubenskonzils in Pilsen sein, dem bisher östlichsten. Von da sollen sie dann nach Prag aufbrechen.
Kurz vor dem Aufbruch erreicht ein Hilfeersuchen der Pilsener die Jägerhalle: Eine Zelle von Inquisitoren ist in einem Ort ca. 1 Tagesreise vor Pilsen verschwunden, bzw. auf dem Weg dorthin. Die Neuen sollen diesen Vorfall untersuchen wenn sie eh auf dem Weg nach Pilsen sind. Der darauf folgende Abenteuerplot soweit zusammengefasst: Das Dorf wird seit einiger Zeit von einem Vampir heimgesucht Cristofor, einem relativ jungen Tsimisce, der seine Ruhestatt unter der Kirche hat. Möglich wurde das dadurch, dass vor ca. 6 Monaten der langjährige Priester des Dorfes unter mysteriösen Umständen verstarb (er von einem Gefolgsmann des Vampires, einem Widergänger Namens Fulco vergiftet). Der danach gesandte neue Priester erreichte das Dorf nie (wurde von dem Vampir getötet) und Fulco nahm danach seine Position ein. Nachdem Fulco ankam veränderte er zunächst subtil, dann immer stärker den ablauf der Messe (da kaum einer im Ort Latein kann, fällt das erstmal nicht so schnell auf) und danach entweihte er systematisch die Kirche, um den Keller als Ruhestatt für Cristofor zu nutzen. Einer der Dorfbewohner (der Schreiber) versteht allerdings genug Latein um die änderung in der Messe zu verstehen, stellt den Priester zur Rede, und verschwindet... böse Wölfe müssen wohl unterwegs sein...
Der Priester beginnt danach einige Einflussreiche Leute des Dorfes zu speziellen Messen einzuladen, in denen ihnen "Das Blut Christi" in unverwandelter Form dargeboten wird, und sie dadurch zu Ghulen zu machen. Cristofor wird als wiedergekehrter Engel eingeführt, der das Blut des Herrn überbringt.
Der Wirt des Dorfes ist ein einfacher Mann, aber auch ein zuträger der Okuli Dei, der Spionageabteilung der Inquisition. Als sich die Todesfälle häufen, (Priester, Schreiber etc.) erwähnt er das in einem seiner Berichte. Das Konzil in Pilsen beschließt, einen Ritter vom Orden zu Akkon für Untersuchungen in das Dorf zu schicken. Der Ritter erreicht das Dorf, wird aber auf dem Weg vom Dorf weg von einigen Übereifrigen Männern überwältigt. Nachdem dieser Ritter nach mehr als zwei Wochen nicht zurückkehrt, ersucht Pilsen um Hilfe in Augsburg, da die eigene Personaldecke sehr dünn ist (die sind halt alle im Osten unterwegs). Die Charaktere kommen und sollen die Wahrheit herausfinden und den Vampir verjagen oder besser noch, töten, vor allem aber auch den Priester.

Im Grunde genommen ein einfacher Monster der Woche Plot, der aber ganz gut geeignet war, den Einsteigern das Setting und das Mittelalter etwas näher zu bringen. Ausserdem hatte der falsche Priester einige Informationen, die als Hinweis auf den weiteren Verlauf der Kampagne in Prag hätten dienen können, aber er entkam. (Naja, er wird wiederauftauchen)

Das Abenteuer war eigentlich auf einen Abend ausgelegt, aber aufgrund der überraschend starken Interaktion zwischen den Spielern wurden halt zwei draus. Bisher kann ich sagen, dass die "Disziplinen" der Inquisitoren in der Interaktion mit normalen Menschen weitaus weniger stark sind als die Vampirdisziplinen, auch dadurch, dass sich die Charaktere als Mitglieder der "Guten" erstmal zurückhalten, den Geist "unschuldiger" zu vergewaltigen, wie lange das allerdings anhält ist so ne Frage...

Was mir Auffällt: Charaktere kriegen Conviction sehr einfach. Man muss sich wirklich bemühen, dass sie sie auch wieder ausgeben, sonst steigern sich die Spezialfähigkeiten sehr schnell, besonders auch zwischen den Abenteuern. (Ich hab noch keinen Weg gefunden, warum sie nicht jeden Abend in ner Kirche beten sollten...) Aber um das zu beurteilen müsste man wahrscheinlich länger spielen.

Bis jetzt muss ich sagen, dass mir das Konzept besser gefällt, als das eigentliche DA:V, da die Interaktion mit dem Rest der Menschheit einfacher fällt. Der weitere Kampagnenverlauf sollte dann zu einem Bund von Infernalisten in Prag führen, der von einem Baali gegründet wurde, der sich jedoch vor der örtlichen Vampirbevölkerung als Brujah ausgibt. Da ich Prag schon recht genau für Vampire ausgearbeitet hatte, mit einer Mischung aus Kanon und der Prag-Chronik, die es mal beim Avalon-Projekt zum Download gab, wollte ich das und den Plot den ich da angesiedelt hatte weiterverwenden, vor allem auch vor dem Hintergrund, die Spieler später zwischen der Vampire und der Inquisitorgruppe wechseln zu lassen, die Vampire eher als Tie-In, um die Geschehnisse von verschiedenen Seiten zu beleuchten.

