[9.5.2008] Meister Kozels Verhör

Discordia

B! scheuert
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Die Fahrt hierher hatte sehr stark einem Trip durch eine Geisterstadt geglichen. In Finstertal war scheinbar alles zu hause geblieben und saß vor der Glotze oder machte schlimmeres. Nur selten war Enio ein anderes Fahrzeug entgegen gekommen und Ampeln in der Stadt konnte Der Brujah völlig ungeniert auser Acht lassen. Sogar die Bullen hielten sich wohl lieber auf ihrer Wache auf und vermieden es sich auf der Straße zu zeigen. Das war keine gutes Zeichen. Enio konnte sich gut ausmalen was oder wer dafür verantwortlich war. Die Sterblichen mußten die gleiche Müdigkeit und Mattheit über sich ergehen lassen wie es auch die Kainskinder tun mußten. Nein... das war sicher nicht richtig. Die Menschen traf es womöglich noch härter. Sie benötigten zwar kein Blut wie die Kainiten aber sie waren im Allgemeinen wesentlich schwächer als die Vampire und das betraf oft nicht nur den Körper sondern den Willen ebenso. Schließlich hatten sich nach Enios Informationen beim letzten Mal als Zach diese Welt heimgesucht hatte viele Sterbliche das Leben genommen. Würde es diesmal auf dasselbe hinauslaufen? Enio ging davon aus, daß es noch schlimmer werden würde. Ja der verdammte Unhold wußte wie man einer Apokalypse die entsprechende Begleiter und Vorboten mit auf den Weg gab. Das mußte der Neid ihm lassen.

Immer noch verwundert über die Leere der Stadt und besorgt über das was noch kommen mochte, erreichte Enio Pareto schließlich das Gildehaus und lies seine ohrenbetäubende Norton Commando auslaufen. Während der Motor erstarb und das Gefährt langsam zum Stillstand kam sah sich Enio bereits um. Er hatte sich mit Lurker irgendwo vor dem Gildehaus verabredet. Wie immer war der Italiener etwas vor der Zeit angekommen aber ihn würde es nicht wundern, wenn der Verborgene trotzdem bereits irgendwo im Dunkeln auf ihn warten würde. Enio war gespannt auf die Verhörstrategie von Lurker. Er wußte nicht so recht was er vorhatte aber der Nosferatu hatte ihm gesagt, daß er ein Mittel kennen würde mit dem man Ziege zum reden bringen konnte. Unabhängig von jeglichen moralischen Grenzen und Vorstellungen war Enio bereit dazu alles zu tun oder tun zu lassen was ihnen die Notwendigkeit vorgeben würde. Womöglich würde bei all dem wieder die Grenze zwischen dem menschlichen Kern in dem Brujah und dem unbändigen Tier etwas näher rücken und der Turiner mußte seinen gewählten Weg erneut verlassen aber es waren die Mittel, die sich abermals vor der Not beugen mußten. Warscheinlich war das eine sehr berühmte Ausrede unter den Untoten.

Enio stellte sich gut sichtbar in die Nähe des Einganges zum Gildehaus und steckte sich eine bereits vorgedrehte Kippe an. Der Kriegsherr war nervös. Es war zuviel schief gegangen und wenigstens das Verhör von Ziege sollte dringend irgendeine Erkenntnis hervorbringen. Dabei entstand aber eine Hürde für Enio gegen die er sich unbedingt heute Nacht schützen mußte. Egal was die anderen denken würden aber Enio sah keine Möglichkeit wie er sich in dieser Nacht Ziege nähern konnte um ihn zu verhören ohne ihm sofort das köstliche Blut aus den Adern saugen zu wollen. Das schlimmste aber daran war... Enio ging davon aus, daß Ziege das wußte. Zum Kotzen! Nun ja... dann mußte man eben anders an die Sache ran gehen.

Wie stark war wohl die Vorfreude auf Lurkers Seite? Für einen Nosferatu könnnte es durchaus verlockend sein das Gildehaus betreten zu dürfen. Aber Lurker war nicht so dumm, daß er nicht damit rechnete nur das vor die Augen zu bekommen was er auch sehen durfte. Andererseits waren die Tremere auch durchaus dafür bekannt gewisse Erinnerungen gerne mal anzupassen, falls die ihnen nicht in dem Kram passsten. Ja die Aussicht war sicherlich besonders verlockend für Lurker. Enio lächelte innerlich ein klein wenig. Der Nosferatu hatte ihn warscheinlich auf dem ganzen Weg hierher an einem Stück verflucht, daß er ihn heute Nacht hierher zitiert hatte. So mußte wohl jeder seinen ganz persönlichen Tod sterben.
 
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Während der Brujah mit der kleinen, glühenden Spitze Muster in die Nacht malte und bläulichen Qualm ausstieß, der sich in der fast unbewegten Luft schnell wie eine persönliche, kleine Schwade um ihn sammelte, rückte der Zeiger auf die verabredete Uhrzeit. Es wäre wohl zu erwarten gewesen, dass die Kanalratte einen seiner wohl heiß geliebten Auftritte hinlegte und plötzlich mit einem Zischeln hinter, oder neben einem stand. Zumindest gab es nur zwei rechte Erklärungen für diese Theatralik. Entweder liebte der Verborgene diesen opernhaften Quatsch wirklich, oder er war es so sehr gewohnt sich abseits der wahrnehmbaren Welt zu bewegen, dass er selber gar nicht mehr bemerkte wenn er Andere damit nervte.

So war es zumindest mal etwas neues, dass man den Hilfssheriff aus einer Gasse gegenüber des Gildenhauses treten sah. Ein dunkler Spalt, der sich zwischen zwei alte Häuser zwängte und über ihm die malerisch, apokalyptische Kulisse sich auftürmender Wolkenberge die gräulich grün schimmerten und ein wenig an die schimmernde Oberfläche von Öl erinnerten. Der Nosferatu hatte die Hände in den Taschen seines Mantels vergraben und schlurfte in seiner beunruhigenden Attitüde unregelmäßige Schritte zu machen über die leere Straße. Alles war wie immer, der abgewetzte, schäbige Mantel, die Kapuze die sein Gesicht völlig verhüllte, wenn man davon absah, dass er absolut merkwürdig aussah, war alles völlig normal. Aber er trug einen Rucksack, ein ebenfalls zerschundenes, altes Ding mit einem verblichenem Logo einer Sportbekleidungsfima darauf. Gut möglich, dass er das Ding irgendwo gefunden hatte. Mit einem Nicken, dass er wie üblich betonte, so dass man die Bewegung anhand der Kapuze zu erkennen vermochte. Blieb er stehen.

Guten Abend.

Klang das heisere, geflüsterte Krähen genervter als sonst? Unter Anbetracht des Ortes an den der Nosferatu nun gehen sollte, wäre es sicher nicht verwunderlich gewesen. Deutlich zu hören war für Enio einzig die Lücke in der Begrüßung. Für gewöhnlich hätte Lurker noch ein 'Sheriff' mit angehangen, aber das war wohl nicht mehr korrekt, obwohl der Turiner eigentlich diesen Job immer noch ausführte. Schließlich war er hier und stand nicht auf dem Feldherrn Hügel, wie man das anhand seines fulminanten Titels eigentlich erwarten sollte. Da dem Verborgenen aber 'Kriegsherr' zu sperrig war, 'mein Prinz' nicht stimmte und Pareto ihm bei einem 'Exzellenz' sicher besorgt Puls und Stirn gefühlt hätte, um zu prüfen ob er fieberte, blieb es bei dieser alten Anrede zwischen ihnen, die außerhalb des hörbaren Bereiches mit schwang. Sicher hatte der Italiener schon genug geschleime gehört, Lurker war zu erschöpft um ihn heute damit zu ärgern.

Der Blick des Nosferatu ging an den Gußeisernen Stangen die das Gebäude umzäunte vorbei und blieb am schweren Eingangsportal hängen. Sicher würden sie durch einen kleinen Seiteneingang oder so etwas hineingelassen werden. Obwohl er schon so lange in Finstertal war und im Grunde jeden beliebigen Ort aufsuchen konnte, hatte er diesen hier, trotz aller möglichen Geheimnisse und dem Wert um das Wissen was hinter diesen verschlossenen Türen geschah, noch niemals betreten. Wäre es nach ihm gegangen, dann hätte man an diesem Umstand nichts ändern müssen, denn niemand wollte ernsthaft hinter die Mauern einer solchen Institution blicken. Man konnte sicherlich romantischen Vorstellungen über so eine Zauberer Hochburg nachhängen und sich verschachtelte, labyrinthartige Gänge im Geiste ausmalen, aus dunklem Holz und vollgestopft mit ledergebundenen Folianten, oder Laboratorien mit Gläsern und blubbernden Flüssigkeiten. Aber Es gab Gerüchte über den Clan der Hexer die eine weniger verschroben freundliche Atmosphäre erahnen ließen. Alleine die Andeutungen und Legenden die sein Bruder über die Hexer aufgezählt hatte reichten völlig um zu wissen, dass man sich nicht auf ihr Territorium begab.

