Folter

Felix

Neuling
Registriert
7. Januar 2009
Beiträge
17
Hi,

ich wollte mal fragen, ab wann bei euch Folter beginnt? Wir diskutieren in unserer Werwolf Runde zur Zeit darüber, ab wann ein Gewaltverbrechen wirklich Folter ist. Bisher habe ich noch keine gute Definition gefunden, die auf das Werwolf Setting passt. Laut Wikipedia ist es "das gezielte Zufügen von psychischem oder physischem Leid", wodurch aber sofort jegliche Rudelbestrafung eine Folter wäre, was mit Sicherheit nicht im Sinne des Erfinders wäre. Falls jemand eine Idee hat immer her damit :)
 
AW: Folter

Ich würde sagen, wann Folter beginnt, ist Wahl des Spielleiters. Ansich sind Rudelbestrafungen immer/nie Folter. Sie sind notwendig um Disziplin zu wahren. Aber sie fügen auch dem Char gezielt schmerzen bzw ähnliches zu. Ich persönlich würde sagen das Rudelbestrafungen nie unter Folter zählen.
Ansonsten den gesunden Menschenverstand aka allgemeine Meinung walten lassen.
Ich würde sagen für WW:
Folter:Wissentlich gezieltes zufügen von Qualen jeglicher Art, die vermeidbar wären, um den Tot eines Lebenwesens herbei zuführen oder eine Bedrohung auszuschalten.
 
AW: Folter

Hi,

ich wollte mal fragen, ab wann bei euch Folter beginnt? Wir diskutieren in unserer Werwolf Runde zur Zeit darüber, ab wann ein Gewaltverbrechen wirklich Folter ist. Bisher habe ich noch keine gute Definition gefunden, die auf das Werwolf Setting passt. Laut Wikipedia ist es "das gezielte Zufügen von psychischem oder physischem Leid", wodurch aber sofort jegliche Rudelbestrafung eine Folter wäre, was mit Sicherheit nicht im Sinne des Erfinders wäre. Falls jemand eine Idee hat immer her damit :)

Meinst du es so wie du es geschrieben hast? "(...) ab wann ein Gewaltverbrechen wirklich Folter ist (...)"

Wenn du Wikipedia zitierst, dann bitte den ganzen Absatz:

"Folter ist das gezielte Zufügen von psychischem oder physischem Leid (Gewalt, Qualen, Schmerz) an Menschen durch andere Menschen, meist als Mittel für einen zielgerichteten Zweck, beispielsweise um eine Aussage, ein Geständnis, einen Widerruf oder eine wichtige Information zu einem bestimmten Sachverhalt zu erhalten oder um den Willen und Widerstand der Folteropfer (dauerhaft) zu brechen."

Dann ist die Antwort auf deine Frage einfach: Übt jemand ein Gewaltverbrechen mit der Absicht aus, daß er anderen zu Aussagen oder Geständnisse zwingt und dabei bereit ist ihren Willen und Widerstand zu brechen, dann ist das Folter.

Oder wolltest du eigentlich fragen, "ab wann ist Folter wirklich ein Gewaltverbrechen"?
 
AW: Folter

Folter:Wissentlich gezieltes zufügen von Qualen jeglicher Art, die vermeidbar wären, um den Tot eines Lebenwesens herbei zuführen oder eine Bedrohung auszuschalten.
Na damit hast du ja allen Folterern der Geschichte Absolution erteilt.

Folter ist Folter.
Ob man es rechtfertigt oder nicht dazu ist der Moralmechanismus da.

Vielleicht hilft es im Zusammenhang mit den Moralschwellen von WW (darum geht es ja glaube ich) wenn man "foltern" durch "quälen" ersetzt.
Und im Zusammenhang mit den Moralschwellen rechtfertigungsformulierungen wie
die vermeidbar wären,
einzubauen hilft nicht weiter. Natürlich ist der Folterer immer der Ansicht dass die Folter nötig und unvermeidbar ist.
 
