Rezension Bestiarium der Alten Welt (II) [T-Rezi]

Taysal

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Bestiarium der Alten Welt (II)


Warhammer Fantasy Quellenband [T-Rezi]


Dem ein oder anderen Erzähler mag es an Kreaturen mangeln, die er den Helden seiner Warhammer-Fantasy-Rollenspielgruppe auf den Hals hetzen kann, um Tod und Verderbnis über sie zu bringen – oder sie im heroischen Licht glänzen zu lassen. Um den Nachschub an Bestien und zu sichern, empfiehlt sich deswegen das „Bestiarium der Alten Welt“.

Das Buch wirkt mit seinen 136 vierfarbigen Hochglanzseiten auf den ersten Blich ein wenig dünn, doch dieser Eindruck täuscht über den fantastischen Inhalt hinweg. Zwischen den stabil gefertigten Hardcoverseiten des Bestiariums, verbirgt sich eine ausgewogene Mischung aus Hintergrundwissen und Spielwerten. Für den Warhammer-Fantasy-Rollenspieler wichtig, für Romanleser und Tabletop-Spieler sicherlich ebenso informativ.

Das Buch gliedert sich in zwei grundlegende Abschnitte. Der erste Abschnitt wurde aus der Sicht des Gelehrten Odric von Wurtsbad geschrieben. Diese fiktive Gestalt aus der Warhammer-Fantasy-Welt trug etliche Informationen zusammen, um die Kreaturen der Alten Welt möglichst genau zu beschreiben. Zu den beschriebenen Bestien zählen Wesen wie Orks, die Kinder der Gehörnten Ratte oder auch Oger und Drachen.

Odrics Beschreibungen selbst sind nochmals in zwei oder drei weitere Abschnitte geteilt. Zuerst wird dem Leser allgemeines Wissen vermittelt, wie es ein Bewohner der Welt haben würde. Natürlich handelt es sich dabei oftmals um Halbwahrheiten. Deswegen gibt es den zweiten Abschnitt, in dem Odric das Wissen von Gelehrten sammelte. Hier geht es ins Detail und bietet sich dem Spielleiter vor allem Hintergrundwissen.

Besitzt eine Kreatur etwas Grips und ist in der Lage sich zu Äußeren, wurde dem Eintrag sogar ein dritter Abschnitt spendiert, in dem die vorgestellten „Bestien“ selbst zu Wort kommen. Diese Zitate sind gut geschrieben - hier haben die Autoren echtes Gespür für die Warhammer-Fantasy-Welt gezeigt.

Das zweite große Kapitel des Buches, befasst sich nun mit Werten der vorgestellten Kreaturen. Immerhin sollen sie ja auch ins Spiel kommen und die Welt beleben. Der Erzähler bekommt nun alle grundlegenden Informationen und die schonungslose Wahrheit zu lesen. Die Autoren gehen dabei auch auf Besonderheiten oder bestimmte Formen der Magie oder Mutationen ein. Die Werte sind gut lesbar angeordnet und entsprechen im Aufbau dem Grundregelwerk. So findet man sich leicht zurecht. Um dem Erzähler die Auswahl einer passenden Herausforderung zu erleichtern, wurde übrigens ein Herausforderungsgrad eingeführt. Somit kann etwas leichter abgeschätzt werden, wie gefährlich die Begegnung mit einer Kreatur ist. Eine gelungene Sache.

Das „Bestiarium der Alten Welt“ schließt mit drei Anhängen ab. Der erste beschäftigt sich mit verschiedenen Reittieren, wie Chaosrössern, Elfenrössern oder auch Ponys. Im zweiten Anhang wird auf normale Tiere eingegangen, beinhaltet aber nur Beutetiere, kleine Raubvögel und Schlangen. Abschließend folgen optionale Trefferzonentabellen. Immerhin ist ein geflügelter Vierbeiner anders aufgebaut, als ein Zweibeiner oder ein humanoider Vierbeiner. Der Anhang beinhaltet auch eine Tabelle für kritische Effekte an Flügeln.

Die Innenillustrationen sind beinahe alle gelungen. Zeichnungen wie die der Dämonetten können nur als Ausrutscher bezeichnet werden, da sie dem düsteren Stil der meisten Illustrationen einfach widersprechen. Ansonsten ist das „Bestiarium der Alten Welt“ ein Augenschmaus.

Mit dem neu eingebrachten Herausforderungsgrad, neuen Monstertalenten, dem klaren und fluffigen Aufbau, die Gliederung in Spieler- und Erzählerbreich und der erstklassigen Aufmachung, ist das „Bestiarium der Alten Welt“ ein unverzichtbares Werk – vor allem für Erzähler und Erzählerinnen des Warhammer-Fantasy-Rollenspiels. Doch auch Liebhaber der Romane und Spieler des Tabletops sollten ein Auge auf das Buch werfen, da der Inhalt sehr viel Hintergrundwissen vermittelt und seine Leser noch tiefer in das Warhammer-Fantasy-Universum eintauchen lässt. Unter dem Strich gibt es somit eine klare Empfehlung!

Diese Rezension erschien zum Zeitpunkt des Eintrags ebenfalls auf Taysal.net, Taysals Abenteuerland und Buchrezicenter.de.Den Artikel im Blog lesen
 
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