Comic Argstein

Auf der offiziellen „Homepage“ kann man derzeit alle bislang erschienenen Argstein-Geschichten (insgesamt 168 Seiten) in der englischen Version legal und kostenlos „online“ lesen:

http://www.argstein.com/html/the_stories.html

Ein Parforceritt durch deutsches Sagengut (Freischütz, Haselhexe, Aufhocker, Wechselbälger etc.) aufgemacht als kurzweilige Monsterjägergeschichten in einem ruritanischen 19. Jahrhundert. Halali!
 
Und downloaden soviel ich weiß.

Argstein kam hier auch schon ein paar Mal zur Sprache -> SuFu. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Skar sinniert gerade in einem anderen Strang über die internationalen Marktchancen eines englischen „DSA“. Dabei führt er „Argstein“ als Negativbeispiel an:

Ich brauche also ein schmales Produkt, dass sich schnell erschließen lässt und der Werbeassoziation "Deutschland" ein wenig nachkommt. Ein wenig (!) Neuschwanstein, ein wenig Schwarzwald: Schwarzpelze, die die Wälder abseits von hochmittelalterlichen Burgen unsicher machen. Entführte Prinzessinen, strahlende Ritter. Möglicherweise Drachen. Medieval Fantasy.
Ein passender Titel für das Produkt: Das schwarze Auge: Im Wirtshaus zum schwarzen Keiler. :)
"Trolle, Träumer, tiefe Wälder" wäre vielleicht auch ein geeigneter Titel (geklaut bei Wechselbalg).
"Der Förster vom Silberwald"? :)

Oder ist das zu pulpig-abgedroschen und zu wenig wertig (siehe "Argstein")?

„Argstein“ sieht sich in der Tradition von „Hellboy“ und ist damit natürlich eher einfach gestrickt und „pulpig“. Aber „abgedroschen“? Aus Scheu, deutschtümelnd zu wirken, liegt das Themenfeld heimische Sagen seit Jahrzehnten brach und ist popkulturell noch weitgehend unbeackert. „Abgedroschen“ im Sinne von „überstrapaziert“ ist es gewiss nicht, allenfalls wenn man darunter „angestaubt“ versteht. „Argstein“ kramt nun die halbvergessene Thematik aus der Mottenkiste hervor und versucht zu zeigen, dass die Muffigkeit nicht der Motivik selbst anhaftet, sondern von der medialen Vernachlässigung und dem damit verbundenen Mangel an zeitgemäßen Bearbeitungen herrührt. Das Ergebnis liest sich für mich keineswegs angestaubt und abgedroschen, sondern vielmehr frisch und frech.

Selbstverständlich werden die Sagenmotive dem Medium entsprechend comichaft überzeichnet. Manche Interpretationen sind sehr frei, andere sogar recht nah an der Vorlage, etwa die Sennenpuppe aus „Der letzte Kuss“:

- http://de.wikipedia.org/wiki/Sennentuntschi
- http://www.argstein.com/html/argstein_the_last_kiss.html

Ich finde die Reihe daher inhaltlich nicht weniger „wertig“ als vergleichbare Produktionen (etwa die ähnlich gelagerten Hollywood-Filme „Van Helsing“ oder „Brothers Grimm“).

Was die optische „Wertigkeit“ anbelangt, kann „Argstein“ nicht mit aufwendigen Hochglanzillustrationen aufwarten, aber es ist eben eine Independent-Reihe, die mit überschaubarem Aufwand erstellt werden muss. Die Macher haben sich in einem Interview mal dazu geäußert, wie schwierig es ist, in Deutschland überhaupt Comics zu veröffentlichen:

- http://www.phantastik-news.de/modules.php?name=News&file=article&sid=2837

Ich finde „Argstein“ inhaltlich wie optisch solide gemacht und gerade wegen des Lokalkolorits originell. Skar hat aber insofern Recht, dass die Reihe stets ein Geheimtipp blieb, obwohl der erste Band in Deutschland sogar beim Ehapa-Verlag erschien.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich führte Argstein ja auch im Rahmen eines möglichen internationalen DSA-Produktes an. Im Gegensatz zu DSA ist es definitiv pulpig-abgedroschen und weniger wertig in der Wahrnehmung, wie ich finde.

Ich möchte damit nicht sagen, dass Argstein nicht wertig sein kann. Aber die Darreichungsform ist denke ich eben schon kurzweiliger und eben einfacher. Nicht so seriös halt.

?
 
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