Wenn man dann noch die Geschichten bedachte was so ein Magier mit dem eigenem Verstand tun mochte, dass sie den Verstand anzapften und Gedanken manipulierten, Leute verfluchten und alle möglichen, abartigen Dinge für ihre Rituale sammelten, steigerte dies nur das Bedürfnis dringend woanders zu sein. Natürlich glaubte er nicht, dass er irgendetwas davon zu sehen bekommen würde, aber dennoch würden die Hexer nicht erfreut sein ausgerechnet jemanden seines Blutes in ihren Hallen zu begrüßen. Irgendwas blieb ja schließlich immer hängen. Er hoffte nichts und niemanden anfassen zu müssen. Er hatte nur zwei dieser Blultmagier bislang berühren müssen. Den dicken Hexer, der die absolut nervige Angewohnheit gehabt hatte allem und jedem die Hand schütteln zu müssen, als sei er auf einem verdammten Wahlkampf gewesen und dem damaligem Hüter, ein vorzeige Klichee Brite, der einen klammen, ekelhaft leichenartigen Handschlag gehabt hatte, bei dem man dachte, dass man den Sensenmann hinter sich grinsen sehen würde, wenn man sich nur umwandte.
 
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Es war auffälliger als üblich als Lurker auftauchte. Aber nicht nur, weil er sich gegen den kinoreifen Auftritt entschieden hatte, sondern auch weil eine einzelne Person, die aus einer Seitenstraße heraustrat in dieser Nacht viel auffälliger war als sonst. Ein Umstand, der sicherlich seinen Ursprung in der Leere der Straßen und deren Unbelebtheit hatte. Dem Nosferatu war das bestimmt auch nicht entgangen oder aber er hatte sich unterirdisch diesem Ort genähert und hatte bis jetzt noch nichts von der unnatürlichen Ruhe mitbekommen, die Finstertal heute Nacht übemannt hatte. Aber Enio konnte sich das fast nicht vorstellen, da mit Sicherheit selbst die Ratten heute Nacht nur auffällig langsam und lustlos durch die Kanäle zogen. Aber das war jetzt eigentlich auch egal. Sie hatten sich hier getroffen um eine Sache anzugehen, die womöglich dazu beitragen könnte die besonderen Umstände dieser Nacht und die Dinge, die in den letzten Nächten passiert waren und in den folgenden noch passieren würden etwas genauer zu durchleuchten und im besten Fall zu durchkreuzen und den Normalzustand wieder herzustellen. Normalzustand? Was zur Hölle war das eigentlich nochmal genau für Finstertal? Vielleicht sollte man sich doch lieber einen positiven Ausnahmezustand herbeiwünschen?

Irgendwann war der Verborgene bei Enio und krächzte seine Begrüßung. Bei zwei Worten war es schwer einen Gemütszustand zu interpretieren also lies es der Sheriff tunlichst bleiben. Lurker war jedenfalls so wortkarg wie selten und wollte es wohl dem Italiener überlassen überhaupt so etwas wie ein Gespräch zu beginnen. Oder mußten sie das gar nicht? Nein warscheinlich nicht aber schaden tat es auch nicht. Vorerst erwiederte Enio die Begrüßung mit einem Nicken und einem unklaren „N`Abend!“ Nach ein bis zwei Sekunden unangenehmer Stille schnippte Enio seine Kippe auf die Straße und wandte sich Richtung Gildehaus. „Und? Auch so wahnsinnig viel los gewesen auf ihrem Weg hierher? Die Stadt scheint fast verlassen zu sein und man wartet schon darauf bis sich ein loses Gebüsch vom Wind getrieben durch die Straßen rollt und im Hintergrund ein Kojote jault. Woher das kommt wissen wir ja… wie schlimm es wird leider nicht und ich vermute mal wir wollen es auch nicht erfahren, sondern versuchen es zu verhindern.“ Soviel zur Theorie. Enios Gedanken kreisten gelegentlich um mehr als nur diese Vorgehensweise. Gerade im Moment kreisten sie um ein weiches Bett und dem Gefühl seinen müden und schlappen Körper einfach da rein zu schmeißen und zu entspannen. Aber nein… das war nicht Teil des Plans. Das Verhalten würde genau dem Feind in die Hände spielen und das war genau das was Zacharii mit diesem Zauber bezweckt hatte. Alleine dieser Gedanke und die Welle der Wut, die sie mit sich brachten, genügten in den letzten Stunden oft um Enio wieder wach zu rütteln und ihn erneut zu motivieren. Er hasste diesen verdammten Tzimiscen und wenn es alleine der Hass sein sollte, der ihn diese Nächte antrieb, und ihn immer wieder von neuem wach rüttelte, dann war er Enio willkommen und sollte freien Lauf haben.

Direkt vor der Tür des Gildehauses fasste der Kriegsherr an die Klingel und betätigte sie. Er war nicht zum ersten Mal hier drinnen aber eigentlich wollte es sich Enio nicht unbedingt zur Gewohnheit machen im Gildehaus ein und aus zu gehen. Er hatte zwar nicht direkt Angst davor oder hielt das Gebäude für unheimlich aber Enio war der Meinung, daß man die Launen des Schicksals nicht über Gebühr strapazieren sollte und in jedem noch so schön gesponnenen Nest letztendlich doch ein Spinne drin saß. Die heutige Nacht beziehungsweise das was sie heute im Gildehaus machen mußten war unabwendbar und äußerst wichtig. Es würde noch andere Nächte geben in denen man das Hexenzentrum meiden konnte.
 
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Wäre die Lage nicht so ernst und würde sich Lurker nicht fühlen als hätte man ihn ausgewrungen, hätte er es als positives Zeichen vermerken können, dass sie tatsächlich nicht hätten reden müssen. Eigentlich war es ein Zeichen großer Vertrautheit, wenn man gemeinsam Schweigen konnte, ohne das jemand das Gefühl hatte die Stille mit irgendwas füllen zu müssen. Gab es so etwas denn zwischen den Beiden? Sicher, der grummelige Brujah war einfach sympathischer als die Rosenpest um Buchett es jemals war und ja, er stand hier und ging persönlich voran in dieser Angelegenheit, anstatt wie der Hexen Professor irgendwelche Marionetten zu schicken, aber deswegen würde der Nosferatu sicher nicht anfangen heimlich Poster von ihm an die Wände zu kleben. Wahrscheinlich waren sie einfach zu sehr damit beschäftigt ihre Gedanken genug zu klären für das was vor ihnen lag und es war einfach ein konzentriertes Schweigen, das herrschte.

Es war sowieso gerade nicht wichtig. Die Zigarette verwandelte sich in einen kleinen, wirbelnden Kometen und sauste an ihm vorbei. Die Geste hatte etwas tröstlich vertrautes, weil sie ihn an Stray erinnerte. Er folgte Pareto einfach die letzten paar Meter und versuchte nicht an den Klumpen in seinem Hals zu denken, von dem nicht klar war, ob er dem Gedanken an Zacharii und seinen Fluch oder der Besonderheit dieses Ortes geschuldet war.

Doch...ich weiß wie es wird. Es wird wie damals. Die Menschen werden wieder auf die Straßen kommen. Aber wir werden uns dann wünschen, dass sie einfach in irgendwelchen Ecken liegen geblieben wären, denn sie werden sich dahinschleppen wie seelenloses Fleisch, das zum Schlachter wankt. Ihre Augen werden stumpf sein und leer, so als hätte man ihren Willen und ihre Leidenschaft einfach ausgeblasen wie die Zündflamme eines Ofens. Sie werden aufhören wirklich zu leben und nur noch existieren und irgendwann folgt dieser absoluten Teilnahmslosigkeit dann zwangsläufig ihr Tod und dann werden ihre Leiber sich auf den Straßen stapeln, so wie damals. Tote und noch lebende, die sich einfach zum sterben hingelegt haben , Seite an Seite und schließlich irgendwann übereinander, wie in einem Schlachthaus in dem sich die Kadaver stapeln. Das ist es, was passieren wird.

Der Verborgene hatte seine düsteren Zukunftsaussichten eher laut gemurmelt, als wirklich direkt an jemanden gerichtet, aber schließlich war Enios Frage auch eher rethorischer Natur gewesen und wahrscheinlich wäre es ihm jetzt, im Nachhinein sogar lieber gewesen, wenn Lurker sie auch in diesem Geiste genommen und nicht geantwortet hätte. Vielleicht war es in der Tat angenehmer, wenn man nicht ahnte auf was sie zusteuerten. Aber diesen Luxus würde es für den Nosferatu nicht geben. Wenn sich der Brujah noch einmal umdrehen und ihn ansehen würde, bevor sie gleich durch diese Türe gingen, würde er lediglich ein entschuldigendes Schulterzucken von seinem Hilfssheriff ernten.

Ist ja nicht meine Schuld, dass ich beim letzten Mal als sich das Tor zu Hölle einen Spalt weit geöffnet hat einen Blick zuviel hineinwerfen durfte.

Unabhängig davon das es Lurker nicht das geringste ausmachte alles aus dem Sklaven des Tzimiscen herauszufoltern bis dieser glücklich sein würde wimmernd auch sein letztes, peinlichstes Geheimnis vor ihre Füße zu würgen, war die moralische Frage mit diesen Aussichten wohl geklärt.
Entweder sie würden sich die Hände schmutzig machen und die eigene, eventuell vorhandene moralische Integrität ins Feuer werfen, oder die Menschen würden es ausbaden und sterben wie eine Horde Fruchtfliegen. Es blieb also im Grunde nur die Frage, ob man sich von heute Nacht nicht mehr selber ins Gesicht sehen mochte, weil man ein perverser Folterknecht war, oder ob man sein Gewissen damit belasten wollte, dass man zwar moralisch noch intakt war, weil man persönlich ja nichts böses getan hatte, aber für diese Integrität Millionen Menschenleben auf den Altar gelegt hatte. Was war denn so ein reines Gewissen noch Wert, wenn man es mit Hektolitern an Blut bezahlt hatte? War das schlimmer als eine 'kleine, einmalige' Verfehlung bei der man einen ohnehin schlechten Menschen gefoltert hatte? Was für ein Dilemma. Gut das man den kleinen, schmutzigen Nosferatu hatte, auf den man alle Schuld abwälzen konnte. Schließlich war er doch der sadistische Verhörmeister und Folterer, der angeblich eine Methode kannte um sogar den widerborstigen Ziege zum reden zu bringen.

