Nostalgie Eure verrücktesten Aktionen, Geschichten und Erlebnisse rund um Rollenspiel(e)

Nachdem hier gerade Umfragen groß in Mode sind, dacht ich mir, ich frage mal nach euren verrücktesten Rollenspielgeschichten. Was hab ihr mit dem Rollenspielhobby schon alles erlebt? Hab ihre eine ausufernde Sammlung von Rollenspielprodukten im Regal stehen? Oder vielleicht einen liebevoll eingerichteten Rollenspielkeller oder -raum daheim? Begegnungen der unheimlichen Art mit oder während (des) Liverollenspiel(ern)s? Schonmal im Bus schräg angesehen worden, wenn man lauthals über die fette Schießerei in Zusammenhang mit einer schief gelaufenen Entführung am letzten Wochenende diskutiert? Wer hat schonmal eine seltenes oder begehrtes Rollenspielbuch aufgespürt und (vielleicht) mehr Geld als eigentlich vertretbar wäre dafür hingeblättert, nur weil es in der Sammlung halt noch fehlte? - Ich bin mir sicher, solche oder ähnliche Geschichten kann jeder Rollenspieler erzählen. Also immer raus damit!

Ich selber hab z.B. Anfang der 2000er die typischen Congeschichten mitgemacht. Freitagnachmittags zur Nordcon rauf, die nächsten zwei Nächste jeweils nur so 4, 5 Stunden rum geschlafen und Montag Morgen erst gegen 1h wieder zuhause gewesen, nur um Punkt 8.15h in einem 4-stündigen Seminar zu sitzen und natürlich Null vorbereitet zu sein.
Oder auch im nächsten Jahr mit 5 Mann im Renault Clio nachhause gefahren. Kofferraum bis zur Decke voll und hinten im Fußraum links und rechts recht je einen Wanderrucksack. Mit Pause und Umweg über Rade haben wir die ca. 400km von Hamburg nach Wuppertal in unter 3 Stunden gemacht. - Man war halt jung und dachte sich nichts bei der Raserei.
Auf einer Con durchzuspielen gehört ja auch fast schon zum guten Ton. Ich hab Leute getroffen, die die 3-tägige Rat Con komplett durchgemacht haben, aber mein persönlicher Rekord im Durchmachen liegt "nur" bei irgendwo um die 44 Stunden. - Wer weniger schläft, kann einfach mehr Zocken.

Zu den anderen Verrücktheiten zählen Aktionen wie spontane Spielrunden mit zwei parallelen Gruppen. Einmal hat das sogar richtig gut geklappt. Etwa eine Stunde mit dem zweiten SL zurückgezogen, einen Plot entworfen und dann parallel geleitet. - Klappte besser, als Jahre später eine gut geplante und vorbereitete Runde für 3 Gruppen.

Das mit Abstand verrückteste was ich in Zusammenhang mit Rollenspiel mal gemacht habe war aber vermutlich die Kombination von Conbesuch und Radtour. Ich bin mit der S-Bahn nach Neuss gefahren und von da aus mit dem Fahrrad über Köln Worringen bis nach Pulheim weitergefahren. Und Abends ging es dann wieder retour. Insgesamt mit kleinem Navigationsfehler um die 70km. Und ich hab am Ende auf der Con nichtmal richtig was gezockt.

Das mit dem Durchmachen hatte ich mal auf der Nordcon. Freitag früh (Zugfahrt) bis Sonntag abend. Der Sonntag war seltsam, und von der Heimfahrt hab ich nicht mehr viel mitbekommen... werd ich so schnell wohl nicht wieder machen.
Und ich kenne einen Holländer, der ist mit dem Rad zu unserem Chattertreffen gefahren, etwa auf Höhe Frankfurt.
Crazy stuff.

Wir sind ein paar Jahre lang mit 'nem Dutzend Leuten in möglichst wenig Kleinwagen über Nacht nach Südfrankreich gegondelt, um dort eine Woche auf einer Burg zu verbringen. In der Nacht vom Anreisetag auf den ersten Tag dort sind wir ingame gegangen, in der Nacht vorm Abreisetag war das Spiel zu Ende. Dazwischen waren wir ingame. Immer. Beim Holzhacken, beim Kochen, beim Schlafen, beim Rotweintrinken, beim Rumgammeln auf der Burg. Beim Tanzen und Singen sowieso. War super. Wir waren eine Dorfgemeinschaft, festgelegte Familien, ziemlich festgelegte Rollen, keine Waffen, keine allzu starke Hierarchie. Wenig Plot, dafür viel körperliche Arbeit mit dem Essen, mit dem Holz und so weiter. Die besten Ferien aller Zeiten!