AW: Folter

Mhh du hast schon recht, aber es ist hier auch zT eine Frage der Spielbarkeit.
Ich mein wenn man den Wiki Artikel genau nimmt, dann ist schon das Schlagen einer anderen Person folter.
Ich füge jmd gezielt physisches Leid (Gewalt, schmerz) zu, als Mittel für einen zielgerichteten Zweck ( Seinen wir mal erlich, wenn man jmd schlägt, dann hat das immer einen Zweck der erfüllt werden soll, sei es weil es einem Spaß macht oder sowas).
Ergo würde jeder Werwolf der nicht mit dem ersten Schlag tötet, der Beute Schmerz/Gewalt zufügen und sie damit foltern -> alle Wölfe sind sehr schnell bei Harmonie 2.
Ich denke nicht, dass dies im Sinne des Erfinders ist.
Sicher hast du recht wenn du sagst, das der Folterer immer der ansicht, dass es notwendig ist, aber ich denke hier ist es in einem Erzählerspiel am Erzähler zu entscheiden. Denn immerhin gibt der Spielleiter alles vor.
 
AW: Folter

aber ich denke hier ist es in einem Erzählerspiel am Erzähler zu entscheiden. Denn immerhin gibt der Spielleiter alles vor.
Aber nur wenn er keine Spieler hat.

Ergo würde jeder Werwolf der nicht mit dem ersten Schlag tötet, der Beute Schmerz/Gewalt zufügen und sie damit foltern -> alle Wölfe sind sehr schnell bei Harmonie 2.
Ich denke nicht, dass dies im Sinne des Erfinders ist.
Deswegen schlug ich auch vor "foltern" mit "quälen" zu ersetzen. Also dem zielgerichteten und ausgedehnten Zufügen von körperlichem und seelischen Schäden an einem deutlich schwächeren oder gar Hilflosen.
Ein Gegner im Kampf ist nicht wehrlos. Ausser natürlich wenn er deutlich schwächer ist.
Einen deutlich schwächeren anzugreifen ist schon ziemlich verkommen und einen Test wert.
Sich gegen einen deutlich schwächeren zu verteidigen der einen aus irgendwelchen Gründen angegriffen hat dagegen nicht.
 
AW: Folter

Ich mein wenn man den Wiki Artikel genau nimmt, dann ist schon das Schlagen einer anderen Person folter.
Ich füge jmd gezielt physisches Leid (Gewalt, schmerz) zu, als Mittel für einen zielgerichteten Zweck ( Seinen wir mal erlich, wenn man jmd schlägt, dann hat das immer einen Zweck der erfüllt werden soll, sei es weil es einem Spaß macht oder sowas).

"Folter ist das gezielte Zufügen von psychischem oder physischem Leid"

Wenn das Zuschlagen in erster Linie dazu dient dem anderen Leid zuzufügen ja. Wenn es jedoch darum geht den anderen zu verjagen oder ihn zum eigenen Schutz niederzuschlagen... dann ist es doch nicht das Zufügen von Schmerz oder das Brechen von Knochen das Ziel, sondern die Überwältigung des Gegners. Man schlägt dem anderen ins Gesicht damit der umfällt, nicht damit seine Nase zertümmert wird und er sich vor Schmerzen auf dem Boden windet. Wenn der sich nicht weh tut, aber aufgibt, weil er sieht das du besser kämpfen kannst als er, bist du doch auch zufrieden.
Das Leid des anderen wird also in Kauf genommen, aber von einem gezielten Zufügen von Leid würde ich nur sprechen, wenn man eine körperlich oder psychisch brutale Handlung vornimmt mit dem Ziel dem anderen etwas schlimmes anzutun (vielleicht damit er dann... irgendwas macht, vielleicht zum Spaß).