Lurker sah sich ein letztes mal um während er wartete eingelassen zu werden und sein Blick suchte unbestimmt den Himmel ab, an dem sich immer noch die Wolken auftürmten und bedrohlich tief über der Stadt hingen, so als trügen sie schon die Melodie zur entsetzlichen Sinfonie des bevorstehenden Kataklysmus mit sich.
 
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Die beiden Männer warteten vergebens, dass die schwere Eingangstür zum Gildehaus des Hexerclans sich öffnen würde und gar eine freundliche italienische Haushälterin sie hereinwinken würde. Statt dessen blieb das Gebäude wie es war: abweisend verschlossen, ein wenig verwittert... unheimlich. Eine schwarz-grau getiegerte Katze mit gelben Augen saß im Fenster und lies die beiden nicht aus den Augen. Das sie echt war, war an dem unruhigen Schwanz zu erkennen, der ab und zu hin und herpeitschte. Doch sie schien keine Angst zu haben.

Nach einer gefühlten Ewigkeit und dennoch absolut pünktlich fuhr ein nachtschwarzer Maybach mit verdunkelten Scheiben die Straße entlang. Vielleicht würde er als Johardos Limosine erkannt werden, zumal er langsam auf das Gildehaus zurollte und vor dem Tor stehenblieb. Der Motor blieb an und der alte Diesel schnurrte wie die o.g. Katze, als sich die Fahrertür öffnete und eine junge Frau in Anzug und mit blonden Pferdeschwanz ausstieg, den beiden zunickte und kommentarlos die hintere Tür der geräumigen Limosine öffnete. Dann setzte sich die Dame - War das eben nicht die Guhlin Judith gewesen?!? - wieder auf den Fahrersitz, während die Tür einladend geöffnet blieb. Im Inneren erwartete Caitlin die Gäste, zurückgelehnt saß sie auf den luxuriösen Ledersitzen und lächelte Enio und auch den Nosferatu-Promogen Lurker freundlich an. "Guten Abend Lurker, Enio, bitte nehmt doch Platz."
 
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Lurkers Reaktion und die folgende Beschreibung der Dinge, die da kommen könnten war alles andere als optimistisch und leider einen Tick zu umfangreich und anschaulich. Am Anfang dachte Enio noch der Nosferatu wollte einfach ein wenig übertreiben um nochmal auf die Dringlichkeit ihres Handelns hinzuweisen aber ab der zweiten Hälfte bekam der Brujah eher den Eindruck als ob Lurker einen Erfahrungbericht wiedergab und Vorhersagen herunterleierte. Da Enio eine recht gute Vorstellungskraft hatte und sich selbst schon das eine oder andere Mal mit einem großen Maß an Phantasie überrascht hatte, bildeten sich sehr einfach die entsprechende Bilder im Kopf des Italieners und er mußte tatsächlich einen Schauder unterdrücken. Der Verborgene konnte manchmal richtig gruselig sein und es war ihm gelungen die ohnehin schon vorhandene Sorgen und angeborene Paranoia des Italieners anzuheizen. Aber dabei wurde auch wieder der Kampfgeist aufs Neue geweckt. Enio hattte nicht vor sich der Situation hinzugeben. Er wollte diesen Tzimiscen bekämpfen und besiegen und es würde nachher auf seiner nicht vorhandenen Ehrentafel geschrieben stehen, daß Enio Pareto – Kriegsherr von Finstertal – den Koldunen Zacharii tè Zloduch endgültig vernichtet hatte. Irgendwie drollig oder? Enio sah das jedenfalls nicht so. Er war voller Ernst und Tatendrang wenn es um diese Sache ging. Der Unhold mußte vernichtet werden… um jeden Preis. Ein Genozid an der Finstertaler Bevölkerung würde ihm nicht gelingen. Niemals.

Nach einer kurzen Pause in der die Worte des Verborgenen unheilverkündend in der Luft hingen meldete sich Enio wieder zu Wort und seine Stimme war leise aber selbstbewußt und voller Überzeugung. „Nein! Das wird nicht passieren. Diesmal nicht Lurker. Wir werden vorher den Tzimiscen aufhalten… und wenn es das letzte ist was ich mache.“ Es waren nur Worte, wenn man sie hörte aber derjenige, der sie aussprach glaubte daran. Vielleicht hörte man das ja heraus.

Irgendwann nach einer viel zu langen Wartezeit fuhr ein proziges Auto vor. Enio dachte sich nicht viel und wartete geduldig… was ein kleines Wunder war in Anbetracht dessen, daß er hier vor geschlossener Tür warten mußte. Er kannte weder das Auto von Johardo noch war er vermutlich jemals Judith begegnet. Daher blieb Enio vorerst neugierig und wartete ab was sich aus dem Auto heruasschälen würde. Es war wie erwartet die Regentin. Toller Auftritt! Fast schon eines Ventrues würdig. Aber unwichtig. Enio lies sich nicht lange bitten oder stellte irgendwelche Fragen. Nach einem knappen „N`Abend!“ steig er in das Fahrzeug und wartete das ihm sein Deputy folgen würde.
 
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Es mochten nur Worte sein, aber der Nosferatu nahm sie dankbar auf, wie trockenes Gras den nebenlfeuchten Kuss des Taus der Dämmerung. Er war immer noch auch den Beinen, sicher, und er würde nicht aufhören bis er es zu Ende gebracht hatte, oder selber sein Ende fand. Aber aus Rache, Trotz und Sturheit. Nicht aus Überzeugung für die gute Sache. Dennoch tat es ihm gut, wenn er jemanden folgen konnte. Es war nunmal eine Sache sich gegen den peitschenden Wind zu lehnen und durch einen Orkan vorwärts zu schleppen, nur mit einem unbestimmtem Ziel im Kopf, aber eine völlig andere, wenn man vor sich im tosendem Wind noch den Schemen eines Vordermannes erkennen konnte. Jemand der nicht nur mit einem war, sondern dem man folgen konnte. Der den Mut hatte nicht nur auf ein Ziel zu zulaufen, sondern es auch zu formulieren, so dass es für andere sichtbar und vielleicht sogar greifbar wurde. Ohne sich dessen bewusst zu sein, richtete sich der Nosferatu ein wenig auf. Die schwere, matte Decke die auf ihm lastete hob sich nicht, aber sie fühlte sich dennoch plötzlich nicht mehr unbezwingbar an.
Er würde dieser Gestalt vor ihm folgen. Durch den Sturm. Das war wohl der Preis dafür, wenn man der Anführer war. Jemand musste vorne gehen und ganz vorne war es einsam.

Dann fügte er sich in geduldiges Warten. Zumindest für die Zeitspanne einer Handvoll gestohlener Herzschläge, denn nach ihrem Begehren um Einlass verstrich der Moment den es üblicherweise brauchen sollte um die Türe zu öffnen und ging direkt in den Moment über den man verstreichen lassen würde, wenn man jemanden absichtlich warten lassen wollte. Kurz bevor es allerdings soweit war, dass sie sich ansehen und beschließen konnten, das wohl niemand daheim war, fuhr dasn Hexen-mobil vor. Natürlich nicht einfach nur ein bequemes Auto, sondern so ein erbärmliches Status Symbol.

Seht her, wieviel Geld ich für ein Auto ausgeben kann.

Wie dämlich, wenn man bedachte das eine Ressource wie Geld eigentlich überhaupt keine Rolle in ihrer Existenz spielte. Aber so war das Denken der 'High Clans' nun mal verhaftet. Es sollte ihm doch herzlich egal sein. Als allerdings die Türe aufschwang und die Oberhexe zu einer hübschen Spazierfahrt einlud, sprangen seine Gedanken in die junge Vergangenheit. Als er zuletzt in das Auto eines Zauberlehrings gestiegen war, dem des ehemaligen Hüters, war er angegriffen worden. Der Nosferatu presste seine Lippen zu einem dünnem Strich zusammen. Er wollte nicht in so ein widerliches Ding steigen. Er wollte ganz sicher nicht noch einmal zu einem Blutmagier in so ein Gefährt steigen. Eigentlich wollte er überhaupt nichts mit ihnen zu tun haben.
Aber Enio setzte sich in Bewegung als wäre dies das Selbstverständlichste auf der Welt und gerade nach seiner kurzen, tapferen Rede wollte Lurker vor diesem Mann ganz sicher nicht jammern wie ein kleines Gör. Daher klappte er den Mund zu, schluckte seine Proteste runter und bevor ihn sein Mut verlassen konnte, ließ er sich einfach von dem Brujah mitreißen und lief in dessen Windschatten mit. Dennoch löste er im Schutze seines Mantels einige Verschlüsse des Ledergeschirrs das er um den Leib geschlungen hatte und lockerte heimlich einige der besonders bösartigen Klingen die er bei sich trug. Er sorgte dafür, dass seine Hände auf den Griffen der Waffen zum ruhen kamen.

