AW: My little Pony - RPG
Orakel schrieb:
Ich fänd die Idee eigendlich gar nicht mal sooo schlecht, wenns wirklich in die Realität ungesetzt worden währe. Klingt doch insgesamt mal nach'ner unterhaltsamen, kleinen möglichkeit, naivere Geschichtenwege auszuspinnen.
Finde ich auch.
Schließlich spielt man mit diesen Figuren ja auch so etwas wie Rollenspiele. Auch mit Barbie oder Playmobil. - Der Hauptunterschied ist der, daß außer dem offensichtlichen Aussehen und der Ausstattung alle sonstigen Charaktereigenschaften eher implizit in den Köpfen der Spielenden vorkommen. Aber man kann - ganz "schmiedig" - auch hier einen gemeinsamen, miteinander geteilten Vorstellungsraum erkennen, in welchem sich die Spiele und die Handlungen der Ponies/Barbies/Lego-Figuren abspielen.
Wir hatten hier neulich erst wieder einmal eine Diskussion über Einsteigerrollenspiele. Gerade der Einstieg in ein Rollenspiel über solche Figuren ist nicht so weit weg von den vorgefertigten (damit meine ich sofort spielfertigen) Tabletop-Einsteiger-Figuren mit Kampfwerten etc. zum Sammeln und Spielen. Wer sich "Mein kleines Pony"-Figuren kauft/kaufen läßt, dem könnte man einen einfachen, schicken und übersichtlichen Charakterbogen beilegen und einen Handzettel, auf dem auf einer oder maximal zwei Seiten ein Rollenspielsystem dazu geschildert wird. Die Farben der Pony-Mähnen, -Schweife, oder des Fells könnten ja auch für bestimmte Werte stehen (Blaue Mähnen springen immer am höchsten, Rosa Mähnen sind am schlauesten, Grüne Mähnen laufen am schnellsten) oder so.
Einen Weg zum - in diesem Falle ja formalisierteren - Rollenspiel könnte ich mir schon so vorstellen.
Ob der Weg über D20-verwandte Produkte führen kann, wage ich mal beim voraussichtlichen Alter der Zielgruppe zu bezweifeln.
Ich hatte schon Tabletop-Sitzungen mit Playmobil-Figuren (erstaunlich wieviele Bewaffnete es bei diesen Grinsefiguren gibt!). Da braucht es nicht viel um ein paar Tabletop-Daten aufzuschreiben und ein paar Würfel und schon kann es - sogar halbwegs maßstabsgerecht - losgehen.
Eine Spieleunternehmung wie Hasbro, die eine ganze Menge Umsatz mit solchen Figuren wie MLP macht, könnte hier - Manager- und Marketing-Willen vorausgesetzt - tatsächlich solch einen Versuch in der Breite finanzieren, starten und den - nicht unwahrscheinlichen - kommerziellen Mißerfolg auch verdauen. Kleinere Unternehmen könnten mangels ökonomischer Masse diese "Synergie-Effekte" (ja, ich weiß, daß das aus dem Vokabular des Manager-Aberglaubens stammt) nicht nutzen.
Wenn PP&P mit Stofftieren Rollenspiel betreiben kann, warum dann nicht auch MLP mit bunten Ponies?