Spielfilm [Tragikomödie] Ein Mann namens Ove

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Mehrfach für den Oscar nominiert und als Gewinner des Europäischen Filmpreises, war für mich klar, ich müsste mir "Ein Mann namens Ove" mit Rolf Lassgård - an den ich mich in der ZDF-Wallander-Serie so gewöhnt hatte - auf jeden Fall irgendwann anschauen. Heute ist es soweit. Ich hänge gerade auf der Hälfte des Filmes fest - ein Vorteil, wenn man zuhause schaut - und bin ziemlich begeistert von dieser Tragikomödie.

Wir lernen hier einen sogenannten Wutbürger - früher hätte man wahrscheinlich einfach Spießer gesagt - hautnah kennen und verstehen vielleicht ein wenig mehr, warum jemand sich wegen "jeden kleinen Scheißdrecks" aufregt. Es geht um Stressmanagement, darum ein kleines Fleckchen Paradies zu halten und auf der anderen Seite um die Eindringlinge, die es zerstören, seien es Beamte vom Staat, Nachbarn oder Fremde.

Ich melde mich nochmal, wenn ich den Film vollständig gesehen habe, kann ihn jedoch schon jetzt empfehlen.
 
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So, fertig. Im zweiten Teil lernen wir, dieser Mensch hatte viele unverarbeitete Traumata und hatte nie Zeit, sich darum zu kümmern. Jetzt, nachdem er entlassen wurde, kann er sich endlich darum kümmern und lernt sich nochmals zu öffnen, kann einige Dinge für sich bereinigen. Ove ist kein böser Mensch. Er ist einer, der großes Leid erfahren hatte. Er war nie direkt schuld daran und ist dadurch zu einem verbitterten, zornigen Menschen geworden, der nach Außen hin kleinkarriert und pedantisch wirkt. Dabei wollte er nur alles ordentlich machen.

Ein Mann namens Ove hätte sehr gut auch in anderen Ländern produziert werden können. Es ist eine relativ normale Geschichte, die ernsthaft und doch humorvoll in der Kamera eingefangen wurde - anders als zB. die Lindenstraße oder andere Soaps, die teilweise zu lächerliches Volkstheater bieten. Aber Ove ist auch kein Held, niemand über den man viel erzählen könnte, deshalb ist der Film hier tatsächlich ein gutes Format gewesen. Für mich ein verdienter Preisträger.
 
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