Von Außen mochte es einfach nur so aussehen, als verschränkte er die Arme, aber ein zweites Mal würden ihn die Zauberer nicht überraschen. Wenn er auch nur den leisesten Hauch eines Hinterhaltes witterte, würde die Oberhexe nicht mal mehr dazu kommen 'Simsalabim' zu sagen, bevor er ihr ein zweites, sehr unregelmäßiges, Grinsen in den Schädel zaubern würde.

Guten Abend...

War dann auch tatsächlich alles was die Regentin zu hören bekommen sollte. Warum musste es ausgerechnet ein Auto sein? Fast wäre ihm da wahrscheinlich ein Laboratorium lieber gewesen. Immerhin füllte sich der kleine Raum in Sekundenschnell mit dem muffigem Geruch schimmeliger, alter Erde. Seine kleine, persönliche Rache.
 
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Caitlin wartete geduldig, bis sich die beiden Herren gesetzt hatten und lies dann die Tür mit einem einfachen Wink ihrer Hand zufallen. Ob das auf Magie oder modernster Technik beruhte, war nicht erkennbar. "Vielen Dank, wir haben es wirklich nicht weit, aber es ist der einfachste Weg und Johardos Wagen ist nun einmal der größte in der Garage, da müssen wir uns nicht quetschen." Sie grinste ein wenig ironisch, denn wer wollte sich schon mit einem Nosferatu in ihren Audi quetschen? Der hatte schön viel Ablagefläche, aber der Rückraum war dennoch sehr klein. Außerdem hatte dieser Wagen noch einen gewaltigen Vorteil, den Caitlin auch geschickt einsetzte. Die Scheiben des Fahrzeugs waren sehr stark verdunkelt. Mit dem Licht im Innenraum sah man auch mit den besten Adleraugen nach draußen rein gar nichts. Und wer würde es zur Zeit schon wagen, die Sinne zu erweitern?

Die Fahrzeuginsassen bekamen mit, wie sich der Wagen langsam in Bewegung setzte, ein paar Meter fuhr und dann anhielt. Es war ein quietschendes Geräusch zu hören, als sich der massive Zaun zur Seite bewegte und die Einfahrt auf das Gelände des Gildehauses freigab. Dann fuhr das Auto ein Stück weiter und blieb dann endgültig stehen. Als sich die beiden Gäste schon wundern würden, warum zum Teufel Caitlin sie für so ein kurzes Stück in diese Protzkarre gesetzt hatte, bewegte sich das gesamte Auto plötzlich... gefühlt nach unten.

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Maria ließ den Fahrstuhl mit dem Maybach in der Garage anhalten und schaltete alles Licht aus, sodass nur noch die 5 Meter zum Sicherheitsfahrstuhl beleuchtet waren. Dann öffnete sie die Tür der Limosine und verschwand. Auch von Judith war keine Spur mehr zu sehen. Statt dessen setzte sich Caitlin in Bewegung und stieg aus. Dann sagte sie mit engelsgleicher Stimme: "Willkommen im Gildehaus. Verzeiht bitte die Umstände, wir sind auf Besucher nicht eingerichtet. Wenn Ihr mir jetzt bitte folgen wollt, ich bringe euch direkt zu unserem Herrn Ziegelowsky." Sie legte sich im Laufen den Mantel ab und hängte ihn sich über den Arm. An der Sicherheitssperre des Personenfahrstuhls stoppte sie und gab in rascher Geschwindigkeit einen recht langen Code ein, der nach dem Scan ihres Daumens auch akzeptiert wurde. Die Türen öffneten sich und Caitlin wartete im Inneren auf die beiden.

Als beide eingetreten waren setzte sich der Fahrstuhl in Gang und sauste in raschem Tempo in die Tiefe. In einem der Untergeschosse stoppte er schließlich und Caitlin trat hinaus in einen Gang, der recht spärlich beleuchtet war und die verschlossen Türen rechts und links sehr abweisend wirken lies. Doch nach wenigen Metern waren sie endlich angekommen und Caitlin schloss den Raum, in dem Ziege in seinen Ketten hing, auf. Innerlich stieß sie ein Stoßgebet gen Himmel, dass Ziege auch wirklich noch da sein würde. Aber Maria hätte ihr sicherlich gesagt, wenn dieser einen erfolgreichen Fluchtversuch gemacht hätte. "Voilà." war alles, was sie vorerst sagte und überlies Enio den Vortritt.
 
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ZIEGE:

Der Lude war noch da -natürlich- und er bot ein Bild des Elends. Schlaff hing er in den Ketten und nahm nur nebensächlich wahr, dass er Besuch bekommen hatte. Allem Anschein nach litt er wie die meisten Menschen sehr stark unter den psychischen Einflüssen Zachariis die Sterbliche zwar zeitlich verzögert aber umso härter erwischt hatten. Als einer der eingetroffenen Kainiten das Wort an ihr richtete -oder war es diese beknackte Dienerschlampe die gesprochen hatte- gelang es ihm kaum den Kopf zu heben.

"Mein Meister hat mich verlassen! Helft mir bitte ihr guten Kainiten, ich will euch auch nach Kräften unterstützen. Wenn doch nur nicht mein Kopf so leer wäre. Mann, ich fühle mich als hätte mich oberhalt des Halses ein D-Zug überollt."

Zieges Stimme klang schwach und belegt.
 
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Eigentlich hatte sich Enio vorgenommen Caitlin noch einzubleuen, daß sie weder ihn noch Lurker in irgendwelche Räume oder Stellen des Gildehauses mitnehmen sollte wo sie nichts zu suchen hatten, da der Brujah auf keinen Fall auf etwas stoßen wollte, was er nicht wissen oder sehen durfte. Aber schon der Gedanke daran war etwas kindisch und naiv. Erstens war Enio nicht zum ersten Mal im Gildehaus und war seither auch nie manipuliert worden...
Ach ja... woher sollte er das überhaupt wissen? Wer wußte schon ob er manipuliert wurde und ob nicht? Vielleicht hatte man ja bereits mit Enios Gedächnis gespielt. Etwas in dem Kiregherr verkrampfte sich und die typische Angst kam wieder zum Vorschein. Eine Angst, die den Italiener schon seit jeher begleitet hatte und er noch nie ablegen hatte können. Es war so verdamt dämlich und nutzlos sich über mögliche Gefahren Sorgen zu machen, die man nur erraten konnte und über die man vielleicht nie etwas erfahren würde. Dennoch... es war tief in Enio verankert und er würde wohl nie über seinen Schatten springen können.

Egal! Zweitens wußte Caitlin ja um ihre Gäste und warum sollte sie die Gefahr eingehen sie irgendwo hinzuführen wo sie etwas sehen konnten, das nicht für ihre Augen bestimmt war. Der Gedanke war lächerlich oder? Zumindest hatte Enio während der kurzen Fahrt das Gefühl, daß die Regentin die Art und Weise des Transportes nicht nur wegen dem opulenten Platzvermögen gewählt hatte, sondern die dunkle Scheiben auch einem ganz besonderen Zweck dienten. Enio begrüßte diesen Zweck. Zum einen war er wohl einer der unneugierigsten Kainskinder auf diesem jämmerlichen Planeten und zum anderen bekam so Enio das Gefühl, daß die Tremere seine Ansichten über Sightseeing-Touren durchs Gildehaus teilte. Soweit so gut!

Nach ihre Ankunft und der warmen Begrüßung durch die Regentin war es für Enio an der Zeit eine Randbedingung für das Verhör festzulegen. Es war die einzige, die ihm einfiel aber sie war wichtig und es würde hoffentlich jedem einleuchten. „Danke. Wir wollen es nicht zur Gewohnheit werden lassen im Gildehaus ein und aus zu gehen. Also keine Sorgen.“ Schon im Gehen und Caitlin folgend fügte der Kreigsherr hinzu: „Eines sollten wir bei Zieges Befragung beachten. Egal wie wir ihn behandeln und was wir mit ihm anstellen... er darf nicht bluten. Jeder der schon dabei war als er es doch getan hat weiß warum ich das sage und welche Auswirkungen das haben kann. Die Nacht würde womöglich einen völlig unerwartenten Verlauf nehmen und das Verhör ein abruptes Ende.“ Bei dieser Ansage blieb natürlich einiges unerwähnt und nur im Ansatz angesprochen. Jeder, der den Geruch von Zieges Blut wahrgenommne hatte, wußte was es bedeutete dem Aroma zu wiederstehen und jeder, der bei ihrem letzten Ausflug zu den Ruinen teilgenommen hatte, wußte ebenso wie schlecht Enio darauf reagiert hatte beziehungsweise wie gering doch seine Beherrschung dagegen gehalten hatte. Es hätte jeden treffen können aber es hatte nunmal den Italiener getroffen. Wollte es ihm jemand vorhalten? Jetzt wäre ein günstiger Zeitpunkt.