Also:
- Daumenschrauben und Streckbank: Folter (wenn er lang genug Schmerzen hat (physisch) wird ihn seine Angst (psychisch) willenlos machen)
- auf einen flüchtenden Gefangenen schießen: keine Folter (mir doch egal ob der Schmerzen oder Angst hat oder einfach nur so vernünftig ist stehen zu bleiben, wenn er begreift, dass ich ne Schusswaffe hab)
- gezielter Schlafentzug um Gefangene zu brechen: Folter
- Schlafentzug aufgrund eines gemeinsamen Diskobesuches: keine Folter
- den Wachmann niederschlagen um in die Fabrik zu gelangen: keine Folter
- einen Wachmann verprügeln obwohl man garnicht in die Fabrik will: Folter
- von einem Menschen Blut trinken: keine Folter
- von einem Menschen Blut trinken um ihn psychisch fertig zu machen: Folter
- von jemandem verlangen GZSZ anzuschauen: Folter
- das Blutschwerter-Forum endlich wieder online zu bringen: unbezahlbar
Es gibt Dinge, die kann man nicht kaufen, für alles andere gibt es Folter :kreissaege:
 
AW: Folter

Hi,

erstmal vielen Dank für die Antworten. Vielleicht hilft uns eine Beispielanalyse:

1. Ein Mitglied des Rudels begeht einen kleinen Fehler, sieht ihn ein und bittet um Bestrafung. Die Bestrafung, die das Rudel vorschlägt ist unverhältnismäßig stark, aber der Schuldige unterwirft sich ihr freiwillig.

2. Ein Rudelmitglied macht zum wiederholten Mal einen Fehler, der das Rudel in Probleme stürzt. Das Rudel hängt ihn über Stunden an der Decke auf, peitscht ihn aus und bricht seine Knochen.

3. Besagtes Rudelmitglied hat mal wieder Mist gebaut, sieht es ein, ist aber der Meinung, dass die Bestrafung zu hoch ist und spricht sich dagegen aus, die Bestrafung wird allerdings gegen seinen Widerstand durchgeführt.

4. Das Rudelmitglied beleidigt einen ältesten, dieser sperrt ihn tagelang in einen dunklen Keller ohne Gesellschaft ein, damit er über seine Fehler nachdenken kann. Dabei ist zu bedenken, dass man schon ab einer Woche ohne Rudel rein regeltechnisch einen Harmoniewurf machen muss.

5. Ähnliches Setting wie 2., nur dass diesmal der Strafende die Strafe zu hart findet und von außen dazu gezwungen wird, sie auszuüben. Die Frage wäre hier ob jemand Foltert und wenn ja, wer es ist. Der Strafende oder derjenige, der ihn dazu zwingt.

Ich würde sagen, dass etwas, dem man sich freiwillig unterwirft keine Folter ist. Demnach wäre 1 keine Folter. Bei 2 und 4 würde es darauf ankommen, ob der Schuldige der Meinung ist, dass die Strafe angemessen ist. Insgesamt werden die Fälle 2-5 bei uns diskutiert und wir sind noch zu keiner Einigung gekommen. Schreibt doch mal eure Meinung. Danke :)
 
AW: Folter

Eventuell ist der 4. Fall eine Form von Folter. Es kommt drauf an, was mit "über seinen Fehler nachdenken" gemeint ist. Soll er gebrochen werden und bereuen, auch wenn er der festen Überzeugung ist, sich nicht schuldig gemacht zu haben, dann ja.

Langsam habe ich aber den Eindruck du verstehst unter Folter eine Form der Bestrafung.

____
Edit: Hier gerne noch einmal eine ähnliche Definition wie auf Wikipedia, so wie sie in einem hiesigen Gesetzblatt steht:
"Im Sinne dieses Übereinkommens bezeichnet der Ausdruck "Folter" jede Handlung, durch die einer Person vorsätzlich große körperliche oder seelische Schmerzen oder Leiden zugefügt werden, zum Beispiel um von ihr oder einem Dritten eine Aussage oder ein Geständnis zu erlangen, um sie für eine tatsächlich oder mutmaßlich von ihr oder einem Dritten begangene Tat zu bestrafen oder um sie oder einen Dritten einzuschüchtern oder zu nötigen, oder aus einem anderen, auf irgendeiner Art von Diskriminierung beruhenden Grund, wenn diese Schmerzen oder Leiden von einem Angehörigen des öffentlichen Dienstes oder einer anderen in amtlicher Eigenschaft handelnden Person, auf deren Veranlassung oder mit deren ausdrücklichem oder stillschweigendem Einverständnis verursacht werden. Der Ausdruck umfasst nicht Schmerzen oder Leiden, die sich lediglich aus gesetzlich zulässigen Sanktionen ergeben, dazu gehören oder damit verbunden sind."
Quelle: http://www.aufenthaltstitel.de/folter.html#praeambel
 
AW: Folter

Meinst du ...
Quälen (siehe Beiträge von RockyRaccoon)?
Sadismus?
Machtmissbrauch?
Gewaltexzesse?
Überzogene Strafen?
Einen rüden Umgang miteinander?