Ich weiss, der Plot ist eher simpel, aber ich bin da nicht so wahnsinnig kreativ.
Wollte nur einen kurzen Einblick in eine mögliche Anwendung für das DA:I Setting geben.

Apocalypse
 
AW: Spielbericht Inquisitor

Cool! Ich hoffe noch immer im Sommer dazu zu kommen, mein "Haupt des Täufers" Geschichte zu machen. Die Conviction Problematik kann man vielleicht durch Höchstgrenzen (nur einmal beten pro abenteuer) eingrenzen, bin mir aber auch nicht sicher.

Du schreibst in deinem Bericht sehr ausführlich über das Abenteuer und den Hintergrund (der nicht schlecht ist!), aber mich würde mehr interessieren was die Spieler so getrieben haben.
 
AW: Spielbericht Inquisitor

Hi Col,

Das Problem mit der Conviction ist so ne Sache: Einerseits brauchen die Leute das Zeug wie Vampire Blut. Und sie verbrauchen es im Zweifel schneller, zumal das Limit meist unter 10 liegt. Andererseits können sie damit die höheren Tugenden und ihre Spezialfähigkeiten steigern. Wenn ich den Erwerb limitiere, schränke ich sie zu stark im Einsatz der Fähigkeiten ein. Wenn ich das Wegbunkern limitiere erhöhe ich das Risiko für Callousness einerseits und unrealistisch isses andererseits. Das Problem ist vor allem auch die Zeit zwischen den Abenteuern: Im Kloster ist prima beten und meditieren. Ein Monat Downtime sind einfach drei Punkte in den superior virtues. Grad am Anfang ist der Machtzuwachs dadurch halt enorm.

Wegen dem was die Spieler getrieben haben, muss ich mal daheim in meinen Unterlagen nachschauen, ich mach mir da immer Notizen und es ist auch schon ein weilchen her.

Apocalypse
 
AW: Spielbericht Inquisitor

Hmm, ich müsste das System wirklich mal testen. Im schlimmsten Fall kann man die Chronik so anlegen das die Downtimes vom SL genau kalkuliert sind.
Das minimiert dann die "ist-uns-wurscht-wir-steigern-erst-mal" Spieler!
 
AW: Spielbericht Inquisitor

Apropo 'Alle Geschlechtsbeschränkungen aufgehoben':
Es gibt doch nur exakt zwei oder?
Keine weiblichen Poor Knights (und das ist sogar offiziell wackelig) und keine männlichen Little Sisters.
 
AW: Spielbericht Inquisitor

Wo wir grade beim Thema sind wieso finde ich in den Inquisitor Buch zwar Kainiten beim Namen aber nicht die Werwölfe?8o
 
AW: Spielbericht Inquisitor

@ Toxex: Möglicherweise weil das Delirium besser ist als die im Mittelalter nicht angewandte Maskerade.
 
AW: Spielbericht Inquisitor

Außerdem hat die Inquisition keine Ahnung davonb was Werwölfe sind.
Für sie sind das nur Menschen die ihre Seelen für Gestaltwandel eingetauscht haben.
 
AW: Spielbericht Inquisitor

Burncrow schrieb:
Außerdem hat die Inquisition keine Ahnung davonb was Werwölfe sind.
Für sie sind das nur Menschen die ihre Seelen für Gestaltwandel eingetauscht haben.

Töten wir mal den Vampir weil er wiedernatürlich ist aber lass den Menschen da stehen der seine Seele dem Teufel verkauft hat um zum Monster zu werden.:rolleyes:
 
AW: Spielbericht Inquisitor

Nun, tötet tun sie sie schon, wenn sie die Möglichkeit haben.
Es läuft aber meist eher auf ein beidseitiges 'Was war DAS denn gerade?" hinaus.
Mit Vampiren gibt es eben ungefähr 100% mehr Kontaktfläche.
Mal ernsthaft:
Wo könnten Werwölfe der Kirche auffallen, außer bei heidnischen Erdmutterkulten, die man sogar im echten Mittelalter nicht immer verfolgt hat, weil es meist die Mühe nicht lohnte?
 
AW: Spielbericht Inquisitor

Burncrow schrieb:
Wo könnten Werwölfe der Kirche auffallen, außer bei heidnischen Erdmutterkulten, die man sogar im echten Mittelalter nicht immer verfolgt hat, weil es meist die Mühe nicht lohnte?

Die Kirche jagt auch Geister und die findet man auch nicht an jeder Straßenecke.
 
