Spielfilm Blade Runner 2049

Ich meinte schon wirklich "wozu soll das gut sein"?
- Die künstlerische Ambition, auf einen Standard-Cyberpunk-Film das Etikett "Blade Runner" draufzukleben, hat vermutlich niemand.

Hmm. Was ist denn Un-Cyberpunkig an "Blade Runner", dem Original?

Dark Near Future SciFi Background? Check!
Megacorporations die ziemlich mächtig sind? Check!
Androiden von denen nicht alle Wissen das sie Andoiden sind? Check!
Umweltzerstörung? Check!
Sinnlose Gewalt? Check!
Riesenknarren! Check!
Aufdringliche Werbung? Check!
Failed States? Check!

Einziges was fehlt ist der VR Teil.

- Fans dessen, was im Original stilbildend war, würden durch solchen Etikettenschwindel eher abgeschreckt.
- Und diejenigen, die nur einen generischen Cyberpunk-Film wollen, brauchen die Marke nicht.

Diese Idee ist sogar nach Reboot/Remake/Sequel-Maßstäben sinnlos, und das will was heißen. Das wäre das filmische Äquivalent der Versuche, Syndicate und X-Com als Shooter fortzusetzen.

Nein. Aber das ist ansichtssache.
 
Ich kann nicht nachvollziehen was an Bladerunenr langweilig gewesen sein soll?

Er war ruhig, leise und hatte eine extrem dichte Stimmung. Das war echt ein Film der einen total aufgesogen hat.
Ja da liegt die Befürchtung nahe das Teil2 mehr ein Popcornkinofilm werden wird weil sowas macht heute einfach keiner mehr. Das ist eigentlich ziemlich schade.
 
Ich kann nicht nachvollziehen was an Bladerunenr langweilig gewesen sein soll?

Er war ruhig, leise [...]

Ich nehme an, du beantwortest das für viele schon selbst. Blade Runner ist eigentlich erst sehr spät zum Klassiker geworden, soweit ich das richtig in Erinnerung habe. Ich hab den Film sehr früh gesehen und war damals ziemlich geflashed und das obwohl ich Harrison Ford nicht einmal besonders mochte /mag.

Reviews auf Seiten wie Letterboxd geben sicher Aufschluss darüber, warum Leute ihn mögen oder nicht.
 
Also ich muss auch dagen als ich ihn Mitte der 90er das erste mal gesehen fand ich ihn Optisch cool aber ansonsten ziemlich langweilig..
Erst mit dem zweiten mal ein paar Jahre später fand ich ihn dann besser. ^^
 
Der Film war trotz der eifrigen Bemühungen des Studios einfach nicht dumm genug, um 1982 ein großer Erfolg zu sein.
 
Das haben viele gute Filme leider so an sich das der kommerzielle Erfolg ausbleibt.
Erst mit den Ausstrahlungen im Fernsehen kriegen die Filme ein breiteres Publikum und die Zuschauer entdecken die Gemmen die sich in den kommerziellen Mißerfolgen verstecken.

Insofern ist 2-t Verwertung durch DVD/BR und 3-t Verwertung für die Gesamtwirkung der Werke wichtig.
Manches wird nur dadurch bekannt weil der Regisseur oder einer der Akteuer plötzlich durch ein späteres Werk berühmt werden und die Leute schauen sich die "Früh"-werke plötzlich doch an (aber es gibt da auch viel Mist drunter....)

Schade wäre es wenn man Blade Runner 2049 so verhunzt wie z.B. Total Recall.
Godzilla (2014), Mad Max und Dredd waren dagegen super.
 
Godzilla (2014), Mad Max und Dredd waren dagegen super.

Das sind ja alles schon von den Vorgängern her Popcornfilme, daraus neue eventuell noch bessere Popcornfilme zu machen kann ja gut funktionieren.

BladeRunner ist aber eindeutig kein Popcornfilm. Meine Befürchtung aber ist das sie aus dem neuen einen Popcornfilm machen. Das kann dann natürlich trotzdem ein guter Film sein aber ich würd mir doch wünschen das BladeRunner2 dort weiter macht wo Teil eins aufgehört hat. Denn gute und schlechte Popcornfilme gibts eh in Massen und Abwechslung würde gut tun.
 
Naja, das Bohei um Blade Runner konnte ich damals nicht nach vollziehen. Und die Bücher fand ich noch konfuser.
Erst so mit dem x-ten schauen im Fernsehen fiel mir auf wie gut der gemacht ist und wieviele Anspielungen, außer den offensichtlichen, drin versteckt sind.