Sie betraten den Raum in dem Ziege gefangen gehalten wurde. Enio betrachtete ausführlich die Fesseln mit denen der Lude gehalten wurde und die übrigen Vorrichtungen... sofern er sie überhaupt erkennen konnte. Es war eine innere Befriedigung Ziege in so einem jämmerlichen Zustand zu sehen. Dem Wiedergänger konnte es eigentlich nicht schlecht genug gehen. Keine Moral hielt stand wen es darum ging Ziegelowsky etwas schlechtes zu wünschen. Jedenfalls niemand, der schon einmal mehr als 5 Worte mit ihm gewechselt hatte. Nein... Enio würde sicherlich kein schlechtes Gewissen haben Ziege an Silva zu verfüttern. Sollte sie ihn ruhig haben. Aber vorerst brauchten sie ihn noch. Enio machte ein paar Schritte auf Ziege zu und schwieg abermals für einen Moment. Enio traute der Situation überhaupt nicht. Er konnte sich gut vorstellen, daß Ziege gleich loslachen würde und sie alle wieder verspotten würde. Das das ganze Gejammer, das er gerade von sich gab lediglich Schau war und er nur wieder genoss, daß man was von ihm wollte. Es war vielleicht unumgänglich, daß man arrogant und überheblich wurde, wenn man nicht sterben konnte und jede Folter, jede Pein und jeden Tod hinter sich gelassen hatte. Aber vielleicht hatte Zacharii Ziege ja tatsächlich verlassen? Schwer zu glauben.

Enios Stimme war gleichgültig wie eh und jeh. Der Brujah-Ahn wollte sich nicht herablassen und Ziege verspotten oder ihn angiften. Er wußte etwas, das die Kainskinder wissen mußten. Das wars auch schon. „Ahhh Ziege! Woher willst du wissen das dein Meister dich verlassen hat? Meines Wissens nach ist er immer noch recht aktiv und umtriebig. Ist es nur die Leere in deinem Kopf oder weißt du wie immer mehr?“ Bislang waren das eigentlich nur rethorische Fragen und Enio erwartete noch nicht mal eine Antwort darauf. „Und nun? Wie könntest du uns deiner Meinung nach unterstützen Ziegelowsky. Erzähl... ich bin ganz Ohr.“ Das Nieveau des Gesprächs war sehr lau bisher und noch weg von den eigentlichen Inhalten. Enio wartete bis die erste Reaktion von dem Wiedergänger kam und er ging immer noch davon aus, daß er gleich anfangen würde sie wieder alle zu verspotten um einen schnellen Tod zu erreichen. Enio würde heute Nacht der bessere Spieler sein.
 
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ZIEGE:

Ein schwaches Heben des Kopfes folgte.

"Ich... ich weiß es nicht! Keines von beiden... Ich kann mich an kaum etwas erinnern! ... Mein Kopf fühlt sich an als wäre er mit Watte vollgestopft, ...ich bin so ...unendlich müde. Schon das Reden fällt mir schwer, ...kann mich kaum konzentrieren. Enio Pareto war dein Name, oder? Bist der Marshall in der Stadt... richtig? Der Sheriff, ...der mit den dicksten Eiern, stimmts?"

Ein fast zu theatralisches Husten folgte und unterbrach den Satz des Mannes.
Sofern dies überhaut möglich war, sackte er ein wenig mehr in sich zusammen.

"Ich will gerne mit euch allen zusammenarbeiten, ...aber ich kann mich an fast nichts erinnern! Daher weiß ich das mein Meister mich verlassen hat, ...er schützt mich nicht mehr vor seiner Macht. Ich bin genauso betroffen wie alle anderen. Und es wird noch schlimmer werden... Seine Macht wird stündlich wachsen... Wir alle sind des Todes wenn wir nicht schnell etwas unternehmen... Oooh diese Kopfschmerzen...!"
 
AW: [9.5.2008] Meister Kozels Verhör

Der schmutzige Kleiderhaufen mit der Kapuze hockte schweigend und ungerührt im Fond der Protz Karosse. Da es niemand gesehen hätte, ersparte er sich auch die säuerliche Miene, die seiner Meinung nach durchaus angemessen gewesen wäre für die schale Rechtfertigung bezüglich des Autos. Wenn die Hexe glaubte sich erklären zu müssen, dann entsprang dieses Bedürfnis wohl ganz alleine ihrem schlechtem Gewissen. Wenn im Grunde nichts dabei gewesen wäre und sie dieses Vehikel nur aus praktischen Gründen gewählt hätte, dann wäre kein weiteres Wort nötig gewesen. So ein Zufall aber, das ausgerechnet dieser Nobelschlitten es sein sollte. Die verdunkelten Fenster waren erst recht albern. Wenn es Lurker auch nur einen Gramm interessiert hätte wohin die Zauberlehrlinge mit ihren Karossen fuhren, hätte es gereicht sich ganz simpel in der Nähe auf die Lauer zu legen und das Haus ein paar Nächte zu beobachten. Aber sicherlich brauchten die Blutmagier diesen Mummenschanz, damit alle sich weiterhin vor Ehrfurcht die Beine ein näßten, obschon ihrer tollen Geheimnisse.

So blieb er schweigend ganz der missmutige Nosferatu und konzentrierte sich darauf, dass er keine unangenehmen Überraschungen erleben konnte, sondern selber eine sein würde, wenn der nächste Zauberer versuchen sollte ihm an den Kragen zu gehen. Er brach sein Schweigen erst, als Caitlin mit ihrer James Bond Nummer durch war und sie bereits in dem Gang vor der Zelle waren und selbst da wandte er sich nur an Enio., dem er zunächst mit gerunzelter Stirn antwortete.

Er darf nicht bluten? Kunststück. Und wenn er sich einfach auf die Zunge beißt?

Lurker war an jenem Abend, als sie alle aus Zacharris Alptraumwelt erwachten, sofort seiner Tochter gefolgt, die sich direkt auf den Weg hinaus gemacht hatte und hatte sich ihr, als sie keine Lauscher mehr gehabt hatten, gezeigt um mit ihr zu fliehen. Somit hatte er den Vorfall um Pareto nicht mehr mitbekommen. Aus der Entfernung hatte er den Geruch des Blutes zwar wahrgenommen, aber seine Sorge hatte es tatsächlich geschafft ihn davon einigermaßen abzulenken.

Einerlei. Er hatte nicht einmal vor das Menschlein überhaupt zu berühren. Hoffentlich hatten die Hexer sich irgendwas überlegt für so eine simple Idee. Aber das hatten sie sicher. Wenn er darauf kam, dann doch die weisen, dreimal schlauen Magier erst recht, nicht wahr? Eine Sache gab es aber dennoch die er von Enio brauchen konnte. Es wäre ein netter Bonus.

Einen Moment noch. Haben sie die Waffen dabei die ich ihnen seinerzeit übergeben habe? Nehmen sie einfach die Munition heraus und borgen sie sie mir bitte für das Verhör

Sollte Enio das Zwillings Pärchen dabei haben, oder nur einen der Beiden, würde der Nosferatu, so er sie denn übergeben bekommen würde, kurz den Schlitten zurück ziehen und einen Blick hinein werfen, um zu prüfen, ob wirklich keine Munition mehr in dem Gerät war. Er war kein Spezialist für diese Dinger und weit davon entfernt überhaupt Schusswaffen einzusetzen, aber er war ein junger Mann als der Krieg getobt hatte. Alle die so etwas überlebt hatten, wussten wohl Grundlegende Dinge über Waffen und Sprengsätze. Es war ihr Alltag gewesen und manches saß einfach fest in einem, wenn man solche Zeiten durchlebt hatte. Zum Beispiel wusste man, wie unzuverlässig Telefon und Stromnetze eigentlich waren.

Wenn der Sheriff die gewünschten Gegenstände nicht dabei hatte, würde der Nosferatu den Beiden einfach so in den Raum folgen.

Aber nicht ohne vorher inne zu halten und seine Gedanken zu klären. Er schloss die Augen und suchte in sich nach jener besonderen Ruhe und Kälte, die er hier gleich benötigen würde. Es war nur ein Mensch, wenn auch einer der von einem der Ihrem berührt worden war und zwar von einem Mächtigem, aber dieser Mensch war, soweit der Nosferatu dies wusste, in der Akademie und vielleicht sogar in den Räumlickeiten des Prinzen, frei ein und ausgegangen. Er würde über einiges an Wissen verfügen und er würde versuchen Lurker damit auszumanövrieren. Ziege würde drohen und sich über den Nosferatu lustig machen, ihn provozieren mit allem was ihm einfiel. Zumindest zu Beginn des Verhörs, dessen war sich Lurker sicher. Später würde er gefügig sein, aber bis dahin mussten sie erst einmal kommen. Er würde nicht den Fehler machen den Dreckskerl zu unterschätzen.

Er schob sich hinter den Beiden Anderen hinein und blieb zunächst einmal mit dem Rücken zur Wand stehen. Sollten die Anderen ruhig erst einmal mit dem Kerl spielen. Es war viel effektiver, wenn er einfach nur hier stand und niemand auch nur über ihn sprach, oder sich auf ihn bezog. Umso bedrohlicher würde er wirken.
 
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Enio hatte nichts mehr hinzuzufügen als Lurker den durchaus sinnvollen aber trotzdem unnötigen Einwand brachte was passieren könnte, wenn sich Ziege auf die Zugne beißt. Das war nunmal das Faß ohne doppelten Boden und das Netz für die Hochseilakrobaten war heute ausgegangen und beim flicken. Also was solls? Im schimmsten Fall würde Ziege wiedermal vor der Zeit sterben und obwohl es das zu vermeiden galt könnte es durchaus schlimmere Konsequenzen geben.

Auf Lurkers Frage nach den Waffen mußte Enio kurz überlegen. Wem hatte er eigentlich nochmal die zweite geliehen? War es Kiera gewesen oder Helena? Oder doch jemand anderem? Egal! Er hatte immerhin noch eine der Pistolen dabei und das mußte wohl reichen. Ohne Lurkers Motivation zu hinterfragen nahm der die Feuerwaffe, entnahm fachmännisch die Munition und übergab sie dem Verborgenen. Es war nur ein kleines Mosaik im Arsenal, das sich an Enio befand.