AW: Spielbericht Inquisitor

Was übernatürlich ist, und sich dabei bemerkbar macht, ist erstmal Feind. Manche Feinde sind aber schlimmer als andere. Die werden dann zuerst Platt gemacht, also alle Mages die nicht Craftmasons sind und Vampire und Werwölfe auch. Und Dämonenpaktierer im Besonderen.

Geister wo es sich eben ergibt.

Ist echt Schade, dass es so schnell erstmal nicht weitergeht. Als nächstes wären ein paar Dämonenpaktierer aufgetaucht...

Naja, mal gucken. Wenn ich für Warhammer 40k keine Spieler finde (und danach siehts leider aus) werde ich ne DA:I Gruppe versuchen zu starten. Mann, Tübingen ist echt RPG Diaspora...

Apocalypse
 
AW: Spielbericht Inquisitor

also alle Mages die nicht Craftmasons

Die Gabrieliten und der Chelestial Chorus dürften im Mittelalter auch ziemlich inquisitionsfreundlich sein. Besonders der Gabrielitenorden dürfte der Inquisition sogar extrem nah sein. Immerhin fetzen die sich zu Zeiten von "Sorcerers Crusade" immer latent mit den Craftmansons weil diese zu viel "gottlose Wissenschaft" praktizieren und somit "Ketzer" sind.
Und der Chor steht im Mittelalter ja noch sehr nah an der Kirche und sondert sich erst zur Zeit der Renaissance ab, als der Orden der Vernunft mehr Macht in der Kirche bekommt.
 
AW: Spielbericht Inquisitor

Naja,

Der Chor hatte ein paar Leute in der Schatteninquisition. Bis die Leute da was von Spitzbekommen haben und die Mages auf dem Nächsten Scheiterhaufen verkokelt...
Die Mages dachten nämlich, sie könnten den Laden unterwandern - hat leider nur ne begrenzte Zeit geklappt.

Apocalypse
 
AW: Spielbericht Inquisitor

Hmm...soviel mal wieder zum Thema Kompatibilität in der WOD. Laut "Sorcerers Crusade" musste es nämlich zu Zeiten von DA noch relativ friedlich zwischen Kirche und Chor zugehen. SC spielt ja so um 1500, also knappe 250 Jahre später.
 
AW: Spielbericht Inquisitor

Hi,

Die Schatteninquisition ist nicht die Heilige Inquisition. Die heilige Inquisition, sozusagen die "klassische" Inquisition beschäftigt sich lediglich mit Ketzern und menschlichen Bedrohungen. Sie weiß nichts von den übernatürlichen Bedrohungen. Die Schatteninquisition ist eine Geheimgesellschaft innerhalb der Kirche, die nur dem Papst Rechenschaft schuldig ist, und auch der Papst kennt nur den Kopf: Kardinal Battista Marzone, den Obersten Inquisitor. Tatsächlich wurde bereits ein Hochrangiger Schatteninquisitor als Ketzer von der heiligen Inquisition verbrannt, da seine Entlastung zur Entdeckung der Schatteninquisition geführt hätte. Der Chor ist zumindest laut DA:M in der Kirche ganz gut eingesessen, aber auch da sicherlich im Geheimen und nicht offiziell als Magier.

Hoffe das bringt etwas Licht ins Dunkel

Apocalypse
 
AW: Spielbericht Inquisitor

Und es gilt in der Tat:
Man vernichtet was man findet, aber man sucht nicht etwas um es zu vernichten.
Die Inquisition stolpert in der Regel irgendwie über Vampirnester oder 'erschnuppert' sie und dann wird eben gegrillt.
 
AW: Spielbericht Inquisitor

Die Schatteninquisition ist nicht die Heilige Inquisition. Die heilige Inquisition, sozusagen die "klassische" Inquisition beschäftigt sich lediglich mit Ketzern und menschlichen Bedrohungen. Sie weiß nichts von den übernatürlichen Bedrohungen. Die Schatteninquisition ist eine Geheimgesellschaft innerhalb der Kirche, die nur dem Papst Rechenschaft schuldig ist, und auch der Papst kennt nur den Kopf: Kardinal Battista Marzone, den Obersten Inquisitor. Tatsächlich wurde bereits ein Hochrangiger Schatteninquisitor als Ketzer von der heiligen Inquisition verbrannt, da seine Entlastung zur Entdeckung der Schatteninquisition geführt hätte. Der Chor ist zumindest laut DA:M in der Kirche ganz gut eingesessen, aber auch da sicherlich im Geheimen und nicht offiziell als Magier.

Aaaaaachso ! OK, das erklärt´s natürlich ziemlich schlüssig ! Danke für die Info !
 
AW: Spielbericht Inquisitor

Finde DA: I sowieso sehr genial :) Hab mir endlich das DA: I Compendium ergattern können :D
 
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