Was steht es denn in solchen Fällen mit potentiellen Auswirkungen auf die Harmony?
Dazu habe ich auf die Schnelle nichts gefunden. Gibt es in einem der WtF Sourcebooks ausführliche Infos zu Harmony?
 
AW: Folter

Langsam habe ich aber den Eindruck du verstehst unter Folter eine Form der Bestrafung.

Es geht darum, ob diese Arten der Gewaltanwendung als Bestrafungen innerhalb eines Rudels noch ok sind, oder schon als Folter anzusehen sind ( und damit mit Harmonieverlust einhergehen).
 
AW: Folter

Langsam habe ich aber den Eindruck du verstehst unter Folter eine Form der Bestrafung.
"Im Sinne dieses Übereinkommens bezeichnet der Ausdruck "Folter" jede Handlung, durch die einer Person vorsätzlich große körperliche oder seelische Schmerzen oder Leiden zugefügt werden, zum Beispiel [...] um sie für eine tatsächlich oder mutmaßlich von ihr oder einem Dritten begangene Tat zu bestrafen [...]

Dass dieses Verständnis richtig ist (oder zumindest ein mögliches Motiv für Folter ist) hast du also selbst bestätigt.

zu den Beispielen:
1. "der Schuldige unterwirft sich ihr freiwillig."
Ich finde dieses Beispiel am schwierigsten. Wenn ein Folterknecht ein Opfer auf die Streckbank legt ist das zweifellos Folter. Wenn nun das Opfer dem Folterknecht sagt, dass das in Ordnung oder sogar gut ist - ist es dann auf einmal keine Folter mehr?
Um ehrlich zu sein: Ich weiß es auch nicht und ich denke nicht, dass es dafür eine Antwort gibt, die alle zufrieden stellt.
Bei einem echten Wunsch nach dieser Strafe handelt es um eine Art Selbst-Geißelungs-Hilfe.
Ist Sterbehilfe Mord? Ist es Körperverletzung, wenn ein Arzt Patienten vollkommen gesunde Körperteile auf deren Wunsch hin amputiert (diese Debatte - und vor allem diese Patienten - gibt es tatsächlich)
Eine zufriedenstellende allgemeingültige moralische Interpretation wie schlimm eine solche Tat ist, wird sich also nicht finden lassen.
Also mal rein nach Definition (von Nin):
Laut diesem (und auch einigen anderen) Gesetzestext bezieht sich der Begriff "Folter" lediglich auf durch einen Staat ausgeübte Folter - in der Standardsprache ist damit wohl etwas anderes gemeint. (unter Wikipedia findet man diese Definition nach "im engeren Sinne" - wollen wir es mal nicht gaz so eng sehen

Wikipedia:
Folter ist das gezielte Zufügen von psychischem oder physischem Leid (Gewalt, Qualen, Schmerz) an Menschen durch andere Menschen, meist [... - aber nicht immer, also geht es ab hier schon um Spezialfälle]
Laut dieser Definition ist 1. Folter, da es sich um ein gezieltes Zufügen von Schmerz handelt (ich unterstelle dir einfach mal, dass du an eine schmerzhafte Bestrafung gedacht hast).
Inwiefern es sich um Folter handelt, wenn sogar der eigentliche Schmerz dem Opfer Freude bereitet, ist dann allerdings gleich die nächste Frage, die du aber gerne mit einem Priester und dem Kanibalen von Rotenburg diskutieren darfst...
Die Frage ist dann ob man das oben erwähnte "Leid" auf die Motive des Täters, das Empfinden des Opfers oder auf eine objektive allgemeingültige Interpretation bezieht.

