Hölle auf Erden Nachteil Krankheit loswerden?

Supergerm

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Wenn ich für meinen Charakter den Nachteil "Krankheit" bei der Erschaffung direkt kaufe, muß ich ihn behalten.

Wenn der Charakter den Nachteil während des Spiels erhält, hat er einen Versuch, den Nachteil auf übernatürliche Art und Weise loszuwerden.

Insoweit sind die Regeln in Hölle auf Erden eindeutig.

Nicht eindeutig sind die Regeln, wenn man eine Krankheit bei der Charaktererschaffung anderweitig erhält, z. B. durch Geheimnisvolle Vergangenheit, Mutation, Veteran oder Background: Soldier (aus Waste Warriors).

Es heißt ja nur, daß der Charakter eine erfolglose übernatürliche Heilung versucht hatte, wenn der Nachteil gewählt wird. Bei den Kartentabellen erhält der Charakter den Nachteil eben nicht durch freie Wahl, sondern durch Zufall.

Ein Gegenargument, das mir hierzu einfällt, ist bei Veteran, Background: Soldier sowie nicht durch den schwarzen Joker erlangte Mutationen, daß ich den jeweiligen Vor- oder Nachteil freiwillig genommen und somit die Ursache selbst gewählt habe.

Gegen dieses Gegenargument spricht, daß ich den Nachteil nur mittelbar erhalte. Außerdem zieht gemäß des Regelwortlauts der Marshal die Karten.

Bei Rätselhafter Vergangenheit oder Schwarzer Joker-Mutationen greift dieser Einwand dagegen schon alleine deshalb nicht, da ich beides nicht wählen kann, da bei Charaktererschaffung gezogene Joker gar nicht abgelegt werden dürfen.

Sinn der Regel, daß man direkt gekaufte Krankheiten nicht heilen kann, ist wohl, daß man so vermeiden will, daß, wenn ein Spieler einen Charakter erschaffen hat, der sehr gut übernatürlich heilen kann, der andere Spieler, der für den Nachteil "Krankheit" Punkte gekriegt hat, die negativen Auswirkungen gleich nach Spielbeginn einfach so loswerden kann.

Dieses Problem stellt sich auch bei "Tabellenkrankheiten". Daher würde ich in diesen Fällen zumindest verlangen, daß der Spieler dann zusätzlich Erfahrungspunkte ausgeben muß, um sich des Nachteils zu entledigen.

Kurze Zusammenfassung:

Nachteil "Krankheit" bei Charaktererschaffung regulär gekauft: Nicht mehr wegzukriegen
Nachteil "Krankheit" im Spiel erhalten: Übernatürlicher Heilungsversuch möglich
Nachteil "Krankheit" durch Joker bei Charaktererschaffung: Übernatürlicher Heilungsversuch auch möglich
Nachteil "Krankheit" mittelbar über andere Vor- oder Nachteile: Übernatürlicher Heilungsversuch möglich, muß aber zusätzlich Erfahrungspunkte ausgeben

Wie seht ihr das?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich spiele HaE zwar nicht, aber die Überlegung und die Zusammenfassung klingen plausibel. Sofern der Spieler gar nichts dafür kann, dass er die Krankheit hat, sollte er ne Chance kriegen. Bei den mittelbaren Krankheiten könnte man sich streiten. Entscheidend ist m.E., ob der Spieler sich bewußt für oder gegen einen Nachteil Krankheit entscheiden konnte. Da er sich bei einer "mittelbaren" Krankheit aber zumindest für den entsprechenden Vor- oder Nachteil entschieden hat, finde ich das mit den EP angemessen.
 
Nachteil "Krankheit" bei Charaktererschaffung regulär gekauft: Nicht mehr wegzukriegen
Nachteil "Krankheit" im Spiel erhalten: Übernatürlicher Heilungsversuch möglich
Nachteil "Krankheit" durch Joker bei Charaktererschaffung: Nicht mehr wegzukriegen
Nachteil "Krankheit" mittelbar über andere Vor- oder Nachteile bei Charaktererschaffung: Nicht mehr wegzukriegen

Es ist ganz einfach: Wird eine "Krankheit" als Nachteil VOR Spielbeginn, also bei der Charaktererschaffung, erhalten - egal aus welcher Quelle bei der Charaktererschaffung dies auch immer sein mag - dann ist sie Nicht mehr wegzukriegen.

Es wird in Deadlands: Hölle auf Erden (und Deadlands: Der Unheimliche Westen) davon ausgegangen, daß der Charakter eben VOR Spielbeginn alles versucht hatte, die Krankheit loszuwerden, dabei aber gescheitert ist. Sonst hätte er sie ja nicht mehr!


Alles andere würde den Nachteil "Krankheit" bzw. das Risiko sich eine unheilbare Krankheit beim Joker oder über Mutationen etc. VOR Spielbeginn einzufangen komplett aufweichen. Dann hätte man sozusagen den Nachteil VOR Spielbeginn bereits abgebaut. Dies geht aber nicht, außer man gerät gar nicht erst in die Situation eine Krankheit zu erhalten, indem man nicht den Nachteil "Krankheit" wählt und auch nicht die risikobehafteten Tabellen-Resultate erhält.

Es ist also viel einfacher und geradliniger, als Du vermutest: Vor Spielbeginn erhaltene Krankheiten sind tatsächlich UNHEILBAR. Alle.
 
Entscheidend ist m.E., ob der Spieler sich bewußt für oder gegen einen Nachteil Krankheit entscheiden konnte.
Nein. - Entscheidend ist, ob er mit der Krankheit BEI SPIELBEGINN startet, sie also in seiner langen Vorgeschichte bereits erhalten und "austherapiert" hat, so daß sie als unheilbar verblieben ist.

Das betrifft auch alle Krankheiten, die man über Tabellen-Resultate bei den bekanntermaßen SEHR riskanten Eigenschaften wie "Veteran des Verstrahlten Westens" oder über Mutationen oder Joker bei der Ermittlung der Attributswerte erhalten hat. - Nicht alle von diesen Ergebnissen stellen ein bewußtes "Ja" des Spielers zur Krankheit dar, wohl aber durch die dabei beteiligten Mechaniken ein bewußtes "Ja" dazu ALLE Resultate der Tabellen zu akzeptieren bzw. das für ALLE Spieler gleiche Risiko des Jokers bei Attributswertebestimmung oder bei Mutationen hinzunehmen.

Wer die VORTEILE aus solchen riskanten Entscheidungen wie Mutationen oder Veteran des Verstrahlten Westens oder des Jokers genießen will, der bekommt diese nur zusammen mit den RISIKEN. Manchmal eben auch mit dem Nachteil "Krankheit".

Was Ihr als Hausregel daraus macht, ist natürlich Eurem Geschmack in puncto Fairness überlassen. Ich finde, die Vorteile sind so heftig, daß es keinen Grund für mich gibt in meinen Runden etwas an den unheilbaren Krankheiten zu ändern.
 
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