Belletristik Lesereihenfolge: Chronologisch oder nach Erscheinungsdatum?

Supergerm

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Gerade in den Genres Fantasy und Science Fiction kommt es durchaus vor, daß eine Erzählung in der gleichen Welt zeitlich vor einem Roman spielt, der früher erschienen ist. Bei Raymond Feist kann man das z. B. hier und hier gut sehen. Die Bücher müssen auch nicht unbedingt alle vom selben Autor sein.

Mit was fangt ihr an? Beides hat seine Vor- und Nachteile. Wenn ich den Spaltkriegzyklus streng nach Erscheinungsreihenfolge lese, dann weiß ich z. B. daß in "Die Verschwörung der Magier"
Locklear jedenfalls überlebt, da er erst in Gefährten des Blutes (spielt ca. 10 Jahre später) stirbt,
was vielleicht doch die Spannung ein bißchen verdirbt.

Lese ich natürlich streng chronologisch, dann kann es auch sein, daß ich z. B. irgendwelche Details zur Welt, die der Autor erst später eingeführt hat, in dem früher erschienenen und später spielenenden Roman vermisse.

Bei der Spaltkrieg-Saga habe ich z. B. mit den ersten 4 Bänden (auf Englisch eigentlich 2) der Kelewan-Saga (nicht Teil der Haupthandlung) angefangen und danach die Midkemia- bis Schlangenkriegsaga chronologisch und danach alle Romane nach Erscheinungsreihenfolge (weil sie erst erschienen sind, als ich mit den anderen schon fertig war).

Welche Reihenfolge bevorzugt ihr?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist ein bißchen ein Dilemma, aber im Allgemeinen ziehe ich die 'natürlich gewachsene' Reihenfolge vor. Also nach Erscheinungsdatum.
Prequels können die verlorengehende Spannung weil man weiß wer überlebt durch hints und easter eggs und 'Wie kam es eigentlich zu XY?' wieder wettmachen. Siehe Gotham. ;)
 
Manchmal fällt einem auf wie schlecht der Autor früher war und ist dann enttäuscht wenn man handwerklich schlechtere Romane liest nach besseren, weil mit mehr Handwerkszeug.
Insofern mein Tipp nach Erscheinungsdatum (zumindest in der Originalsprache).

Man muss aber nicht alles lesen, manchmal sind Autoren für bestimmte Bücher gerühmt, und, verdientermaßen, für vorherige Werke gar nicht bekannt gewesen.

Dan Brown ist z.B. so ein Beispiel. Deception Point ist nach gleichem Strickmuster wie Der DaVinci Code gestrickt. Da merkt man dann wie schlecht die Handwerkskunst im ersten Buch war und wie gut er das dann doch in DaVinciCode umgesetzt hat.
Das er im Prinzip den gleichen Spannungsbogen und die gleichen Stilmittel verwendet (ausser das er später statt des Staates die katholische Kirche zum Buhmann macht) liest sich jeder Roman von ihm gleich.
Für mich langweilig, weil sich keine Geschichte fortspinnt. Es ist z.B. immer die Figur von der man es am wenigsten erwarten würde das sie der Antagonist des Helden ist. Das ist dann so vorhersehbar das es LAANGWEILIG ist.
Liest Du eines, hast Du alle gelesen.

Aber, und das ist wie beim Musikhören, manche mögen es halt wenn es sehr ähnlich ist.
Sonst wären Karl May oder Alexandre Dumas ja auch nicht so erfolgreich.

Ob das lesen auch quer über Feists Midkemia Bücherreihen, nach Erscheinungsdatum anzuraten ist, keine Ahnung. Ich würde sie jedenfalls mit der ersten Riftwars Saga (Magician, Silverthorn und A darkness at Sethanon) beginnen, zumindest das erste hat mich sofort überzeugt. Ich fand die Daughter of Empire, Servant of Empire, Mistress of Empire Trilogie auch toll und vor allem etwas anders gestrickt als die Riftwars Saga (mag auch an der Koauthorin gelegen haben).
Solche Ableger können gut sein.

Bei Tom Clancy waren sie aber eher schlecht....:(
 
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