2.Ein Rudelmitglied macht zum wiederholten Mal einen Fehler, der das Rudel in Probleme stürzt. Das Rudel hängt ihn über Stunden an der Decke auf, peitscht ihn aus und bricht seine Knochen.
4. Das Rudelmitglied beleidigt einen ältesten, dieser sperrt ihn tagelang in einen dunklen Keller ohne Gesellschaft ein, damit er über seine Fehler nachdenken kann. Dabei ist zu bedenken, dass man schon ab einer Woche ohne Rudel rein regeltechnisch einen Harmoniewurf machen muss.
Bei 2 und 4 würde es darauf ankommen, ob der Schuldige der Meinung ist, dass die Strafe angemessen ist.

Ich halte mich eigentlich für recht liberal, aber wer mit 2 einverstanden ist, hat meiner Meinung nach ein ernsthaftes Problem... Meine persönliche Meinung: Folter, immer und ausnahmslos, selbst wenn das Opfer auf Knien darum gebettelt hat.

4.: Hmmm... wie dunkel ist der Keller? Einzelhaft ist nicht unbedingt Folter, da es ja auch nicht den Sinn hat, dass das Opfer daran psychisch zu Grunde geht. Mehrere Tage in vollkommener Finsternis (= Dunkelhaft) ist ein Beispiel für sogenannte Weiße Folter, also psychische Folter, die keine sichtbaren Spuren hinterlässt.

Leider weiß ich nicht genau, was Harmony ist. Sollte dies ähnlich funktionieren wie die Menschlichkeit bei Vampire würde ich es ebenso auslegen, wie ich es dort mache:
Die Menschlichkeit/Harmony des Täters hängt einzig und allein von seiner Sicht der Dinge ab und die des Opfers von seiner. Wenn das Opfer verstümmelt werden will, ist es wohl aus seiner Sicht keine Folter. Wenn der Täter aus reiner Nächstenliebe gegenüber dem Opfer dieses verhaut und auch keinen Grund bekommt an diesem Motiv zu zweifeln, ist es aus seiner Sicht wohl auch keine Folter.

Die objektive allgemeingültige und überaus weise Meinung dazu - also meine - ist diese:
Das ist Folter! Und ihr beide seid widerliche Perverse!

Edit: Das "ihr beide" bezieht sich auf Täter und Opfer - nicht auf andere Personen in diesem Forum
 
AW: Folter

Ihr seid etwas auf dem Holzweg.
Das kommt ja vom Englischen 'to torture', da hat aber für gezielte Folter zur Erlangung von Informationen 'to interrogate' mittlerweile 'torture' ersetzt. 'to torture' ist quälen, foltern, malträtieren, etc. hat also nicht die enge Bedeutung die ihr unterstellt.
Damit fällt auch die ganze legale/moralische Frage um Foltern weg.
Die Frage lautet nicht mehr was 'foltern' ist, sondern wann quälen oder Quälerei anfängt.
Da würde ich die Schwelle tatsächlich da setzen wo jemand absichtlich Qualen zufügt.

Was die Beispiele angeht, fällt da tatsächlich jedes unter Quälerei. Aber der Spielleiter hat ja durchaus die Möglichkeit Harmony-Würfe zu erleichtern oder zu erschweren.
 
AW: Folter

1. Ein Mitglied des Rudels begeht einen kleinen Fehler, sieht ihn ein und bittet um Bestrafung. Die Bestrafung, die das Rudel vorschlägt ist unverhältnismäßig stark, aber der Schuldige unterwirft sich ihr freiwillig.

2. Ein Rudelmitglied macht zum wiederholten Mal einen Fehler, der das Rudel in Probleme stürzt. Das Rudel hängt ihn über Stunden an der Decke auf, peitscht ihn aus und bricht seine Knochen.

3. Besagtes Rudelmitglied hat mal wieder Mist gebaut, sieht es ein, ist aber der Meinung, dass die Bestrafung zu hoch ist und spricht sich dagegen aus, die Bestrafung wird allerdings gegen seinen Widerstand durchgeführt.

4. Das Rudelmitglied beleidigt einen ältesten, dieser sperrt ihn tagelang in einen dunklen Keller ohne Gesellschaft ein, damit er über seine Fehler nachdenken kann. Dabei ist zu bedenken, dass man schon ab einer Woche ohne Rudel rein regeltechnisch einen Harmoniewurf machen muss.