Als ich noch jung und in der Schule war (Oberstufe), ist mir mal ein Werwolf-Regelwerk von unserem alten, verbiesterten Physiklehrer abgenommen worden. Als ich's 'ne Woche später wiederbekam, sagte er nur "Frau Sycorax, sie sind noch deutlich seltsamer, als ich es mir bisher schon gedacht hatte."

Noch ein paar Jahre eher (Mittelstufe) hatten wir am Tag der offenen Tür in der Schule keinen doofen Waffelverkaufsstand oder sowas Langweiliges aufgemacht, sondern DSA-Runden, für die jeder Spieler 50 Pfennig bezahlen musste (weil wir ja Geld einnehmen sollten), um halt mal reinschnuppern zu können. Die Fenster waren schwarz verhängt, wir hatten schwarze Tischdecken (alles aus dem Theater-Fundus) und überall Kerzen für die richtige Stimmung. Wir hatten zwar kaum Neuspieler, dafür lauter alte Rollenspiel-Hasen, und es war ein super Vormittag. Bis die stellvertretende Schulleiterin unseres katholischen Gymnasiums, eine Nonne, völlig bestürzt reinkam und uns des Satanismus bezichtigte, weil sie den Codex Cantiones in die Finger bekommen hatte.
Wir konnten sie aber dann beruhigen und weiterzocken.

Das waren so ziemlich die verrückstesten Sachen, die mir im Zusammenhang mit Rollenspiel passiert sind.
Oh, und ich hab meine aktuellen Freund und auch meinen Exmann in Rollenspielgruppen kennen gelernt. Aber das ist eigentlich nicht soooo verückt, oder?

Irgendwo gibt es wohl noch ein Video, wie ich beim Vampire Live eine Schwarze Messe leite...

Sylandryl Sternensinger schrieb:

Irgendwo gibt es wohl noch ein Video, wie ich beim Vampire Live eine Schwarze Messe leitet...

Zum Vergrößern anklicken....

Das erinnert mich daran, daß es mal ein Video vom Gewandungswettbewerb auf der Rat Con 2005 gab, wo ich aus mir heute unerklärlichen Gründen spontan mitgemacht habe, obwohl ich nur sehr rudimäntär gewandet war und keine allzu konkrete Vorstellung davon hatte, was für eine Figur ich denn darstellen wollte. Entsprechend peinlich war das ganze. Aber immerhin gab es eine "Duells" Figur als Trostpreis, auch wenn das Ding seitdem im Schrank unnützen Platz einnimt. Aber, hey, es war ein Preis. - Sort of.

Mir ist noch eine Geschichte eingefallen: Ich hab vor Jahren 40 Euro für eine Charakterzeichnung von Sabine Weiss ausgegeben, die um meinen Charakter und ein paar Ergänzungen herum mehr oder weniger eine Kopie des Covers des Shadowrun 1 Grundregelwerks ist.

Vom selben Charakter habe ich übigens auch ein Bild, daß mir ein User aus dem Dumpshock Forum angefertigt hat, den ich - da er in den US of A wohnt, nie persönlich getroffen haben. Ohne das dieser Künstler das alte Bild kannte oder ich ihm dahingegend eine nähere Vorgabe gemacht hätte, zeigt das neue Bild den Charakter in einer sehr ähnlichen Pose wie auf dem alten Bild.

Doc-Byte schrieb:

von Sabine Weiss

Zum Vergrößern anklicken....

Das macht man freiwillig?

Atreju schrieb:

Das macht man freiwillig?

Zum Vergrößern anklicken....

So viele Künstler gibt es nicht, die sich auf Cons das Wochenende um die Ohren schlagen, um den Spielern für kleines Geld ihre Charaktere zu zeichen. Außerdem bin ich mit 3 von 4 Zeichnungen super zufrieden und bei dem 4. Bild war meine Beschreibung, nach der gezeichnet wurde, wohl auch nicht so toll.