Enio beobachtete Ziege peinlich genau und versuchte hinter die Fassade des Wiedergängers zu schauen. Entweder war der Lude ein verdammt guter Schauspieler oder aber der Mist war echt. Enio wollte sich weiterhin beide Möglichkeiten offen halten und versuchte mit allem zu rechnen. Vorerst sah er es aber als brauchbar an einfach auf Zieges Gemütszustand einzugehen. Vielleicht war es ja einfacher als er sich vorgestellt hatte. Aber das Getue von Ziege wirkte irgendwie aufgesetzt. Konnte er sich wirklich kaum noch an Enio erinnern und bekam gerade so noch zsuammen, daß er Sheriff dieser Stadt war? Das war kaum zu glauben aber Enio hatte keine Ahnung wie die anderen Sterblichen sich verhielten. Oder doch… der Ghul in der Akademie wirkte eigentlich noch verhältnimäßig fit. Zumindest nicht mehr mitgenommen als Enio selbst. Jetzt bereute es der Turiner, daß er heute vom Hammer aus aufgebrichen war, ohne sich auch nur mit einem Sterblichen in dem Laden unterhalten zu haben. Ihm war lediglich aufgefallen, daß einiges an Personal nicht zur Arbeit erschienen war. Aber was für Arbeit? Heute Nacht würde warscheinlich sowieso keine Sau im Black Hammer erscheinen. Aber zurück zu Ziege. Enio hatte eine Idee. Der Handlanger des Unholdes hatte doch bereits früher schon sehr sperrig auf die Beeinflussung seines Geistes oder seiner Gefühle reagiert. Wenn Zacharii ihn tatsächlich verlassen hatte, würde er diese Immunität vielleicht nicht mehr haben. Ein Experiment konnte in dieser Sache nicht schaden. Aber es war auch schwer durchzuführen, da der matschige Einheitsbrei in Enios Kopf nicht gerade erleichterte, sich zu konzentrieren und sich auf das zu besinnen was man konnte und welche Fähigkeiten man besaß. Zumal Enio auf Fähigkeiten zurückgreifen wollte, die er eigentlich sehr schlecht beherrschte, wenn man seine deutliche körperliche Ausprägung in Betracht zog.

Enio näherte sich Ziege und stellte sich gut sichtbar in das Sichtfeld des Wiedergängers. Der Kriegsherr besann sich auf das wie er nach ausen wirken konnte wenn er sich viel Mühe gab und anstrebte etwas positives im Menschen zu wecken und wie einen Freund auf denjenigen zu wirken, der betroffen sein sollte. Es waren die Augen eines Mannes, der die 20 nur knapp überschritten hatte, die auf Ziege blickten, und die noch viel zu jung wirkten im Vergleich zu dem was der Untote bereits erlebt haben mag und wie alt er nun wirklich war. Es war das Gesicht eines Mannes, der eigentlich ein guter Freund sein könnte. Ja… mit Enio könnte man doch sicherlich ordentlich einen Trinken gehen und die ganze verdammte Nacht durchfeiern ohne am nächsten Tag einen Kater zu haben. Ein unscheinbares Lächeln unterstrich die freundliche Art des dunkelhaarigen Mannes auf spitzbübische Art und Weise. Wie konnte der einem etwas Böses wollen? Das war schlichtweg unmöglich. In mildem Ton setzte Enio zu einer Erwiederung an. Sowohl Caitlin als auch Lurker würden erahnen können was Enio gerade versuchte. „Genau… Enio Pareto ist mein Name und ich bin tatsächlich der mit den dicksten Eiern. Und demnach der einzige in dieser Stadt, der dir noch helfen kann. Aber dazu mußt du versuchen dich zu erinnern. So schwer es dir fällt Marty.“ Ein fast schon historischer Moment in dem Enio zum allerersten Mal den richtigen Vornamen von Ziege benutzte… zumindest der, den Ziege für diese Zeit für sich ausgesucht hatte. Was machte man nicht alles um an Informationen zu kommen!

„Wir sind hier um etwas zu unternehmen. Um den Tod abzuwenden… die Schmerzen zu beenden.“ Vielleicht hätte Enio doch Missionar werden sollen. „Dazu brauchen wir informationen von dir. Was weißt du über ein Ritual, daß dein Meister versucht vor uns zu verstecken? Wer hilft Zacharii noch? Wer sind deine Komplizen und Helfeshelfer? Sag uns alles was du weißt. Erinnere dich Ziege. Gib dir Mühe! Kämpfe gegen diese Müdigkeit… es ist vielleicht die letzte sinnvolle Tat in deinem Leben.“ Enio hatte zwar leicht reden und es hörte sich nach grauer Theorie an aber wer den Kreigsherr genau beobachtet hatte, mußte vielleicht feststellen, daß es ihn selber anstrengte diese geistigen Fähigkeit zu benutzen und mit etwas zu überzeugen, daß doch momentan selbst an sich zweifelte. Der Italiener strengte sich an. Er gab sich Mühe. Die Frage war… würde es ausreichen?

Out of Character
Wurf siehe Notitzblock

 
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Sein nach unten gerichteter, leidender Blick wich dem fiesen, herablassenden Grinsen das man von ihm kannte. Die ersten Töne die er ausstieß hatten etwas stoßweise keuchendes, dann aber verwandelten sich die Geräusche in das gewohnt meckernde Lachen. Es wurde lauter und lauter. Der Lude hatte sich wirklich die allergrößte Mühe gegeben das leidende Opfer zu spielen, als Enio dann aber erwähnte das er - Ziege - vor der letzten guten Tag seines Lebens stehen würde, musste er einfach lachen. Glaubten die Penner doch tatsächlich noch immer an den Sieg! Der Waffenhändler ärgerte sich zwar bereits in der Sekunde in der er losprustete darüber, dass seine Maske derart schnell verraten war, aber der Gedanke daran, dass es wirklich noch jemanden hier in der Stadt gab, der an Zachariis Sieg zweifelte, war einfach zum schreien. Was sollte man machen, sie hatten ihn mit ihrer Verblendung erwischt. Egal! Und außerdem, was auch immer geschehen würde, er Marty Zieglowski - DER Meister Kozul - war verdammt noch mal unsterblich, warum begriffen die untoten Stinker das nicht endlich?

Unberührt von Enios Versuchen ihn zu beeinflussen, sah Ziege ihm in die Augen.

"Da haste mich echt gekriegt Blutsäufer! Für einen Moment habe ich echt gedacht ich könnte dich ne Zeit lang verarschen, aber dann lässt du solche Sprüche ab! Was hast du vor? Willst du mich mit Märchen und Hirngespinsten in den Wahnsinn treiben? Ich und sterben? Die Niederlage meines Herren? Scheiße Pareto, wir beide wissen das du selbst nicht mehr daran glaubst. Was hast du denn noch für Trümpfe in der Hand, Spagetthiefresse? Wo ist denn euer rühmliches Ritual? Wo ist denn die Leiche in die ihr meinen Herrn treiben wolltet? Wo sind all die anderen Utensilien die ihr braucht? Und das wichtigste, wo ist die Frau die -selbst wenn ihr alles hättet- für euch die Drecksarbeit erledigt? Die kleine Toreadorschlampe denkt doch nicht wirklich sie könnte etwas bewirken nur weil sie einmal im Schritt der großen Lasombra hat schnüffeln dürfen. Echt man Penner! Noir erzählt dir den Mist von dem Ritual doch nur deshalb, weil sie nicht vernichtet werde will. Im Grunde hat sie null Ahnung!“

Wieder ein kurzes Kichern.

„Im Ernst Enio Pareto, Kriegsherr der Stadt und Präsident des Hinterhof-Fight-Club-Finstertal. Nimm mich ab und beuge dein Haupt vor mir, dann reden wir über deine Kapitulation. Im Ernst! Wenn du dich jetzt dem großen Zacharii unterwirfst, werde ich ein gutes Wort für dich einlegen. Vielleicht lässt dich der Meister dann am Leben? Er kann einen Fußabstreifer oder eine neue Tapete in seinem neuen Palast sicher gut bebrauchen!“
 
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Das war also Martin Zieglowski. Nun, was sollte man schon groß erwarten? Egal was genau der Kerl geworden war, im Grunde war er doch nur ein Mensch. Blutsklave eins wahrhaft mächtigen Vertreters ihrer Art, aber dennoch Sklave. Er hatte einiges über diesen Mann gehört und sein Ruf war beachtlich. Auch der Tatsache, dass er es nicht nur geschafft hatte am leben zu bleiben in dieser Stadt, sondern auch noch einen wirklichen Platz in ihr beansprucht hatte, musste man wohl Rechnung tragen. Nicht schlecht für Futter. Aber immer noch Futter. Er hielt sich für ziemlich toll und unbesiegbar wie es schien und sein Meister verstand sich offensichtlich darauf, ihn vor dem Willen anderer Kreaturen zu schützen. Wahrscheinlich konnten selbst die Hexer tagelang ihre mentalen Bohrer in das Hirn dieses Männleins stecken, ohne durch den Panzer zu gelangen. Gut dass sich Lurker niemals auf irgendwelchen vampirischen Superkräfte verließ. Sicher war es gut und nützlich, wenn man die Aufmerksamkeit anderer bis zu einem Grad von sich abgleiten lassen konnte, der einen praktisch aus ihrer Wahrnehmung trug, aber es nütte halt rein gar nichts, wenn man nicht auch etwas davon verstand unauffällig zu sein und zu bleiben. Sicher war es praktisch, wenn man mit dem eigenen Willen so starken Druck auf ein anderes Bewusstsein ausüben konnte, dass dieses nachgab, aber was nutzte einem das, wenn man den elementaren Kern dessen was einen anderen Geist zum Ticken brachte dabei aus den Augen verlor? Die Antwort auf die meisten Probleme lag nicht in irgendwelchen mysthischen Kräften, die ihr Blut ausdünstete, das diesen Jahrtausende alten Fluch in sich trug. Sie lag in ihrem Verstand, ihrem eigentlichem Können. Lurker hatte gelernt sich auf sich selbst zu verlassen, nicht auf Mumpitz. Es war eine einfache Rechnung. Jedes Ding hat seine Schwäche.