5. Ähnliches Setting wie 2., nur dass diesmal der Strafende die Strafe zu hart findet und von außen dazu gezwungen wird, sie auszuüben. Die Frage wäre hier ob jemand Foltert und wenn ja, wer es ist. Der Strafende oder derjenige, der ihn dazu zwingt.

Alles Folter. Es geht bei dem Moralsystem nur um die Tat an sich. Und die Auswirkungen die es auf das Gewissen hat. Dafür ist es unerheblich ob das Opfer sich der Folter fügt oder vielleicht sogar darum bettelt.
Die Frage ist ob der Folterer es mit seinem Gewissen ausmachen kann.

Man könnte eventuell Bonuswürfel geben wenn das Opfer sich fügt. Aber das wäre eigentlich schon Wischiwaschimist. Ich würde das lassen.

Ist Sterbehilfe Mord? Ist es Körperverletzung, wenn ein Arzt Patienten vollkommen gesunde Körperteile auf deren Wunsch hin amputiert (diese Debatte - und vor allem diese Patienten - gibt es tatsächlich)
Eine zufriedenstellende allgemeingültige moralische Interpretation wie schlimm eine solche Tat ist, wird sich also nicht finden lassen.
Für die Frage nach dem Moralwurf auf jeden Fall. Denn auch ein Sterbehelfer muss seine Arbeit mit seinem Gewissen vereinbaren. Und wenn er das lang genug macht verschieben sich natürlich auch seine Perspektiven auf Leben und Tod.


Oder um deine Frage einfach zu beantworten:
Es geht darum, ob diese Arten der Gewaltanwendung als Bestrafungen innerhalb eines Rudels noch ok sind,
Nein warum? Ist es ok wenn der Vati der Mutti Zigaretten auf den Armen ausdrückt?

oder schon als Folter anzusehen sind ( und damit mit Harmonieverlust einhergehen).
Ja.


Oder kurz: Was Smokey sagt.
 
AW: Folter

Mhh ich könnte mich irren, aber fallen die Harmonie würfe nicht eh weg? Ich mein, dass diese 5 Dinge alles Arten der Quälerrei ist stimmt, aber verliert man Harmonie nicht erst wenn man seine Beute/Feind foltert?
Oder bin ich nur blind bzw zu doof die richtige stelle zu finden? Beziehe mich auf S.212 im deutschen und Seite S.181 im englischen Regelwerk. Da steht doch als einziges was Harmonie 3 entspricht foltern eines Feindes/Beutetiers. Da der eigene Rudelkamerad weder das eine ist, noch das andere sind doch per se keine Würfe notwendig oder irre ich grad gewaltig?
 
AW: Folter

Vom Wording her vielleicht nicht (wobei ich jetzt auch keine Lust habe das Buch zu konsultieren)... Aber vermutlich sind sie einfach davon ausgegangen dass man Freunde und Neutrale NICHT FOLTERT!
Oder anders ausgedrückt: Um jemanden zu foltern muss man ihn schon als Feind oder Beute sehen. Selbst wenn er im eigenen Rudel ist.
Und die eigene Famile (Rudel) zu foltern ist schonmal besonders pervers...
 
AW: Folter

Ok, scheinbar muss ich doch genauer erklären, was eigentlich genau unser Problem ist.
Wir haben die Werwolfwelt immer als eine sehr körperliche Welt aufgefasst, d.h. weniger intrigant als z.B. Vampire, man löst Probleme viel eher durch eine Schlägerei als durch den hinterhältigen Masterplan, da Werwölfe in unserer vorstellung einfach direkter sind. Werwölfe heilen sehr schnell (pro Runde eine Stufe Schlagschaden und pro 15 Minuten eine Stufe Tödlich, ohne irgendwas dafür bezahlen zu müssen).
noch dazu gibt es im Grundregelwerk irgendwo die Stelle in der steht, dass jemandem den kleinen Finger brechen durchaus eine angemessene Strafe für ein Infragestellen des Alphas zur falschen Zeit ist.
Jetzt ist "infragestellen des Alphas" im Vergleich zu dem, was bei uns teilweise schief geht ein relativ harmloses Vergehen. Also sollten die Konsequenzen härter werden. Aber wie hart kann es werden, ohne das es Folter ist? oder spielt die Härte gar keine Rolle, da Gruppenkeile nie Folter sind? oder ist das zwar alles folter, aber das ist harmonietechnisch gesehen egal, weil ein wehrloses Rudelmitglied nicht als "Beute" zu betrachten ist?
 