Das Problem damals wie heute ist das viele Filme die eben nicht einfach zu verstehen sind vom Publikum verrissen werden.
Auch ein Teil derjenigen die hier das Hohelied der Reinheit für Blade Runner singen haben sich dessen nicht ganz unschuldig gemacht.
Godzilla (2014), Mad Max und Dredd
Das sind ja alles schon von den Vorgängern her Popcornfilme

Was verstehst Du unter Popcornkino?

Für mich gehört eine gewisse Unbeschwerteit, eine gewisse Komik und eine Konstanz (sie entwickeln sich nicht oder nur kaum) der Charaktere dazu.
Das sehe ich weder bei Mad Max noch bei Dredd erfüllt.

Okay Godzilla kann man da reinpacken wenn man Katastrophenfilme und Monsterfilme nicht so ernst nimmt.

Ich habe eher das Vorurteil das wenn Blade Runner 2049 zu nahe am Vorbild gemacht ist finden das viele derer die heute Unkenrufe von sich geben als Popcornkino.
Wir zu viel neues beigemengt, dann sind wieder die Kanoniker unzufrieden.

@Wulfhelm : Ja, ich verstehe auch nicht warum irgendjemand sich noch die Mühe macht überhaupt einen Film zu drehen?
Man nehme ein paar Youtube-Streamer als "Stars" und fülle die Kinos mit zusammengerotztem Scheiß!
Funktioniert wunderbar.
Noch.
Oder man nehme so unlogischen Scheiß wie Warcraft, mache einen Bling-Bling Animationsgasmus draus und die Leute werden es lieben.
Funktioniert wunderbar.
Bei mir nicht, bei anderen schon.

Mag auch nur sein das man mit einer gewissen Menge an Filmkonsum sich nicht mehr jeden Mist vorsetzen läßt.

Bei Blade Runner 2049 erwarte ich eine gewisse Konsistenz im Setting, bessere Animationen, ein interessantes Thema und einen tiefgründigen Stoff.
Ich erwarte ein eher langsames, auf Spannung hin getrimmtes, Filmtempo mit einigen, überraschend einsetzenden, Aktionsequenzen. Gegen Ende erwarte ich einen Schluß bei dem man nicht weiss ob es ein Happy oder ein Unhappy End ist.
 
Ja, ich verstehe auch nicht warum irgendjemand sich noch die Mühe macht überhaupt einen Film zu drehen?
Weil einen dummen Film ordentlich zu machen, gar nicht so einfach ist.

Du willst mich doch wohl außerdem verarschen, wenn ausgerechnet Du hier als Vertreter tiefschürfender Kinokunst aufzutreten gedenkst... nachdem Du als Charakteristika des Originals unter anderem "Sinnlose Gewalt" (ohne die geringste Neigung, mich auf ein kleinteiliges Hickhack bezüglich der Definition von "sinnlos" einzulassen, konstatiere ich, dass das Blödsinn ist) und "Riesenknarren" (in dem Film kommen zwei Feuerwaffen vor: Eine ziemlich kleine Pistole und eine sehr kleine Pistole) ausgemacht hast...
 
Ich denke, Bladerunner hat alles gesagt, was der Film sagen wollte. Einen Nachfolger braucht er schlicht nicht. Allerdings hätte ich wirklich nichts gegen einen guten, neuen Cyberpunk-Film. Das hätte wohl niemand hier. Das Etikett des alten Bladerunner Films draufzukleben ist unnötig, aber sowohl denk- als auch machbar. Wieso denn nicht, da haben die Leut was zum wiedererkennen und zum drüber reden.
Ganz so, wie auch wir es hier tun. Und wahrscheinlich werden wir uns den Film ansehen, selbst wenns es nur ist, um hinterher "berechtigtermaßen" über ihn schimpfen zu können.
Ich wäre nur froh, wenn aus dem Bladerunner kein Highlander wird, bei dem die ganze Parallele Deckard's Pistole ist, mit der in jeder Serienfolge am Schluß für zwei Minuten rumgefuchtelt werden muß.
Und wenn wir schon bei alten Filmen sind, die "eigentlich" ganz cool und schlau waren, aber nie so richtig angekommen sind...
Ich hätte auch nichts gegen einen Nachfolger des Films BRAZIL.
Hauptsache, er wird so gut wie der Erste und genau DAS wünsche ich ebenso dem zweiten Bladerunner.