Zeit den miesen kleinen Wurm zu zerbrechen.

Ein metallisches Klappern erfüllte plötzlich den Raum. Dröhnend und donnernd schlug etwas auf dem gefließtem Boden der Zelle auf. Es war schwer und das Geräusch war satt. Ein wenig wie das Läuten einer Glocke der Verdammnis. Wenn die Beteiligten, einschließlich des Menschen, auf den Boden blicken würden, sähen sie die ehemalige Waffe des Zuhälters. Einst sicher Teil seines Stolzes, denn Zieglowski hatte sie in einem Kampf erlangt der es in sich gehabt hatte. Ein Gegner der ihm beinahe das Licht ausgeblasen hätte und darum waren diese Waffen, diese Zwillinge, von denen der Nosferatu nun den Einen so achtlos vor die Füße Zieglowskis geworfen hatte, so etwas besonderes. Aber nicht nur sie. Es war vielleicht nicht nur die Geschichte an sich und die Wichtigkeit dieser Waffe für den Luden, die ihn nun nachdenklich lassen werden durften, sondern die Frage, woher die Kanalratte diese Waffe hatte? Und woher wusste er, dass sie Zieglowski gehörten? Das waren die Dinge, vor denen der Blutsklave Angst haben sollte.
 
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In erster Linie verwirrten sie ihn.
So sehr, dass es ihm nicht gelang diese Gefühlsregung zu verstecken. Hatte er seinen Peinigern nicht gerade klar gemacht das sie verloren hatten? Das ihnen ein fürchterliches Ende voller Qualen und Leid bevorstand? Das sie keine Chance mehr hatten ihre lächerlichen Pläne in die Tat umzusetzen? In Demut hätten sie sich vor ihm niederwerfen sollen oder ihn zumindest in einem Anfall von Wut in Stücke reißen. Ein schmerzhaftes Ende aber auch der Garant ein paar Stunden Ruhe zu erkaufen!

Doch was taten diese untoten Lutscher?
Sie warfen ihm eine seiner eigenen Waffen vor die Füße?
Was wollten sie damit bezwecken? Woher hatten sie die?
Und wieso wussten sie das es seine waren?

Mit offenem Mund und noch immer sprachlos wanderte Zieges Blick durch die Runde. Dann spieh er in seinem Zorn die nächsten Worte aus.

"Soll das heißen das ich mich selbst umbringen soll? Das ist doch lächerlich! Ich kann nicht sterben ihr Penner! Egal was ihr macht und denkt, ich werde noch einen riesen Haufen auf eure Gräber scheißen, wenn ihr schon Jahrhunderte unter der Erde liegt. Begreift das endlich, ihr seid für mich nichts weiter als ein Schwarm lästiger Eintagsfliegen. Heute habt ihr vielleicht für ein paar Momente das Oberwasser aber morgen schon habe ich vergessen das es euch je gegeben hat. Zacharii wird kommen und euch unter seinen Füßen zerquetschen! Also, was soll das mit den Knarren?"

Ihm schien etwas einzufallen.
Etwas das ihm ganz und gar nicht gefiel, Zieges Kopf wurde zornesrot.

"Ihr habt Melody! Wen auch immer ihr anbetet, er möge euch Gnade walten lassen wenn ihr ihr etwas angetan habt. Das ist MEINE kleine Schlampe und ihre habt gefälligst die Finger von ihr zu lassen. HABT ihr mich da verstanden?"

Seine Blicke wanderten zu Enio.
Maßlose Wut konkurierte in ihnen mit frei gallopierendem Wahnsinn.

"Mach mich los Brujah, mach mich los und kämpfe wie ein Mann! Ich schwöre ich werde euch eure Eingeweide herausreißen und mit euren Eiern Billard spielen...."

Ziege zog und rüttelte verzweifelt an seinen Ketten als ob er eine Chance hätte sich irgendwie loszureißen..
 
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Also doch! Ziege hatte ihnen eine Show geliefert. Enio hatte es ein Stück weit erwartet und sich eingebildet gefaßt darauf zu sein aber es änderte nichts daran, die Art und Weise wie Ziege mit jedem anderen umging dem eigenen Ego einen Stich versetzte. Da konnte man sich noch so wappnen und gefaßt darauf sein. Der Typ nervte einfach jedesmal wenn er sein Maul aufmachte. Letztendlich brachte es aber doch etwas, daß sich Enio auf alle Eventualitäten vorbereitet hatte. Er blieb zumindest nach ausen hin ruhig und gelassen und gönnte somit wenigstens Ziege nicht noch mehr Genugtuung als er vielleicht schon hatte. Stattdessen hörte er sich nicht nur Zieges Spott an, sondern versuchte sogar zwischen den Zeilen zu lesen und Botschaften zu erkennen, die selbst Ziege gar nicht kannte. Eine wichtige davon war, daß der Wiedergänger scheinbar auch ein paar Wissenlücken hatte und so klugscheißerisch er auch tat dennoch viele Detaills nicht kannte. Und zum Glück auch nicht die Fortschritte der Kainksinder dieser Stadt. Man mußte ihn unbedingt in dem Glauben lassen. Ziege war arrogant und solch eine Eigenschaft brachte so manch einen dazu wesentlich mehr preis zu geben als er eigentlich sollte. Was sollte ihm denn groß passieren. Er war ja unsterblich, wie er selber nie müde wurde darauf hinzuweisen. Also warum sollte man da nicht ein bißchen seinen Feinden gegenüber auf die Kacke hauen und zum glänzen anfangen? Enio ergab sich einem inneren Lächeln. Ziege hätte ihn warscheinlich ganz schön eingeseift, wenn er weiter den Doofen gespielt hätte. Enio wäre sicherlich auf ihn reingefallen und hätte viel Zeit mit ihm verschwendet und sich tatsächlich eingebildet, daß er Ziege unter seinen Bann schlagen konnte. Der Lude hatte ihm jede Menge Zeit gespart.

Noch während Zieges Erwiederung brach Enio den Versuch ab seine emotionale Beeinflussung auf den Blutsklaven wirken zu lassen und wandte sich an Lurker. Dieser aber hatte sich wie auf eine stille Übereinkunft bereits in Bewegung gesetzt und begann seinen eigenen Tanz. Enio war weit davon entfernt zu verstehen was der Verborgene vorhatte aber er hatte zuvor nicht gefragt und würde sich auch jetzt überraschen lassen. Neugierig verfolgte er die Pistole wie sie scheinbar unabsichtlich zu Boden fiel. Was zur Hölle machte dieser Nosferatu da? Was für eine Beziehung gab es zwischen der Knarre und dem Luden? Noch in seinen eigenen wirren Interpreationen vertieft kam schon die Reaktion von Ziegelowsky. Zunächst eher typisch und nichtssagend. Erst als der Name Melody fiel ratterten bei Enio die Zahnrädchen. Hatte Lurker etwa wirklich die Gangrel gefangen genommen? Wenn ja warf das neue Fragen auf aber es erklärte zumindest warum Melody auf den Ruf nicht reagiert hatte. Sie war nicht gekommen, weil sie schlicht und ergreifen nicht kommen konnte. Möglich… aber nicht zwangsläufig. Enio entschied das es an der Zeit war die Bühne zu räumen und dem Nosferatu das Rampenlicht zu gewähren. Aber vorher sollte man am besten noch so tun als wüßte man ganz genau was Lurker vorhatte und war 100% eingeweiht. Nein Enio war nicht der perfekte Schauspieler aber er war auch nicht völlig unbedarft.

Der Kriegsherr seufzte und entfernte sich wieder ein bißchen von Ziege. „Tja Zieglowsky… was soll ich dir erzählen über unsere jüngsten Erkenntnisse. Du weißt ja offenbar sowieso immer mehr als wir und weißt wie die ganze Sache ausgeht. Demnach brauchst du dir um deine Freundin selbstverständlich auch keine Sorgen zu machen.“ Es hörte sich fast schon desinteressiert an. Enio glaubte, daß man Ziege am meisten reizen konnte indem man ihm das Gefühl gab, daß er ein unwichtiges Würmchen war und man ihn sowieso nicht ernst nahm. Gepaart mit seiner Art und der ihm anerzogenen Arroganz könnte es vielleicht die gewollte Reaktion noch verstärken. „Warum sollte ich mir dir kämpfen Blutsklave? Warum sollten wir kämpfen wie Männer? Ich bin kein Mann… und falls du es noch nicht bemerkt hast… du auch nicht mehr.“ Enio wedelte aufmunternd in Lurkers Richtung und forderte ihn damit auf ungeniert weiterzumachen. Was auch immer er genau tun wollte.
 