AW: Folter

Ich verweise an der Stelle nochmal auf den Link zum WW Forum, denn dort wird meiner Ansicht nach etwas Entscheidendes angesprochen. Worum geht's bei Werewolf: Um die Jagd, um die Sicherung des Reviers, andere in Schach zu halten oder zu vertreiben (zur Not auch zu töten) ... alles sehr animalisch Impulse.

Dieser Logik folgend wäre die schlimmste Strafe unter Werwölfen vielleicht nicht mal der Tod, sondern die soziale Isolation / Verbannung (was auch erklärt, warum das in der Liste der Harmonie-Faktoren auftaucht).
Wenn die Logik geteilt wird, dann stellt sich das mit dem Finger brechenden Alpha eventuell auch anders dar. Wer das Alpha-Tier dumm von der Seite anquatscht, kann Gefahr laufen sich eine blutige Nase (oder einen gebrochenen Finger) zu holen. Das wäre dann kein Strafe im Sinne der Moral der Menschen, sondern ein tierischer Reflex.
Dann wäre jede Form von Gewalt, die über das Maß hinaus geht die Aufgaben (s.o.) zu erfüllen, ein Verstoß gegen die Harmonie.
 
AW: Folter

Aber wie hart kann es werden, ohne das es Folter ist? oder spielt die Härte gar keine Rolle, da Gruppenkeile nie Folter sind? oder ist das zwar alles folter, aber das ist harmonietechnisch gesehen egal, weil ein wehrloses Rudelmitglied nicht als "Beute" zu betrachten ist?
Gruppenkeile ist immer Folter. Ein wehrloses FamilienRudelmitglied zu quälen ist niemals harmlos. Auch bei Werwölfen nicht.
Das mit dem gebrochenen Finger ist vielleicht eher als Kurzschlussreaktion zu werten. Ich denke Werwölfe halten sich bei Balgereien innerhalb des Rudels nicht zurück. Eben weil sie ja so schnell heilen.
Aber ein Alpha der einem aufmüpfigen Rudelmitglied eben eine reinhaut und ihm so den Kiefer (oder den Finger) bricht um ihn auf seinen Platz zu verweisen ist denke ich etwas ganz anderes als ein Alpha der einen Code Red verhängt. Das eine ist relativ normales (und vermutlich impulsives) Verhalten einer animalischen Spezies und hinterlässt keine bleibenden Schäden, das andere ist eine extra organisierte grausame Handlung an einem engen Familienmitglied.

Es ist eben ein Unterschied ob man seinem Sohn einen Klaps mit der flachen Hand gibt oder ob man ihn von der ganzen Familie systematisch fertig machen lässt.
Und auch um einen Klaps auf den Hinterkopf beim eigenen Sohn als okay zu bezeichnen braucht es schon deutlich weniger Moral (oder Harmonie) als sieben.
Was nicht heisst dass man wenn der Sohn einen existenziell bedroht und in Frage stellt (und eine existenzielle Provokation ist es wohl einem Rudelalpha seine Stellung streitig zu machen) einem nicht die "Hand ausrutschen" kann. Nur muss man dass dann eben mit seinem eigenen Gewissen verhandeln.

Also nein: Es gibt keine "Gefängnis Frei" Karte für Gewalt. Auch nicht unter Werwölfen. Und besonders nicht in der eigenen Familie.
Was natürlich wahr ist, ist dass man sich im Laufe der Zeit an das Gewalttäterdasein gewöhnt, abstumpft und sich auf einem niedrigen Harmoniewert einpendelt.
Vergesst nicht dass die Aufzählungen in der Harmonietabelle nicht abschliessend sind. Nur weil etwas nicht drin steht heisst das nicht dass es einen nicht belastet.
 
Zurück
Oben Unten