LG Sam
 
Also ...
  • Die Geschichten von Philip K. Dick mag ich. (Auch die von William Ford Gibson ;))
  • Ridley Scott hat in seiner Zeit schon einige extrem gute Filme gemacht (Natürlich nicht alle, aber das verlangt auch keiner)
  • Harrison Ford hat in seiner Vita mehr Kult-Charaktere stehen, als viele andere Darsteller und wie es scheint, wird Rick Deckard nicht die treibende Figur werden.
  • Ryan Gosling halte ich aktuell für einen recht guten Darsteller, dem ich noch Einiges zutraue.
  • Denis Villeneuve begeistert mich schon einige Zeit und hat mit Arrival zuletzt meinen persönlichen Film des Jahres 2016 abgeliefert.
  • Stimmung und Atmosphäre im Trailer wecken Erinnerungen, was sehr gut ist.
ich freue mich auf den Film :D

Aber es ist schon interessant. 90% meiner Bekannten können mit Blade Runner absolut nichts anfangen, da er ihnen zu ruhig und zu langsam ist. Mich saugt er immer und immer wieder ein. Sowohl in der alten Kinoversion, als auch im neueren Directors Cut.

Rein von der Logik dürfte sich Rick Deckard nun aber endgültig als Mensch herausstellen, da er als Replikant nicht noch 30 Jahre später existieren dürfte. Oder aber sie verkaufen uns eine extrem stimmige Erklärung :D

In jedem Fall ein Most Wanted für 2017
 
Umm. Genau im Film und Buch wird angedeutet das das Verfallsdatum künstlich ist und man Replikanten, vor allem solche die nicht WISSEN das sie Replikanten sind, auch OHNE das Verfallsdatum versuchsweise im Einsatz hat. Die Sekretärin scheint ein solcher Replikant zu sein, und, das ist zumindest nicht 100% auszuschliessen, Auc Deckard könnte ein solcher sein. Auch weil der eine Detektive anscheinend in Deckards Wohnung war (als Teil des "Cut all loose end Sweeps") einziges Zeichen ist das Einhorn in Origami, gerade ein Tier von dem Deckard(?) träumte

Auf der "To-see List", ja. Weiss noch nicht ob DVD oder tatsächlich Kino.
 
Auch ohne Verfallsdatum sollte Deckard, als Replikant, aber nicht so alt aussehen wie Harrison Ford?
 
Auch ohne Verfallsdatum sollte Deckard, als Replikant, aber nicht so alt aussehen wie Harrison Ford?
Nein. Ein Replikant ist ja nur ein "künstlicher Mensch". Alles Bio ausser Mama und Papa.

Die DNA kommt von der Firma und sie wachsen beschleunigt. Sobald sie ihr produktives körperliches "äquivalenz-"Alter (im Vergleich zum Menschen) erreicht haben werden ihnen die Fähigkeiten implantiert die sie brauchen. Danach altern sie gleich einem Menschen für X jahre und dann altern sie EXTREM beschleunigt (so habe ich das zumindest verstanden).

Dieses extrem beschleunigte Altern ist aber ein Design-Feature. Man kann das auch weglassen. Dann altern die Replikanten ganz normal. Deswegen kann man Replikanten auch im Kindesalter erzeugen und die z.B. an kinderlose Ehepaare als Ersatzkinder verkaufen.

Der springende Punkt ist das alle Replikanten den Turing Test mit Bravour bestehen würden. Und, wenn man sich die Geschichte durchliest und den Film anschaut sieht man das die Replikanten Individuen sind. Wenn man also genau so ist wie ein "natürlicher" Mensch, wieso hat man nicht die gleichen Rechte? Das ist ja eines der Gebiete die hier von PKD angeprochen wird.

Zudem wurde in den 1960-ern die In-vitro-Fertilisation erforscht und eingesetzt. Und PKD nimmt das auf eine Ebene höher, alles an den Genen ist künstlich. Ist das dann immer noch eine Person? Oder "gehört" diese Maschine der Firma. Warum gehören uns unsere Kinder nicht?
Das sind Probleme die bei den Geschichten mitschwingen.

Und, wenn man das weiterspinnt, müßte man einer Maschine/Wesen die den Turing-Test besteht, auch Menschenstatus zubilligen.
 
Die "Replikanten mit unbegrenzter Lebensdauer" kamen nur in der vom Studio verlangten "Happy-End-Version" vor. Sehr unwahrscheinlich, dass darauf der neue Film basiert.
 
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