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"Wie kann man nur so dämlich sein? Zwei Dinge du hirnloser Arschblutsäufer! Erstens ist Melody nicht meine Freundin! Sie ist eine ehrlose Schlampe die mich verraten hat. Nichts weiter! Ich habe mich um sie gekümmert als es ihr schlecht ging und sie hatte nichts besseres zu tun als mich nach meiner ersten Gefangenschaft zu hintergehen. Mit nem stinkenden Madensack von Nosferatu, man mag es kaum glauben. Nein, ich bin wegen etwas anderem so sauer! Sie verdient es unter meinen Händen zu sterben, einen langsamen und qualvollen Tod! Glaub mir, ich möchte Dinge mit ihr tun!"

Aus dem Mund des Luden hörten sich die Worte tatsächlich bedrohlich an. Allein das Wort Dinge lies es einem kalt den Rücken runter laufen. Man konnte heraushören, dass er sich bereits sehr genau ausgemalt hatte welche Grausamkeiten er der Frau so alles antun würde. Während er mit Enio sprach funkelten seine Augen weiterhin Lurker an. Der Nosferatu war weiterhin das primäre Ziel seines Zorns.

"Und zweitens bin ich sehr wohl ein Mann! Das kann dir deine verlauste Vorgängerin bestätigen oder fragt Sarah. Am besten in meinem Beisein, dann kann ich ihr danach die Kehle herausreißen und sie ihr anschließend wieder zu fressen geben. Oder meinst du den Schuß eures miesen Blaublutherren? Das ist nachgewachsen....!"

Ein wirklich gemeines Lachen unterbracht die Worte Zieges.

"Was man von Stahls Körper noch nicht sagen kann, da wett' ich! Er mag entkommen sein, aber ich habe mich für das was er mir angetan hat gerächt. Immer und immer wieder, wenn du es genau wissen willst. Und weißt du was? Ihr beiden Stricher hier, seid die nächsten. Mein Wort darauf! Also, willst du wissen wie gut ich noch bestückt bin Schwuchtel? Dann bück dich und komm zwei Schritte näher...."
 
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Auf das Zeichen des Italieners also setzte sich der Nosferatu nun seinerseits in Bewegung. Langsam und mit schleppenden Schritten, aber einer Körperhaltung die durchaus entspannt und geradezu gemütlich wirkte, schlurfte er auf den Menschen zu. Sicher, die Zeit lief gegen sie und ja, dies alles hier war Hinhalte Taktik seitens des Koldunen, aber einerseits hatte Lurker heute bereits die nötigen Schritte eingeleitet um sie weiter zu bringen und musste nun eigentlich nur noch abwarten, bis ihm ihr neues Ziel genannt wurde und andererseits würde er dem Blutsklaven gegenüber sicherlich keine Eile zeigen. Wenn man in Eile war, bedeutete das, dass man wegwollte, weil man irgendwo war, wo man nicht sein wollte und er wollte Zieglowski unmissverständlich klar machen, dass der Nosferatu ganz genau da war, wo er sein wollte. Hier, mit ihm. Möglich das sie nur noch wenige Stunden hatten, aber anscheinend freute sich das Scheusal darauf sie mit dem Luden zu verbringen.

Sicher würde gleich die Leier kommen, dass er Diener eines viel schlimmeren Monsters war, zumindest nahm er das wohl an, und dass er zugesehen hatte wie der Tzimisce seinen Gefangenen viel grausamere Dinge angetan hatte, als der Nosferatu jemals in Erwägung ziehen mochte und dass der große, böse Zacharii Dinge über das Foltern schon wieder vergessen hatte, die der Nosferatu noch nicht einmal gelernt hatte.

Bla....bla...bla...

Mehr als ein leicht amüsiertes Schweigen würde der Fleischsack dafür nicht von Lurker ernten. Eine wichtige Tatsache war nämlich, dass der Sklave sicherlich viele furchtbare Dinge gesehen, aber immer nur daneben gestanden hatte. Hier war er aber die Hauptattraktion. Das gab der ganzen Angelegenheit eine völlig neue, und für den Menschen höchst unangenehme, Dimension. Der Nosferatu hatte selber lange die Gastfreundschaft des Clans der Drachen genossen und er hatte gesehen, was sie in ihren Kellern taten. Aber so weit waren sie noch nicht und er glaubte auch nicht, dass es überhaupt so weit kommen mochte. Die Exquisität einer solchen Sitzung erlangte man im großem Maße durch die Komponente der Zeit. Es war zwar möglich das Zeitgefühl eines Opfers auszuschalten, indem man es in absoluter Dunkelheit oder andauerndem, grellem Licht hielt, was jede verronnene Sekunde zu einer quälenden Ewigkeit dehnen konnte, aber auch dieses vorgehen brauchte Wochen...oder noch besser....Monate, wenn man es 'richtig' machen wollte.

Schade eigentlich...was könnten wir einen Spaß miteinander haben.

Ein leises Schmatzen erklang aus dem Schatten der Kapuze, als sich der Verborgene genüsslich über die Lippen leckte. Er blieb knapp außerhalb der Reichweite des Mannes stehen, gerade so, dass seine Nähe den Ekel des Anderen wecken konnte, und sog sachte die Luft durch seine zerbissene Nase ein. Gerade so, dass der Andere es hören konnte, wie er seinen Geruch aufnahm. Es schien, als würde der schmutzige Haufen Kleidung, der roch wie ein modriges, altes Grab, ihn, Martin Zieglowski, für einen ausgesprochenen Leckerbissen hallten.

Dennoch sagte er nichts, kein Wort kam über seine spröden Lippen. Wozu auch? Im Augenblick sang und trällerte das Vögelchen lauter, klarer und heller, als jemals zuvor. Sie hatten ihn geschockt. Er hatte sich für völlig unangreifbar gehalten und hatte wirklich geglaubt, dass er auf lange Sicht nur gewinnen konnte und nun bekam er vor Augen geführt, dass es eine einfache Strategie gab, ihm den Sieg trotzdem noch zu nehmen. Sicher, er war unsterblich, bitte gerne, er mochte sie alle überleben, gut das war notiert, aber was nutzte das alles, wenn es beim erreichen der Ziellinie gar nichts mehr gab, für das sich der Wettlauf gelohnt hatte? Was tun mit einem Pokal, bei dessen Anblick im Regal einem nur schlecht wurde, weil er einen daran erinnerte was man alles geopfert hatte um ihn zu bekommen. Man konnte das Wettrennen gewinnen und trotzdem der Verlierer sein. Bis dahin war es völlig unnötig seinen Fluß zu unterbrechen. Wenn er ins Stocken geriet konnte Lurker ihm ja immer noch....helfen.

Blieb nur zu hoffen das Pareto einen kühlen Kopf behielt. Bislang hatte er sich nicht als der hitzigste aller Vertreter vom Clan der Proleten erwiesen, aber er war immer noch was er war. Aber gut, sollte sich das Männlein ruhig erstmal austoben. So blieb der Verborgene völlig ungerührt stehen wo er war und achtete nur darauf, das der kleine Mann ihn nicht anspuckte oder sonst etwas in seine Richtung spieh.
 
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Da Enio nicht sofort auf Ziege reagierte, richtete der Lude seine gesamte Wut gegen Lurker. Es ging ihm gehörig auf die Nerven das dieses stinkende Bündel tot keinen Laut von sich gab. Was fiel ihm ein ihm seine beiden Lieblingsknarren vor die Füße zu werfen und dann nicht wenigstens mit ein paar Fakten rüber zu kommen. Stand da wir Graf Koks und schmatzte zufrieden vor sich hin. Ziege betete zu seinem Herren der Nosferatu möge ihm nur einen kleinen Schritt näher kommen. Was würde er darum geben seinen Stiefel mit Wucht in die hinteren Extremitäten dieses häßlichen Mistkerls zu rammen. Ein gemeines Lächeln umspielte die Lippen des Luden als er daran denken musste wie die häßliche Visage dieses Dings vor Überraschung in seine Richtung glotzen würde. Zornig riss er an seinen Ketten und spie tatsächlich aus. Allerdings nicht in Richtung Lurker, sondern voller Verachtungn direkt vor sich auf den Boden.

"Steh da nicht blöde rum und halt Maulaffen feil! Oder ist dir das Maul zugewachsen, Madensack? Sag mir endlich woher du die Knarren hast und warum du sie mir vor die Füße wirfst! Oder halt weiter die Schnauze, dann wäre ich dir aber dankbar wenn du deine Zunge nimmst und mir damit kräftig die Eier lutschst! Ich ekele mich nicht vor deinesgleichen! Ich bin der Diener des größten Vampirs aller Zeiten des großen Tzimiske Zacharii. Ich habe alles gesehen was man sehen kann! Im Vergleich zu dem, wirkst du auf mich wie eine tugendhafte Schönheit!"

Ein scheppernes Lachen folgte, es sollte wohl verächtlich klingen, was Ziege aber nicht sonderlich gut gelang.
Die Gefangenschaft und die Lage in der er sich befand zerrten doch mehr an seinen Nerven als er zugeben wollte.

"Also was kommt jetzt, glotzt ihr mich zu Tode wie zwei Westvietnamesiche Knutschfische oder kommen wir endlich zur Sache? Habt ihr nicht ein wenig an mir zu foltern? Wollt ihr mir keine Fragen stellen? Ihr könnt auch gerne nen großen Schluck von mir nehmen. Glaubt mir, ihr habt nie etwas besseres gekostet! Gegen das Blut des Zieges schmeckt die Vitae eines Urahnen wie billige Kuhpisse!"
 
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